Ein Instrument zu lernen, selbst Musik machen....wie schwer ist das wirklich?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 26.April.2017.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Schlaf gut.
     
  2. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Ja es ist schwer Musik machen zu erlernen.. es ist ein komplexer Sachverhalt..
    Aber es ist nicht unmöglich..
    Natürlich in der Jugend besser als im Alter...
    Aber das Aufgeben hat nach meiner Beobachtung mehr damit zu tun das sich unrealistische Ziele vor genommen wurden. Bzw das eigene Vermögen überschätzt wurde.
    Der Lernaufwand ist mit 50 um ca Faktor 7 größer als mit 25...
    Also ich weiß das niemals ein Gerry werden werde... Aber ich kann versuchen so dicht wie möglich daran zukommen.. und auf dem Weg so viel Spaß mit anderen zu haben wie nur irgend geht.
    In dem Sinne macht hinne
     
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  3. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich mit Ü50 noch richtig gut werden will, hab ich keine Chance. Wenn ich aber noch richtig Spaß haben will, kann ich mir höchstens selber im Weg stehen. Wenn ich mich selber höre und mich mit meinen Lieblingssaxern vergleiche, müsste ich heulen. Aber ich denke auch an meine ersten Monate als Anfänger und dann bin ich sowas von glücklich!!!
    In meiner Band spiele ich auch kleine Fetzen mit der Mundharmonika. Da jubelt manchmal sogar das Publikum. Das hab ich mir als Jugenlicher mal selber beigebracht. Waren vielleicht ein oder zwei Jahre. Das zeigt mir deutlich wie schwer das späte Lernen wird. Aber mein Spaß, mein Feuer und meine Lernbereitschaft sind wie einst im Mai. Und nur so hat mein eine Chance, das Saxophonspielen durchzuhalten. Viele merken halt irgend wann, es reicht nicht. Andere Sachen sind wichtiger. Da tickt halt jeder anders.
    Für mich ist Musik die universelle Sprache nach innen und außen. Und das hat für mich schon nach ganz kurzer Zeit mit dem Saxophon funktioniert.

    Andreas
     
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  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Was hier wieder schwadroniert und wofür das Alter wieder verantwortlich gemacht wird... denn es ist ja so billig, weil gesellschaftlich anerkannt, das Alter vorzuschieben. Lassen wir einmal einen Fachmann zu Wort kommen, der nachgesehen hat, wieviel da wirklich dran ist:
    http://www.zeit.de/2013/49/interview-lernforscher-aeltere-neues-lernen

    Und natürlich werden jetzt einige antworten, glaub ich nicht, kann nicht sein, weil meine Großmutter, und überhaupt...
    Leute, redet Euch nicht aufs Alter aus! Ich hab schon jede Menge "Alte" gesehen, die etwas angefangen haben und noch wirklich gut geworden sind!
    Und Weltstars gibts ja auch unter den jungen nur eine Handvoll...
     
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  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ein guter Artikel, dessen Inhalt bei mir als mittlerweile älterer Arbeitnehmer (Mitte 50) viel widerspiegelt.

    Zum Thema "Musik" ein Beispiel:
    Bei uns im Tal gibt es eine Rentnerband, die überwiegend volkstümliche Musik spielt, und das richtig gut.
    Deren Chef sagte mir neulich, dass er in den 10 Jahren ihres Bestehens mindestens soviel dazu gelernt habe wie vorher in den 40 aktiven Jahren Musikverein.
    Weil die älteren Jungs sichtlich Spaß am Spielen habe und das auch richtig gut machen, sind sie sehr gefragt.
    Auftrittstermine sind sowieso kein Problem, weil sie ja zeitlich völlig ungebunden sind.
    Klasse!

