Gefühle, wenn das Saxophon vom Ständer gerutscht ist

Einen schönen guten Tag zusammen!

Welche Gefühle und Gedanken habt Ihr, wenn Euer tolles Instrument, mit dem es sich super spielen lässt, plötzlich vom Ständer rutscht und mit einem metallenen Geräusch auf den Boden knallt?

Mir gerade mit meinem Yamaha YTS 82z zu Hause passiert. Palmkey D leicht verbogen. Es lässt sich mit dem Instrument halbwegs spielen, aber längst nicht mehr so gut wie vorher...

Meine Gefühle und Fragen: Innere Unruhe. Die Erde steht still. Warum hat man vorher nicht besser aufgepasst? Was wird noch dran sein als das, was ich als Laie wahrnehme? Und dann die quälendste aller Fragen: Wird das Instrument in dem optimalen Zustand/Spielbarkeit wiederhergestellt werden können, wie es vorher war?

Bemerkenswert, dass mich ein Defekt/Schaden am Auto emotional weit weniger berührt und aufwühlt als der jetzige Zustand meines o.g. Tenorsaxophons.

Warum ist das so? Objektiv betrachtet kommt bei mir das Tenor außerhalb meiner heimatlichen Stube fast nie zum Einsatz. Als Amateur hat man mich seit Jahrzehnten in verschiedenen Bands/Kapellen als Baritonspieler, manchmal bis selten als Altspieler verhaftet, als Tenorist nie.

Wieso bleibe ich bei einer kaputten Waschmaschine, Geschirrspüler, Gegenstände, Kühlschrank etc., die zur Lebensbewältigung eigentlich wichtiger sind, wesentlich cooler bis gleichgültig?

Warum geht mir das so nahe? Weil mit Musik ständig etwas Seelisches bewegt wird? Hat etwa das Instrument eine Seele?

Wie geht es Euch gefühlsmäßig in so einer Situation?

 

Davor graut mir, insbesondere bei Proben und Auftritten. Ich hasse diese Ständer, ich würde es am liebsten irgendwo festschnallen. Aber das Prinzip scheint immer das selbe und alle machen es so...
Würde mich danach auch ärgern, aufregen, man merkt an den Teilen ja kleinste Änderungen.

 

Und ich könnte mich besonders in den Allerwertesten beißen, da ich in keiner engen und hektischen Situation, wie z.B. Probe/Konzert war. Lag auch nicht am Ständer. Ich hätte es besser einhaken müssen. Ist mir bisher noch nie passiert.

Gerade ausgeleuchtet. Natürlich am verbogenen Palmkey D mehr als undicht. Sonst nichts entdeckt. Aber ob z.B. die Achsen oder andere Teile was mitbekommen haben? Für mich nicht sichtbar, was aber noch nichts heißen will.

Klassisch auch die Situation, dass es am Samstag nachmittag passieren musste.

Werde erstmal Baldrian nehmen. Wenn ich am Montag einen Termin bei meinem Saxdoc ausgemacht habe, werden sich meine Nerven vielleicht etwas beruhigen.

 

Hallo Altblase, ist mir anfang Dezember 24 passiert. Und zwar wegen diesen Genossen:
https://www.thomann.de/de/km_14365_tenor_saxstaender_midge.htm
Das neue Modell hat die Haltegabel aus einem ganz anderen rutschigen Material. Es waren drei Klappen undicht. Wiederlicher Sound, enormer Blaswiderstand, und um die Stifte, die Achsen tragen, bilden sich am Corpus kleine Einkerbungen. 250 Euro Reparaturkosten.
Furchtbares Gefühl: als wäre dein Kind verletzt. Wird es wieder gesund? Was für ein Glück, dass ich mir keinen neuen Yani zugelegt habe ( die Entscheidung war fast gefallen). Wut auf Thomann, auf K&M...
Bin zu Meinem Lehrer. Er hat eine Klappe geortet (an der Einkerbung), hat sie mitm Kafeefilter abgedichtet, so dass ich halbwegs spielen konnte ( Blaswiderstand war immer noch enorm). Dann der Preis beim Dok - ich habe mit der Hälfte gerechnet.

Vielleicht kannst Du paar Fotos posten, dann könnte Dir jemand aus dem Forum erste Hilfe leisten.
Und Allesamt: seid bitte vorsichtig mit diesem Ständer. Es ist nicht mehr derselbe. Das alte Modell benütze ich nach wie vor und bin sehr glücklich damit.

 

ojeh - das ist mir vor etwa 1,5 Jahren auch mit meinem Sopran passiert. Der Korpus war verbogen und ich hab es innerhalb einer Woche in Neukirchen-vluyn ausgebeult bekommen... Ich hab es erst gar nicht richtig gerafft, dass dabei was kaputtging - und dachte es würd an mir liegen - aber sobald ich es gerafft hatte, hatte es echt im Kopf gerattert. Hat etwa 160 € gekostet... Alles wieder bestens und man sieht gar nichts!!!
Ich hatte echt Sorge, dass es nicht mehr so gut läuft, ist aber kein Unterschied...

 

Warum Wut auf Thomann? Die haben das Ding nicht konstruiert.

