EU-Urheberrechtsreform

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 172, 7.März.2019.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Irgendwie fehlt da noch ein entscheidender Halbsatz, oder?

    6000 ordentliche Mitglieder und 64 Delegierte, die uns 66.000 Außerordentliche vertreten, entscheiden über das Geschehen. Mein Einfluss ist dann rechnerisch 1/1000 zu 6000, macht 1/6.000.000 Stimme. Damit kann man nichts bestimmen.

    In der GEMA bin ich, weil ich keine andere Möglichkeit habe, meine Tantiemen abzurechnen. Und die gehören zu meinen Einnahmen, ganz einfach.
     
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  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Um Dein persönliches Stimmrecht ging es mir nicht. Aber die Interessen der anderen in der GEMA vertretenen Künstler müssten doch ähnlich sein, wenn das bestehende Verteilverfahren so defizitär ist. Und dann müsste das doch auch in einer Mitgliederversammlung zum Ausdruck kommen.
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Die 6.000 ordentlichen Mitglieder sind die, die am meisten Kohle von der GEMA bekommen. Da sie das Stimmrecht haben, wird sich am Verteilungsschlüssel wohl wenig zugunsten der kleinen Fischlein tun. Das nennt man ein sich selbst erhaltendes System.
     
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  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Meist ist dir gar nicht klar wie es da abläuft bevor du da Mitglied bist und wenn Du dann so deine Erfahrungen mit dem Verein machst, wird erst vieles klarer und entsprechend kommt der Frust. Wenn du dann drin bist gehst du auch so schnell nicht mehr raus, da die deine Rechte auch nach deinem Austritt für einige Zeit weiter vertreten.




    Nicht alle Mitglieder haben die gleichen Rechte und dürfen gleichberechtigt mitreden.
     
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  5. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Gegenteil von <Durloch> ?
    ;-)
     
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  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Klar, mit IT-Abteilung und Rechtsabteilung im Hintergrund war das mit der DSVGO sicher kein Problem. Ich habe in meinem Umfeld das Gegenteil erlebt, dass wichtige Infos gar nicht erst zur Verfügung standen und das Thema ist vielerorts noch nicht durch und ausgestanden. Und auch fürs Forum hier war es nicht ganz so easy.
    Inwieweit das Forum nachher von der Urheberrechtsreform betroffen ist, wird sich erst noch zeigen müssen, wenn das Gesetz steht.
     
  7. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    danke, konnte herzlich lachen - schöner "freitag-beginn"
     
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  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und auch dank der GEMA stimmt es für keine Seite, auch nicht die der Urheber.
     
  9. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das glaube ich gerne. Ich habe mir mal die Satzung und der Berechtigungsvertrag angesehen - da hat man als Künstler eine ziemlich entrechtete Position.

    Das gilt allerdings nur für bereits vor Wirksamkeit der Kündigung abgeschlossene Verträge mit Endnutzern.

    Insgesamt schon eine schwierige Materie. Wenn @ppue Recht hat, dass in erster Linie die Interessen der dicken Fische wahrgenommen werden, wäre die eigentlich richtige Reaktion, einen Konkurrenzverein zu gründen. Dann ist man aber mehr mit Verwalten als mit Musikmachen beschäftigt.....
     
  10. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Recht hast du, nur ist das für die meisten zeitlich neben der regulären Arbeit nicht möglich.
     
  12. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Das kann ich dir sagen: die GEMA ist, für mich, eine verlässliche Einnahmequelle, die ihre Zahlungsziele (Ausschüttungstermine) einhält. Das ist als freischaffender Künstler ein solch hohes Gut, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Zum Zweiten, bietet sie Verwerten urheberrechtlich geschützter Werke finanzielle Planungssicherheit.
     
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  13. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Der Verein ist seit gefühlten 10 Jahren in Gründung...ich dachte zwischenzeitl. die haben aufgegeben.
     
  14. visir

    visir Gehört zum Inventar

    selektives Lesen? Ich schrieb auch von vereinsmäßigem Rahmen. Die Vereine, in denen ich bin, hatten genau den Aufwand, sich darin schlau zu machen, dass sie eigentlich letztlich nicht wirklich was zu tun hatten. Weil sie keine unnötigen Daten speichern.
     
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  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dir ist schon klar, dass ein Forum kein Verein ist?
     
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich darf Dir sagen, dass hier die Umsetzung der DSGVO eine Menge Arbeit verursacht hat - angefangen bei der Technik des Forums, die ertüchtigt werden musste bis hin zum Verfassen einer vernünftigen Datenschutzerklärung, für die ich einen Tag Urlaub geopfert habe, den ich auch anders hätte verbringen können. Wieviel Zeit @matThiaS und die anderen Beteiligten insgesamt aufgewendet haben, frage ich besser nicht.

