n'abend, ich habe mehrere fragen für euch. ich find es ja fast schon unverschämt von mir, so viele fragen zu stellen, aber wer nicht fragt bleibt dumm *g* also folgendes: 1) was genau sind rhythm changes? 2) was genau ist z.b. ein ABAA schema? 3) wie /was genau ist mit harmonisch gemeint? 4) macht es sinn, solis von z.b. stan getz zu spielen (in bezug auf die eigene improvisation)? 5) wie genau baut sich eine dur und moll tonleiter auf? 6) 'hab gerade etwas von Aebersold play-alongs gehört, kann, mir die jemand empfehlen und etwas darüber erzählen? bevor ichs' vergess: 7) was ist ein turnarround? ich hoffe ihr bringt mir etwas erleuchtung hehe, das wars erstmal falls mir noch was auf dem herzen liegt, werde ich mich bestimmt nochmal melden ^^
Dergleichen steht gut beschrieben und mit zahlreichen Beispielen bspw in "Neue Jazz-Harmonielehre" von Frank Sikorra, erschienen bei Schott. Hat über 500 Seiten oder ist dir lieber, dass wir es für dich mal so eben schnell abtippen?
hab das buch doch auch, aber hab mich aus zeit mangel 2 monate nicht mehr damit befasst und als ich heute zum 1. mal mit dem buch befassen wollte hab ich gemerkt dass mir da wohl einiges entgangen ist, es wäre also nett wenn es hier eben eingetippt werden könnte
Ich will mal versuchen, ein paar deiner Fragen zu beantworten... 1) changes sind die Akkorde, die zu einem Stück gespielt werden. 2) Das Schema liegt vor, wenn ein Stück aus 2 Teilen besteht - Teil A und B. Die dazugehörige Melodie wird dann (mehrmals) aneinander gereiht. Bsp. für AABA-Schema wäre das Lied "Hänschen klein" (musst dir halt die Melodie dazudenken... ): A: Hänschen klein ging allein in die weite Welt hinein A: Stock und Hut steht ihm gut, ist gar wohl gemut B: Doch die Mutter weinet sehr, hat ja nun kein Hänschen mehr A: Da besinnt sich das Kind, läuft nach Haus' geschwind. 5) G = Ganzton, H = Halbton Dur: G G H G G G H (also Halbtonschritt zwischen 3.+4. und 7.+8. Ton) Moll: G H G G H G G (also H zwischen 2.+3. und 5.+6. Ton) 7) Ein Turnaround ist ein "Schlenker" vor einer Note, ähnlich einem Vorschlag in der Klassik. Er wird meist als Tilde (~ oder so ähnlich) dargestellt. Wenn du z.B. vor nem G einen Turnaround spielen musst, spielst du: "G A G F(is) G", also erst einen Ton über dem Grundton, dann zurück zu diesem und dann einen unterhalb und wieder zurück zum Grundton. Das alles auf die Zählzeit (z.B. Viertelnote) des ausgeschriebenen Tons. Hoffe, ich konnte wenigstens ein bisschen helfen, bestimmt gibts hier aber noch Leute, die es besser erklären können... Gruß, Lilli
Ein turnaround ist meist eine 2-taktige Phrase, die auf einen anderen Teil des Themas verweist, typisch den Anfang. Im turnaround stehen meist von einer Kadenz, die aus zB 3 Akkorden besteht die ersten beiden, zb 2-5 also IIm7 und V7 und es geht dann zumeist mit Imaj7 weiter.
danke! hat mir sehr viel geholfen, aber: zu 5.) z.B. c-dur wäre dann: C-E-G-B-C-E-G? das mit der moll tonleiter habe ich noch nie verstanden zu 7) Ich glaube ich habs halbwegs kapiert^^ wäre z.B. auch: GG AA GG HH möglich? (oder DD HH CC E und das dann pro takt 1 mal, also 2 mal dieses DD HH ... in 2 takten ) oder anderen varrianten? "..die aus zB 3 Akkorden besteht die ersten beiden, zb 2-5 also IIm7 und V7 und es geht dann zumeist mit Imaj7 weiter." was ist eine kadenz und bedeutet llm7 usw. (endschuldigt meine unwissenheit ) ich hoffe mal das meine anderen fragen auch noch eine antwort finden danke im schonmal im vorraus zNehr
zu 1.: mit Rhythm Changes sind üblicherweise die Akkordwechsel basierend auf dem Stück 'I got Rhythm' gemeint. Unter Changes versteht man allgemein die Wechsel der Akkorde in einem beliebigen Stück. Gruß Markus
C-Dur ist C D E F G A H C Tweety meinte Halbtonschritte. Bei deinem Stand des Wissens wäre es ratsam wenigstens die Grundlagen sich doch per Buch draufzuschaffen. Da setzt der Sikora schon zu hoch an.
