Einstieg in Jazz

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Mal-o-sax, 6.September.2014.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bist Du Dir wirklich sicher, daß Du Jazz lernen willst?
    Und bist Du Dir wirklich sicher, daß Du in eine Big Band willst?
    Sollte Dein Lehrer nicht eh schon Konzepte haben, wie er Dir das vermittelen und beibringen will?

    Die Eierlegendewollmilchsauschule für "romantischen" Jazz (was soll das überhaupt sein?) gibt es nicht.

    Man kann sich auch Playbacks mit Programmen selber basteln. (ireal App, Band in a Box)

    LG Saxhornet
     
  2. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke für Eure Tipps!

    @saxhornet: Deine berechtigten Bemerkungen haben mich (wieder mal) nachdenklich gemacht... Vielleicht bin ich einfach nicht für Jazz "gestrickt". :-?

    Ich hab jetzt mal die Juchem Jazz Ballads bestellt - die Titel gefallen mir sehr gut, wenngleich ich mir nicht sicher bin, ob jeder das unter "Jazz" einordnet... :roll:

    Aber das ist die Art Musik, die mir zusagt. Genauso wie trauriger Klezmer (Beispiele: Main umet, Scholem sol sajn), auch wenn das nicht gerade "modern" ist (aber was heißt das schon...). Melancholische, harmonisch klingende Musik eben. :cool: Je trauriger, desto besser... :oops:

    Ich bespreche das mit meinem Lehrer morgen nochmal. Es gibt doch bestimmt Jazz-Stücke mit Playalongs, die in diese Kategorie reinpassen. Smoother "Barjazz" oder so.

    Und, Saxhornet, Du deutest an, dass man sich nicht in eine Musikrichtung "zwingen" sollte, wenn einem der Stil nicht gefällt. Das spricht mir zwar aus der Seele. Andererseits habe ich im Leben die Erfahrung gemacht, dass man etwas, das man noch nicht wirklich kennengelernt (und verstanden) hat, schlecht beurteilen (vorverurteilen) sollte. :roll:

    Grübelnde Sonntagsgrüßle,
    Mallory
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hi Mallory,

    ich denke, daß Du einfach nur nicht so engstirnig rangehen solltest. Es gibt unter dem Begriff Jazz so viele extrem unterschiedliche Stile und alles wird als Jazz bezeichnet.
    Das macht den Jazz so spannend, weil für Jeden etwas dabei ist. Wenn Du die melodischen Sachen magst, ist der alte Swing und das American Songbook eher die Basis als Einstieg, wo Du Künstler und Musik finden wirst, die Dir gefallen wird. Bist Du erstmal infiziert, wirst Du nach einiger Zeit auch offen sein für ganz andere Sachen aus dem Bereich Jazz dann.

    Ich finde, daß wenn Du in einer Big Band spielen willst, Du auch diese Musik gut finden solltest, die dort gespielt wird, denn sonst wirst Du einfach daran keinen Spaß haben und sowas überträgt sich auf die Kollegen in der Band.

    Grundsäztlich ist es immer besser für alles offen zu sein und sich nicht so festzulegen, man lernt dadurch so Vieles spannendes kennen und entwickelt sich selbst dabei enorm weiter, weit stärker als wenn man sich immer nur in so eng abgesteckten Bereichen bewegt.

    Leg Dich nicht fest und lern so viel wie möglich kennen. Musik ist spannend wegen der möglichen Abwechslung, das ist wie kochen. Also schmeiss mal alles über Bord an Restriktionen und saug alles an Musik auf, die Dir begegnet, immer ohne Vorurteil und mit viel Neugier.

    Lg Saxhornet
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hi Mallory,

    klar sind die Stücke in Juchem's "Jazz Ballads". Das Heft sollte Deinen Vorstellungen entsprechen. Die Stücke sind nicht zu schwer und das PA ist gut eingespielt.

    Zum Thema "Smooth Jazz" google mal "Smooth Jazz Backing Tracks". Da findest Du viele PA im "Smooth Jazz" Stil, zu denen man sich mit Improvisation versuchen kann.

