eine Frage zu Etüden

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxme, 5.Oktober.2011.

  1. saxme

    saxme Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,
    ich habe mich gerade beim Durchstöbern des Forums gefragt,worin eigentlich der Unterschied zwischen Etüden und Liedern besteht. Manchmal sind ja in den Lehrbüchern auch Stücke drin, die ich als Etüde einschätze.
    Aber ich weiß eigentlich nicht so recht, was eine effektive Etüde auszeichnet.
    Und wenn sie für das Üben so wichtig sind, wäre es toll, wenn ihr mir helfen könnt.

    LG saxme
     
  2. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Wenn Du das Sax völlig entnervt in die Ecke wirfst, dann war sie effektiv. :-D

    Aber im Ernst. Bei Etüden schulst Du vordergründig Deine Fähigkeiten. Es sind spezielle "Übungs-"Stücke bzw. Titel, die gehäuft Schwierigkeitsgrade besitzen, die einiges an Können und Übung abverlangen sowie gewisse Fertigkeiten trainieren. Sie klingen gut, keine Frage, aber sie haben es spieltechnisch ganz schön in sich.
    Ich habe mir vor ein paar Tagen z.B. "15 great solo etudes - Intermediate Jazz Conception" von Jim Snidero gekauft. Kann ich Dir auch zum üben empfehlen.

    Viele Grüße

    René
     
  3. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Zitat: "Eine Etüde (oV Etude) (frz.) ist in ihrem ursprünglichen Wortsinn („les études“ = Studium; „étudier“ = studieren) ein Instrumentalwerk für ein Soloinstrument, das dem Musizierenden zu größeren Fertigkeiten auf seinem Instrument verhelfen soll."
    Typischerweise greift sich eine Etüde einen Bereich raus, in dem geübt wird. Häufig sind klassische Etüden dadurch gekennzeichnet, dass der ganze Tonumfang des Instruments durchgespielt wird, bei Jazz Etüden werden auch z.B. bestimmte rhythmische Strukturen geübt, wie hier.
    Und ja, es gibt konzertante Etüden, die so schön klingen, dass man damit auftreten kann.
    Übrigens braucht man sich bei klassischen Etüden nicht auf Saxophon zu beschränken, ich spiele gern mal auch Etüden für Violine (geht super, manche Töne ausserhalb des Saxophon-Tonumfangs muss man halt weglassen oder oktavieren) oder für Oboe (z.B. Salviani)

    Grüße,

    Wanze
     
  4. Ernest

    Ernest Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin,

    naja das sei mal dahingestellt. Früher auf der Klarinette fand ich die Etüden nicht wirklich gut klingend, aber das ist ja auch lange her. Auf jeden Fall profitiere ich da heute noch von, da man sich da so richtig durchbeißen mußte, obwohl man wußte das will eigentlich keine "Sau" hören ;-)
    Heute gibt es sicherlich Etüden die dahingehend verbessert wurden, aber dann sind es in meinen Augen auch keine echten Etüden mehr :hammer:
    das muß auch mal weh tun, das Üben :ironie:

    Gruß

    Ernest
     
  5. saxme

    saxme Kann einfach nicht wegbleiben

    Guten Morgen,
    ok jetzt weiß ich glaube ich, was sich hinter der Etüde versteckt. Und ich glaube, so etwas bin ich auch schon begegnet :) Mein Saxo flog zwar nicht in die Ecke, aber ich fluchte so laut, dass meine Mutter dachte es seinen die Nachbarn :)

    Na dann werd ich mal auf Etüdensuche gehen, danke auch für den Link!

    LG saxme
     
  6. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo ernest,

    wenn du "achtung ironie" wegläßt, stimme ich dir zu.

    hallo me,

    wenn du noch keine große erfahrung mit etüden hast, fange vielleicht mit klose an.

    gruß
    hanjo
     
  7. saxme

    saxme Kann einfach nicht wegbleiben

    @hanjo: ok danke ich schau mir mal die Sachen an
     
  8. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Früher (und im "klassischen" Bereich noch heute) war akzeptiert, dass man sich das instrumentale Handwerkszeug durch fleissiges Spielen speziell dafür geschriebener Übungsstücke erarbeitet. Diese Stücke nannte man eben Etüden (frz. étudier = studieren, lernen).

    Damals gab es noch nicht den Anspruch, dass man beim Lernen eines Instruments in erster Linie "Spass" haben musste und deshalb gleich (und ausschliesslich) bekannte "Lieder" spielen wollte.

    Dabei gab und gibt es aber durchaus Etüden, die wunderschöne kleine Kompositionen sind, sehr melodisch und allein dadurch schon motivieren und Spass machen.

    Ich habe selbst Klarinette auf diese "altmodische" Weise gelernt. Mein Lehrer hätte nie "bekannte Lieder" mit mir gespielt. Trotzdem finde ich die damaligen Etüden auch heute noch sehr schön und kann sie jedem empfehlen (Demnitz, Kröpsch, Müller, Gambaro, ...).

