Durch Singen und Pfeifen zum ausdrucksstarken Spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gast, 20.Oktober.2011.

  1. Gast

    Gast Guest

    So Leute....

    Jetzt tun wir mal Budder bei die Fische...wie der Norddeutsche sagt.

    Ich zermartere mir die ganze Zeit das Hirn, weshalb sich so viele Saxer mit dem Improvisieren so schwer tun....oder auch weshhalb sie gut auswendig gelernte Stücke dennoch so holperig und kraftlos daherspielen.
    Im Totm gibt es genug Beispiele dafür....gut gespielte Songs...aber es fehlt der Geist und der Pfeffer.
    Wie ich im Improvisationsthread schon schrieb....mir selbst geht es genau andersherum...ich muss aufpassen, nicht hinweggetragen zu werden und zu emotionell zu spielen.

    Ich glaube , ich habe des Pudels Kern gefunden...zumindest EINEN.....
    Ihr müsst singen und pfeifen lernen....oder...sofern Ihr es schon könnt, das auch TUN.
    Ich ertappe mich selbst ständig dabei, dass ich irgendwelche Melodien pfeife....in jeder Tonart, in Dur in Moll...ganz nach Tageslaune....
    manchmal singe ich auch vor mich hin...frei nach Al Jearrau...ohne Sinn und Verstand....aber mit viel Gefühl und Ausdruck.
    Bin ich mal ne Stunde lang still....dann kommt meine Holde in s Zimmer um zu sehen, ob ich noch lebe.
    Dieser völlig unbewusste und alltägliche Umgang mit einer musikalischen Ausdrucksform von Laune und Stimmung im Alltag eben......ermöglicht mir wahrscheinlich auch ebenselbigen Ausdruck auf meinen Instrumenten.

    Ich tue das nicht absichtlich....eher unbewusst sogar...
    aber es trainiert offensichtlich enorm.

    Auf einer Arbeitsstelle habe ich deswegen schon Ärger bekommen......habe ständig eine Melodie vor mich hingeflötet und meinen Akkordumsatz damit in unendliche Höhen getrieben indem ich einfach im Rhytmus gearbeitet habe. Damit habe ich meine Kollegen natürlich in Zugzwang gebracht.....die sagten " Benjah, wenne Du schon müssest zu eigener Flöterrei schaffe...dann flötte wennigstens langsamme Walzer " .... es waren vorwiegend Polen, die mich zwar gerne pfeifen hörten...aber ihr Arbeitstempo nicht daran anpassen wollten. :) :) :)

    OK...um auf den Punkt zu kommen :
    Singt mehr Lieder, pfeift mehr Liedchen...und setzt das dann genauso auf die Tröte um....Voila!
    Schon kann man ausdruckstärker spielen und sogar improvisieren !!

    Hört sich jetzt etwas doof an...aber versuchts mal ein paar Wochen lang !!!

    LG

    CBP
     
  2. Tere

    Tere Schaut nur mal vorbei

    hehe,

    jetzt stell ich mich pfeifend im 6 Mann Büro vor....die nageln mich an die Wand und verscherbeln mich als Kanarienvogel.

    jetzt mal ernst..

    da spricht eine gewissen logik raus,
    werds mal testen....außer im büro :-D
     
  3. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiss nicht, wo du geschafft hast, aber ich weiss, dass der Pole den deutschen Spargel im Charlie Parker Rhythmus fehlerfrei sticht.

    Im Übrigen: Deine Idee mit Pfeifen und Singen finde ich sehr gut und werde sie verstärkt einsetzen.

