Der große Kunststoffblätter-Thread

Moin,

Blue Mike spielt übrigens auch schon lange die Fibracell.

Habe ich mir von ihm abgeschaut...und seither brauche ich nicht anderes mehr.

Gr Wuffy

 

Das stimmt: leider! Denn die analoge Fotografie ist wirklich ein schönes Handwerk!

Einige Kamerahersteller bemühen sich, den JPG einen „analogen“ Look zu geben. Fuji etwa mit dem ich selbst arbeite, neben Nikon, ist bekannt für seine Filmsimulationen. Das geht so weit, daß man etwa bei der X-Pro 2 oder X-T 2 neben dem Filmtyp die Körnigkeit einstellen kann. Dafür gibt es selbstverständlich auch entsprechende Plugins in der späteren Bildbearbeitung.

Trotzdem bleibt noch ein gewisser Unterschied. Analogen Aufnahmen spricht man eine andere Textur zu, digitale gelten „cleaner“. So ähnlich nehme ich den Unterschied etwa zwischen Legere Signature und Vandoren Classique wahr: die Signature verfügen eigentlich über alles, was die Vandoren besitzen, aber der Klang wirkt reiner, geglätteter. Ist dieses Ergebnis, wenn es denn zutrifft, besser oder schlechter? Ich weiß es nicht! Es ist anders. So verhält sich auch im Vergleich zwischen analoger und digitaler Fotografie.

 

... und der ist absolut verständlich! Sind ja nicht gerade billig die Dinger
Vielleicht sollte man die Aussage deiner Frau mal an Legere weiterleiten

So hatte ich dich auch nicht verstanden. Sorry, war etwas mißverständlich, eigentlich bezog sich nur mein erster Satz auf Dich.

LG Albrecht

 

Habe mir auf Grund dieses Fadens zu dem Kohlefaser und Hanf Fiberreeds ein kanadisches Legere Signature in 2.5 für's Tenor und meinem ewigen Brot und Butter Otto Link STM 7* gekauft. Meine ersten Eindrücke sind durchaus positiv. Das Legere liegt deutlich näher an guten Holzblättchen als die beiden Fiberreeds. Es entspricht in der Härte mit dem angegebenen Grad 2.5 eher Medium und nicht dem Medium/Light der Fiberreeds und ist auch im Vergleich zu Javas oder V16 eher eine 3. Damit befindet es sich für einen mittelmäßig trainierten Spieler in einem Bereich, wo das 7* gut geht ohne zu leicht zu sein und zu dünn/blechern zu klingen.

Beim ersten Spielen gingen die Subtones nur bis D. Das hat sich nach 15min. geändert. Bis H sprechen sie mittlerweile gut an. Sehr wahrscheinlich liegt es an mir, ich habe mich wohl rel. schnell reingefunden. High notes gehen sicher und so mühelos, wie sie mühelos gehen können. Was nach weiteren 15 Minuten immer auffälliger wurde: die Bandbreite von Pianissimo bis Fortissimo ist deutlich subtiler und weiter nach unten auch deutlich differenzierter aufgefächert als bei den Fiberreeds. Die mittlere Lautstärke und die Kompaktheit des Tons entspricht der guter, nicht muffiger, freier Holzblättchen so um Härtegrad 3, ist aber leiser als die mittlere Lautstärke der Fiberreeds. Aber sie machen mit etwas Willen auf und lassen auch ein schneidendes Fortissimo zu, wenn man es will. Wie Holz können sie auch kieksen, wenn man sie provoziert, aber mein Exemplar neigt dazu in normalem Spielmodus 0.

Wenn man ein Übungsblättchen und mehr für einen jazzigen, warmen Sound sucht, ist das Legere sicherlich die sinnvollere Wahl als die Fiberreeds. Will man sich mühelos in einer Rock/Popband durchsetzen und braucht viel Druck, dann wären Fiberreeds, besonders die Kohlefaserversion die bessere Wahl, zumal sie ermüdungsfreier mit weniger Kraft zu spielen sind und die High Notes ebenfalls sehr gut gehen.

Persönlich finde ich das Legere Plastikreed ziemlich gut. Es steht meinen Soundvorstellungen nicht entgegen, im Gegenteil, es macht Spaß und motiviert. Die Zeit wird zeigen, ob ich ganz von Holz lasse werde. Die Fiberreeds jedenfalls sind da keine echte Konkurrenz, auch wenn sie optisch dichter an Holzblättchen sind als das durchsichtige Legere.

 

Ich habe heute Abend das Legere Signature während meiner Übeeinheit gespielt und konnte beobachten, wie meine Abneigung gegenüber dem Elaste-Teil geringer wurde.
Was mir auffiel: Das Blatt muss warmgespielt werden, bevor es seine "Störrigkeit" aufgibt. Gute 10 Minuten hat es gebraucht, bevor ich den Ton so gestalten und formen konnte, wie ich das wollte. Meine Cane-Reeds sind da wesentlich schneller auf "Betriebstemperatur".
Insgesamt not so bad. Und wesentlich besser als alle anderen Kunststoffreeds, die ich je ausprobiert habe.

LG Bernd

 

War denn nicht eines der entscheidenden Argumente für die Plastikblätter, dass man sie nicht warm spielen braucht?

