Die Angst im Orchester

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Saxoryx, 19.Januar.2013.

  1. cara

    cara Strebt nach Höherem

    saxhornet schrieb:
    Eine Woche ist ja auch wirklich schon eine seeehr laaaange Zeit. ;-)
    Vor allem, wenn einem genau in dieser Woche, wann sonst?, die Idee kommt. :-D

    Gruß Cara
     
  2. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Hätte ich gerne geschrieben, lieber Rick, bin aber heute zu meinem Leidwesen wenig ironisch. ;-)

    Deshalb Ehre, wem Ehre gebührt:

     
  3. Rick

    Rick Experte

    Danke für die Richtigstellung, lieber Tröto, Du hast natürlich Recht! :)

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  4. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Unlängst hatten wir mit der Big Band in einem Theater eine sehr gute Truppe von Schauspielern und Sängern begleitet. Bei der Aufführung hatten sie eine phantastische Bühnenpräsenz, irre exaltiert und expressiv. Ein Erlebnis.

    Aber wir hatten dieselben Solisten auch vorher in der Probe kennengelernt. Ohne Kostüme, Schminke - und ohne Alkohol. Unscheinbare, schüchterne Leute, sehr nervös und verlegen.

    Die können ihre (allabendliche) Leistung offenbar nur unter "Dröhnung" aufbringen. Hinterher, nach Applaus und Ovationen, sinken sie dann wieder in sich zusammen ...
     
  5. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Diese Beschreibung finde ich ein bisschen zu krass, Florentin.
    Mich erinnern diese Personen eher an jenen Menschentypus, dem der Schauspieler Matthias Brandt zugehörig scheint.

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87818628.html
     
  6. Gast

    Gast Guest


    @Trötomanski

    Auf Dein Posting...bzw den Link darin....fällt mir nur der ""Depressive Clown"" ein.
    Also man sagt ja vielen guten Clowns nach, dass sie per se sehr ernste und ruhige Menschen sind....oft GARnicht so lustig drauf, wie auf der Bühne.

    >>>Sie machen dort ihre Show, die ihnen im Blut liegt...genauso wie Musiker es auch tun mögen.....sind aber "privat" GAAANZ anders unterwegs.


    Ich sehe da einen kleinen Teil von mir selbst.....ich LIEBE die Bühne.....kann da völlig abgehen. (DROGENEFFEKT !! )

    Im Alltag bin ich wahrlich schwieriger zu handhaben, als auf der Bühne. ( Fragt mal meine Holde !! >>>>Neee lasst es lieber ).....

    Das konträhre Gegentum scheint zu bestehen bei Leuten, die im Leben völlig stabil daherlaufen.....aber dann Schüttelfrost bekommen, wenn sie mal auf die Bühne sollen....nur mal als Beispiel...

    Die Messlatte zwischen Persönlichkeit, Erziehung, Eigendynamik, Eigenzielsetzung und Eitelkeit blaaablaaablaa
    ergibt also eine Vielzahl an Komponenten des jeweiligen Adrenalinausschüttungs-Schubes.....und des jeweiligen Erfolg - oder - Misserfolgserlebnisses.

    Eine Allgemeine Erfolgsformel gibt es da wohl nicht>>>

    AUSSER : LOCKER bleiben ....und sich NICHT überfordern !!
    (Auf welcher Ebene das auch für jeden einzelnen liegen mag....das bedarf guter Selbstreflektion ! )

    >>> Lieber ein paar Töne GUT gespielt....und SICHER / SOUVERÄN ....als einen Haufen 16tel Noten aus Nervosität vergeigt.....

    Kurz : Wer Bühnen / Orchester-Angst hat.....sollte sich 1 ) fragen , WARUM das so ist ?

    2) WARUM er / sie dann dennoch dahinwill..... ??

    3) DANN vielleicht kapieren.......dass es eben so sein MUSS.
    4) Es langsam angehen..........