    Und noch eins zum Thema "Computer":
    Eine ältere Dame, die Stammgast auf einem benachbarten Ferienhof ist, bekam mit 85 ihren ersten Computer geschenkt.
    Hintergrund war das besserer Erreichen ihrer Angehörigen, die in der Welt verstreut sind.
    Das anfängliche "Oje" war bald vergessen und nach einem Computer-Seniorenkurs waren Email und Skypen nach kurzer Zeit Standard.
    Mittlerweile ist die Dame 92, nutzt ein Smartphone und versteht nicht warum in ihrem Senioren-Freundeskreis so viele sind, die weder Computer noch Smartphone besitzen.
    "Das braucht man doch heutezutage", pflegt sie gerne zu sagen.

    Es ist nie zu spät! :smile2:

    Lg
    Mike
     
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  6. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Dann lies doch weg!
     
  7. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Jetzt ist es heraus: Das isch der Ü-Wahrheit:

    Kenne günstigerweise nur Üs, die das als Hobby betreiben:

    Das hier klingt allerdings fast so, als könne man sich mit 50 gleich begraben lassen:
    Sollte man aber nicht: :)

    https://www.steffenkirchner.de/blog...er-90-jaehrigen-menschen-werden-dich-umhauen/
    http://www.spiegel.de/lebenundlerne...oviert-in-philosophie-ueber-tod-a-997795.html
    http://www.spiegel.de/panorama/100-jaehrige-feiert-geburtstag-mit-fallschirmsprung-a-1001947.html

    Und in Sachen Musizieren:

    http://www.aktive-rentner.de/musikinstrument-lernen-im-alter-diese-3-instrumente-sind-geeignet.html
    (das Saxophon sogar als Erstgenanntes ;-) )
    http://www.abendblatt.de/ratgeber/article129769838/Mit-60-das-erste-Instrument-lernen.html
    http://www.deutschlandfunkkultur.de...instrument.947.de.html?dram:article_id=288888

    Einen ganzheitlichen Blick liefert dieser Artikel:
    https://www.nmz.de/artikel/wenn-aeltere-erwachsene-zum-instrument-greifen

    Mit diesem bemerkenswerten Hinweis, nicht nur für Üs:

    Die digitalisierte Klangwelt vermittelt den Menschen
    ein Nullfehler- und Perfektionsideal, das es in der Musizier-Praxis
    nicht gibt. Man fürchtet, diesem Standard nicht zu entsprechen
    und vermeidet daher eigene musikalische Betätigung.

    Umgekehrt hat die Elektronik einige erst auf die Bühne gebracht: mittels Playback ;)


    Für das, was ppue mit "richtig gut spielen" meint, braucht es noch MEHR
    als den Lernstart in jungen Jahren: Da muss was in den Genen liegen!

    Bei aller Gleichmacherei, die heute en vogue ist, können wir nicht verleugnen:
    Wir sind NICHT mit identischen Augen, Zähnen, Fingerabdrücken geboren.

    Wieso sollte man also davon ausgehen, dass die restlichen Zellen in uns identisch
    mit denen von anderen sind? Inklusive Gehirnzellen?

    Sind sie nicht.

    Und so gibt es eben Menschen, die wurden mit einem Musiker-Gen geboren.

    Einige von ihnen kenne ich persönlich, sogar hier aus dem Forum :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.April.2017
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  8. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht daran, dass es neurologische Gründe dafür gibt, dass vielen "älteren" Menschen Neues eher schwerfällt.

    Ich glaube da eher daran, dass es eine Frage der inneren Einstellung und des Umfeldes ist.

    Innere Einstellung: Einfach offen sein für neue Sachen, unbefangen sich neue Themen erschließen und nicht dauernd denken "Nun muss ich mich in meinem Alter auch noch damit beschäftigen?!"
    Hinzu kommt eben auch der Gedanke, dass man es ja in dem Alter eh nicht mehr zum (Semi-)Profi schafft. Aber wenn man sich davon löst und einfach mal mit/aus Spaß loslegt, dann schafft man auch mit einigen Jahresringen einiges.

