Auf einer Geburtstagsfeier hatte ich vor, einen Johann Strauß Medley auf dem Saxophon begleitet von biab zum besten zu geben. Ich hab mir aus der Edition Dux den Band 3 besorgt, dort ist so ein Medley zu finden. Die Transscription für Saxophon ist recht einfach gehalten, ich kann ohne große Probleme direkt vom Blatt spielen. Hier nun das Problem. Es klingt einfach nicht so wie ich mir es vorgestellt habe. Ich hab die sound Vorstellung eines Saxophons der 20-iger Jahre im Ohr - auf manchen alten Platten kann man es noch hören-, weich und schluchsend, mein sound ist eher voluminös und kantig. Kann man auf den Saxophonen von heute überhaupt so spielen, wie es früher geklungen hat? Ist Alt- oder Tenor besser geeignet? Sollten man mit Dauervibrato spielen (was ich nicht kann)? Wäre für Tips jeder Art sehr dankbar.
Diese schluchzenden Sounds auf den alten Platte der 20iger Jahre sind sehr oft - meist - immer!? mit C Melody Tenorsaxophonen eingespielt worden, wobei man da möglichst auch ein C Melody Mundstück dazu benutzen sollte, vielleicht sogar ein altes Vintage mpc. Mein Buesher C Melody klingt mit nem normalen Tenor mpc (Otto Link SE 8) eher nach Tenor, also tief, sonor kantig. Mit einem alten C-Melody Mundstück (unbekannte Marke und Bahn) kommt es dann an diesen zuckrigen Vintage Sound ran. Gruss michat
@Michat interessant das mit dem C-Melody. Haben die eigentlich nen einfACH oder doppelt geschwungenen neck? Gibts für die Mundstücke auch Blätter zu kaufen?
Zu den Necks: mein Buesher hat einen S Bogen wie ein Tenorsax, das haben auch die meisten C Melodies. Von Conn gab es welche mit Straight Necks, also wie beim Alto Sax - sollen angeblich intonationsmässig besser sein, wobei ich mich mit der intonation meines Bueshers nicht beklagen kann. Die C Melody mpc`s kann man mit Tenor Blättern spielen, kein Problem. Man kann auch C Melody Saxe mit Alto Mundstücken und Alto Blättern spielen, hat mich aber individuell nicht so besonders überzeugt. Gruss michat
@ Bloozer, schau mal in die Bildergalerie, da habe ich vor kurzem ein Foto mit verschiedenen Saxen eingestellt. Man bekommt dann schon mal optisch eine ungefähre Vorstellung von einem C-Mel. Hast du ein Mundstück mit einer ziemlich großen Kammer? Die alten Mundstücke hatten meistens so eine sehr große Kammer. Dadurch bekamen sie diesen warmen, weichen Sound. Klangbeispiele von einem C-Mel kann ich dir auch anbieten klick die drei mal an: Soundbeispiele C-Melody Wenn du auf dieser Seite ziemlich weit runter scrollst, findest du auf der rechten Seite 3 Beispiele.
Genau das ist auch der Grund das ich mir nochmal ein C-Melody anschaffen werde. Der Sound ist einfach umwerfend, und auch mit einem wunderbaren JK Toneking nicht nachahmbar!
Ja, leider sind die Soundbeispiele alle mit einem Alto oder Tenormunstück eingespielt. Ich werde Alan bitten mir noch eins mit einem originalen C-Mel Mundstück einzuspielen. Aber, da kann man auch sehr gut hören, dass man sie mit diesen Mundstücken spielen kann.
Ach Mo, jetzt dachte ich Du hättest die Clips eingespielt. Reife Leistung nach der relativ kurzen Erfahrung mit Saxophonen überlegte ich mir. Gruß Markus
Jaaaaa, das wärs! Nein, war ich nicht und gebe ich auch gerne zu.Ihr müßt aber zugeben, die Oldies klingen Klasse, oder? Von wegen C-Melodys hören sich Sch... an. Ich finde sie sagenhaft.
Also vom Klang bin ich tatsächlich überrascht gewesen. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Wenn dann die Intonation noch hinhaut, dann frage ich mich, warum in aller Welt schlägt man sich mit transponierenden Instrumenten rum? Ich denke irgendwann werde ich zumindest mal eines probieren. Gruß Markus
MOS, vielen Dank für den Hinweis auf die Klangbeispiele, wirklich beindruckend. Bisher hab ich mich mit C-Melodies nicht beschäftigt, aber jetzt mal die FRage, welches ist das beste und evtl warum?
Also, die straight necks Intonieren meistens am saubersten und sind durch den gerade S-Bogen am bequemsten zu spielen. Die Schwanenhälse sind auch sehr gut! Es ist nur etwas unbequemer, dadurch dass der S-Bogen eigentlich ziemlich wuchtig auf dem Sax ist und der Halter für den Gurt sehr weit oben angebacht ist. Die Schwanenhälse kann man am besten im Sitzen spielen oder man versetzt den Gurthalter. Dann ist es wie bei allen anderen Vintage Saxen. Die Klappenanordnung entspricht zum größten Teil den damaligen Modellen Buescher/Truetone, Martin/Handcraft, Conn/New Wonder um einige Beispiele zu nennen. Wenn man die als "normale" Saxe schon mal in der Hand hatte, weiß man welches einem eher liegt und welches einem vom Klang her eher gefällt. Es sind die gleichen Materialien, die gleichen Monteure, die gleichen Rohstoffe. Es ist halt nur ein C-Mel und kein Alto oder Tenor. Es gibt da jenachdem auch schlechtere und bessere genau wie bei jedem Vintage. Es sind aber genauso Profihörner wie die Es und Bb Modelle.
Hier wird ein "The Elkhardt" angeboten. Nie von dieser Firma gehört, wahrscheinlich ein Stencil? http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3730049866&sspagename=STRK%3AMEWA%3AIT&rd=1
Es ist ein Buescher vermutlich sogar ein original Buescher. Ich meine auf der Gravur The Buescher erkennen zu können. Schöner Sound etwas dunkler als die Conns und die Action ist leichter. Ansonsten sind die frühen Modelle eigentlich gleich. Buescher hatte früher bei Conn gearbeitet und die Chefs von Conn hingen auch irgendwie in der Anfangsphase bei Buescher mit drin.
Bin mir nicht sicher, ob es ein Buesher ist. Ich kann diesen typischen "man in the moon" S-Bogen nicht erkennen. Auch meine ich, die Martin typischen "Kamine" zu erkennen. Martin war meines Wissens ja auch in Elkhart Indiana angesiedelt. Aber ob Buesher oder Martin, die dürften sich qualitativ in nichts nachstehen. Gruss michat
@ Michat, ja, du hast vermutlich recht. Es könnte auch ein Martin sein. Übrigens der Man in the moon S-Bogen war nicht an allen Buescher Modellen. Martin C-Melodys sind recht selten. Die meisten gibt es von Buescher und Conn. Hätte der Verkäufer sich mal ein bisschen mehr Mühe mit den Bildern und der Beschreibung gegeben, dann wäre sein Verkaufspreis um einiges höher gewesen.