    Danke dafür
    Nilu
     
  4. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Hallo CBP,
    ebenfalls aus dem anderen Thread mal hier rüber. Ja es stimmt.
    Seit ich wieder spiele, merke ich ein Defizit im Rüberbringen von den Dingen aus meinem Kopf auf das Instrument und im spontanen Entwickeln musikalischer Ideen zu einer Begleitung (was man zur Improvisation ja unbedingt braucht) Ich glaube, ersteres kann man nur durch üben mit dem Sax schaffen, zweiteres, was ebenso wichtig ist, kann man immer üben. Ich ertappe mich beim "Improvisieren" zum Radio wenn ich koche, beim Autofahren ... meist durch pfeifen. Ich glaube das schult die musikalische Kreativität, ein guter Hinweis!
    Viele Grüße Reiner
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Benjahmin,

    auch ich als Anfänger (oder gerade?) bin der Überzeugung, dass
    Singen und Pfeifen eine zentrale Bedeutung zur Verbesserung von Improvisation und freies Spielen hat.

    Mein Lehrer hat mir das auch sehr ans Herz gelegt, und ich mache das immer häufiger.

    Wir haben jetzt in unserer Übestunde auch angefangen, Melodien nach Gehör zu erarbeiten. Er spielt auf dem Klavier vor, ich soll nachspielen.
    Es hat viel geholfen, als er mich aufforderte: "Sing es mal..."

    Also steht bei mir auf dem Programm. Kann man auch gut im Auto
    machen...da belästigt man nicht seine Umwelt.

    LG

    Dreas
     
  6. Gast

    Gast Guest

    @Reiko

    Deine Antwort zeigt mir, dass Du verstehst , was ich meine.....

    Klar wird Dir das Singen und pfeifen nicht die Technik auf dem Sax ersetzen....aber es wird Dich schulen und vorranbringen.


    Es freut mich, wenn mein Gedankengang was bewirkt hat ! ;-)

    Ich stochere ja ansonsten auch nur im Halbdunkeln des Internet und wundere mich ob der Probleme der Menschen.....

    LG

    CBP
     
  7. Gast

    Gast Guest

    @Dreas

    Für Dich gilt das Gleiche, was ich Reiko schrieb....
    und es freut mich, wenn wir hier einen bislang völlig unbeschriebenen weg gehen....ein Amerikanisches Sprichwort heisst " whistle while you work"-.....OK... so working is whistling....whistling is working,,,and apart of it all.... what the F..ck ! I am Whistling !!!
    So I can play my Fu..ing Sax just the same !!!

    das "F-Wort" habe ich jetzt gaaaanz bewusst gebraucht-----
    das gehört nämlich im gewissen Sinne dazu-----
    Man muss einfach die fu..ing Scheu verlieren und vor sich hinpfeifen.....und dann auch saxen-

    LG
    CBP
     
  8. montreal

    montreal Ist fast schon zuhause hier

    Hallo, CBP!

    Prima thread, den Du da gestartet hast.
    Eins kann ich Dir aber sagen: Allein die Musikalität und die Fähigkeit, Improvisationen im Kopf zu denken oder zu hören ist bei Weitem nicht gleichbedeutend mit der Möglichkeit, diese per Sax zum Ausdruck zu bringen.
    Ich z.B. höre, seitdem ich mich bewusst erinnere, zu jeder Melodie eine Improvisation, ich singe (oder pfeife) Dir jedes Stück nach teilweise einmaligem Hören vor (natürlich nicht den Text, außer er ist von Trio).
    Problem: ich schaffe es nicht, diese Dinge, die ich im Kopf habe, annähernd mit der Geschwindigkeit aufs Sax umzusetzen.
    Das heißt nicht, dass ich nicht improvisieren kann, aber ich setze nur einen Bruchteil dessen, was in meinem Kopf vorgeht, mit dem Saxophon um.
    Das heißt: ich reduziere mein Solo aus dem Kopf von 10 Tönen auf 2,5 auf dem Sax. Egal, wie viel ich übe, ich schaffe es nicht, meine Geschwindigkeit bewusst über ein bestimmtes Level zu steigern. Erstaunlicherweise kann ich mir aber bestimmte Fingerläufe derartig schnell antrainieren, dass man die einzelnen Töne fast nicht mehr hört. Das läuft dann aber intuitiv ab, und nicht vom Kopf gesteuert. Das Mittelding, das mich vom guten Amateur zum richtig guten Saxer machen würde, scheint mir völlig verwehrt zu bleiben.
    Ratlose Grüße, Thomas
     
