Einkommen der Künstler in Deutschland

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gerrit, 6.Dezember.2017.

  1. Gerrit

    Gerrit Guest

    Sehr guter Beitrag! Danke!
     
  2. rbur

    rbur Mod

    also erstmal muss solle man sich informieren, was das eigentlich ist
    www.tourismus-bad-liebenzell.de/wp-content/uploads/pdf/2017/Buergerrufauto.pdf
    - das Angebot ist kein vollwertiger Ersatz für ein Taxi (fährt nur zu bestimmten Zeiten, muss einen Tag vorher angemeldet werden, Fahrt kann abgelehnt werden)
    - die Hauptförderung geht nicht von der Stadt aus, sondern von den ehrenamtlichen Fahrern

    Insofern kann die Revision durchaus Erfolg haben.

    Auch dieses Auto betreibt ein eingetragener Verein. Aber da die Stadt das bezuschusst ist das - genauso wie bei den Musikschulen - kein Argument.


    Und hier hat ja die Stadt tatsächlich aus Steuermitteln bevorzugt jenen geholfen, die sich weder ein Auto noch ein Taxi leisten können.
    Es ist mit Sicherheit nicht jede Fahrt eine entgangene Taxifahrt.

    Und Dreas Frage "Was ist gerecht" lässt sich sehr einfach beantworten": Kommt darauf an, ob ob ich derjenige bin, dem was gegeben wird, oder der, dem was genommen wird.
     
    Rick und slowjoe gefällt das.
  3. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ein Problem liegt darin, daß manche den Begriff der „Gerechtigkeit“ etwas Anrüchiges anheften; gerne fällt dann auch das Wort „Neid“. Es geht darum, daß Menschen in Würde leben und ihre Arbeit angemessenen Lohn erfährt. Ein Auskommen, daß es ihnen, ggf. ihren Kindern eine Teilhabe am Reichtum unserer Gesellschaft ermöglicht. Es ist ein unhaltbarer Zustand, daß weltweit das der Hauptanteil des Vermögens in den Händen einiger weniger liegt, deren Anteil beständig wächst, während berechtigte Ansprüche der Bevölkerungsmehrheit mit Hinweis auf weltweit vernetzte Wirtschaft und Kostendruck im Wettbewerb gerne in Abrede gestellt werden. Wenden wir das auf die Betroffenen Schulen an: ich kenne etliche Einrichtungen, in denen der Großteil der Beschäftigen durch ihren Verzicht oder durch ihren kostengünstigen Einsatz den Bestand einiger weniger Festeinstellungen erwirtschaften und gewährleisten. Die Leute leisten umfänglich und inhaltlich dieselbe Arbeit: die einen erhalten ein Festgehalt und alle Vorteile einer Festanstellung, die anderen sehen zu wie sie über die Runden kommen...
     
    Rick und Earl Jay gefällt das.
  4. Gerrit

    Gerrit Guest

    „Und Dreas Frage "Was ist gerecht" lässt sich sehr einfach beantworten": Kommt darauf an, ob ob ich derjenige bin, dem was gegeben wird, oder der, dem was genommen wird.“

    Das ist keine soziale oder ethische Definition des Begriffes.
     
  5. rbur

    rbur Mod

    Richtig. Das ist lediglich die für die meisten Menschen dieser Welt maßgebliche Definition des Begriffes.
     
    Claus gefällt das.
  6. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... und um das das noch einmal ganz klar zu sagen: diejenigen, welche meinen, den Begriff „Gerechtigkeit“ füllten inhaltlich vornehmlich diejenigen, welche ihre Hände aufhielten, d.h. sozusagen von den anderen nähmen, das Ringen um diese Frage wird künftig durch die Umwälzungen auf dem Feld und die Veränderung der Arbeit gewiss an Schärfe gewinnen. Es geht eben nicht darum, irgendjemanden etwas zu nehmen, sondern darum, den Reichtum, den ein Gemeinwesen gemeinsam erwirtschaftet so zu verteilen, daß die Menschen mehrheitlich in Würde und Zufriedenheit leben und somit das Gemeinwohl erhalten bleibt.
     
    Rick gefällt das.
  7. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Es war vielleicht die Motivation bei der Einrichtung des Bürgerautos, denjenigen, die sich weder Auto noch Taxi leisten können, unter die Arme zu greifen,aber laut Flyer steht der Dienst jedem Bürger und Gast zur Verfügung. Somit kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Bürgerauto zweckentfremdet wird (etwa Abholen von der Disko für gute Kumpels) und somit Wettbewerbsnachteile entstehen.
    Im Übrigen werden Fahrten zum Arzt durch Krankentransporter oder Taxis mitunter auch von der Krankenkasse übernommen. Mein Vater nutzt das regelmäßig, weil er nicht mehr Auto fahren darf und die Busfahrzeiten nicht zumutbar sind.
     
  8. rbur

    rbur Mod

    Den Reichtum hat aber im Moment jemand. Und dem muss man ihn nehmen, bevor man ihn jemandem anders geben kann.
     