    Das Forum stand ziemlich dicht davor zu schließen.
     
  17. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Hmm. Ich kann nur sagen, dass das immer komplizierter wird, je mehr man sich damit beschäftigt. Unkompliziert und ohne Aufwand ist es nur so lange, bis Du ein Abmahnschreiben bekommst, dass Dich vom Gegenteil überzeugt.

    Das Unangenehmste was man aktuell einer Firma antun kann, ist eine "Anfrage nach Erteilung einder Datenauskunft gemäß DSGVO". Da hat die Firma zwar ein paar Zage Zeit zur Beantwortung, muss dann aber eine VOLLSTÄNDIGE Auflistung ALLER über Dich direkt oder indirekt gespeicherten Daten sowie einen Nachweis über deren Herkunft liefern. Kannst Du das? Kannst Du Dir erlauben, irgendwas zu "vergessen"? Wenn sich hinterher heraus stellt, dass doch noch nicht gemeldete Daten vorhanden waren, hast Du eine unvollständige Auskunft erteilt und bist damit straffällig, mit voller Härte des Gesetzes.

    Da zählen auch Backups der Datenbank dazu, eventuell mal kopierte USB Sticks auf denen noch Daten lagern, gespiegelte Festplatten die ersetzt wurden, gedruckte und abgeheftete Papier Belege, ... wenn da einmal was auftaucht hast Du ein Problem. Andererseits hast Du gesetzliche Aufbewahrungsfristen für bestimmte Daten, die Du im Fall einer "Lösch Anfrage" nicht löschen darfst. Du darfst sie aber künftig auch für die eigenen Mitarbeiter (und dazu zählen auch die Admins) nicht mehr zugänglich machen.

    Praxisbeispiel "Sportartikel Verkauf". Nur ausgewählte und überwachte Mitarbeiter/innen dürfen Zugang zu den persönlichen Daten der Kunden haben. Die Buchhaltung gehört nicht dazu, die Personal Abteilung auch nicht, weil deren Arbeit auch ohne Zugriff auf diese Daten erledigt werden kann.

    Und dann hast Du einen Mitarbeiter, dem die Turnschuhe so gut gefallen, dass er sie in der eigenen Firma kauft und dafür ein Kundenkonto anlegt. Mit persönlichen Daten - die die Personalabteilung jetzt aber nicht mehr lesen darf, weil der Mitarbeiter als Kunde einen besonderen Schutz genießt (oder war es die Kundenabteilung die die Daten "weil Mitarbeiter" nicht kennen darf?). Das muss eine Software oder Datenbank erst einmal leisten. Soweit ich weiß gibt es dafür noch keine funktionierenden Konzepte.

    Und nein, es ist nicht so, dass ein Recht auf der einen Seite höher wiegt als ein Verbot auf der anderen. Noch streiten sich die Juristen, aber der Schutz der Daten geht scheinbar vor.

    Und ja, ich war auf dem Seminar, wo genau das für die künftige Entwicklung ger Buchhaltung/Warenwirtschaft xxx besprochen wurde. IBM arbeitet derweil an einer Erweiterung ihrer Datenbank, die Feldrechte selektiv vom Inhalt und Benutzer abhängig machen kann, denn vielleicht ist es ja nur das Geschlecht und Geburtsdatum, das unter diesen Schutz fällt, nicht aber die Anschrift - auch dann, wenn man das Gechlecht in dem meisten Fällen ohnehin über den Namen erraten kann.

    Es ist einfach nur schlimm. Ein Krampf ohne Ende.

    Jaja. Es sind nur "die Großen" gemeint. Es wird "bestimmt" nicht so heiß gegessen wie gekocht. Aber irgend ein Jurist wittert mal Morgenluft und braucht eine neue Villa und dann gilt nur was im Gesetz steht, nicht ob Du geglaubt hast, für Dich gilt das nicht.
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Um auch auf das eigentliche Problem zurück zu kommen: es wäre wünschenswert, wenn die Leute hier im Forum nicht mehr Material posten würden, wo es den Meisten klar sein dürfte, dass es urheberrechtlich heikel ist und nicht gepostet werden dürfte.
     
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  19. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    ich bin schon lange nicht mehr GEMA mitglied. seit ich die struktur verstanden habe. so läufts mit den honoraren in galerien usw. deutlich besser.

    die mitgliederversammlung ist eher unerheblich. mitglied im vorstand wäre deutlich besser. z.b. als professor einer musikhochule, der nebenbei ein wenig komponiert ...

    :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.März.2019
  20. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    kann uns dann ja blumen auf das anonyme urnengräberfeld schicken lassen ...

    :-D
     
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