Moin Ich habe mal gelesen das die Klarinette für den Spieler unangenem hell klingen muss, damit sie für die Umgebung normal klingt. Wenn man so übt, das der Ton für einen selber normal klingt, würde die Umwelt ihn als zu dumpf/dunkel wahrnemen, weil die Eigenresonanz die hellen Töne zum Ohr leitet und die dunklen nicht. Irgentwie versteh ich das nicht, beim Sax (ähnlich wie Klarinette) klingt der eigene Ton doch eher dunkler/voller als die Umwelt ihn wahrnimmt oder ?
Ja, habe so etwas auch schon gehört. Kenne ein paar Klarinettenspieler mit Ohrenproblemen. (Obwohl, so ein Instrument muss einem ja in den Ohren weh machen...) Ich denke, bei den gebogenen Sax ist diese Problem nicht so arg, da der Ton ja über verschiedene Quellen ausgestrahlt wird. Beim (geraden) Sopran habe ich hingegen auch schon feststellen müssen, dass meine gehörte Idee vom Sound nicht dem aufgenommenen entspricht. Gruss Kindofimagine
hi, es klingt schon anders, aber als unangenehm hell würde ich es nicht bezeichnen. Einmal kommt je ein Teil des Schalles über die Schädelknochen zu den Ohren, und dann kommt auch vom über die Luft abgestrahlten Schall nicht alles an. Das ist aber denke ich bei jedem Blasinstrument so.
wie in vielen bereichen am saxophonspiel, ist es auch hier eine im kopf umgesetzte sache. gerade am saxophon, egal ob gerade / gebogen ist es sehr wichtig sich vorzustellen, dass der sound nicht bei allen und jeder geöffneten klappen rauskommt, sondern das man sich vorstellt, den ton genau bis zum trichterrand zu spielen. nur so kann sich der sound richtig entfalten und wird als voll/rund/ usw.... empfunden - sowohl für den zuhörer alsauch für den spieler selbst. diese im kopf umgesetzte vorstellung hat schon bei so manchen wunder bewirkt. natürlich wird das gespielte vom zuhörer anders empfunden als vom spieler selbst, diese unterschiedliche wahrnehmung wird aber auf ein minium reduziert durch die oben beschriebene vorstellung. ein weiterer faktor der anderen wahrnehmung resultiert aus dem verwendeten setup - mundstk/blatt/saxophon ein gutes setup zeichnet sich dadurch aus, das es natürlich gut klingt - no na aber auch, wie gut wird der sound auf den Saxophonisten selbst übertragen, wie gut spürt er jeden gespielten ton. wird das gehörte auf den körper gut übertragen, also spürt man selbst sehr gut jeden ton, wird sich ebenfalls zusätzlich der sound entwickeln und vorallem es ist vieles viel leichter zu spielen. ist das setup perfekt - ist beides vorhanden sound enfaltet sich direkt beim trichter jeder ton wird auf den spieler übertragen = die angesprochene andere wahrnehmung (Löwenanteil) gruss Exbird
Das ist wie mit der eigenen Stimme, die tönt auch anders, wenn man Aufnahmen davon hört, jedenfalls so lange, bis man sich daran gewöhnt hat. Beim Saxophon wird mehr Sound via Schädelknochen übertragen als z. B. bei der Flöte oder der Trompete, weil es eine direkte Verbingung über die oberen Zähne auf dem Mundstück gibt. Kommt dazu, dass im Raum die höheren Obertöne weniger weit tragen als die tieferen, das nimmt dem Klang auch etwas die Spitzen weg.
Stell dich mal in eine Ecke oder direkt an eine Wand, damit der Schall zu dir reflektiert wird. So hast du eine einigermassen verbindliche Ausgabe des Sounds, wie die Umwelt dich hört. Durch die Übertragung intern im Körper und wohl einer Portion Eigenresonnanz hört man sich in der Regel dunkler, als der Sound eigentlich nach vorne in den Raum klingt.
Ja, das weiß ich, aber warum soll es bei der Klarinette genau andersrum sein ? Da sollen ja auch die Griffsysteme verschieden klingen, also Böhm etwas dunkler/voller als deutsches System. Ich versteh blos nicht warum, beide Instrumente (Sax-Klarinette) werden mit ähnlichem Mundstück ,bei denen in der Regel die Zähne aufliegen, geblasen. Also wird bei beiden Inst. der Ton durch Schädelknochen zum Ohr geleitet. Und wie TootSweet schon sagte ,bei der Stimme ist es ja auch so, die hört sich auf Aufnamen etwas heller/dünner an. Welche Griffweise kommt eigentlich dem Sax näher ?
