Fragen zum Musikverein

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Supersol, 11.Mai.2021.

  1. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Nach drei Bier ist es auf der Vogelweide auch ganz nett und falls man noch kein Bier hatte, stellt sich der Wunschbdanach spätestens dann ein :duck:
     
  2. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Nein, mit Bruce und Baker hat das nichts zu tun. Es geht um neuere Hits von Eric Clapton. Das mit "Cream" ist halt der Versuch eines Wortspiels.

    Zu den Uniformen: Unsere Uniformen bei festlicheren Auftritten sind schwarze Hose, weißes Hemd und einheitliche Sakkos und Krawatten bzw. Tücher. Elegant und städtisch. Bei einfacheren U-Musik-Auftritten Jeans und Poloshirt. Alles was einheitlich ist, ist eine Uniform. In der Big Band halt ganz in schwarz.

    Aber Blaskapellen am Land haben eine andere Tradition und Zielgruppe. Viele dieser Trachten sind sehr aufwändig gemacht und wertvoll.
     
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  3. rbur

    rbur Mod

    In der Regel geht man in den Verein im eigenen Dorf, falls der nicht völlig daneben ist. Oder wo man jemanden kennt.

    Beim selber Spielen bin ich wesentlich robuster als beim Anhören. Auch der Erich Klapperton kann Spaß machen, wenn man ihn ordentlich spielt und auch mal probt. Das tut man aber in der Regel nicht, weil man es ja schon seit 40 Jahren spielt und deshalb "kann". Mein anderer Kritikpunkt an solchen Stücken ist, dass die einfach total abgedroschen sind. Auf einem normalen Heckenfest hört man in der typischerweise viermal Abba Gold. Und dreimal Böhmischer Traum.

    In meinem Heimatverein haben wir glücklicherweise seit 24 Jahren einen Dirigenten, der hier deutlich vom Mainstream abweicht. Mein Zweitverein ist eher so der Abba Gold-Typ.
     
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  4. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht hört man die abgedroschenen Sachen aber auch einfach deswegen so oft, weil sie vielen gefallen? Und das ist ja dann genau gewollt :rolleyes: und dann ist ja alles gut.
     
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  5. rbur

    rbur Mod

    Das ist ein Gegenstand endloser Diskussionen. Soll ich den Geschmack des Publikums bedienen (das ja in der Regel gar keinen anderen Stücke kennt, außer denen die immer gespielt werden) oder soll ich auch mal was neues bieten. Und ein eigenständiges Repertoire entwickeln, das die einzelnen Vereine von einander unterscheidbar macht.
    Da gibt es keinen Konsens. Aber wenn man das, was man macht, gut und gern macht, dann ist man ja schonmal auf dem richtigen Weg.

    Ich bin ja wie gesagt auch ein einem "Clapton"-Verein.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Mai.2021
  6. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    So ist es. Und ich fand manches echt doof, BEVOR ich im Verein war. Aber es überraschte mich auch dass selbst die Vogelweide ihren Spass bringen kann oder manches andere dass unter Generalverdacht steht :D. Und dann haben wir ja noch unser Konzertprogramn, das bedient dann wieder andere Genres :)
     
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  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Mir ist es ganz genau so gegangen. Ich habe daraus eine wichtige Lektion gelernt. Dinge die man als Außenstehender ablehnt, können im jeweiligen Kontext genau richtig sein. Ich bin keiner der sich ohne Not einen Volksmusik Sender im Radio aufdreht. Sitze ich aber im Orchester und wir spielen genau diese Stücke selbst, fühlt es sich richtig an. Es ist anspruchsvoll und verdient es, richtig gemacht zu werden. Dazu gehört auch die optische Show einer, wie man neudeutsch sagt "corporate identity" in Form einer stilgerechten Uniform, die als Identitäts stiftendes Außenmerkmal getragen wird.

    Ich habe mal gelesen:
    Auf die Musik bezogen mag das heißen, dass man durchaus mal etwas artfremdes mögen kann, wenn man in die richtige Situation gebracht wird. Und das muss einem dann auch nicht peinlich sein.