    LG

    CBP
     
  7. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Florentin schrieb:
    Unglaublich merkwürdige Sichtweise!:-o

    Gruß Cara
     
  8. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ja ,sehe ich auch so, sehr interressanter Bericht
     
  9. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo Trötomanski,

    interessanter Artikel. Er malt allerdings wieder schwarz/weiß.
    Man kann sehr gut beides sein. :-D

    Gruß Cara
     
  10. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Aus dem Spiegel-Artikel:
    Vielleicht eher dunkelgrau beim einen, eher hellgrau beim anderen? Einverstanden? :)
     
  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Um auf den Zeitungsartikel zurückzukommen : In einem (Profi-)
    Orchester hat man es auf engem Raum mit einer Ansammlung von (meist neurotischen) eitlen Perfektionisten zu tun, die untereinander nicht grün sind !

    Von daher wundert mich der o.g. Artikel nicht wirklich. :cool:
     
  12. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo Trötomanski,
    Einverstanden. :-D
    Vielleicht gibt's auch sowas wie schwarz-weiße Phasenverschiebungen?
    Kritisch wird es, wenn die kreative Phase vorzeitig Einbrüche erleidet. :roll:

    Gruß Cara
     
  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Für mich war es eine sehr interessante Erfahrung.

    Der eine Sänger hatte in der Probe selbst mehrfach gesagt: "Keine Angst, ohne Alkohol stehe ich nicht auf der Bühne. Ich bin ja nicht verrückt. Und dann kommt die Nummer !"

    So war es auch.
     
  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das sehe ich genauso.

    Der Artikel ist für mich überhaupt nicht verwunderlich. Beschreibt einfach die Probleme von Künstlern, die sehr selbstkritisch sind und in einer arg wettbewerbsorientierten Umgebung arbeiten.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist meist der Anfang vom Ende.
    Ich habe 1 Jahr lang mit einem begabten alkoholabhängigen Musiker zusammengearbeitet, den Fehler mach ich nie wieder. Was ich da alles erleben musste brauch ich nicht nochmal. Wer an dem Punkt ist, daß er Drogen und Alkohol braucht um den Job zu machen ist durch und nicht mehr arbeitsfähig. Das ist in anderen Jobbereichen genauso.
    Du kannst keine vernünftige Arbeit abliefern wenn Du nicht halbwegs fit und clean im Kopf bist. Und die, die erst Zeug einnehmen müssen um abliefern zu können, sollte man meiden, denn hier sind die Katastrophen vorprogrammiert.
    Alkohol und Drogen und Musik passen heute nicht mehr zusammen wenn es um gute Qualität geht. Da fällt mir als Beispiel ein Livekonzert noch ein von Amy Winehouse, die ein Paradebeispiel ist, warum man davon die Finger lassen sollte. Leistungsdruck und Frust kann man mit Drogen und Alkohol nicht bekämpfen. Nur ein Alkoholiker spielt besser unter Alkohol.

    Lg Saxhornet
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florian!

    Einer meiner besten Freunde ist ein unglaublicher Pianist - und er liebt den Wein.
    Je nach Lebensphase habe ich mit ihm auch schon extreme Dinge erlebt, meistens hat er sich aber ganz gut unter Kontrolle (zumindest auf dem Gig, später kann es dann manchmal schon schlimm werden...). :pint:

    Was soll ich sagen - er spielt auch im Vollrausch einfach großartig, besser als jeder andere, den ich kenne.
    Aber es ist auch immer ein Risiko mit ihm, er ist einfach unberechenbar; ich muss mir immer genau überlegen, ob der Gig die Nerven wert ist.
    Generell auf ihn verzichten möchte ich jedoch auf keinen Fall, dafür ist er einfach viel zu genial!

    Oder umgekehrt.
    Ein langjähriger Begleiter von mir ist Dauerkiffer aufgrund von extremen Stimmungsschwankungen (ja, die waren zuerst da, nicht umgekehrt!).
    Nüchtern kann er ekelhaft sein, Veranstalter anbrüllen, Mitmusiker fertig machen, für schlechte Stimmung sorgen.
    Angetörnt ist er ruhig, gelassen, milde, belastungsfähig, spielt stundenlang bestens ohne Ermüdung...
    (Er dröhnt sich natürlich nicht die Rübe zu, ist mehr so ein "Level-Kiffer" mit speziellen leichten "Gig-Joints".)

    Hm, für mich persönlich gebe ich Dir Recht (zumindest für Live-Auftritte, bei experimentellen Studio-Sessions kann es noch mal etwas Anderes sein...).