 

Gleiches dachte ich auch. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass es nach ein paar Minuten besser geht.
Der Unterschied zu Holz ist: Das muss man nassspielen, Kunststoff warm.

 

Meine habe ich jedenfalls noch nie warm gespielt ?

Zimmertemeperatur....drauf geschnallt und los

 

@Wuffy

ist bei mir genauso. Wenn sich jemand warm spielen muss, dann bin eher ich das, nicht das Legere

LG Albrecht

 

Meine Treue - das ist so eine Sache.
Wenn ich dem Plastik nach dem Anspielen treu geblieben wäre, ....
Ja, Plastik ist super zum Spielen. Problemlos. Toller Sound auf den meisten Plastikdinger.
Gehen immer ab, selten Aussetzer, ...aber meine Treue.
Die Treulosigkeit hat meinen Enthusiasmus versaut.
Leider habe ich nach dem Plastikspielen immer wieder Holz probiert.
Und dann war es mit der Treue vorbei.

kindofbacktocane

 

Ein Warmspielen wegen der Kunststoffblätter kenne ich nicht. Ich denke eher, dass das Warmspielen mit mir zu tun hat.

 

So isses.......

kokisax

 

...warm spielen....
Wenn ich ein Kunststoff-Blatt intensiv und länger spiele (1 bis 1.5 Stunden), dann wird es warm und somit auch etwas weicher, so dass es in den hohen Lagen schneller zu macht. Das liegt sicherlich auch am nachlassenden Ansatz, aber auch am Blatt. Hat das Blatt wieder eine Zeit lang geruht, ist es wieder wie neu.


LG
Paedda

 

Möglicherweise hängt es von der Materialzusammenstellung ab. Bei Fiberreed oder Fibracell mag das ja anders sein.
Und es ist nicht so, dass die Legere nicht von Beginn an gut zu spielen sind. Sie verändern sich aber während der ersten Minuten.
Ob das an der Wärme liegt oder daran, dass das Blatt sich durch die Schwingungen verändert, sei dahingestellt.

LG Bernd

 

Kann die Aussage nur unterstützen. Das Legere Signature fängt spürbar härter an (Subtones ganz unten gehen ungeil) und kommt nach ein paar Minuten in den gewünschten Bereich.

 

Muss gerade lachen. Gestern Abend habe ich mit Holz angefangen und musste das Blatt einen Moment lang einspielen, bevor auch die Subtones ganz unten locker und easy ansprachen.
Danach wechselte ich auf das Legere Signature und machte da auch die Erfahrung, dass es bei den tiefen Subtones zu Anfang erhöhter Aufmerksamkeit bedurfte.
Nach wenigen Minuten dann alles im grünen Bereich....

Wie schon geschrieben: Das erste von vielen Plasteblättern, mit dem ich mich anfreunden könnte

LG Bernd

 

Auf dem Tenor gefallen sie mir auch sehr gut, da spiele ich sie auf einem Guardala BM.
Auf dem Bari gefallen sie mir auch, bringen mir aber nicht genug Schärfe, da finde ich die Plasticover super (Lawton 8 BB Special).
Auf dem Alt finde ich kein geeignetes Kunststoff Blatt, da gehen aber alle möglichen Sorten Holz Blätter sehr gut (Dukoff LD ,Öffnung weiß ich nicht, ist nicht mehr zu erkennen, wurde von mir gebraucht gekauft und vorher mal von AaronDrake refaced, gefühlt 7 oder 8)

 

Bei den Légères hatte ich auch die Erfahrung (aber mehr von der Klarinette):

Nach etwa 15 Minuten Einspielen werden sie etwas weicher. Wohl durch die Temperatur.

Wenn man täglich spielt, verschwindet diese Aufwärmphase.

Nach langem Spielen (viele Monate) wird das Blatt etwas weicher.

Lässt man es dann ein paar Wochen ruhen, erholt es sich und ist wie neu (!!).

 

Als Kunststoffexperte rate ich aber dringend davon ab!
Das beschleunigt den Alterungsprozess. Es handelt sich ja immer noch um ein organisches Material. Wenn auch synthetisch.
Wohl weniger wird die organische Zellstruktur geschädigt, jedoch die vorhandene polimere mechanische Verkettung unter den Molekülketten.
Im Wechsel zu Minusgraden wirds nicht besser.
Irgenwann sind auch mal Legere am Ende. Mein ältestes Blatt hatt bei 300 Std deutlich an Härte verloren, spielt sich für leise Stücke aber immer noch erstaunlich gut.
Wegen Verformung liegt es mutmaßlich auch am Ligatur. Da verhält es sich bei Spannung, was wir ja auch haben wollen, ähnlich wie Holz. (hochdeutsch: dem Holz ähnlich)

Das Thema lief diese Woche ja auch.

http://www.saxophonforum.de/threads/blatt-mundstueck-abdichten-fehlanzeige.27364/#post-463523

Grundsätzlich gilt ja dann, dass die Belastbarkeit abhängig vom schwächsten Glied der Kette ist.

Solange es nicht der Saxophonist selbst ist, kann man ja dran arbeiten.

LG
Pil

 

Hab mich hinreisen lassen und ein Legereblatt Stärke 3 Bestellt. mann ist das hard zu spielen. 2,5 hätte gut gereicht. Hatte mal andere Kunstoffblätter gekauft 2,5 das waren schwabbeldinger.