    Der Mensch ist eben ein Herdentier und kümmert in Isolation dahin. Rituale fördern den Zusammenhalt einer Gruppe und wenn die positiven Aspekte der Gemeinschaft überwiegen, wird man die Rituale auch dann mit tragen, wenn sie einen persönlich nicht so ansprechen. Manche sind religiös und teilen die Rituale ihrer Gemeinschaft, andere sind sportlich, wieder andere wollen musizieren. Und es kann gut sein, dass diese Gruppen große Überschneidungen haben. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, den angeborenen Gemeinschaftssinn mit den eigenen Vorlieben zu verbinden. Solange es hauptsächlich dazu dient, sich selbst in der Gemeinschaft wohl zu fühlen ist das in Ordnung. Sobald es anfängt als ausgrenzendes oder wertendes Kriterium gegenüber anderen Gruppen zu fungieren halte ich das für nicht mehr angebracht.

    Was aber NICHT geht, ist ein ausgeprägter Individualismus, oder ggf auch Egoismus, wenn man in einer Gruppe irgend etwas Gemeinsames zustande bringen möchte. Nur in den Konzerten mitspielen und auch nur bei Stücken wo man wenigstens 16 Takte Solo hat, aber bei den Proben unzuverlässig, bei "Nebentätigkeiten" mit Abwesenheit glänzen und wenn man schon mal da ist, dem Kapellmeisty dauernd drein reden und es "besser" wissen ist keine gute Voraussetzung um einem Musikverein lange einen wichtigen Part zu bekleiden. Das ist sicher auch in kleinen Formationen der häufigste Grund für Konflikt und schließlich Auflösung.

    Grundsätzlich ist es bei allen Vereinen (egal wie sich sie nennen) das Gleiche. Entweder man macht es "vereint" oder man lässt es ganz bleiben. Auch im Fußballverein wird man zu den Auftritten in eine Uniform gezwungen, oft sogar mit dem Logo eines Sponsors, mit dem man vielleicht abseits des Vereinslebens überhaupt keine Freude hat. Und auch dort kann nicht jeder nach Belieben auf's Tor stürmen, sondern es braucht Feldspieler die genau da ihren Job machen. Und wer was macht wird nicht so oft demokratisch abgestimmt oder individuell spontan entschieden.

    Aber da wir hier eher musikalische Themen haben, muss sich jeder selbst die Fragen stellen:
    Musizieren hat ja auch eine starke nach Außen gerichtete Komponente. Ohne Publikum ist das eine ZEN Übung:
    Es bleibt also oft gar keine andere reale Möglichkeit, als zumindest ein Stück weit das zu spielen, was das Publikum gerne hören möchte. Selbst wenn man seine Individualität ohne jede Einmischung durch "andere" solo in der Fußgängerzone ausleben will, wird man da nicht lange stehen, wenn man nur Sachen spielt, die die Leute vertreiben.

    Aber ein Vorteil bei der Teilhabe in einem größeren Ensemble wurde noch gar nicht angesprochen. Man hat einfach viel mehr Kontakt zu anderen Musizierenden. Abgesehen vom "Pflichtprogramm" des Orchesters ergeben sich so Möglichkeiten in kleineren Formationen die Individualität auszuleben. Das müssen auch gar nicht alles Leute der eigenen Kapelle sein, aber man bekommt viel leichter Kontakt zu Gleichgesinnten. Nur weil in einer Kapelle 20-50 Leute sitzen, heißt es ja nicht, dass alle verbohrt nur genau diese Musik machen wollen.

    Ohne eine gute Disziplin und Verlässlichkeit, wird es aber auch dort nicht gehen.

    :smil3dbd4e29bbcc7: Upsi ... Schreibfehler :lol: Sorry ... :rolleyes:
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Mai.2021
  8. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Auftritt Weinfest als letzte Kapelle.
    Frage an den Dirigenten: "Gell, ihr spiele au de Böhmische Traum?"
    "Nai".
    "Ja, den hen doch vor euch alle gschpielt!=
    "Ebe deswege."
     