    Die Stücke sind einer Tonart, so dass Du dazu problemlos mit der entsprechenden Pentatonik anfangen kannst zu improvisieren.

    CzG

    Dreas
     
  5. Saxinator

    Saxinator Ist fast schon zuhause hier

    oder den herrn Juchem gleich persönlich treffen
    http://www.fmb-direkt.de/index.php?force_sid=75c8671a81c00d729dd29e18fab0e01c&cl=news#de06f69a5a878dac734ce52d13af6eaa
     
  6. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    "Jazz" ist häufig eher auf der fröhlich, lebhaften Seite. Man könnte "The Girl from Ipanema" oder "My Way" aber schon melancholisch nennen. Das sind Stücke, die man auch als umgeübter Hörer gern hört und von den Hörerwartungen nicht immer in den "Jazz" Topf wirft. Jazz ist wie Klassik ein riesiges Gebiet, das Raum für viele Stile hat.

    Mit der Preferenz würde ich in der "Blues" Ecke suchen. Der Blues hat eher etwas leidendes.

    Definitiv "Nicht Jazz", aber sowas von melancholisch und traurig:

    YouTube mal: Pavane Pour une infante defunte - Claudio Abbado with London Symphony Orchestra

    Das geht auch mit dem Sax.
     
  7. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Mal-o-sax,

    das mit dem Jazz ist so eine Sache, die Jazzpolizei versucht immer wieder genau festzuschreiben was denn Jazz genau ist, leider halten sich die Musiker nicht daran, deswegen kann es Dir eigentlich ziemlich Schnuppe sein ob ein spezielles Stück sich nun mit dem Attribut Jazz schmückt oder nicht, im Zweifelsfall wirst Du immer einen finden der dir das Gegenteil beweist...

    Mal generell, wenn etwas schräg klingt, dann bedeutet das nur, das es für das Ohr ungewohnt ist. Mit etwas Gewöhnung hört man auf einmal in einem schrägen Gedudel (aka Charly Parker) aufeinmal aufregende Wendungen und Harmonien.

    Also, gehe unvoreingenommen auf die Sache zu, vergiss die Schubladen, geniesse die Musik die Du hörst, höre auch mal was an was Dich nicht sofort anspricht, auch ruhig 2 oder 3 mal, schräge oder lass mich mal sagen eigenwillige Stücke habe auch immer irgendwo ihren Reiz, den muss man nur entdecken.

    Viele Grüße,

    Rüdiger
     
  8. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    hallöchen,
    @rubax, ja, danke, ich werde es versuchen - ich bin von Natur aus toleranter als meine Ohren... :-D
    @bebop, prima, danke, ich höre mir das mal an - und My way ist in dem Juchem-Heft schon mal drin!
    Grüßle
    Mallory
     
  9. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    gestern abend hatte ich Unterricht. Ich habe meinem Lehrer mein "Leid" geklagt. Er nahm es ganz gelassen und hat gesagt, in meinem Alter (!)... :-( sei das Wichtigste, dass mir die Musik, die ich spiele, gefalle. Er hat - von sich aus!! :-o Kenny G. und Grover Washington als Beispiele genannt, die mir gefallen könnten... ;-)

    Für die Kenny G.-"Verachter" übrigens als BESONDERES Schmankerl sein Kommentar: "Ist halt der Richard Claydermann des Saxophons" !! :oops: :duck:
    Macht Euch ruhig über mich lustig! :-D

    Jetzt gehe ich mal auf die Suche nach passenden Stücken. Problematisch ist, dass es keine Playalongs dafür zu geben scheint. Aber das ist ja kein Wunder, bei der eingeschränkten Anzahl von Saxophonisten wie ich, die so was dudeln wollen... :oops:

    Herzliches Grüßle
    Mallory
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Hallo Mallory!