  9. Gast

    Gast Guest

    @Thomas

    Es geht bei der ganzen Geschichte ja auch nicht primär um Geschwindigkeit- sondern eher darum, daß DAS was man spielt nicht so sehr nach Pappkarton klingt. Wenn Du bereits Musik im Ohr hast, pfeifen,singen,improvisieren kannst > dann hast Du doch schon einen sehr guten Start!
    Das Ganze nun auch technisch auf dem Sax (oder einem beliebigen anderen Instrument) umzusetzen erfordert natürlich Übung. Immerhin weiss man dann aber, wo man hinwill und kann das gezielt ansteuern.
    Auch wenn mir das Saxeln quasi in den Schoß gefallen ist, glaube mal nicht, dass ich da nicht auch Phasen hatte, wo ich ganz verzweifelt gewisse Passagen hatte, die einfach nicht schnell genug flutschten, nicht flüssig genug kamen.Ich habe mich dann daran festgebissen ( Fehler! ) bis ich irgendwann merkte OK...hier kommst Du einfach nicht weiter...lass es gut sein und spiel was anderes.
    Siehe da...ein paar Tage später klappte das ganz einfach !

    Man muss locker bleiben...unverkrampft und ein wenig selbstbewusst an die Sache herangehen UND man muss Geduld mit sich selbst haben...DAS vor allen Dingen. Ich glaube, DAS ist das Schwierigste an der Sache :)

    LG
    CBP
     
  10. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Dem kann ich mich nur anschließen.
    Ich behaupte, fast zu jeder Musik etwas dazu pfeifen oder singen zu können und würde mir wünschen dies auf dem Sax umsetzen zu können. Mein kopf ist zu schnell, meine Finger zu lahm und das Wissen über die nötige Skala zu gering ;-)

    Unser Dirigent lässt uns, wenn wir bei bestimmmten Takten Probleme haben, diese gemeinsam singen. Erst wenn wir es singen können, lässt er uns weiter spielen.

    Gruß

    Markus
     
  11. saxer66

    saxer66 Ist fast schon zuhause hier

    moin Forum,
    Habe auch schon lange darüber nachgedacht über's Pfeifen und den Melodie-Impro's im Kopf etwas zu schreiben!
    Ich denke es ist eine Voraussetzung für das Solieren, denn:
    Du kannst nicht spielen was du nicht hörst oder nicht kennst!!!
    Besonders gut merkt man das in Amateur-Bigbands.
    Die Kollegen die Bigband- oder Jazzmusik in der Freizeit nicht hören, aber dennoch im Saxophonsatz einer Bigband spielen, haben meist:
    -erstens keinen Bock ein Solo auch nur ansatzweise mal auszuprobieren und
    -zweitens hapert's oft mit der Phrasierung!
    Allerdings schaffe ich es auch nicht ein Solo eins zu eins aus dem Kopf auf's Horn zu übersetzen!
    Vielmehr scheint es so zu sein, dass die Melodien im Kopf den musikalischen "Wortschatz" erweitern und der Spieler beim Improvisieren auf Bausteine zurückgreifen kann
    (ich denke jetzt ausdrücklich NICHT an auswendig gelernte Patterns!)
    Was mir auch schon vor längerem auffiel ist zwar eher technischer Natur, aber trotzdem eine Erwähnung wert:
    Beim Pfeifen wird einem sehr gut die Rolle der Zungenstellung sowie die Änderung der Mundhöhlenform klar, beides verändert sich bei Veränderung der Tonhöhe.
    So sollte es vermutlich auch beim Saxophon spielen sein...!
    soweit erst mal
    Gruß
    Thomas
     
  12. Gast

    Gast Guest

    @Saxus

    ""Mein kopf ist zu schnell, meine Finger zu lahm und das Wissen über die nötige Skala zu gering ""

    Finger kann man trainieren und Skalen üben :)
    Wenn der Kopf schonmal weiss, was er will ist das doch ein Anfang !

