Fliegender Wechsel zwischen Alt und Tenor ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von T.M, 10.April.2020.

  1. T.M

    T.M Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    je nach Tageslaune wechsle ich im Trainingsmodus von Tag zu Tag gerne zwischen Alt und Tenor...

    Besser Konzentration auf ein Instrument oder mehr Lerneffekt durch Flexibilität ?

    Wie stehen die "alten Hasen" dazu ?

    PS: die Frage bezieht sich natürlich auch auf andere denkbare Konstellationen mit Sopran und Bari...
     
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  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Super, wenn das bei dir klappt, dich zufrieden macht. Ich denke, dass das eine sehr persönliche Entscheidung ist und die eine Maxime nicht besser als die andere ist. Das kann sich auch jederzeit ändern, wie sich z.B. Besetzungsoptionen in Bands ergeben.

    Ich z.B. habe mein Leben lang ts, as, cl, tp und git gespielt (und eigentlich nix richtig), weil es zum Geldverdienen so passte. Heute übe und spiele ich sehr viel und ausschließlich Tenor und nur noch ziemlich kompromislos Bob (Be-, Hard-, Neo-, Whateverbop) und fühle mich mit dieser völlig selbstgewählten Einengung sauwohl.

    Ein Spruch, der auch hier wieder passt: Wat den een sin nachtigal is den annern sin uhl
     
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  3. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Kann ich nicht. Und mach ich auch nicht mehr.

    Weil.

    Die gehörten Töne passen nicht zu den griffen. Bei der Improvisation Greif ich verlässlich eine 4/5 daneben.

    Abgesehen davon denke ich IMMER den Tonnamen zum Griff und da ich klingend spiele, lese und greife funktioniert das merklich schlechter bei b Instrumenten. Mir ist es sehr wichtig den Tonnamen immer mit zu wissen um die entsprechenden Intervalle und kommende Töne des nächsten Akkordes parat zu haben. Darauf kann und will ich nicht verzichten.

    Ich genieße es auch sehr nach Gehör einfach direkt die richtigen Töne greifen zu können, wenn man mal eine Melodie von jemand anderem aufgreifen will. Das geht bei mir komplett flöten, wenn ich das Tenor in die Hand nehme.

    Nach Noten geht das aber mein Gehör streubt sich dagegen.

    Da ich Bari spiele fällt das Reise-Sopran eben genau in dieses Problem.

    Tenor zu Hause auch. Steht leider nur noch rum. ...


    Hab’s ne Weile (3jahre) versucht und macht mich nur unsicher.

    Die Lösung ist ein sopranino und das trainiert gewaltig und ist für Urlaub perfekt von der Größe und die Läufe sind die gleichen und ich kann mich sofort zu jeder Gitarre gesellen und mitspielen...
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Feuerstreuer

    Ist bei mir eher umgekehrt. Da ich diesen ganzen Theoriekram zum improvisieren zu hemmend finde geht bei mir vieles nur nach Gefühl bzw try and error. Dabei habe ich eher Intervalle im Kopf statt einzelne Töne oder Tonnamen. Das geht auf allen Baugrößen ähnlichbgut oder schlecht.
    Positiv beim Wechseln finde ich, dass jede Baugröße seine Eigenarten beim Ansatz hat. Sich z. B. auf Bari einzuspielen hat bei mir durchaus positive Wirkung auf Tenor oder Alt und umgekehrt. Griffe sind da eher ein Problem, da die Mechaniken doch unterschiedlich groß sind.
    Mir macht der Wechsel Spaß, mir gibt er was und ich bin froh die Möglichkeit zu haben.
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn man wechselt, übt man das Übliche und das Wechseln der Instrumente.

    Wenn man nur eins spielt, wird man darauf besser zurecht kommen, als wenn man wechselt.

    Die Frage erübrigt sich also, weil es nur darauf ankommt, was du willst.

    Ich hatte immer das Alt und Klarinette als Hauptinstrument, momentan aber spiele ich immer öfter Sopran. Alles nach Gusto.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 13315

    Gelöschtes Mitglied 13315 Guest

    @ppue
    was bedeutet "nach Gusto"?
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    nach (span.) schmecken, also nach Geschmack (-:
     
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  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Kann es sein, dass Du ein absolutes Gehör hast, das Dir beim Wechsel im Weg steht? :cool:
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich kenne das auch. Ohr und Griffe sind gekoppelt. Ob das nun absolutes Gehör ist oder einfach eingeübte Nervebverbindungen kommt aufs selbe hinaus.
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Meiner Ansicht nach geht es darum, wozu Du übst: Musst Du öfter wechseln oder kannst Du Dir den Luxus leisten, Dich auf ein Instrument zu beschränken?

    In meinem Alltag muss ich rasch wechseln können, etwa im Unterricht, bei unterschiedlichen Auftrittsbesetzungen (z. B. Gastspiel in Big-Bands) oder Studiojobs, also habe ich das auch so geübt bzw. übe das automatisch.

    Wie ich ja schon öfter mal erwähnte, wollte ich ursprünglich mit 14 Jahren lieber Alto spielen (Vorbild Willie Smith), bekam dann aber ein gebrauchtes Tenor (Marke "Tarzan", made in Taiwan). Damit sollte ich beweisen, dass ich diszipliniert übe und lerne, was ich auch mit Eifer tat. So bekam ich nach recht kurzer Zeit endlich ein Alto hinzu ("Roland Meinl", made in Japan, also "edler"), dem ich mich auch leidenschaftlich widmete, während ich in meinen damaligen Bands aber lieber noch das Tenor bevorzugte, das dann meine "First Love" blieb, weil ich darauf inzwischen genügend Vorbilder entdeckt hatte: Coleman Hawkins, Lester Young, später Eddie "Lockjaw" Davis, Sonny Rollins, Michael Brecker...