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  9. rbur

    rbur Mod

    Profizuhörer bleiben dann länger und hören den anderen Kapellen zu und vergleichen die verschiedenen Darbietungen. Und checken, ob bei "Die Sonne geht auf" das Schlagzeugsolo korrekt gespielt wird.
     
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  10. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Aber da gibt's doch wirklich reichlich spielbare Literatur um einen ganzen Abend ohne Wiederholung auszukommen.

    Ja genau. Das Schlagzeug Solo. :lol:

    Irgendwann schau ich mal nach, was da wirklich steht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so geschrieben steht, wie "wir" das spielen... Was steht da? Solo ad lib? :-?

    Für Genre-Laien - hier herrscht große Uneinigkeit und nur wenige bringen das überzeugend, in time und passend zum Rest vom Stück. Es wirkt immer irgendwie "außerirdisch". Nicht jeder mit einem Stock in der Hand ist gleich ein Phil Collins:


    Nichts gegen unsere Schlagwerker, aber an der Stelle hört es sich auch bei uns an als hätte jemand vergessen zu üben. :confused:
     
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  11. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Das ist ja der Dirigent ( nach einem alten Witz der schlechte Schlagzeuger, dem man den zweiten Stock weggenommen hat).....
     
  12. rbur

    rbur Mod

    taka-trrr takata-taka-trrr taka-trrr taka-trrrrrr tsching-bumm taratata
    so weit ich mich erinnere

    Im Potpourri die zweite Version kommt am nächsten dran. Da dirigiert auch der Komponist. Aber ich glaube, die Triole wird auch unterschlagen.

    Das Problem ist schonmal, dass es in der Direktionsstimme nicht steht. Aber der Diri hat ja genug mit den Klarinetten zu tun.
     
  13. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ja die Uniformen und Trachten zum Musik machen.

    Riesen Diskussionen hatten wir in unserer Kapelle vor 40 Jahren schon.

    Einer der Wortführer wollte damals alles auf Freizeitkleidung umstellen.

    Seit ein paar Jahren rennt er mit Lederhosen und Sepplhut auf jedem Oktober Fest rum.

    Grüße Gerrie
     
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  14. rbur

    rbur Mod

    Als unsere Anzüge den Geist aufgegeben haben (kein Ersatzstoff mehr lieferbar um neue zu machen) hatten wir kein Geld für einen kompletten Satz, und haben und deshalb für rote Polohemden und schwarze Hosen entschieden. Beim Jahreskonzert weißes Hemd und einheitliche Krawatten/Halstücher.
    Seither ist keiner mehr auf die Idee gekommen, dass man das wieder ändern müsste.
     
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  15. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Big Band hab ich eine Zeitlang mitgespielt - nix 'Cream of...' sondern Pick up the pieces, Macky Messer, und so klassische Bigband Sachen. Dresscode war 'schwarz' mit irgend Deko in rot (Schal oder so). Das Problem bei Bigbands ist eher, dass die tatsächlich massiv von Saxophönen überlaufen sind... Ganz schwarz ist für mich noch ok, das empfinde ich persönlich nicht als Uniform. Wobei ich es ok finde, wenn eine bunt zusammengewürfelte Gruppe auch bunt angezogen ist, zumindestens im Amateurbereich. Bei Profis mag das anders sein.
    Im symphonischen Blasorchester gibt es viele tolle Stücke und die haben oft die Philosofie "Je mehr desto besser" - was erstaunlicherweise die wenigen Male, wo ich bisher in einem mitgespielt habe, gut funktioniert hat. Nicht nur aus der Innensicht, sondern auch aus der Aussensicht.

    In eine kleine Jazz Combo hab ich mich als Bassist eingeschlichen. "Übrigens, ich hab auch ein Saxophon... könnte ich vielleicht mal?" :smil3dbd4e29bbcc7: Ja gerne :cool:
    Pustekuchen, als ich mit Saxophon mitgespielt habe, musste ich erkennen, dass ohne Bass alles nix ist, Bin dann still und leise wieder in mein Bass Eckchen zurück geschlichen. Bass macht Sbass und ist gesucht.

