ESC 2015...was mit Musik passiert wenn sie nur noch Marketing...

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 23.Mai.2015.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Sagen wir mal, wir müssen lernen, mit der Reizüberflutung umzugehen und schauen, worauf wir uns fokussieren. (Ich mehr als andere.)

    Ich wohne neben einem Getränkemarkt und es gibt keine Gesetzte, die den Erwerb von Bier regeln. Trotzdem kaufe ich dort deutlich weniger als einmal pro Woche, in der Regel eine Flasche Bier, die ich dann in den Kühlschrank tue. Wenn ich dann Lust habe, dann trinke ich mir ein Bier und genieße die Flasche und finde das ganz toll. Und ich wähle die Flasche mit Bedacht aus. Hm, diesmal vielleicht ein dunkles Hefeweizen? Welche Sorte habe ich nicht nicht probiert, welche Sorte war besonders lecker?

    Wenn ich jeden Tag fünf Flaschen trinken würde, würde ich es vermutlich gar nicht mehr Wert schätzen können.

    Analog mit dem Überangebot von Musik. Wählt aus und genießt und lasst euch nicht nur von dem berieseln, was vordergründig beworben und aufgedrängt wird. In Augenhöhe ist der Ramsch, leicht verfügbar; für die Perlen muss man sich oft bücken. Siehe nochmal mein erwähntes Gesetz '90% sind Scheiße'.

    Imer daran denken:
    Wir können bewusst wählen. Im Gegensatz z.B. zu einem Toastbrot.

    Und für mich gilt:
    Werbung ist der Fluch der angebotsorientierten Marktwirtschaft. Ich hasse Werbung. :)

    Grüße
    Roland
     
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  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    +1

    Programmierung des Unterbewusstseins. Wir versuchen der Werbung gößtmöglich aus dem Weg zu gehen. TV wird programmiert und nur ausgewählte Sendungen werden geschaut. Da im TV 90% Schrott läuft sparen wir auch noch Strom :)

    LG
    Dabo
     
  3. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    ....und der Zeitgeist hat uns dann getroffen. Es wäre ja ein schönes Kompliment, wenn wir Deutsche am Zeitgeist, der ja zunehmend nicht sein schönes Gesicht, sondern die spätkapitalistische Profit- und Konsumfratze zeigt, vorbei planen und produzieren würden, aber dem ist ja leider nicht so.
    Ich will es mal so sagen: Wer in einen Haufen Hundesch..... auf dem Bürgersteig tritt, ist peinlich berührt, wer bewusst versucht, hineinzutreten, aber stattdessen vorbei tritt, ist peinlich.
     
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  4. nando

    nando Ist fast schon zuhause hier

    Moin, das mit der Hundesc.... ist ein passender Vergleich. Konsumfratze hin oder her, leider hat derjenige heutzutage Recht, der verkaufen kann. Qualität ist leider nicht mehr der Maßstab und das nicht nur in der Musikbranche. Da werden wir auch nichts mehr dran ändern. Der Versuch etwas daran zu ändern ist jedoch löblich.

    Schönen Tag noch
    André
     
  5. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Leben und nicht philosophieren, geehrter Paedda !:cool2:
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Alles richtig, doch ich frage mich, worauf sich die Worte "heutzutage" und "nicht mehr" beziehen, denn schließlich war das noch nie anders.
    Schon vor hundert Jahren waren die Verkaufszahlen DER Maßstab, nicht nur im Pop, aber dort besonders.
    Die "Charts" sind nichts als Topseller-Listen; was haben wohl Glenn Miller, Elvis Presley und die Beatles mit Abba und Michael Jackson gemeinsam, hm? ;)

    Und genauso alt ist auch die Entrüstung darüber, dass statt Qualität vor allem Quantität wahrgenommen wird. Wenn jemand gut "verkauft", sei er nun Musiker, Maler oder Schriftsteller, wird er damit automatisch "geadelt", bewundert, prominent, kann sich sogar manche Frechheiten herausnehmen, als sei er etwas Besseres oder gar Besonderes.

