Die ersten Schritte zur Improvisation: Die Anfänger haben das Wort!

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von peterwespi, 4.Februar.2016.

  1. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    @Saxoryx :
    Wie man die changes benennt, die man hört, bzw. ob man das überhaupt in konkrete Worte fasst ist in diesem Zusammenhang nicht so wichtig. Wenn man aber aus der Erfahrung und/oder der theoretischen Vorbereitung weiß, was sich hinter dem jeweiligen Höreindruck verbirgt, kann man darauf schneller und besser reagieren.
    Wenn man aber immer darauf angewiesen ist, erst zu hören und dann zu reagieren, läuft man musikalisch hinterher. Nur durch das Auswendiglernen und Beherrschen von Formen bzw. Akkordtypen/Skalen, kann man da auch zielgerichtet drauf hinspielen, bzw. die changes gut ausspielen. Wie die Vorbereitung konkret aussieht ist natürlich sehr typabhängig. Ob es mehr über's (gezielte) Ausprobieren oder Konstruieren geht, muss man selbst ausloten.

    Für mich ist und bleibt aber jemand, der sich immer wieder neu orientieren und raten muss, was gerade passen könnte, unvollendet. Durch viel Erfahrung wird das zwar meist mit der Zeit besser, aber das Spiel steht dann irgendwie doch immer auf wackligen Beinen. Als Musiker will aber ich die Form bzw. das Stück beherrschen und bewusst steuern, was in meinem Solo wann passiert und nicht umgekehrt von dem Stück vor sich hergetrieben werden.

    Vor allen Dingen ist mir schleierhaft, wie man beabsichtige Dissonanz erzeugen bzw. "outside" spielen will, wenn man sich nicht bewusst ist, was im Moment und auch nachfolgend diatonisch ist.

    Es ist nunmal oft ein schmaler Grat, auf dem man wandelt, wenn man eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Materie verweigert. Bis zu einem gewissen Grad geht es meistens gut und wird durch Erfahrung besser. Wirkliches Verständnis, was man braucht, um sich und sein Spiel auf eine höhere Stufe zu heben, bekommt man aber dadurch nicht.

    Und übrigens: Miles Davis hat z.B. als junger Musiker Theorieunterricht bei Monk gehabt. Man darf nicht glauben, dass damals einfach alles vom Himmel gefallen ist und die Jungs einfach alles ausnahmslos nach Gefühl und Eingebung gemacht haben. Jedenfalls nie, ohne dann hinterher genau drüber nachzudenken.
     
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