    Was Saxer66 sagt finde ich sehr richtig : Viele wollen erst garkein Solo spielen...ergo sich nicht von ihrem sicheren Notenterrain wegbewegen oder mal ihr Hirn bemühen um festzustellen, was sie da evtl spielen könnten.

    Musik ist doch aber eine sehr kreative Geschichte ( wenn man eben nicht nur von anderen komponierte Noten abdudelt ...auch wenn selbst das eine hohe Kunst sein kann ) daher der Gedanke eben durch Pfeifen oder Singen den Kreativen Übergang zum Saxeln zu erleichtern.

    Ich kann auch nicht alles, was ich singen oder gar pfeifen kann auch sofort auf dem Sax spielen...aber ich bin doch recht nahe dran. Ists erstmal im Koppe...geht es auch über die Finger und den Ansatz.

    LG

    CBP
     
  13. montreal

    montreal Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Bei mir ist es so, dass ich jetzt im 15. Jahr Saxophon spiele, also nicht mehr so wirklich zu den Anfängern gehöre.
    Ich habe mich wegen meiner musikalischen Vorkenntnisse und Prägung, wegen der vor allem am Anfang weit überdurchschnittlichen Übungseinheiten und eines wirklich guten Lehrers (Dennis Tiborc, ungarischer Profisaxophonist) wirklich sehr schnell entwickelt, bin dann aber nach ca. 5 Jahren auf einen Stand gekommen, von dem ich mich kaum noch verbessere (abgesehen von Effekten wie Highnotes oder slaptongue usw.).
    Ich will eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass man nicht nur vom Kopf her (also vom musikalischen Empfinden) Probleme haben kann, gelungene Improvisationen zu gestalten, sondern dass auch die individuelle Schnelligkeit einem im Wege stehen kann.
    Natürlich ist Geschwindigkeit nicht alles, aber es fehlt einem das am meisten, das man nicht hat.
    Gruß, Thomas
     
  14. Gast

    Gast Guest

    @Thomas

    .....es fehlt einem das am meisten, was man nicht hat...
    Jaaa, da magst Du wohl Recht haben.

    Aber sieh es doch mal von der "Habenseite"....nach 15 Jahren Saxspiel, hast Du gewiss einiges an Erfahrung - auch wenn Du meinst, Dich nach den ersten 5 Jahren nicht allzuviel weiterentwickelt zu haben. Du sollst ja kein Charlie Parker werden oder gar sein....sondern ein guter Musiker....also ist die Geschwindigkeit und Geläufigkeit von Klappen evtl ja auch garnicht so wichtig....um mal dieses Beispiel zu nennen.

    Ich entwickele mich derzeit sogar rückwärts....Tenor-Soli, die ich vor Jahren ganz locker im Studio oder auf der Bühne gespielt habe, bekäme ich evtl garnicht mehr so hin...einfach weil ich sehr wenig Tenorsax spiele...viel mehr Flöte und Sopran....und auch ganz andere Musik noch obendrein....
    dennoch klingt das, WAS ich denn spiele immer noch amtlich...auch wenn ich vielleicht auf dem Tenor etwas Geschwindigkeit eingebüsst habe....und DARAUF kommt es doch an oder ??

    LG

    CBP
     
  15. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Super Thema, hab damit fast jeden Tag zu tun.
    Bei mir ist's oft so, das ich beim Spielen/ Improvisieren gar nix denk, dann kommen teilweise Läufe die ich dann gezielt verändere oder weiterführe. Natürlich auch nicht so wie ich das gerne hätte.

    Wenn ich mit Musikern zusammenspiele, die wenig Abwechslung (Rhythmus, Tonart) ins Spiel bringen, hab ich schnell das Gefühl, meinerseits würde sich alles gleich anhören.
    Auch falle ich immer wieder auf die gleichen Rhythmen und Tonfolgen zurück.
    Das nervt mich dann recht schnell, dem Stück keinen anderen Charakter geben zu können.

    Wenn ich dann pausiere und mir verschiedene Sachen dazu vorsumme oder pfeiffe , entwickelt sich daraus wieder ein neuer Charakter.
    Vielleicht schaff ich das dann auch mal während des Spiels, so in den nächsten 10jährchen...