    Und wer um alles in der Welt ist jetzt dieser Richard Clayderschrank? :-o
    ;-)

    Zur Not dudelt man einfach bei den Originalaufnahmen mit; so haben wir das jedenfalls früher in der grauen Vorzeit gemacht, als noch keiner den Namen Aebersold kannte. :cool:

    Aber es gibt zu den bekanntesten Titeln der beiden auf jeden Fall Play-Alongs, nur oft in irgendwelchen allgemeineren Sammlungen, wie etwa bei der Reihe "Sax Plus" der Edition Dux - da findest Du Kenny Gs "Songbird" gleich im ersten Band mit liebevoll transkribiertem Solo und gut anhörbarem Playback (einmal mit von Otto Staniloi eingespieltem Sax-Part, einmal ohne Sax).


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Mallory

    Kenny G Play Alongs auf CD kannst Du hier bestellen:

    http://www.kennygsaxophones.com

    CzG

    Dreas
     
  12. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    @rick: Der Pianist (kennst Du ihn wirklich nicht oder kokettierst Du jetzt?!) ;-) Übrigens mit nur einem "n" hinten (Tippfehler von mir).

    Mitdudeln ist gut, aber für mich noch etwas schwierig (?).

    @dreas: DANKE!!! Genau das hatte ich gesucht!! :-D :-D

    Liebe Grüße
    Mallory
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Mallory!

    Das war nur ein Scherz, natürlich ist mir der Name Clayderman geläufig, ein Musiker, vor dessen Können ich Respekt habe, wie übrigens auch vor dem von Kenny G (er intoniert beispielsweise sehr gut auf seinem Soprano), Grover Washington, Dave Koz und wie die ganzen Pop-Saxer alle heißen.
    Diesen "Smooth Jazz"-Stil drauf zu haben ist übrigens für jeden, der heute mit Musik Geld verdienen möchte, unerlässlich.

    Wenn jemand beruflich vorwiegend Bratwurst grillt, bedeutet das ja auch nicht, dass er nichts anderes kochen kann. ;-)

    Diese Musik ist überwiegend pentatonisch, ganz einfach. Meistens sind die untergelegten Akkorde komplexer als die drübergespielte Melodik, das bedeutet, der Keyboarder muss mehr denken als der Solist. :-D

    Dein Lehrer sagt Dir die jeweilige Tonart, dann kannst Du mitmachen - und versuchen, die Licks nachzuspielen, die Tongebung zu imitieren, das schult ungemein!

    Viele Grüße,
    Rick
     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    mich hat es grad aus der Kurve der Entwicklung des Threads von jemand, der sich in die Stilistik des Jazz einhören will um vielleicht in eine Bigband (welchen Stil spielt die überhaupt?) einzutreten hin zu Gorlick-Playalongs geworfen.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  15. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Ah,

    jetzt kommen wir der Sache auf den Grund: Du bist zu jung :)

    Wenn ich den "Übe-Thread" richtig im Gedächtnis habe bist Du gut 15 Jahre jünger als ich, und damit eindeutig unter "die heutige Jugend mag keine Jazz" einzugruppieren :)

    Also das kommt dann noch :)

    Grüße,

    Rüdiger
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Rubax
    Oh, oh, Rüdiger, lass das mal nicht "Saxgirl1" lesen. Sie ist großer Jazzfan....und auch in der nächsten Generation....sie schrieb im Thread, dass viele in ihrem Alter Jazz cool finden....passiert da grade was????

    CzG

    Dreas
     
  17. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    Oh Guenne, ich wollte Dich jetzt nicht schockieren... :ironie:
    Die Bigband spielt eher Varieté und wohl (so der Dirigent) keinen "schrägen" Jazz (was immer das auch ist). Aber sicher NICHT Kenny G. ;-)
    Ich gelobe, mich spätestens im nächsten Leben in den "richtigen" (?!) Jazz einzuhören... :p

    Rick, ich werde das mit dem Mitdudeln versuchen; dass es schult - als Vorbereitung zur Improvisation, bezgl. der ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe -, leuchtet mir unmittelbar ein. :roll:
    Übrigens hat mein Lehrer auch gesagt, dass Kenny G. - dessen Musik er (wen wundert's) nicht mag - sehr gut intoniere. :cool:

    Liebe Grüße
    Mal-o-sax
     
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