Ein Tournarround löst sich eben immer wieder zum "Startakkord" hin auf -> es geht immer wieder von vorne los ohne irgendwo zu stoopen -> Tournarround. Am "Schluß" steht ein 7 b9 (über welchen man mit harmonisch Moll improvisiert) welcher wieder zum m7 führt. So z.b. in C: dm7 , G7 , Cmaj7 , A7b9 -> dm7.... oder allg. IIm7, V7, Imaj7, VI7b9 (Impro über D(!)-Harm.Moll) Hoffe nicht verwirrt zu haben, Saxmachine
Hallo! Zu den Turnarounds habe ich einige Anmerkungen und Korrekturen, die aber für blutige "Harmonie-Anfänger" vielleicht ein bißchen weit führen... Ein Turnaround ist eine harmonische Überleitung zu einem neuen Teil oder zurück zum Anfang der Form. Wie bereits richtig gesagt wurde, ist er in der Regel zwei Takte lang, er findet sich also immer in den letzten beiden Takten eines Abschnittes. Außerdem wechseln die Akkorde halbtaktig, man hat also insgesamt vier Akkorde. Ausnahmen gibt es nur in sehr schnellen und sehr langsamen Tempi. Es gibt sehr viele Turnaround-Varianten: Der klassische Turnaround führt zur Tonika der selben Tonart, in der er auch selber steht: IIIm7/VIm7/IIm7/V7 -> Imaj7 Dies sind ausnahmslos leitereigene (diatonische) Akkorde. In C-Dur also: Em7/Am7/Dm7/G7 -> Cmaj7 Hier einige Varianten, die häufig vorkommen: 1) Cmaj7/A7/Dm7/G7 -> Cmaj7 (Diese Variante findet sich z.B. auch in den ersten beiden Takten von "I got rhythm" oder "Always look on the bright....") 2) E7/A7/D7/G7 -> Cmaj7 3) E7/Eb7/D7/Dd7 -> Cmaj7 (Tritonussubstitution, um chromat. fallende Basslinie zu erhalten) 4) ... Der kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Von guten Rhythmusgruppen werden oft andere Turnarounds gespielt, als die, die im Leadsheet stehen - das heißt, man muß höllisch gut zuhören und sich der gerade gespielten Variante anpassen können (Auf Mördersessions wird das gerne gemacht, um unbekannte Leute auszuchecken... ). Natürlich kann man die Dominanten noch alterieren, also die Optionen b9/#9/#11 und b13 hinzufügen. Manchmal ist dies auch ausdrücklich im Sheet vorgesehen. Dann findet man beispielsweise Symbole wie G7b9 oder manchmal auch einfach G alt. Das kann kompositorische Gründe haben, wenn z.B. der Melodieton eine alterierte Option ist. Über alterierte Akkorde kann man besser harmonisch moll von der siebten Stufe aus denken, im Falle von G7 dann also Ab harm. Moll (weiter oben stand auch schon mal irgend was über harmonisch Moll. Das Beispiel war bloß nicht richtig... ) In manchen Stücken werden Turnarounds benutzt, um zu modulieren, also um in eine andere Tonart zu gelangen. Solche Turnarounds finden sich oft in Stücken mit einer AABA-Form, und zwar in den letzten beiden Takten vorm B-Teil oder um zurück in den letzten A-Teil zu kommen. Beispiel: aus Bb-Dur kommend: Bbmaj7 Cm7 Dm7 G7 -> Cmaj7 , neue Tonart C-Dur Daneben gibt es noch Turnarounds, die sich nicht so einfach durch die "klassische" funktionelle Theorie erklären lassen, z.B. den berühmten "Lady Bird"-Turnaround... Cmaj7 Ebmaj7 Abmaj7 Dbmaj7 -> Cmaj7 ...oder auch in einigen semimodalen Stücken von Wayne Shorter oder Dave Liebman. Üben lassen sich Turnarounds ganz gut mit Jamey Abersold vol. 16 TURNAROUNDS, CYCLES & II/V7'S. Grüsse, Andreas Greber
Hi Leute! Bei allem Respekt vor Eurem Wissen und Eurer Hilfbereitschaft, aber ich stimme matthiAS' letztem Posting [size=x-small](Zitat: "... Stand des Wissens wäre es ratsam wenigstens die Grundlagen sich doch per Buch draufzuschaffen.")[/size] uneingeschränkt zu. Der Thread kann die aufgeworfenen Fragen -bei dem unterstellten Kenntnisstand- nur noch vergrößern, hm? Liebe Grüße, Jogi
Hallo! Ja, ich stimme dem Zitat auch zu, aber ich schreib ja auch, daß er für Anfänger nicht gedacht ist. Und inhaltlich falsche Threads sollten doch nicht einfach unkommentiert stehenbleiben, selbst wenn man dazu tiefer einsteigen muß, oder?? piep, piep, piep... Andreas
Grobi, deine Ausführungen find ich gut, soll sich doch jeder davon soviel abschneiden wie er will. Ob die Aussagen nun noch mehr verwirren? Hmm, also wenns so ist, bringen wir nur noch belangloses oder geistig nicht überfordendes?
Code: 3) E7/Eb7/D7/Dd7 -> Cmaj7 (Tritonussubstitution, um chromat. fallende Basslinie zu erhalten) 3) E7/Eb7/D7/Db7 -> Cmaj7 (Tritonussubstitution, um chromat. fallende Basslinie zu erhalten) Code: Über alterierte Akkorde kann man besser harmonisch moll von der siebten Stufe aus denken, im Falle von G7 dann also Ab harm. Moll Über alterierte Akkorde kann man besser melodisch moll von der siebten Stufe aus denken, im Falle von G7 dann also Ab melodisch moll (Ab, Bb, Cb, Db, Eb, F, G, Ab)
Hallo Delta! Ja, klar, bei der melodisch Moll-Geschichte hast Du natürlich recht. Klarer Fehler meinerseits, sorry. Aber was ist das Problem bei den Tritonussubs? Bitte, klär mich auf. Grüße, Andreas
Hallo Andreas, Du hast nur einen Tippfehler gemacht: Statt Db7 hast Du Dd7 geschrieben / die Buchstaben b und d vertauscht. Du hast einen sehr schönen und ausführlischen Beitrag geschrieben. Hat mir sehr gut gefallen, vielen Dank! Deine Komentare haben hier für frischen Wind gesorgt. Ich hoffe, Du bleibst dem Forum lange erhalten. Gruß, Delta