Wenn ich mir die fipselige Hilfskonstruktion "Midge" ansehe, frage ich mich, warum man so etwas kauft.
Für zuhause? Kein Mitleid.
Für unterwegs, weil das Dings in den Trichter passt und man möglichst wenig mitschleppen will?
Dann lege ich mein Horn lieber in den (Form-)Koffer oder flach auf einen Tisch, als es in sowas reinzustellen.
Ich hatte mal (oder habe noch, irgendwo) das Modell "Saxxy". Das ist nicht so einfach in der Handhabung, wie ein "ausgewachsener" K&M aber deutlich stabiler als der "Midge"

Weil Du ein einfühlsamer Mensch bist, der sich über die Instrumente auszudrücken versucht.
Jede Störung des Equilibriums Deiner sorgfältig ausgewählten und liebevoll gepflegten Instrumente geht Dir an die Nieren.

Es ist was seelisches. Das Chi muss bei so etwas wieder eingefangen werden.

Wenn Du am Montag einen Termin beim Saxdoc hast, sieht die Welt wieder freundlicher aus.
Es gibt fast nichts, was ein guter Saxdoc nicht wieder richten kann.

 

Empfinde ich ähnlich, auch wenn ich keine Kinder habe.
Aber, der Ständer war bei mir nicht schuld.

Ist schon merkwürdig: Wir wissen nicht, ob bald ein 3. Weltkrieg droht, wie es mit der Ukraine weitergeht, Trump als Präsident, absinkende Wirtschaft, steigender Rechtsextremismus...
Und doch, meine Gedanken kreisen jetzt hauptsächlich um mein kaputtes Saxophon.

Diese Worte lassen mich hoffen! Ich mache mir nicht soviel Gedanken um den Preis als darum, dass alles so läuft wie vorher.

 

Mal abgesehen davon, dass es nicht halb so schlimm wird, wie die allgemeine Stimmung gerade ist...

 

Kleb den oberen Palmkey mal mit Tesa zu und spiele es dann. Wenn es sonst nix hat sollte der ganze Rest funktionieren. Wenn es jetzt immer noch nicht gescheit spielt,hast du eine Baustelle

 

Weil die 1:1 reparier- oder ersetzbar sind.
Beim Sax meinen wir zumindest, dass wir genau sowas kein zweites Mal finden... und eine Neuanschaffung ist jetzt auch nicht gerade billig. Ein Vielfaches von den erwähnten Geräten.

Der kleinste Floh beißt... und dieser betrifft Dich konkret und persönlich. Alles andere sind Gefahren, die konkret werden können, aber nicht müssen. Ich sag mal so: würde vor Deiner Haustür eine bewaffnete Horde (welcher Herkunft auch immer) stehen, wären Deine Gedanken nicht beim Sax.

 

Weil ich sehr glücklich mit dem Vorläufer war. In allen Belangen. Der war auch mein einziger, ich habe einfach noch einen gebraucht, damit mein Platz im Proberaum nicht ständig belegt wird, wenn ich den Ständer in den Koffer einpacke.

Weil ich ein Mensch bin, und wenn was passiert, suche im ersten Augenblick die Schuldigen. Erst wenn der Schock vorüber ist, gebe ich die Schuld mir und versuche daraus zu lernen. Günstig einfach gut. Für unterwegs verwende ich nach wie vor den Voläufer des "Übeltäters" und bin sehr glücklich damit).

 

Wenn Du einen Doc hast, ist es vermutlich keine große Sache. Auch bei mir war nur ich schuld: blind vertraut, nicht geprüft (.

 

Ja, genauso ist es!

Ich denke, bei einer Waschmaschine würde das Seelische fehlen. Beim Waschprogramm wird in der Seele nichts ausgelöst.

Habe ich gerade gemacht. Erhebliche Verbesserung, aber es fehlt noch was, besonders die einfache Ansprache ab dem tiefen C abwärts.

Das würde auf mich beruhigend wirken.

Jetzt brauche ich erstmal einen Magenbitter.

 

nur ein klein wenig am Thema vorbei:

ich mag dieses Forum sehr - u.a. wegen so einem Thread und dessen Überschrift. ganz ehrlich, danke!



ganz liebe Grüße aus dem fast hohen Norden,
eure meist mitlesende Lilli

 

Da hilft wirklich nur anständiges Material. Ich verwende seit Ewigkeiten einen Saxrax. Bei dem ist das U-Teil, das den Becher hält, so hoch konstruiert, dass sich das Instrument nicht herausdrehen kann wie bei vielen anderen Ständern. Umwerfen kann man das Teil auch nicht so einfach. Das höhere Gewicht nehme ich dafür gern in Kauf. Ein Restrisiko bleibt natürlich immer - wenn ein Besoffener auf die Bühne stolpert und alles umreißt, ist man in Gottes Hand.

 

von k&m gibts diese drei fürs Tenor:



für zuhause habe ich den 14300, der ist total stabil, da hab ich null Sorge, dass was rausrutscht, WENN ichs grade reingestellt hab.
Den möchte ich aber nicht immer mitnehmen, deswegen hatte ich den 4335 (Jazz) getestet. Allerdings hab ich den ganz schnell wieder zurückgeschickt - wenn nicht genau austariert reingestellt, drehte sich mein Sax sofort langsam Richtung Klappenseite und fällt dann raus. Geht gar nicht.
Und heute kam der 14350 und der gibt deutlich besser Halt. Wenn man den Trichter richtig mit Druck "einrastet", rutscht nix. Und schön leicht isser, in den Trichter passt er bei mir auch notfalls.

 

Du musst noch an deiner Achtsamkeit arbeiten!