    Aber es gibt tatsächlich einige Kollegen, die es schaffen, ihre Drogen nach außen völlig unauffällig zu konsumieren, die machen das dann aber auch schon sehr lange.
    Amy Winehouse ist da meiner Ansicht nach ein schlechtes Beispiel, weil sie ja noch sehr jung war, eine von denen, die zu früh zu viel Erfolg hatten ("Club 27").

    Nehmen wir mal einen bekannten Pianisten, Big-Band-Bandleader und, nun ja, "Sänger" aus Deutschland. Er ist bereits 84, tritt immer noch auf - und gibt sich jedes Mal völlig die Kanne!
    In unserem Öhringer Jazzclub hat er noch vor einigen Jahren ziemlich wörtlich die Bar leergesoffen, hinterher war keine Flasche Whisky mehr übrig.
    Und er ist immer noch im Geschäft und meines Wissens erfolgreich. Und kein Einzelfall. :roll:

    Auch das Saufen will geübt sein! :-D
     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Nabend,

    bei uns in AT hat das Saufen ja eine besondere Kultur.
    Ich denke nur an die beiden letzten Wiener Bürgermeister.
    Ich spiele in einer Band (wir spielen große Bälle, teilweise mit Fernsehen), wo der Leader schwerer Alkoholiker ist.
    Ich könnte Euch Geschichten erzählen...
    Es ist sehr lustig, wenn Du in Tokio auf dem Flughafen stehst, er aber noch mit einem Kumpel in Frankfurt in der VIP-Lounge sitzt, weil sich ein Bier "eh noch leicht ausgeht.."
    Liest sich hinterher lustig.
    Oder in der 5-Sterne-Bude in London, wo er im Suff von der Bühne fällt.
    Das Schlimme ist, dass Du nie weißt, woran Du bist.
    Während einer Nummer Hochstimmung, ihr seid so großartig, nächste Nummer das klingt so scheiße.
    Du traust Dir die Gage nicht abzuholen, wirst umarmt und abgeküsst.
    Ich gestehe, ich sehe es furztrocken. Bei der Belastung, der ich ausgesetzt bin (mich selber aussetze) gibt es keinen Alkohol. Kein Bier, keinen Wein, nichts.
    Dadurch mache ich mich aber in Teilen meiner Kollegenschaft zum belächelten Außenseiter.
    Ist halt so.

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Nabend,

    bei uns in AT hat das Saufen ja eine besondere Kultur.
    Ich denke nur an die beiden letzten Wiener Bürgermeister.
    Ich spiele in einer Band (wir spielen große Bälle, teilweise mit Fernsehen), wo der Leader schwerer Alkoholiker ist.
    Ich könnte Euch Geschichten erzählen...
    Es ist sehr lustig, wenn Du in Tokio auf dem Flughafen stehst, er aber noch mit einem Kumpel in Frankfurt in der VIP-Lounge sitzt, weil sich ein Bier "eh noch leicht ausgeht.."
    Liest sich hinterher lustig.
    Oder in der 5-Sterne-Bude in London, wo er im Suff von der Bühne fällt.
    Das Schlimme ist, dass Du nie weißt, woran Du bist.
    Während einer Nummer Hochstimmung, ihr seid so großartig, nächste Nummer das klingt so scheiße.
    Du traust Dir die Gage nicht abzuholen, wirst umarmt und abgeküsst.
    Ich gestehe, ich sehe es furztrocken. Bei der Belastung, der ich ausgesetzt bin (mich selber aussetze) gibt es keinen Alkohol. Kein Bier, keinen Wein, nichts.
    Dadurch mache ich mich aber in Teilen meiner Kollegenschaft zum belächelten Außenseiter.
    Ist halt so.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hi Rick,

    oder Udo L. . Wie ich aus zuverlässiger Quelle weiß hat der vor den Auftritten schon die Conäcchen intus...:)

    Und es ist auch verführerisch. Ich merke es an mir. Mit zwei Glas Wein wird das Spielen nach Noten schwierig, aber das Improvisieren flutscht viel
    besser...

    Nur irgendwann kippt das, dann glaubt man nur noch selbst genial zu sein....

    LG

    Dreas
     
  20. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Wenn das Bier auf Hawaii alle ist . . .
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden