Hi Leute, spiele unter anderem Sax in einer Blasmusikkapelle und muss sagen, dass es mir bei längeren Konzerten einfach zu laut ist. Kann auch daher rühren, dass ich seit mehreren Jahren an Tinnitus leide und besonders lautstärkeempfindlich bin. Nun habe ich im Netz unterschiedlichste Formen des Gehörschutzes gefunden und wollte euch nach euren Erfahrungen mit eben diesen fragen. Da wäre mal der vom Sonicshop als "ideal für Bläser" gepriesene Ultratech: http://www.sonicshop.de/De/Plugs/UltraTech-Musiker-Gehoerschutz.asp Diesen hatte ich gestern in der Probe im Ohr, es war jedoch sehr ungewohnt. Ich konnte z.B. ein Altsaxophon, das nicht direkt neben mir saß, sonderen eine Person weiter, nicht sehr gut hören). Jedoch dämpfte er. Und dann noch die custom-made ELACIN ER-15 (15 dB Schalldämmung), die weit teurer sind (hab ein Angebot um 229,- im lokalen Gehörschutzshop bekommen). Sind die Dinger wirklich besser als die Ultratech um 25,-? Oder ist der Grenznutzen nur minimal? Für eure Erfahrungsberichte wäre ich euch sehr dankbar.
Ich kann dir aus Erfahrung (leide selber an Tinitus) nur einen angepassten ELACIN Gehörschutz empfehlen. Für normale Blasmusik würde ich den Filter mit 9 dB empfehlen. Nutze diesen Gehörschutz seit Jahren und bin überaus zufrieden. Andere "billigere" Methoden sind was für Bauarbeiter aber nicht für Musiker ! (meine persönliche Meinung) Es wird ungewohnt für dich sein, da du den Körperschall beim Spielen mithören kannst. Ist aber als "Eigen"-Monitor auch nicht übel.
Hallo! Ein Bekannter von mir spielt in einem Orchester der Bundeswehr in Hannover. Die nutzen dort kleine, sehr teuere Ohrstöpsel (aussehen gleicht den Elacin). Preislich liegen sie auch etwa in der Größenordnung. Er ist sehr begeistert von den Dingern. Gruß Bernd
Danke für die rasche Antwort. Ich hätte mir - basierend auf Empfehlungen der Hersteller - den 15-er Filter genommen. Der ist ja dann auch fest verbaut und man kann ihn nicht mehr wechseln, oder? Das mit dem Körperschall habe ich gestern schon bemerkt (mit dem Ultratech Schutz). Ist schon ein ganzes Stück anders als das normale Spielen. Bin dankbar für weitere Inputs!
Den Filter kannste auf jeden Fall wechseln. Die sitzen im gummierten Teil drin, sind relativ einfach zu entfernen. Ich würde in jedem Fall mit 9 dB anfangen. Die 15er kannste dann zu einem Rockkonzert anziehen. ich bin einfach zum nächsten Hörgeräteakustiker gegangen und hab mir die Dinger extra anpassen lassen für meine Ohren, damit sie super passen. kann ich nur empfehlen !!!!
Ursache für den Tinnitus und die Lautstärkempfindlichkeit ist häufig eine gewisse Schwerhörigkeit: Hier mal eine Erklärung, die ich im Internet fand: Zitatanfang: Das Ohr ist eines der wichtigsten Sinnesorgane. Meistens nimmt man nur die Ohrmuschel wahr. Aber das faszinierende liegt eigentlich dahinter, das Mittelohr und das Innenohr. Im Mittelohr befindet sich u.a. die bekannten Gehörknöchelchen (Hammer, Ambos und Steigbügel ) sowie das Trommelfell. Ist der Bereich geschädigt, nennt man das Schalleitungs- oder Mittelohrschaden. Im Innenohr befindet sich auch die Hörschnecke, hier werden die mechanischen Impulse in elektrische Impulse über die Nervenbahnen zum Gehirn weitergeleitet. Die Hörschnecke hat übrigens nur die Größe einer Erbse! In der Hörschnecke sitzen rund 20.000 Härchen. Durch die Wellenbewegung werden sie wie Gras im Wind bewegt. Da diese Härchen Sinneshärchen sind, geben sie elektrische Impulse ins Nervensystem ab. Im Gehirn treffen die Impulse beider Ohren zusammen und werden interpretiert. So wird aus der "Schallwelle" eine verwertbare Information. Wer diese Funktionsweise kennt, kann sich vorstellen, was passiert, wenn über längerer Zeit großer Schall auf das Ohr einwirkt. Die Schallwellen treffen auf das Trommelfell mit großem Druck. Dieser Druck wird weitergeleitet und lässt die Flüssigkeit der Hörschnecke wie ein Orkan über die empfindlichen Sinneshärchen wüten. Durch diesen "Sturm" sterben sie ab und können nicht wieder hergestellt werden. Die Haarzellen unterliegen zusätzlich auch einem natürlichem Alterungsprozess. Durch die ständige Bewegung lassen sie in ihrer Funktion langsam nach. Einen Schaden in diesem Bereich nennt man Innenohr oder Schallempfindungsschaden. Besonderheit bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit (Innenohr): Oft ist bei dieser Art von Schwerhörigkeit eine erhöhte Lautstärkeempfindlichkeit (Hyperacusis) zu beobachten. Eigentlich ein Widerspruch. Eine bestimmt Art von Sinneshärchen ist für die Verstärkung von leisen Tönen zuständig. Das gleiche Sinneshärchen hat aber auch die Aufgabe laute Töne zu dämpfen! Ist dieses Sinneshärchen nicht mehr vorhanden, dann hört man eben die leisen Töne nicht mehr und die lauten Töne werden nicht mehr gedämpft, es ist also zu laut. Zitatende: Beste Grüße aus MH Klaus