    Mein Lieblingsspruch zu dem Thema: "Leute, esst mehr Sch**ße, Millionen Fliegen können sich nicht irren." :D

    Natürlich habe ich auch mal vor Jahrzehnten versucht, mit Pop-Musik Geld zu verdienen, allerdings ist es mir nie gelungen, etwas derart Einfaches zu produzieren, dass es wirklich massenkompatibel wäre. Immer zu kompliziert, anspruchsvoll, intellektuell.
    Früher war ich deswegen frustriert, inzwischen bin ich stolz darauf. :cool:


    "Abgehobene" Grüße,
    Rick
     
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Die waren alle auf ihre Weise gut, sogar Abba.

    LG Helmut
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

  9. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Heute legt man mehr Wert auf das rein Optische. Glitzer, Glamour, Kleidchen etc. ist wichtiger als die Musik.

    Und die Masse jubelt, wenn ihr Lieblingskünstler mit dem Hubschrauber eingeflogen wird oder sich aus gefühlten 100 m auf die Bühne abseilen lässt.

    Die Band? Falls die überhaupt da ist, und kein Playback läuft, spielt sie meistens nur eine Nebenrolle.
    Manchmal ist sie sogar präsent und die Instrumentalisten spielen aber nicht wirklich, weil das Playback läuft.

    Schön, dass ab und an doch noch (Club-)Konzerte stattfinden, in denen man alle Musiker sieht und vor allem live hört.
    Wenn ich mich da dann aber umschaue, sehe ich viele Herrschaften im reiferen Alter (so wie ich! ;-))

    Mal schauen was sich da künftig so alles tut.

    Lg
    Mike
     
  10. RogerF

    RogerF Schaut öfter mal vorbei

    Hailo,
    wo hier ABBA und Elvis erwähnt wurden. Wann beginnt denn "Früher"?
    Die Klamotten von Elvis (weißer Glitzeranzug) oder ABBA sind nicht richtig weit von der heutigen Bekleidung weg.
    Irgendwie wird das Geträller von "früher" mit den Jahren richtig verklärt und dann für gut erklärt.
    Ich schaue übrigens auch den ESC und wie das bei solchen Großveranstaltungen ist, gefällt nicht alles.
    Das ist aber auch, früher, bei Platten oder CD's, heute, so...........

    Grüße
    Roger
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Denke ich auch.

    "Früher": das waren die Jahre, wo wir in dem Alter waren, das die Zielgruppe der Musikindustrie ist. Bei mir die frühen Siebziger-Jahre. Da gab es auch jede Menge Schrott, fürchterliche Frisuren und Glitzer und Shows. Aber es gab halt auch den "Peer Pressure", das toll finden zu müssen, um "in" zu sein.

    Nach einer Weile beginnen einige dann, hinter die Fassade zu sehen und nach mehr Substanz zu suchen. Aber das sind dann Minderheiten.

    Einige Sachen von damals gefallen mir immer noch, und zum Glück habe ich viele andere gefunden.

    Aber: die Musikindustrie ist heute halt auch viel professioneller geworden und hat viel mehr technische Mittel. Das kann man nicht verhindern.
     
  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    DAS hat sich glaube ich deutlich verschoben. Jedenfalls beginnt die Zielgruppe heute nach meiner Wahrnehmung bei 10-jährigen, die schon genug Taschengeld bekommen um sich CDs kaufen zu können oder sich alles Mögliche ansehen/-hören und herunterladen können.

    Meine erste Schallplatte habe ich mit 15 gekauft, für 5DM auf dem Flohmarkt. An neue Platten für 18-20DM war da noch nicht zu denken. Ich kann mich nicht erinnern, dass neue Bands so ein Thema gewesen wären, eher neue Scheiben der etablierten.