    Morgen spiel ich mit einer Jazzcombo eine Jamsession. Auf dem Plan steht neben einigen Latin und Funk Sachen, die mir recht liegen, auch Autumn Leaves. Gestern hab ich beschlossen bei Autumn Leaves nicht zu solieren, weil mir einfach nix gscheites dazu einfällt.
    Angeregt durch das Thema werde ich mir jetzt das playalong noch ein paar mal reinziehen und mal versuchen, durch pfeiffen und singen sowas wie ein solo zu entwickeln.
    Mal schaun obs klappt.

    Schönes Wochenende wünsch ich euch
    Bernd



     
  16. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Mal abgesehen davon daß deine polnischen Kollegen schlau genug sind dich zu bremsen damit du den Akord nicht kaputt machst find ich den Gedanken mit Singen und Pfeifen nicht schlecht. Ich pfeife übrigends seit ich Sax lerne deutlich mehr. Klar wenn ich ein Lied zig mal geübt habe dan ist das im Kopf und will raus.
     
  17. Gast

    Gast Guest

    @Abraxasbabu


    ""........wennich ein Lied zig mal geübt habe...dann ist das im Kopf und will raus"""

    Hey---- wenn ich diesen Satz mal aus dem Kontext nehme und ihn alleine stehen lasse....so wie ich ihn hier reingeschrieben habe....

    Dann hat der echt Tiefe.... genau sowas meinte ich.
    Man kann ja auch irgendein Thema singen, flöten pfeiffen....
    hat es dann ausgearbeitet im Koppe..... und muss es dann "NUR" noch auf dem Instrument umsetzen....


    LG

    CBP































































     
  18. Gelöschtes Mitglied 5469

    Gelöschtes Mitglied 5469 Guest

    oder dieses hier?



    oder dieses?



    neben den ganz bekannten Versionen (Stan Getz bzw. Miles Davis und Cannonball Adderley)

    Viel Spaß dann!

    saxaxel
     
  19. Gast

    Gast Guest

    @ Abraxasbabu

    weisst Du eigentlich, dass Dein Nick auf amharisch ( >Äthiopisch) so was ähnliches heisst wie "Einheimischer Vater" ??

    > AbashraBaba oder eben auch AbraxaBabu

    :) :)

    CBP
     
  20. Gast

    Gast Guest

    So sehr ich wirklich bitter bereue, dass wir uns in der Schule über den durchsetzungsschwachen Musiklehrer nur lustig gemacht haben und ich bis heute die Notenlinien zähle, um herauszufinden, was der schwarze Punkt da im einzelnen sein soll (bis ich das weiß, wäre jede Band längst weiter)- so sehr ich habe mir beim autodidaktischen Sax-Lernen immer (recht erfolgreich) vorgestellt, dass man einen Ton auf einem Musikinstrument genau so merken kann wie einen Gesangston.
    Wenn ich ein Lied mitsinge, muss ich nicht Noten haben, sondern einfach zuhören, was evtl. die Anderen im Chor singen. Das dürfte doch Vielen so gehen? Es ist reines Muskelgedächtnis (der Stimmbänder). Beim Saxophon braucht man ein Muskel-Griff-Atemstromgedächtnis. Dauert bisschen länger, geht aber auch.
    Das heißt, wenn ich zB auf einer CD ein Saxophon einen Ton spielen höre, kann ich eigentlich fast immer sofort aus dem Stegreif den gleichen Ton greifen und spielen. Ohne zu wissen, wie der Ton heißt. Das ist übrigens ebenso schön wie doof. Ich kann mit der CD sofort "Somewhere over the rainbow" mitspielen und leidlich improvisieren, aber habe keine Ahnung, wie die Tonart heißt. Dazu muss ich dann genau hingucken, was meine Finger tun und am besten am Klavier die passende Taste dazu suchen. Nur Noten zu ermitteln und zu spielen, fände ich aber langweilig.

     
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