Don't be a RealBook player ???

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von 47tmb, 5.Juli.2014.

  1. Rick

    Rick Experte

    Gestern hatte ich einen Quartett-Auftritt auf dem hiesigen Weinfest.
    Vorgaben waren, nicht zu laut zu musizieren und möglichst auf allzu Experimentelles zu verzichten.

    Der Trompeter kam aus Hockenheim, der Schlagzeuger aus Stuttgart, Bassist und ich (Klavier) aus Hohenlohe. Einzelne von uns hatten zwar schon miteinander gespielt, aber in dieser Besetzung waren wir noch nie zusammen getroffen, selbstverständlich hatten wir auch keine gemeinsame Probe gehabt.

    Es gab keine Setliste, wir haben einfach das Real Book 6th Edition mitgenommen und daraus auf der Bühne unser Programm zusammen gestellt, der Trompeter sang auch ein paar Nummern und steuerte dazu extra Noten in seiner Tonart bei.
    Manches wurde auswendig vorgetragen, doch wir stellten uns auch der Herausforderung, mehrere Titel auszuprobieren, die einige von uns noch nicht kannten; sogar der Trompeter hatte als Melodiespieler mit der Gitarristennummer "Road Song" eine Premiere (und vergurkte anfangs das Thema rhythmisch, aber so gekonnt, dass es kein Zuhörer bemerkte). :-D

    Damit waren also alle drei Varianten vorhanden:
    1. Bekannte Songs auswendig
    2. Bekannte Songs mit Real Book als "Gedächtnisstütze"
    3. Unbekannte Songs spontan aus dem Real Book vom Blatt gespielt

    Wir hatten unseren Spaß mit unserer Mischung, das Publikum auch, dem es völlig egal war bzw. gar nicht auffiel, ob wir vom Blatt oder auswendig spielten.
    Hinterher wurde angemerkt, dass es eine gelungene Darbietung gewesen sei und wir doch bitte öfter in dieser Form auftreten möchten. :cool:

    Ich bin ab und zu gern ein Real Book Player - und das ist gut so! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florian!

    Meines Wissens war genau dieses Problem der Grund für die ersten Autoren der Fake Books, ihre Notensammlungen zu verbreiten: Damit man eine Art "Kanon" der Nummern hat, auf den man sich dann berufen kann, damit alle das gleiche Ausgangsmaterial zur Verfügung haben.

    Deshalb haben wir auch gestern nicht alle irgendwelche Bücher angeschleppt, sondern uns im Voraus auf das Real Book 6th Edition geeinigt - denn früher sind diesbezüglich schon "lustige" Pannen passiert, etwa mit unterschiedlichen Formen (You Are The Sunshine Of My Life), Taktzahlen (Desafinado) oder gar Tonarten (I Can't Give You Anything But Love), was sich gerne erst nach dem Anzählen herausstellt... :roll: :lol:

    Ich habe einige "Hass-Nummern", würde aber nicht behaupten, dass ich alle jetzt perfekt beherrsche - manches liegt einem einfach, anderes nicht, manches inspiriert einen zu "genialen" Improvisationen, auf manches fällt einem beim besten Willen nichts ein.
    Ich muss auch nicht ständig ein neues Konzept entwickeln, wenn ich einen Standard über habe - muss ich denn Kartoffelbrei so lange essen bzw. mit tollen Beilagen verfeinern, bis er mir irgendwann zu schmecken beginnt?

    Die Erfahrung, dass man nicht ausschließlich mit Tonartkenntnis und Gehör über jeden Standard kommt, habe ich schon auf meinen ersten Sessions als Teenager machen dürfen. :-(

    Wenn so ein sich selbst überschätzender "Schlaumeier" alle anderen mit seinen schrägen, unpassenden Impro-Versuchen belästigt, kann das schon sehr penetrant werden.

    Anfang der 1990er hatte ich mal einen Quartett-Gig in einem Heidelberger Café, da kam ein junger Saxofonist, Mannheimer Jazzhochschul-Student mit enormer Meinung von sich, rein und wurde dummerweise vom Drummer, der ihn kannte, eingeladen, mal kurz einzusteigen.
    Einen Blues absolvierte er erwartungsgemäß ordentlich, anschließend wollten wir wieder "richtige" Songs spielen, aber er musste unbedingt weiter mitmachen und hatte keine Sensibilität dafür, dass er uns zunehmend auf die Nerven ging.
    Cole Porters "Love For Sale" wurde angezählt, er kannte den Titel nicht, mühte sich mehr schlecht als recht nach Gehör durch die wechselnden Akkorde und Skalen, nur um hinterher triumphierend zu verkünden, das sei ihm doch ganz gut gelungen dafür, dass er keine Ahnung hatte. :evil:

    Schließlich blieb uns nur noch die ultimative Methode, ihn rauszuschmeißen, ohne handgreiflich zu werden: Rhythm Changes im absoluten Up-Tempo. Da bekam er technisch keinen Fuß mehr auf den Boden und verzog sich endlich. :-D

    Ganz genau. Aber das Auswendigspielen taugt auch meiner Ansicht nach nicht als Dogma.