    Ich denke ein wesentlicher Punkt ist die zunehmende Kurzlebigkeit. Die Künstler und ihre Titel werden maximal gepuscht, um in kürzester Zeit diesen "Muss ich auch haben"-Effekt zu erzielen. Ohne Superlative dringt man in der medial überfütterten Gesellschaft nicht mehr zu den Konsumenten durch. Das fängt bei den täglichen Nachrichten an und endet in den Mega-Shows des ESC.
     
  13. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ich oute mich mal als einen, der bei ESC zuerst an das linke obere Knöpfchen seiner Tastatur denkt. Weiters ist dann "ESCape" eine freundliche Aufforderung, der ich bei dieser Veranstaltung gerne nachkomme :). In meiner Wahrnehmung waren die Darbietungen schon immer auslassungswürdig, auch noch in Zeiten frankophoner Benamung. Ich fands also schon immer zum davonlaufen. Punkt. Es war nie wirklich gut.
    ABER: Das ist nur mein sehr persönlicher Eindruck (der natürlich von musikalischer Kennerschaft und einem wahrlich equisiten Geschmack getragen wird !)
    Aber ich bin auch aussergewöhnlich großzügig:
    Wer sich das anschaue möchte und wem's gefällt.....In solchen Fällen erteile ich Dispens;)

    Ceterum censeo...das Abendland geht schon seit mind. 2000 Jahren unter. Mal schau wie es weiter geht.

    LG quax
     
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  14. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Um so etwas mache ich mir keine Gedanken ! Wem es gefällt, nimmt an der Konsum-Musikwelt teil, wem das nicht behagt, lässt es einfach. Die Entwicklung unserer Gesellschaft, und sei sie auch noch so dekadent, passiert einfach. Ob man da immer mitschwimmen will, ist eine andere Sache und obliegt in der freien Entscheidung des Einzelnen.

    Um die Entwicklung der Gesellschaft und/oder ihrer Musik mache ich mir genauso viel Gedanken wie über Fragen, ob im nächsten Jahrhundert das Abendland noch existieren wird oder die Erde in ein paar Millionen Jahren von tödlichen Gammastrahlen getroffen wird.

    Nein, früher war nicht alles besser, aber einige Eurovisionstitel aus den 60ern und frühen 70ern gefallen mir (wesentlich) besser als heutige Darbietungen, wie z.B. der bezaubernde Siegertitel von 1970.



    :cool2:
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Mai.2015
  15. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Nein, früher war nicht alles besser, aber einige Eurovisionstitel aus den 60ern und frühen 70ern gefallen mir (wesentlich) besser als heutige Darbietungen, wie z.B. der bezaubernde Siegertitel von 1970.



    PS : Warum konnte ich meinen Beitrag 74 nicht bearbeiten ?:cool2:
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich denke ein Aspekt ist auch (Chris sprach es indirekt an), dass viele hier schon vom Alter nicht zu Kernzielgruppe des ESC gehören....für "uns" ist das einfach nicht gemacht!

    Daher tun wir uns auch schwer damit....in den 60igern/70igern waren WIR Kernzielgruppe....daher gefällt uns aus der Zeit einiges besser....

    CzG

    Dreas
     
    kokisax gefällt das.
  17. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmmmmmmm......., weiß nicht...
    wenn ich mir die Kommentare meines, der angeblichen Zielgruppe zugehörigen Sohnes anhöre, so sind die um einiges derber und unflätiger, ansonsten aber deckungsgleich mit meiner Meinung.
    (Ich kenne nur den Siegersong und den deutschen Beitrag und finde beide, sagen wir mal, nicht so gut.)
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @edosaxt

    Auch in der Altersgruppe der Kernzielgruppe gibt es genügend, die aus anderen Gründen NICHT zur Zielgruppe gehören...

    CzG

    Dreas
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Bezaubernd....:D:D:D

    CzG

    Dreas
     
  20. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    ein bißchen frieden...
    grusel
     
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