Hallo liebe Saxer, ich habe gerade ein Problem, dass mich seit einiger Zeit verfolgt: ich weiß einfach nicht, wie ich die Doppelzunge üben kann. Ich spiele in einem Orchester mit ziemlich hohem Niveau (bin einfach besetzt)und bei Staccatto-Passagen kann es schonmal sein, dass meine Zunge teilweise nicht hinterherkommt, besonders bei Rhytmen auf dem gleich Ton. Bisher konnte ich immer halbwegs schummeln, aber ich frage mich einfach, wie ich die Doppelzunge üben kann (habe keinen SAx Unterricht mehr und kann deshalb auch keinen Lehrer fragen...). Ich kann diggediggedigge usw. und auch andere Silben ganz schnell sprechen, aber nicht mit dem Mundstück im Mund...Hat jemand vielleicht einen Tipp für mich? Viele Grüße, windkind
Es gibt Leute, die scheinen keine Probleme mit Doppelzunge zu haben. Ich und andere, die ich kenne, schon. Das Problem beginnte bei den hohen Tönen, wo die "ga" Artikulation den Rachenraume verändert und böse Bendings verursacht. Als alternative kann ich eine Technik mit Kehlkopfverschluß ohne "g" empfehlen. Z.B. ta-a-ta-ta oder bei Triolem ta-a-ta Zuerst sollte man die "a" Artikulation alleine üben, um damit einen sauberen Anstoß zu produzieren. J. M. Londeix hat das meistens so gemacht wenn's zu schnell wurde.
Hallo Ewiator, danke, ich probier das gleich mal langsam aus. Also ich versteh das so, dass das "a" im Rachen den Luftstrom abschneidet und das "ta" im Mundraum durch die Zunge? Viele Grüße, windkind
eine Sache ist auch die, wie stösst Du die Töne an? Die "Jazzer" nehmen es oft nicht so genau und nehmen die Zungenspitze. Der saubere klassische Anstoss geht aber über die "gewölbte Zunge." Mit der Zungenspitze unten und dem Zungenrücken auf die Blattspitze. Damit geht das Anstossen viel schärfer und mit Übung auch schneller. Wichtig ist es beim Staccatoüben, nicht zuviel üben, denn die Zunge ermüdet ungemein schnell. Also: ta pause, ta pause, ta pause. später: ta-ta-ta, ta-ta-ta, ta-ta-ta, pause. Und so weiter. Viel Erfolg, ist nicht einfach! Braucht viel Übung. kindofsuccess
Nur ein Teil der Klassiker benutzt diese Technik (=Anchor Tounge). Sie scheint anatomisch nicht für jeden optimal zu sein, auch wenn Sigurd Rascher darin die einzig wahre Anstoßtechnik sah. Gruß Joachim
hm bergonzis anchor tonguing geht mit zungenspize an den unteren zähnen und zungenrücken hart aufs blatt knallen - so klingts auch, wenn man sowas braucht. so richtig schnell wird das aber nicht. die silbe ka scheint trotz mancher umstellungsprobleme sinvoll zu sein. toitoitoi bim üben
Moin, von Kindesbeinen an (Blockflöte) und später bei der Querflöte bin ich die Doppelzunge gewöhnt und habe sie daher auch von Anfang an beim Saxophon benutzt. Beim festen klassischen Ansatz, wie ich ihn früher spielte, hatte ich auch über den gesamten (normalen) Tonbereich keinerlei Probleme. Nach Umstellung auf einen etwas weniger "klassisch festen" Ansatz nun laufe ich genau in dieses bending Problem. Da weiß ich noch nicht so genau, wie da wieder rauskommen, denn zurück zum alten Ansatz könnte ich, selbst wenn ich wollte, nicht mehr. Dummerweise ist durch die Gewohnheit der Doppelzunge mein normaler Zungenstoß schlicht zu langsam, um nur auf diesen zu bauen. Die Technik mit dem Kehlkopfverschluss kenne ich auch, weiß aber nicht, ob die wirklich bei mir funktioniert, macht jedenfalls ganz neues Üben erforderlich. Gruß, xcielo
Wenn ich mich nicht irre, wird in dem (ohnehin sehr empfehlenswerten) Buch "The Art of Saxophone Playing" von Larry Teal auch eine Methode für Doppelzunge recht ausführlich erklärt. Wenn ich mich irre, dann ist das nicht im Teal für Saxophon sondern im (auch sehr empfehlenswerten) Klarinettenbuch von David Pino. In Band 2 der Saxophonschule von Rudy Jett(e)l ("Tägliche Studien") gibts am Schluss eine Methode zum Staccato Üben, allerdings ohne Doppelzunge.