Hallo Exbird, so ähnlich hast du das schon mal irgendwo geschrieben, und ich versuche mich seitdem daranzuhalten (ob mit Erfolg kann ich bisher nicht beurteilen). Nur ist mir eigentlich nicht klar, was ich mit dieser Vorstellung eigentlich ansatztechnisch verändere, da ich ja nicht wirklich beeinflussen kann, "wo der Ton rauskommt". Kann man es sich vielleicht so vorstellen, dass ich meine Konzentration auf das Hören des Klangs in diesem Bereich fokussiere und darauf meine Soundbeeinflussung einrichte? Tschüss Hans
Ich denke dabei geht es vor allem um die richtige Stütze. Ein starker Luftrstrom, auch beim leise Spielen. Außerdem meine Theorie: der Ton darf nicht punktuell sein, sondern er entfaltet sich ab dem Becher und füllt den Raum. Dies kriegt man hin, indem man die Obertöne des Tons lauter macht, was natürlich unbewusst durch üben von alleine kommt und nicht nach dem Motto "Ich spiele jetzt mal die Obertöne lauter, jetzt wieder leiser". Für mich ist das der einzig erklärbare Grund für den riesigen Soundunterschied zwischen einem schlechten Spieler und einem guten, die beide gleich laut spielen. Der Sound des besseren muss physikalisch ganz anders aussehen, ein viel ausgewogeneres Verhältnis von unteren und oberen Frequenzen haben. Habe mir da erst letztens Gedanken drüber gemacht, es ist im Grunde das gleiche Phänomen wie bei Opernsängern, die einen großen Saal auch im Piano mit Sound füllen können. Damit der Sound auch in größerer Entfernung noch gut klingt, müssen alle Teilfrequenzen laut gespielt werden, sonst geht auf dem Weg die Hälfte verloren. Wenn man von außen zuhört ist es bei Anfängern doch oft so, dass man genau hört, wie der Sound am Mundstück entsteht. Bei besonders guten Spielern aber kann man direkt daneben stehen und hat das Gefühl, der Klang kommt von überall. Und wenn man eben überhaupt eine Quelle "orten" kann, dann ist die unten im Sax und nicht oben am Mundstück. P.S.: Nicht unbedingt zum Thema "eigene Tonwahrnehmung": ich denke die erste größte Aufgabe zum Thema Sound ist es, auch in den Höhen voll, rund und vor allem angenehm zu klingen. Immer wieder hört man Spieler, die untenrum (besonders beim Tenor) einen guten Klang haben, aber sobald sie etwas höher gehen, dünn und schneidend klingen. Dabei können auch die höheren Töne sehr schön klingen...für mich ist das die wichtigste Aufgabe - so zu spielen, dass man vom Klang her nicht sofort sagen kann, in welchem Register ich gerade spiele.
Hans schrieb: vorausgesetzt, und davon gehe ich aus in einem saxophonforum ist natürlich das die "STütze/Atmung" gut funktioniert - also Zwerchfell/Bauch/Rückenatmung - ebenfalls eine vom kopf gesteuerte angelegenheit. nur so mal als beispiel: kann ich schulterschmerzen indem ich auf die schmerzende schulter hinatme, wegatmen, also schmerzfrei atmen zurück zur oben angeführter vorstellung: diese bewirkt, dass die stütze noch besser, der gesamte körper (hals, schulter, gesamte körperhaltung) noch lockerer und offener wird und so sich der sound besser entfaltet, eben direkt am trichterrand. dort wo er sollte und das alles von selbst, eben wegen dieser vorstellung. sogesehen kannst du sehrwohl beeinflussen wo der ton raus kommt, weil du nun den ton wirklich bis zum trichterrand spielst. funktioniert in dieser kette etwas nicht, hört sich der sound so an alsob er im saxophon stecken bleiben würde (kontrolle Lehrer), eben bei der ersten geöffneten klappe rauskommt. 100% meiner studenten entwicklen dadurch in relativ kurzer zeit einen super sound leider werden diese faktoren sehr unterschätzt und selten ausführlicher bearbeitet. richtiges atmen wird zwar erklärt und immer wieder bearbeitet, aber da gibts eben noch viel mehr gruss
Sehr schön beschrieben. Der laute Ton ist nicht der tragfähige Ton. Stan Getz soll auch ohne Mikro in großen Konzerthallen gut zu hören gewesen sein. Der Vergleich mit dem Opernsänger begegnete mir gerade gestern bei einem Interview mit einem Bassklarinettenspieler, der mit seinen Sound durch die Imitation von Opernsängerstimmen entwickelte.
Vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt, ich versuche etwas über Klarinetten zu erfahren. Aber vielleicht suche ich noch mal im Klarinettenforum. Ich dachte nur ,weil hier ja auch viele Klarinettisten sind und ich mit dem Gedanken spiele ... Wie ich auf dem Sax klinge ist mir bekannt Vielleicht hätte ich das auch nicht in "Saxofon spielen" posten sollen.
Im Klarinettenforum würde ich dir die gleiche Antwort geben. Da ich mich noch nie aufgenommen habe, kann ich dir nicht den genauen Unterschied sagen aber wie gesagt, unangenehm ist es nicht.