    Gleich das erste Stück, 'Layla' ist das Vorzeigestück von Cream, Derek& the Dominos, Blind Faith und wie auch immer die Jungs sich sonst genannt haben. ... und länger konnte ich das nicht anhören.
    Wie das "Cream of Clinton" zeigt, eine eher maues Wortspiel - wobei man das durchaus mal als Bandnamen ins Auge fassen könnte :oops:)

    Letzten Endes muss das jeder selbst entscheiden, wie er sich nach aussen hin zum Kasperl macht.
    Ich persönlich will mich nicht (wegen eines Gruppengefühls, Tradition oder was auch immer) nicht auf eine Art präsentieren, die ich als Aussenstehender ablehnen würde.

    Grüße,

    Wanze
     
  16. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Yeah! Zum Geldverdienen habe ich mich mit großer Selbstverständlichkeit verkleidet, hatte geckige Tanzmuckeroutfits und war Weltmeister im Hemdenbügeln. Heute als Rentner mache ich nur noch Jazz in Freizeitkleidung. Vor Corona hatte ich noch einige Reinhup-und-Solospiel-Auftritte mit einer Gospeltruppe, schwarze Hose, schwarzes Hemd. Kein Problem, wurde ja bezahlt.:D

    Ist doch witzig, dass Amateurbigbands uniformiert spielen und die Profis in Zivil (die Fette Hupe z.B).
     
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  17. rbur

    rbur Mod

    DIE Profis? Also die Google Bildersuche zeigt mir hauptsächlich schwarz gekleidete Menschen. WDR, NDR, BBC, HR .... Alles Amateure?
     
  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Isjaguuut. Hasjarecht. Im Fernsehen spielte die WDR-Band neulich in zivil und die von mir verlinkte Band ist halt die, die ich oft live und immer in zivil gesehen habe. :muted:
     
  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Bei Unterhaltungsmusik geht es, richtig, um Unterhaltung. Nicht um Kunst. Da muss man halt den Geschmack des Publikums bedienen. Das zahlt ja schließlich auch dafür. Direkt, wenn Eintritt verlangt wird. Oder indirekt, indem sie ihrer Kapelle die Treue halten.

    Unser Dirigent ist eigentlich eher auf der Kunst-Schiene. Das würde den Musikern auch Spass machen. Aber der Vorstand muss ihn dann halt wieder auf den Boden der Realität zurück holen.

    Wir werden als Stadtkapelle finanziell von der Stadt subventioniert. Dafür müssen wir eine Anzahl von Pflicht-Auftritten pro Jahr spielen. Z.B. Ostern und Pfingsten auf dem Marktplatz. Einmal kam es da zum Eklat. In der Zeitung war hinterher zu lesen "Die Stadtkapelle ist sich inzwischen zu fein, auch mal einen Marsch oder eine Polka zu spielen." Dürfen wir nie wieder tun ...
     
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  20. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich sehe, Deine Ablehnung sitzt tief und die persönliche Einschätzung einer Sache ist auch wichtig. Du würdest Dich unwohl und lächerlich fühlen. Darum machst Du das auch nicht. :thumbsup:

    Ich habe zum Beispiel kein Problem damit, fühle mich auch nicht lächerlich und falls doch einer über meine "Verkleidung" mit Musik Uniform lachen würde - was soll's. Mein Selbstwert leidet darunter nicht. Ist doch OK, solange dabei niemand zu Schaden kommt. In dem Umfeld in dem ich mit so einer Uniform auftrete ist aber mit starker Ablehnung ohnehin nicht zu rechnen.

    Ich würde mich wahrscheinlich unwohl fühlen, müsste ich bei der Regenbogenparade stilgerecht auftreten.

    Zum Glück sind Menschen verschieden, sonst würden wir vielleicht alle das Gleiche machen und das wäre doch todlangweilig. :pint:
     
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