    Umfeld: Jemand um die 50 ist meist beruflich/familiär voll eingespannt und hat daher wenig Zeit/Nerv sich neuen Themen zu widmen.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Menno. Sowas darf man doch gar nicht sagen. Und schon gar nicht schreiben.
    Wo bleibt denn da die political correctness? :)

    LG Bernd
     
  10. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    :lol:

    Wurde offensichtlich ohne "p.c.-Gen" geboren :evil:
     
  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Zum Thema "um die 50":
    Hier gibt es ja tatsächlich auch andere Blickwinkel.
    Ich wurde - auch von Ex-Musikerkollegen, die in diesem Alter sind - schon häufig so angesprochen:
    "Was, du machst immer noch Musik? Ich habe schon lange aufgehört, denn dafür habe ich keine Zeit (mehr)."

    Ich habe aber genug Leute im Freundes- und Bekanntenkreis, die alles bestens unter einen Hut bringen.

    Ein ganz ungewöhnliches Beispiel, bei dem ich auch immer staune:
    In einer siebenköpfigen Familie in der Nachbarschaft spielen inzwischen alle ein Instrument im Musikverein, sind in weiteren örtlichen Vereinen engagiert, bewirtschaften einen Hof im Nebenerwerb und bieten Ferienwohnungen nebst Programmen an.
    Die Kinder sind Klassensprecher oder singen freiwillig im Schulchor oder sind in der Theater-AG aktiv.
    Auch sonst sind sie im Ortsleben aktiv und hilfsbereit.
    Keine Ahnung wie die das alles organisieren, aber da hörst du ganz selten die Worte "Keine Zeit".
    Und wenn es dann tatsächlich so ist, wundert das ja auch niemand.

    Lg
    Mike
     
  12. Wenke

    Wenke Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man wirklich Musik machen will, dann findet man auch die Zeit dazu. Vielleicht kann man, wenn man in einer Gruppe spielt, nicht bei jeder Probe dran teilnehmen, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Alles eine Frage des Stellenwerts im Leben... Ich könnte mir ein Leben ohne Musik überhaupt nicht mehr vorstellen.
     
  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich auch nicht. Es macht so etwas von Spaß, vor allem wenn man mit anderen zusammenspielen kann.:thumbsup:

    Lg
    Mike
     
  14. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube, dass der Schlüssel tatsächlich ppues Frage ist. Was ist richtig gut?
    Sasxspielen hat doch beide Seiten.
    Neues lernen, keine Frage, wer nie aufhört sich mit neuen Themen zu beschäftigen, ist gewohnt wieder andere Synapsen im Hirn freizuschalten(verringert nachgewiesener Maßen Demenz und Alzheimer
    (obwohl es hier schon wieder andere Erkenntnisse gibt)). Das geht sogar, ohne andere Schaltkreise
    zu verlieren. Der andere Punkt ist aber auch unstrittig. Die Athletik. Wenn richtig gut spielen bedeutet, richtig schnell zu spielen, geht das nicht mehr. Analog zur 100 m Zeit.
    Wenn richtig gut spielen aber bedeutet, eine Stimmung rüber zubringen, usw? Dann kann Frau/Mann auch im hohen Alter Sax lernen.

    Gruß von der sonnigen Ostsee Peter
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Keiner hat hier doch behauptet, daß (Sax) Lernen im Alter nicht mehr geht. Die Lerngeschwindigkeit nimmt halt ab, und daher braucht es länger ein bestimmtes Niveau zu erreich.

    Und wie hoch dieses Niveau ist, ist individuell und wiederum altersunabhängig.

    CzG

    Dreas
     
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  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Wobei die Erläuterungen auf der Webseite schon etwas putzig sind:

     
  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Quatsch mit Soße.....allerdings, ohne das gewisse Maß an musikalischem Talent, habe ich auch ab 30 keine Chance...nur alles auf die Zeit zu schieben ist eben nicht richtig !!

    Und was ist eigentlich "richtig gut " ?