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Typische Rahmenbedingung für eine Mucke. Die Kunst dabei zu sein, der Veranstaltung einen kulturellen Touch zu geben und hiermit den Weinumsatz zu steigern.

    Dies kenne ich früher von Jobs in der Blasmusik. Einer besorgt einen Job und nach Menge der Gage wird die Truppe zusammengestellt. Da Proben sowieso nicht gezahlt werden, wird halt ohne Probe gespielt.


    Ihr habt euch auf einen Standard geeinigt (Real Book 6th Edition). Für die Gesangsnummern gab es entsprechende Noten.

    In der Blasmusik war dies ähnlich. Die Stücke wurden dir vorgelegt und wenn du sie nicht genügend gut spielen konntest, wurdest du nächstes Mal nicht mehr gefragt.

    Was hat das Publikum überhaupt gemerkt?

    Meine Erfahrung u.a. mit Cover-Musik ist, dass dem Publikum völlig egal ist, ob man gut oder schlecht spielt. Hauptsache sie erkennen "Westernhagen" oder "Blues Brothers" wieder.

    "Road Song" kanntet ihr alle noch nicht mal selber.

    Veranstalter zufrieden, Publikum gut unterhalten und Gage kassiert: Was könntet ihr mehr wollen?

    Sorry Rick, mir wäre dies zuwenig bzw. nicht meine Welt. Aber ich muss mit der Musik auch kein Geld zum Lebensunterhalt verdienen.

    Zurück zum Real-Book:

    Das Real-Book hat mit allen Vor- und Nachteilen sicherlich zur Verbreitung des Mainstream-Jazz maßgeblich beigetragen. Daher sollte es auch nicht verteufelt werden und der beschriebene Umgang am Anfang des Treads ist sicherlich sehr sinnvoll.

    Ich persönlich halte das Schaffen eines persönlichen Repertoire (Qualität statt Quantität) auch für den besseren Weg. Ob diese Stücke im Realbook stehen oder nicht, ist nur wichtig, wenn ich mich an Sessions beteiligen möchte. Warum soll ich öffentlich demonstrieren, dass ich ein Stück nicht vernünftig spielen kann? Daher finde ich nichtöffentliche Proben mit Gleichgesinnten in einer Band wesentlich effizienter.

    Gruß
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Vielen Dank an die Profis Rick und Florian. Ihr habt mein Weltbild wieder grade gerückt!

    Ich bin nicht der Auswendigspieler, einfach weil mir auswendig lernen schwer fällt.
    Das war schon bei den Vokabeln so und als ich rausbekam, dass das Medizinstudium auch ganz wesentlich aus auswendig lernen besteht, habe ich es gleich gelassen.

    Gleichwohl habe ich so 5 Stücke auswendig drauf und bei anderen sind Noten nur noch Stütze.

    Dafür wird das Blattspielen immer besser.

    Das bin halt ich. Soll ich mich jetzt quälen eine "Schwäche"
    auszugleichen, nur weil es heißt "MAN muss auswendig spielen können"?

    Nein! Lieber konzentriere ich mich auf das was mir liegt und verbessere mich da, weil es schneller Fortschritte gibt.

    Konzentration auf die eigenen Stärken und nicht versuchen die Schwächen zu beheben halte ich eh für ein gutes Konzept.

    CzG

    Dreas
     
  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wo besteht das denn ganz wesentlich aus auswendig lernen??? Da hab ich wohl was nicht mitbekommen... :-o

    LG Juju
     
  6. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Liebe Diskutanten,

    wenn es anders rübergekommen sein sollte, ich bin nicht jemand der auswendig spielt. Ich mach's wie Dreas: Auch wenn ich das Stück auswendig kann, lege ich mir die Noten hin. So hab ich das auch gestern bei Blue Bossa fürs TOTM gemacht. ;-)

    Ich meine aber schon, dass Stücke auswendig lernen eine sehr gute Übung für das Improvisieren ist, für mich fast noch wichtiger: On the fly transponieren. Das schult das Gehör, das harmonische Verständnis und die Umsetzung des Vorgestellten auf das Instrument. Finde ich hundertmal besser als jedes Ear-Training-Programm.

    Liebe Grüße
    Helmut
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Juju,

    du bist ja auch keine "richtige Medizinerin". Du kümmerst dich ja um Tote! :duck:

    Gut, dass Dreas diese Infos so hatte. Stell dir mal vor, er wäre sonst Arzt geworden... ;-)
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    Improvisation ohne Chords und Noten ist eine ganz andere Baustelle.