    Sehr aufschlussreich z.B. der erste Band der bekannten Klarinettenschule von Baermann, wo er in der blumigen Sprache des 19. Jahrhunderts vom "nimmermüden Streben" des Klarinettenschülers als Voraussetzung für "edle Vollendung" schreibt ... Trotzdem gilt diese Schule auch heute noch als ein Standardwerk.
     
  9. Sexy

    Sexy Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo saxme,
    ich habe sehr bald nach meinem Saxophoneinstieg mit Guy Lacour, "50 études faciles et progressives pour saxophone" begonnen.
    Mir gefallen diese Etüden wirklich richtig gut und sax-lehrreich waren sie bisher auch sehr. Ich würde sie deshalb zum Üben unbedingt weiterempfehlen, bin aber noch Anfänger, da ich erst seid etwa 1,5 Jahren spiele. Mittlerweile bin ich im 2. der beiden Bände angekommen und ich habe weiterhin richtig Spaß daran, diese Etüden zu spielen.
    Etüden müssen also nicht immer weh tun! Allerdings gehöre ich auch zur Klassik-Fraktion und das ausnahmslos.
    Viele Grüße
    Sexy
     
  10. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo florentin,

    vielleicht, weil er weiß, daß du damit oftmals wenig gelernt hättest? dir damit die konzentration auf das wesentliche fehlt?...

    gruß
    hanjo
     
  11. Ernest

    Ernest Kann einfach nicht wegbleiben

     
  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Hanjo,

    Ich hab das gar nicht vorwurfsvoll gemeint. Ich hätte es von ihm auch überhaupt nicht erwartet. Die "bekannten Lieder" habe ich zu Hause für mich selbst gespielt. Ich bin jetzt noch dankbar für die solide Ausbildung.

    Damals (70er-Jahre) war aber auch das Verhältnis zu einem Musiklehrer noch ganz anders, vor allem wenn er eine solche Autorität war. Selbstverständlich sprachen wir einander mit "Sie" an. Da gabs keine Diskussionen, was ich spielen wollte. Er sagte, wo's lang ging. Ich hatte allerdings auch keinen Grund, mich zu beklagen.

    Ich könnte hier eine Menge Anekdoten bringen. Ich hatte ja immer Stücke zum Üben auf. Zu Beginn der Stunde sagte er immer nur "Bitte tragen Sie vor ...". Um keine Zeit zu vergeuden, arbeitete er beim Zuhören die ganze Zeit weiter an seinen selbstfabrizierten Blättchen. Hörte aber jeden kleinen Fehler, ohne in die Noten schauen zu müssen. Manchmal spielte er eine zweite Stimme dazu, improvisiert.

    Ganz am Anfang war das Blasen für mich sehr anstrengend, weil damals noch nicht mit leichteren Blättern begonnen wurde. Ich keuchte schon nach einer Zeile. Sein trockener Kommentar: "Eine Wagner-Oper dauert aber 4 Stunden ...".
     
  13. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo florentin,

    ich auch nicht.

    he, dann bin ich evtl. älter als du. ich habe in den 60 ern angefangen, mit 6 jahren.

    ja, das verhältnis war damals anders. da könnte ich auch geschichten erzählen.

    mal einfach so, ich habe eben von rick "am weihnachtsbaum" gehört. mal davon abgesehen, daß ich dann am liebsten meine saxophone verkaufen würde, weiß ich aber spätestens dann warum etüden wichtig sind.

    gruß
    hanjo
     
  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Hanjo,

    mein Alter kann man in meinem Profil ersehen.

    Angefangen habe ich auch in den 60er-Jahren. Als ich dann mit 17 Klarinette begann, hatte ich schon meine erste "kreative Pause" hinter mir ...
     
  15. saxme

    saxme Kann einfach nicht wegbleiben

    @sexy: ich habe mir deine empfehlung gleich mal bestellt. und im internet habe ich auch noch ein paar tolle pdf dateien gefunden.
    heute konnte ich mal wieder am morgen üben und ich musste feststellen, gerade etüden und sachen, wo man sehr viel aufmerksamkeit braucht, funktionieren vormittags zig mal besser. geht es euch auch so?

    lg saxme
     
  16. Ernest

    Ernest Kann einfach nicht wegbleiben

    @saxme

    Moin,

    ist die Frage was bei Dir Vormittag ist? :-D

    Gruß

    Ernest
     
  17. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Geht mir auch so, Konzentration ist zwischen 8.00 und 11.00 Uhr am besten - leider kommt die Stimme erst gegen 10.00 Uhr auf Touren, so dass die Gesangsdinge erst später ideal flutschen, aber Saxophon geht super am Morgen :-D

    @Ernest:
    Beziehst du dich auf den Klassiker-Studenten-Witz?
    "Manchmal müssen Studenten schon um 6 Uhr aufstehen. - Wieso? - Weil ALDI um halb 7 zu macht."
     
  18. Ernest

    Ernest Kann einfach nicht wegbleiben

    @ falley.ch
    habe mich jetzt eigentlich nicht direkt auf diesen Witz bezogen, aber die Richtung stimmt :-D

    Gruß

    Ernest
     
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