    Aus meiner Sicht die wesentlichen Faktoren:

    1.Talent/Begabung

    2.Dizipliniertes und regelmäßiges Üben

    3. Zeitfaktor zur Routinegewinnung

    Dann kann ich auch ab 50 noch mitreden.

    Meine Meinung........

    Wuffy
     
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  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    - Ich dachte immer, es gehört zur Allgemeinbildung, dass normale Menschen nicht so aussehen wie auf dem Cover der Vogue, entsprechende Transferleistung für alle anderen Bereichen. 6h Schminken, 2h Fotosesseion, 8h Photoshop kann man für ein Titelbild schon einkalkulieren
    - Das war auch schon bei analoger Klangwelt so. Man kann nur noch viel mehr mit digitaler machen. Klangräume, Hallplatten, Overdub, Mehrspurtechnik, das gibt's schon lange, das wurde schon gemacht, da war ich noch nicht geboren (BJ '64)
    - Empfehlung: die Serie "Achtung, Aufnahme! In den Schmieden des Pop" bei arte ... sehr sehens- und hörenswert!
    - Es gibt sogar Gerüchte, dass 'Star Wars' gar nicht im Weltraum aufgenommen wurde ... :)

    Von daher verwundert es mich (immer wieder), dass man da noch gesondert darauf hinweisen muss. Nun denn. Vielleicht haben die Leute das wirklich nicht immer auf der Rechnung. Spricht eher dafür, dass die Leute nicht ausreichend Erfahrung mit Live-Musik haben.

    Aber, was habe ich schon Ahnung von anderen Leuten! :)

    Grüße
    Roland
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Wuffy
    Ohne Deine 3 Faktoren brauchst du gar nicht anfangen, egal in welchem Alter.
    Ohne Talent/Begabung kannst Du vielleicht Töne spielen aber keine Musik (nicht jeder, der z.B. Maschinenbau studiert, wird ein guter Ingenieur. Gleiches bei Medizin etc.).
    Ohne Üben keine Technik, da nützt auch Talent nichts.
    Ohne Zeit keine Routine, damit keine Technik. Das kann man auch nur bedingt durch Talent kompensieren.

    Für mich hat der Erfolg nur wenig mit dem Alter direkt zu tun.
    Indirekt schon, ich lerne heute mit 50 anders als mit 15, mehr mit dem Kopf und mit einer gewissen Systematik. Wo ich früher einzelne Noten gelernt habe, lerne ich heute Figuren. Damit sind für mich Etüden heute wichtiger als früher, oder nennt es Licks aus dem Jazz. Damit ist das Schulungsmaterial aus meiner Jugend für mich heute völlig ungeeignet. Umgekehrt, die Buhmkeschule, die ich als Jugendlicher gehaßt habe, hat für mich jetzt einen gewissen Sinn und Wert (gut finde ich sie immer noch nicht, aber ich verstehe und akzeptiere die Absicht dahinter).
    Umgekehrt ist übertriebener Ehrgeiz eher eine Eigenschaft der Älteren zusammen mit der Kompensation gewisser Unzulänglichkeiten durch Material. Wenn ich heute eine Spitzenkanne haben möchte (nehmen wir mal eine Balance Action oder Supare Balanced Action als teuren Vertreter oder ein Inderbinen etc.), weil ich meine damit besser spielen zu können, ist das zwar ein Trugschluß, aber ich kann eben in den Laden gehen und eine solche Kanne kaufen. Der Absturz kommt, wenn die Spitzenkanne dann immer noch nach Rohrverstopfung klingt. Dann hat der Hersteller eben Schrott gebaut nur es liegt niemals nie an mir. Da war ich in der Jugend ehrlicher, weil, ich habe eben nicht geübt.

    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es zu einem Meister in einem Gebiet 10.000 Stunden intensiver Beschäftigung mit dem Thema gehört. Wenn ich die eben konsequent investiere....alles wird gut
    JEs
     
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