    Das Alto blieb ein wenig stiefmütterlich behandelt, bis ich bemerkte, dass es sehr praktisch auf Reisen war, als ich begann, international Straßenmusik zu machen, also wurde es mehr zum "Reisesax". Und ich hatte darauf deutlich mehr Schüler als auf dem Tenor.
    So bin ich durch die Gegebenheiten dazu gekommen, beiden Baugrößen in etwa gleich viel Aufmerksamkeit zu schenken.

    Bariton habe ich nie besessen, doch auf Leihinstrumenten in Big-Bands und bei Studio-Jobs gespielt (tatsächlich in meiner allerersten Big-Band, so mit 17).
    Das Soprano kam auf Anfrage von Bandleadern (vor allem für Dixieland und Fusion) erst 2006 hinzu; ich nehme es inzwischen gern auf Proben und Partys mit, weil es schön leicht ist. :)
     
  11. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ich übe ( zu Übungszwecken:) ) gerne 2 oder manchmal 3 Blasinstrumente in einer Übungssession. Oft sind das die Kombis A <> B Klarinette, B Klarinette <> B Böhmklarinette, B-Klarinette <> Bassetthorn, B <> Bass und alt<> Tenor. A<> B übe ich gerne ( weil man das ab und an braucht) direkt wechselnd ein paar Skalen B, ein paar Skalen A etc. pp. Egal was ich mache, für ich ist der Wechsel von einem "tieferen" zum "höheren" Instrument immer schwieriger weil mir der Sound des höheren direkt hinterher schrill und mickrig vorkommt. :)
    LG
    Thomas

    PS.: gehört nicht hierher, aber zur Zeit drückt die Corona-Pandemie warum auch immer meine Lust aufs Üben ungemein :-(
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    So unterschiedlich sind die Menschen: Ich genieße es gerade sehr, nicht ständig Proben und Auftritte zu haben und mich wieder mehr mit nicht-musikalischen Dingen beschäftigen zu können. :)
     
  13. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    das tu ich schon auch... ich bin Early Bird und geniesse zur Zeit bei dem herrlichen Wetter morgens bei Sonnenaufgang in der Natur ein Stündchen zu Laufen oder 1-2 Stündchen Rad zu fahren ... mit den Hundes schöne grosse Gassirundchen auch herrlich... nur üben halt... Ebbe :-(
     
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  14. heinz

    heinz Kann einfach nicht wegbleiben

    Sonny Stitt. Alter Hase. Thema auf dem Alto, Solo auf dem Tenor (ab 3:43)
     
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  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das kann Sonny noch toppen. Auf dieser 12 min langen Nachtclubaufnahme spielt er Tenor, Bari und Alto. Für möglichst unterhaltsame Nachtclubjobs als einziger Bläser sicher eine gute Sache. Er war auch so fingerfertig, dass du ihm spontan jedes Horn in die Hand geben konntest.

    Allerdings ist Stitt ein Tenorman. Auf dem Bari klingt er zickig mit übermäßigem Barischnarren, das Alto spielte er persönlich nicht so gern, obwohl es zuerst sein Haupthorn war, weil er die aufgedrückte Rolle als Parkers Erbe überhaupt nicht mochte.

     
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  16. RomBl

    RomBl Guest

    Der hat da vielleicht ne ganz andere Meinung zu :D

     
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  17. heinz

    heinz Kann einfach nicht wegbleiben

    Coole Aufnahme. Aber sicher dass nicht Eddie Lockjaw Davis das Tenor spielt? Bei Wikipedia wird er als Mitspieler auf der CD genannt, auch wenn er später in der Band-Auflistung nicht auftaucht. Mir klingt das eher nach Davis' Swingphrasen als nach Sonnys 1950er Bebop Lines? Auf dem Alto später spielt er dann entsprechend?
     
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  18. T.M

    T.M Ist fast schon zuhause hier

    Naja, werde aber voraussichtlich meinen aktuellen Trainingsmodus "abwechselnd" nicht auf "zeitgleich" ändern... :D
     
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  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ja, bin sicher. Ich kenne die CD und Stitt ist der Tenorist, den ich am meisten höre. Ich habe hier nur YouTube und mein iPod - die CD liegt zuhause, deshalb kann ich zu der Besetzung nichts sagen.
     
  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Am Sax bin ich jetzt noch nicht so alt, aber ich spiele fast von Beginn Alt und Tenor, und Bari ist bald dazugekommen. Meine erste Lehrerin (die Alt und Sopran spielt und auf die ich viel halte) sah keinen Nachteil darin.

    Was ich aber gemerkt habe: alle Instrumente, in denen man geübt sein will, sollten auch regelmäßig drankommen.
    Ich wechsle in einem fixen Rhythmus.

    und Flöte dann auch noch... :eek:

    Scherz beiseite: das Nichtzusammenpassen von Griff und Ton kenne ich so nicht. Ich spiele "innerhalb des Instruments" und nicht auf einer absoluten Skala. Hab ich vielleicht auch eingeübt, indem ich die Etüden, die ich in der Alt-/ Es-Ausgabe habe, auch immer wie gesetzt am Tenor gespielt habe.

    Das heißt nicht, dass es nicht Stücke gibt, die für mich nicht auf jeder Baugröße "funktionieren", oder die ich dann doch auf gleicher klingender Tonhöhe spiele, aber das liegt dann am Charakter des Stückes.

    Den Wechsel empfinde ich persönlich als den kleinsten Anteil vom Aufwand her. Solange man die beteiligten Instrumente "gewöhnt" ist.
     
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