  9. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ich sehe „den Menschen“ offenbar anders. Ich traue ihm trotz aller Fehltritte eine höhere Klugheit zu. Der Mensch entwickelte sich aus einem Wesen, daß in einer feindlichen Umwelt nur im Gruppenverband überlebte. Diese Erkenntnis, daß Fortbestand nur in der Geneinschaft dauerhaft möglich ist, steckt in uns. Wir dürfen sie nur nicht vergessen und gewissermaßen verkümmern lassen.
     
  10. Gerrit

    Gerrit Guest

    Der Reichtum weniger beruht auf der Arbeit vieler.
     
    Ottokarotto gefällt das.
  11. rbur

    rbur Mod

    Lies den Prospekt. Genau dieser Fall wird nicht abgedeckt, das Auto fährt nur bis 21 Uhr. Und auch die Fahrtzwecke in die Nachbargemeinden sind sehr eingeschränkt.
    Mir persönlich würde dieses Auto auch gar nichts bringen. Überleg mal, wie oft du das nutzen würdest, wenn du tagsüber arbeitest und deine Abendtermine nach 22 Uhr enden.
     
  12. rbur

    rbur Mod

    das streitet doch gar keiner ab
    Ich sage lediglich, dass diese wenigen das als ungerecht empfinden, wenn man ihnen was wegnimmt.
     
    Rick gefällt das.
  13. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ja, aber es gibt auch hoch Vermögende, die verantwortungsvoller denken! Die Einstellung der anderen sollten wir als Herausforderung sehen, diese in angemessener Weise in die Verantwortung zu nehmen. Deren Sicht oder Verlustängste, ggf. Gier, darf doch nicht als Begründung dafür herhalten, aufzugeben und Verhältnisse zuzulassen, die mittelfristig keinem zum Vorteil gereichen.
     
  14. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ich gehe da gar nicht so sehr von mir aus, sondern versuche das durch die Gesetzgeber- bzw. Richterbrille zu sehen. Faktisch steht der Dienst JEDEM zur Verfügung und nicht nur sozial schlechter Gestellten. In wie fern das im Sinne des Erfinders auch wirklich genutzt wird oder vielleicht doch zweckentfremdet ist nicht ersichtlich, aber allein die Möglichkeit besteht.

    Und der Taxiunternehmer hat wahrscheinlich schon allein dadurch, dass er nicht mehr so viele Arztfahrten hat (die aber die Krankenkasse ggf. übernehmen würde) einige Verluste hinzunehmen.
     
  15. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Blicke den Tatsachen ins Auge: die allermeisten hoch Vermögenden haben diesen Status nicht durch ihren grenzenlosen Altruismus erreicht. Die Beobachtung von @rbur mag zwar ethisch gesehen nicht so befriedigend sein, aber sie ist in der Tat sehr volksnah. Wer viel bekommt, ist in aller Regel auch der Meinung, dass er (mindestens) das auch verdient hat.

    Ein Ronaldo vergleicht sich nicht mit einem womöglich hart arbeitenden Madrid-Fan, der gerade mal so seine Familie durchbringt, sondern er blickt auf Messi und fragt: "Wieso verdient der mehr als ich?"
     
    logout gefällt das.
  16. Gerrit

    Gerrit Guest

    Wir sind keine Regenwürmer die ohne Verstand durch den Schlamm kriechen bis die Amsel sie aufpickt. Wir sind durchaus denkende Wesen mit Gestaltungsvermögen. Das ist auch die Wirklichkeit.
     
  17. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    ....die sich sehenden Auges auf einen Berufsweg einlassen von dem sie genau wissen dass er mit grosser Wahrscheinlichkeit immer knapp über dem Existenzminimum oder sogar darunter entlangführt...

    SlowJoe
     
  18. Gerrit

    Gerrit Guest

    Täuscht Euch mal alle nicht: dieser Weg wird künftig im Zuge der Veränderungen der Arbeitswelt vor vielen von Euch liegen. Jetzt wisst Ihr es noch alle besser als die beschränkten Musikpädagogen, die in den Musikschulen und Bläserklassen vielleicht auch Eure Kinder unterrichten... in ein paar Jahren stehen etliche von Euch vielleicht auch dort wo diese sich jetzt schon befinden und andere kluge Leute werden über Euch sagen: sehenden Auges diesen Berufsweg eingeschlagen. War doch damals schon vorhersehbar, daß Digitalisierung und Automatisierung diese Arbeitsplätze in die Bedeutungslosigkeit schiebt...
     
  19. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... so: ich muss das jetzt mal los werden: sich hier über die Kurzsichtigkeit von Menschen auslassen, die den Beruf des Musikpädagogen ergriffen, aber gleichzeitig Saxophoninterricht nehmen, Workshops buchen und Konzerte von studierten Musikern besuchen und sich klug über euren brotlose Kunst hier im Forum auslassen. Ich will hier niemanden persönlich beleidigen, aber das stinkt zum Himmel und ich könnte kotzen! Hoffentlich findet Ihr immer irgendwelche Deppen, die Euch mit Eurem Instrument coachen...
     
  20. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Aha. Was sagt mir das jetzt?
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden