Hallo, Ich weiß, das erscheint vielleicht vielen von euch lächerlich aber ich habe mal eine Frage an die weiblichen Saxophonspieler. Ich bin bekennende Lippenstiftträgerin. Wenn ich übe, entferne ich den natürlich. Es kommt aber immer mal vor, dass ich das vergesse, und die Rückstände nachher auf dem Blatt sitzen. Falls Jemand das gleiche Problem hat, wie entfernt ihr die, und schaden diese Rückstände dem Blatt? Grüße aus dem winterlichen Schwabenland Ilona
Moin Ilona, ich hoffe, als Mann, der ich keinen Lippenstift benutze darf ich trotzdem was dazu sagen. Lippenstifte sind im wesentlichen Fett, und Fett dämpft die Schwingungsmöglichkeit eines Blattes, vermutlich nicht viel, aber wer weiß. Ich würde daher einfach hingehen, und das Blatt mit ganz wenig mildem Spülmittel reinigen. Gruß, xcielo
Hi! Ja, so mach' ich es auch! Ich trage sehr selten Lippenstift. Aber, wenn welcher auf dem Blatt Spuren hinterlassen hat,dann wird das Blatt mit heißem Wasser und Spüli gereinigt. Lieben Gruß aus dem frostigen Ostfriesland. Ww.
Hallo Ilona! Mein Saxlehrer hat schon mal gegrinst, weil ich ein rotes Blatt ausgepackt hab... Nachdem ich ständig Fettstift - auch beim Saxspielen - draufschmier (gerade im Winter bei der Heizungsluft trocknen die Lippen bei mir extrem schnell aus und kriegen Risse), hab ich den Eindruck, dass es zumindest keinen Unterschied macht, ob der Stift farblos ist oder ned. Da meine Blätter so oder so nie lang halten, stört es mich ned besonders... Aber vielleicht beeinflusst Fett ja tatsächlich die Ansprache oder den Sound? Fett geht prima mit Isopropanol weg, nur könnte das wiederum dem Blatt schaden. Und ob die Farbe damit rausgehen würde, weiß ich ned. Ich glaub ich probier das mal aus - hab ja genug Blätter, die ned wirklich optimal spielbar sind. Grüße Claudia
Hallo Schnuckelchen, laut Gefahrstoffordnung ist Isopropanol nicht nur leichtentzündlich sondern auch reizend. Beim Kontakt kann es zu Schleimhautreizungen kommen. Ich würde das Mittelchen nicht unbedingt verwenden zum Reinigen vom Saxophonblatt. Wollte mich in die Diskussion nicht einmischen sondern lediglich auf eine Gefahr hinweisen Gruß Bostonsax
Hallo Ilona, probiere doch mal Aethanol 90%. Du bekommst es in jeder Apotheke. Sollte funktionieren und ist zur Not auch (verdünnt) trinkbar...grins.. Gruß Mario
Hallo Illona, spiele auch oft mit Stippenlift. Das Blättchen spüle ich anschließend mit lauwarmem Wasser ab und wische mit einem Mikrofasertuch nach. Einen Soundunterschied kann ich nicht feststellen. MG
Hallo zusammen, vielen Dank für eure Antworten. Ich reinige eigentlich nach dem Spielen meine Blätter mit einer alten Zahnbürste und Spüli. Da ich aber einen ziemlichen Verschleiß an Blättern habe, dachte ich, dass es vielleicht am Lippenstift liegen würde. Ilona
Hihii, das Thema hatten wir schon mal! Tut mir leid, aber als Chemikerin bin ich da vielleicht ned ganz so empfindlich. Aber man braucht vor Isopropanol ned so große Panik schieben, denn 1. ist das auch in den Alcopads enthalten, die der Doc zum Desinfizieren der Haut verwendet, bevor er mit der Nadel zusticht und 2. muss man das Blatt natürlich erst mal trocknen lassen, bevor man es wieder benutzt. Dabei verdunstet der Alkohol. Und wo nix (mehr) ist, kann auch nix reizen. Ich arbeite seit Jahren mit Isopropanol - und kann bisher noch keine Schäden feststellen, die davor ned auch schon da gewesen wären. Werd mir nachher mal ein kleines Röhrchen Isoprop abfüllen und das Ganze zu Hause an einem alten Blatt mir roten Spuren ausprobieren. Werde dann berichten. Grüße Claudia
Ich würde eher sagen, es liegt an der Zahnbürste! Damit machst Du bestimmt mechanisch was kaputt, so vorstichtig kann man gar ned bürsten, dass da ned ab und an ein "Unfall" passiert. So ein Riss ist schnell im Blatt. Grüße Claudia
Zahnbürste und Blatt passen garantiert nicht zusammen!!! Das Blatt unter fließend-laufwarmen Wasser abspülen, dabei zwischen Daumen und Zeigefinger mit sanftem Druck Richtung Blattspitze abwischen reicht völlig. Hinterher kann man noch mit Ethanol desinfizieren. Bei Auftritten eher sowieso Theorie, da wird das Blättchen hinterher einmal im Mund angefeuchtet und wie oben beschreiben mit einem Tuch abgewischt. LG - Chris
Einer Fachmännin widerspricht man nicht Deine Argumente haben mich überzeugt muss ich ehrlich gestehen Diese Mischung gefällt wahrlich keinem Blatt, ich möchte mich den Vorrednern anschließen und deinen hohen Blattverschleiß darauf zurückführen. Kenn ich auch so. Egal ob mein Auftritt oder daheim, Blättchen im Mund anfeuchten und nachher am Pullover abstreifen Gruß Bostonsax
Jessas, Fachfrau hätts vielleicht auch getan. Theoretisch ist das ja alles ganz nett mit den fettlösenden Eigenschaften diverser Alkohole. Aus der Praxis weiß ich, dass Isopropanol am besten wirkt. Es gibt noch andere wunderbar fettlösende Chemikalien, aber die sind dann giftig (z. B. Chloroform) oder erwiesenermaßen krebserregend (z. B. Benzol). Damit würde ich NIE etwas reinigen, was man später in den Mund nehmen will. Und nun läuft der Test: ich habe 3 Blätter in Isoprop eingelegt und lasse die Chemie über Nacht wirken. Morgen früh spül ich die Blätter mit Wasser ab und lasse sie trocknen. Eines der Blätter ist knallrot - da schau ich, ob die Farbe abgeht. Die anderen beiden hab ich bis vor kurzem gern gespielt - dann haben sie extrem nachgelassen. Vielleicht ist schon ein halber Fettstift aufgesaugt worden vom Holz. Bin gespannt, ob die nach der Prozedur überhaupt noch ansprechen. Spannend irgendwie... Grüße Claudia
So, die Blättchen sind abgespült und getrocknet. Optisch haben sie ned gelitten. Die rote Farbe ist ned ganz rausgegangen, aber viel weniger. Das war aber auch ein richtig dunkelroter Lippenstift... und noch dazu kussecht. Ich hoff, ich komm heute dazu, die Blätter zu testen. Gestern war ich tatsächlich zu müd zum Saxspielen, kaum zu glauben, aber wahr... Grüße Claudia
Claudia, ich bin gespannt auf deinen Bericht. Werde allerdings erst nach Weihnachten dazu kommen, da ich heute Nachmittag zu meiner Schwester auf die Schwäbische Alb fahre. Ich wünsche euch Allen ein swingendes, musikalisches Weihnachtsfest. Gruß Ilona
Ich bin eher skeptisch ob das Reinigen funktioniert. Wie nimo an seinem Workshop demonstriert hat, hat das Blatt Kapillare. Die setzten sich mit Fett zu und das verändert das Schwingungsverhalten. Aber wie soll der Alkohol wirken wenn es kaum eine Kontaktfläche zwischen Fett und Alkohol gibt?