    Ich bin mir sicher, ich könnte eine "Improvisation" faken.
    Legt mir das Lead sheet hin, ich kann on the fly die Melodie interpretieren und eine passable, den Tönen nach richtige Improvisation hinlegen.
    Auf die Dauer befriedigend ist das für mich persönlich aber nicht, weil ich mich selbst nicht überraschen kann.
    Es sind andere Regionen des Gehirns beteiligt, wenn ich einen Em7 Akkord sehe und z.B. denke Dorisch oder Phrygisch, Quint, None, Em Pentatonik, Bm Pentatonik etc.
    Oder durch Üben diesen Akkord empfinde, die Töne einen "Geschmack" oder eine "Qualität" haben und ich etwas Spannendes entstehen lassen kann.

    In meinen Augen authentische Improvisation ist nur auswendig möglich.
    Ohne das Denken an Skalen etc.
    "It plays me" wie Hal Galper es ausdrückt.
    Das Üben von eben diesem ist auch eine Bereicherung für das Spiel und die "Improvisation" nach Noten.
    Es ist auch unvergleichlich schneller.

    Beginnt man einmal mit ein paar Stücken, kommen wieder andere, ähnlich gestrickte dazu.
    Ich glaub, dass da eine gewisse "Hemmschwelle" dabei ist, ohne Netz und doppelten Boden zu arbeiten.
    Zumindestens bei mir ist das so.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  9. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    aber es kann doch auch nicht schaden sich einige Motive zurecht zulegen die genutzt werden können oder ?

    IWI hängt ihr mich bei der Diskussion ab...

    Am ende geht es doch um Unterhaltung Spass und gutes Gefühl-.-. oder?
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Damit betrittst du da letzte Level der Improvisation, dass viele nie erreichen werden.

    Ich bin überzeugt, dass es so ist. Ich selber werde es im harmonisch-komplexen Jazz vermutlich dieses Level nicht mehr erreichen.

    Was mir aber auffällt, ist dass die Cracks eine eigene individuelle Sprache der Improvisation entwickeln (vergleichbar mit Redewendungen) und diese auch konsequent immer wieder anwenden.

    So erkenne ich in der Regel zum Beispiel Michael Brecker in der Improvisation wieder, obwohl er EWI statt Sax spielt.

    So stellt sich doch ständig die Frage, wie ist die Balance zwischen Fingergedächtnis und tatsächlich kreativer Improvisation (Spontankomposition).

    Gruß
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Juju

    Na ja bis zum Physikum musst Du Dir ja schon einiges draufschaffen...Muskeln, Skellet, Nerven, Organe etc, alles auch noch in Latein. Ich wollte Orthopäde werden und hatte als Ergänzung/Vorbereitung eine Krankengymnastik Ausbildung angefangen. Die Grundlagen, die man da lernt, sind dem Medizinstudium ähnlich.

    Da hast Du in der BWL weit weniger Auswendigkram (klar, ganz ohne geht's auch da nicht...gehört halt zum Lernen dazu).

    CzG

    Dreas
     
  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Oha, pass bloß auf, jetzt musst Du aber schnell rennen, Dreas und ich kommen von beiden Seiten...!

    @Dreas: Ich fand nicht, dass es viel Auswendigkram war, ich habe mehr versucht, die Gesamtzusammenhänge zu verstehen. Stures Auswendiglernen bringt gar nichts. Auch nicht in der Musik. Wenn ich ein Stück lerne, lerne ich es, in dem ich es begreife, und erst wenn ich es begriffen habe, kann ich es wirklich spielen.

    LG Juju
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    "@Dreas: Ich fand nicht, dass es viel Auswendigkram war, ich habe mehr versucht, die Gesamtzusammenhänge zu verstehen. Stures Auswendiglernen bringt gar nichts. Auch nicht in der Musik. Wenn ich ein Stück lerne, lerne ich es, in dem ich es begreife, und erst wenn ich es begriffen habe, kann ich es wirklich spielen."

    Ohne Frage, dass sehe ich genauso....und die Gesamtzusammenhänge in BWL und VWL haben MICH dann letztlich mehr interessiert.

    @ Bereckis

    Ja, lauf schon mal....ich muss mir keine Gedanken machen, WIE ich Dich über den Haufen renne, da ich kein Arzt geworden bin....und Juju's Aufgabe ist eh nur die Überreste wieder in eine überschaubare Ordnung zu bringen.... :)

    CzG

    Dreas
     
  14. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das erinnert mich ans Improvisieren: Überreste in eine überschaubare Ordnung. :lol:

    LG Helmut
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Lass uns lieber schauen, dass die Brasilianer "uns" nicht über den Haufen rennen. Der Schiedsrichter kommt aus Mexiko?