Danke für den interessanten Artikel, Dexter. Hab grad letztens wieder in einem medizinischen Artikel gelesen, dass die Ursache von Tinnitus sehr weitreichend sein kann und die Behandlungsmethoden keinen evidenzbasierten Nutzen zeigen. So kann(!) es (muss aber nicht) bei sehr hoher Lautstärke zu einem Tinnitus kommen. Andere Wirkungskanäle sind z.B. Stress. Der Tinnitus entsteht dabei gänzlich im Gehirn, weil die übermäßige Lautstärke einfach nicht mehr verarbeitet werden kann. Dadurch erklärt sich mir auch meine manchmal ansteigende Lärmempfindlichkeit: wenn das Gehirn überreizt ist und man sich seines Tinnitus wieder bewusst wird, setzt das einige Rädchen wieder in Gang (jedoch in negativer Weise: der Tinnitus wird stärker). Für die gängigen Praktiken zur "Heilung" wie Infusionen oder sogar Druckkammern konnte bis jetzt interessanterweise kein kausaler Effekt zwischen Behandlung und Heilung festgestellt werden. Es scheint also mehr ein Placebo Effekt zu sein, der aber auch wieder Sinn macht: wenn man das Gefühl hat, dass einem geholfen wird, entspannt sich auch das Gehirn, würd ich mal sagen. Kurz gesagt: Tinnitus ist Hirnsache @DerEiflerInBayern: Wie nimmst du das Sax-Spielen mit deiner Othoplastik denn dann wahr? Für mich war das gestern doch etwas erschreckend als das "Kiefergeräusch" klar Überhand nahm (jedoch mit Ultratech Schützern, wohlgemerkt).
Tja...es ist schon anders...ich spiele lieber ohne Gehörschutz (vielleicht daher auch meine Liebe zum Jazz...wo man mehr akustisch spielt...im Gegensatz zu Rock, Pop und was auch immer). Aber bei elektronisch unterstützter Musik (Rock, Pop oder so) komme ich nicht um den Gehörschutz drum rum, ist mir sonst zu laut. Also spiele ich mit dem angepassten Gehörschutz. Der lässt die "Audiosignale" korrekt durch, halt nur leiser. Der Effekt beim Bläser ist der, das er den Körperschall plötzlich hört (wie ein Sänger, der sich die Ohren zuhält). Dieser "Eigen"- Monitor kann manchereinen verwirren..lässt sich aber nicht abstellen. Ich hab das Beste draus gemacht und nutze ihn zur Sicherung meines Spieles, d.h. ich prüfe mein Spiel immer über diesen "Eigen"-Monitor und spiele immer ohne echten Monitor ( womit ich immer Erstaunen bei den Mixern erzeuge...grins). Fazit: Gewöhne dich an den Körperschall, aber bei dem angepasstem Gehörschutz ist der nicht so schlimm wie bei den "Bauarbeiter"-Gehörschutz Teilen (wie die auch immer heissen mögen)
Gewöhnliche Ohropax (oder wie sie dann auch immer heißen mögen, auf jeden Fall die krassen Dinger mit einer Schalldämmung von >30 dB) hab ich zu Hauf zu Hause. Mit denen hört man ganz klar sehr wenig vom normalen Sax und der Körperschall ist mehr oder weniger das Einzige was übrig bleibt. Die Ultratech Gehörschützer sind da schon etwas wertiger und sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung (http://www.sonicshop.de/De/Plugs/UltraTech-Musiker-Gehoerschutz.asp) Ich kann mir natürlich gut vorstellen, dass die custom-made Elacin Schützer nochmal besser sind. Hab gestern in der Sax-Trio Probe wieder die Ultratech verwendet und es war ganz angenehm. Wahrscheinlich aber auch, weil wir Stücke gespielt haben, die wir schon ganz gut kannten und ich nicht so extrem viel auf die anderen horchen musste... Aber bei piano oder pianissimo Stücken stellt sich mit Gehörschutz schon die Frage, ob rund um einen überhaupt noch etwas hörbar ist.
Hallo, Eifler, wieviel hast du etwa für die Dinger bezahlt? Ich hab übringes von meinem Saxophonlehrer gehört, dass es sehr gefährlich sein soll den Gehörschutz bei der Probe/Konzert) rauszunehmen, weil die Ohren sensibler sind und wenn dann plötzlich was Lautes kommt ist das doppelt ungesund.
stimmt,.. gekostet hätten die damals etwa 300 DM , aber mein Hörgeräteakustiker hat mir nie (auch nach mehrfacher Aufforderung eine Rechnung geschickt). So habe ich es dann aufgegeben...vielleicht hat er ja ein Herz für einen armen Musiker gehabt?
Möller Hörgeräte Hauptstr. 17 54568 Gerolstein 06591-81139 lol...damit hätteste jetzt nicht gerechnet...wiesenleger..wa ...lol
hallochen, als ich noch in größeren formationen gespielt habe, war es mir auch immer zu laut, des halb habe ich verschiedene gehörschützer probiert... die ganz einfachen haben mir am besten gefallen... ich fand darab klasse, dass ichmeine ruhe hatte, konnte mich selbst auch viel besser wahr nehmen.. meine stimmung gut korrigieren, das ich die anderen bläser nicht mehr so wahr genommen habe, war in sofern nicht so problematisch, ich habe mich am schlagzeug und am bass orientiert... das war mir schön... und ich hatte nicht ständig schlaflose nächte nach der mugge lg mg