Also ich denk schon, dass es da eine "Kontaktfläche" gibt. Denn das Fett ist ja irgendwie in das Blatt reingekommen. Alkoholmoleküle sind klein und wendig. Die kommen da schon ran. Der Alkohol extrahiert das Fett aus den Kapillaren. Das geht bestimmt langsam, darum hab ich die Blätter auch 6 Stunden eingeweicht. Sie sehen jetzt sehr sauber aus im Vergleich zu vorher. Ob sie noch schwingen, und wie das klingt, will ich nachher ausprobieren, wenn ich zu Hause bin. Grüße Claudia
Hallo, meine Lippen creme ich aus Gründen der Elastizität und Geschmeidigkeit regelmäßig, auch vor dem Üben, mit Nivea-Creme ein.-Insofern müssten meine Blätter Fettrückstände aufweisen. Nach dem Üben werden sie mit Wasser abgespült und mit Haushaltstücher abgewischt. Wahrscheinlich sind die Fettrückstände nicht so ganz verschwunden, was sich klanglich bis jetzt nicht ausgewirkt hat. Nach ein paar Wochen Blasen reinige ich das betreffende Blatt, wenn es schwingungsmäßig nachlässt oder anfängt zu quietschen in einem Wasserglasbad mit einer Gebissreinigungstablette. Ich denke, dass sich die Fettrückstände dann vollends auflösen. Auf jeden Fall schwingen und klingen die so gereinigten Blätter wieder einwandfrei und vervielfache dadurch die Nutzungsfähigkeit der einzelnen Blätter.
Gebissreiniger? Hihiii, das Blatt riecht dann aber bestimmt komisch - und schmeckt wahrscheinlich auch so. Ich hab Gebissreiniger gegen Teeflecken und Ablagerungen im Geschirr benutzt und zum Reinigen von Blumenvasen. Aber Dinge aus Holz? Also, es gibt ein erstes vorläufiges Testergebnis: 1. Die Blätter werden mit Isopropanol wirklich sehr sauber! 2. Keinerlei Geruchs- oder Geschmacksveränderungen festzustellen. 3. Sehr einfach anzuwenden. Und jetzt zur Frage: wie klingts nach der Prozedur? Vorweg beschreibe ich kurz, welche Blätter ich "gequält" hab und wie die zuvor geklungen haben. I. Rico Royal 2: War stark rot verfärbt, in den hohen Tonlagen entsetzliches Quietschen, in den tiefen keine Ansprache. Ansonsten blasser Sound, wie von weit her. II. LaVoz MS: Das ging bis vor zwei Wochen sehr sehr gut. Tolle Ansprache, voller warmer Sound in allen Tonlagen. Plötzlicher "Leistungseinbruch". Schwammig ohne Ende. Hätt ich weggeworfen. III. Gonzales 1.5: War mal mein "Hammerblatt". Mit der Zeit hat es aber stark nachgelassen. Beim letzten Mal nur noch teigig und eierig, sehr gequälter Sound. Die Blätter hab ich dann von I - III nacheinander durchprobiert. I: Voller Sound, ab und an quietscht es. In den tiefen Lagen extrem vom Ansatz abhängig, ein für mich schwer zu spielendes Blatt. Eine Verschlechterung nach dem Isopropanolbad ist allerdings auf keinen Fall festzustellen, im Gegenteil. Dennoch wird das nix mehr mit diesem Blatt und mir. II: Blatt an der Spitze leicht gewellt. ÜBERHAUPT KEIN TON mehr rauszukriegen. Was war denn da los? III: Wow! Spielt sich super, klingt wie neu und macht einfach Spaß! Das ist wieder meine Nummer eins! Blatt II hat mich aber derart gewundert - also nochmal kurz drauf damit und siehe da - geht doch! Ich glaub ich hatte beim 1. Versuch mal wieder das leidige Problem, dass mir das Blatt verrutscht ist beim Festschnallen. Da kommt dann nur heiße Luft. Leider war dann meine Zeit um (20.01 Uhr - da geht nix mehr, wegen der Nachbarn... ), also wird dieses Blatt morgen nochmal getestet. Erste Tendenz des Reinigungstests mit Isopropanol: gar ned so übel! Ich mach das jetzt mit einigen anderen "Blattleichen" und dann schau ich mal, was raus kommt. Extrem roten Lipenstift kriegt man zwar nimmer raus aus dem Blatt, aber entfetten funktioniert. Geschadet hat es keinem der Blätter, das Gegenteil ist sogar der Fall. Wer die Möglichkeit hat, sollte das unbedingt mal ausprobieren! Man sollte jedoch darauf achten, dass das Isopropanol sehr rein ist und ned so ein billiges vom Baumarkt nehmen, da können giftige Nebenprodukte von der Herstellung drin sein. Lieber in der Apotheke fragen. Grüße Claudia