    Lieben Gruß
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Bereckis

    Hmmmmhhhhh.....:)

    CzG

    Dreas
     
  17. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Wer hat da wenüber den Haufen gelaufen? :)
     
  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    :-D :-D :-D
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Je häufiger Du es machst, desto leichter wird es von Mal zu Mal.


    Man kann von einem Amateur nicht das gleiche erwarten wie von Jemandem, der ernsthaft Musik machen will und davon leben möchte.

    Trotzdem kommt man auch als Amateur, wenn man sich da ernsthafter mit Musik auseinandersetzen und zu guten Ergebnissen kommen will nicht daran vorbei, möglichst viel auch auswendig zu lernen, egal ob das nun Akkorde, Skalen, Licks oder komplette Stücke sind. Wobei es mehrere Arten von Auswendig gibt. Wenn man etwas einfach nur auswendig spielen kann, heisst das noch lange nicht, daß man damit auch kreativ arbeiten kann. So ist es was anderes ob man ein Thema auswendig wie im Realbook oder auf einer Aufnahme spielen kann oder man es auswendig immer wieder variieren kann ohne aus der Form zu fliegen.
    Was einem am Anfang da sehr schwer und unmöglich erscheint wird nach und nach immer leichter. Ohne diese Auseinandersetzung mit der Materie schafft man es aber nur selten bestimmte Mauern beim eigenen Spiel zu durchbrechen und über einen bestimmten Punkt hinaus zu kommen.
    Aber ein Amateur muss sich halt die Frage stellen, ob er wirklich die Zeit und die Musse hat sich etliche Songs auswendig draufzuschaffen und ob er nicht damit auch schon glücklich ist, diese vom Blatt spielen zu können. Will Jemand Profi werden, muss er auswendig und vom Blatt spielen können, in meinen Augen. Allerdings gibt es auch unter den Profis etliche denen das schwerfällt, weil sie nie damit angefangen haben und es gibt auch einige, die das gar nicht wollen.

    Manchmal wird man aber nur dadurch auch besser wenn man an seinen Schwächen arbeitet und diese verringert.
    Die Frage ist halt immer was will ich können und was muss ich dafür tun und nicht immer reicht die Freizeit aus um dann ausreichend an seinen Fähigkeiten bis zur eigenen Zufriedenheit zu arbeiten. Dann muss man halt Abstriche irgendwo machen.

    Lg Saxhornet
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Auswendig lernen ist für einen Amateur etwas ganz anderes als für einen Profi.

    Wenn Juju schreibt, dass, wenn sie ein Stück begreift, sie es auch auswendig spielen kann, dann ist das klar. Sie hat sich aber nicht die Töne gemerkt G A Bb Eb ..., sondern sie hat die Melodie, den Bass und die Akkorde im inneren Ohr. Das sind eben zwei verschiedene Schuhe.

    Der Amateur merkt sich mühselig den Rhythmus, die Noten und oder die Griffe, die er machen muss. Der Profi hört die Melodie und die Finger wissen, was sie mit dem Gehörten anfangen. Da ist es klar, dass er kaum Schwierigkeiten hat, die Töne abzurufen. Auch in anderen Tonarten. Denn man stellt sich dann die Melodie einfach einen Ton höher vor und die Finger spielen das innere Ohr ab.

    Das setzt voraus, dass man einen gehörten Ton so schnell wie möglich auf dem Sax finden muss. Also Augen zu, einen Ton auf dem Klavier angeschlagen und den auf dem Sax gesucht. Geht zu zweit oder mit dem Lehrer natürlich besser. Absolut wichtige Übung.

    Ich habe bis zu drei Bühnenprogramme im Kopf, dazu sämtliche Stimmen sämtlicher Lieder meines Chores. Kenne von vielen Stücken nicht mal den Anfangston aber höre ihn, sobald das vorherige Stück aufhört. Das alles geht über das innere Ohr und hat wenig mit der Arbeit zu tun, die ein Amateur in diesem Bereich leisten muss. Ist nur so, dass die Profis denken, es wäre bei beiden der gleiche Prozess. Isses nicht.

    Stellt euch vor, ihr könntet alle Rock- und Popsongs, die ihr im Kopf habt, direkt auf dem Sax spielen. Das kann ein Profi, weil die Finger machen, was das Gehör weiß.

    Aber dennoch. Lernt zumindest mal die Basstöne der Stücke auswendig, die ihr spielt. Die sind ganz wesentlich für das Begreifen eines Songs. Singt sie und versucht sie, beim Spazieren wieder abzurufen.

    Investiert von eurer Übezeit jeden Tag nur 10 Minuten, um auswendig zu spielen oder gehörte Töne zu treffen. Es wird sich schnell bezahlt machen. Das Spannende ist, man weiß hinterher gar nicht mehr, was die große Anstrengung beim Auswendigspielen war.

    Liebe Grüße,

    das pü
     
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