Generalüberholung/Altsax

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von gamixx, 29.Mai.2020.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Der Preis für die GÜ wäre mir bei über 1.000 Euro generell mehr als erklärungsbedürftig.
     
  2. Dragonsax

    Dragonsax Kann einfach nicht wegbleiben

    Volle Zustimmung- Ich kann mich auch nicht entsinnen, daß bei den Saxweltlern -Vintagesax- GÜs jemals ein vierstelliger Betrag genannt wurde. Eher so um die 700 -800 Euronen rum.
    Kommt darauf an, wieviel Fledermäuse er dafür fangen und ins Wasser schreien lassen muß - das kann schon einiges kosten:-D
     
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  3. ppue

    ppue Experte

    Was soll ein Ultraschallbad groß kosten? 3 Cent für den Strom, aber vielleicht muss er ja erst einmal das Gerät kaufen (-;

    Na, warten wir mal ab. Vorverurteilungen sind immer doof.
     
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  4. gamixx

    gamixx Nicht zu schüchtern zum Reden

    So sehe ich das auch ppue. Ich halte Euch auf dem Laufenden!
     
  5. ppue

    ppue Experte

    Oder umgekehrt: Wer weichere Polster einsetzt, um nicht so genau arbeiten zu müssen, der sollte es lieber ganz sein lassen.
     
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  6. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Vielleicht hat er die Fledermäuse wegen Corona abgeschafft und das Geld ist tatsächlich für was neues...
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Da sind wir mal wieder bei dem Thema "Standard-GÜ"...
    Fast alle Sax-Docs, mit denen ich je zu tun hatte, haben mir KEINE GÜ angeboten, sondern immer nur das, was gerade zu tun war - etwa einige Polster ersetzen, Federn nachziehen, abgenutzten Filz/Kork austauschen, Einstellungen der Mechanik durchchecken.
    Reinigen und ölen soll ich gefälligst selbst im Alltag. ;)

    Auch bei den Instrumenten meiner Schüler ging es nie um das Thema einer vollständigen GÜ, sondern immer darum, das Sax wieder in einen spielbereiten Zustand zu versetzen, mit dem dafür nötigen Aufwand, aber nicht mehr.

    GÜ ist deshalb aus meiner Sicht nur notwendig, wenn man etwa einen vergammelten "Dachbodenfund" hat oder ein abgespieltes Instrument (Sammlerstück) bestmöglich verkaufen möchte.
    Und dann sollte auf jeden Fall drin sein, dass bei Bedarf noch etwas kostenlos nachgebessert wird, aber das bieten die meisten sowieso standardmäßig an.
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Zur vollständigen GÜ gehören zumindest komplett neue Polster. Oder sehe ich dies falsch?
     
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  9. Rick

    Rick Experte

    Meines Wissens umfasst eine GÜ mindestens:
    Komplettabbau der Applikatur, Reinigung von Korpus und Mechanik (Ultraschallbad), Ersatz ALLER Polster, Korken, Filze, Federn usw., eventuelle Reparatur von Einzelelementen, Ausbeulung des Korpus usw., Begradigung der Achsen, Zusammenbau, Feineinstellung.

    Ein sehr großer Aufwand, der meines Erachtens nur selten wirklich notwendig ist.
     
  10. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte vor ca. 3 Jahren ein Tenorsax zur GÜ gegeben. Das YTS62 war von der Basis in einem guten Zustand, keine Dellen aber die Pads waren echt durch. Inwieweit an den Achsen etc arbeiten notwendig waren, kann ich nicht sagen. Das eine oder andere Tonloch wurde minimal nachgearbeitet. Federn wurden nicht erneuert. Sax komplett gereinigt. Pads mit Schellack eingeklebt, was anscheinend etwas aufwändiger ist, aber dafür dauerhafter als Heißkleber hält. Pads waren Pisoni Premium. Brutto inkl. Mwst 770 €. Für ein versilbertes Sax kommt noch polieren dazu. Dafür verlangen manche Sax Docs 100 € Aufpreis. Das YTS62 spielt super und zumindest für meine Ansprüche war die GÜ recht überzeugend. Bei 1400 € Netto hätte ich persönlich das Weite gesucht.

    Aerophon
     
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  11. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    ist auch bei einem Yamaha nur seltenst notwendig. Der standardmäßige Tausch aller Federn ist oft eher ein Bärendienst.

    Hmmm, ich habe schon mehr geschellackte Polster herausfallen sehen als heißgeklebte.

    Nicht ganz unverständlich...:D
     
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  12. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Ja, auch wenns nervt: deshalb mein mehrmaliges Nachfragen: "was sagt der Saxdoc?"

    Das sind nicht alles Betrüger oder Abzocker.

    Ich konstruiere mal ein paar Möglichkeiten was da alles Aufpreise verursachen kann:

    Der Saxdoc sieht bei der Kalkulation des Preises folgendes:

    OK, Polster wechseln, Korken und Filze erneuern, reinigen und Kleinkram, nehm ich normalerweise fürn Alto so 650 €

    Oha, der Kunde will Kangaroo - Pads. OK, die kosten mehr als die Pisonis die ich sonst verbaue.

    Lampe rein. Ui, fast alle Tonlöcher krumm. Das ist nicht selten bei Conns. War früher auch kein Problem bei den
    butterweichen Marshmallow - Pads die damals verbaut wurden. Wenn man weiche Pisonis nimmt wie mein Vorgänger
    bei der letzten Überholung gehts auch noch meistens, bei den deutlich härteren Kangaroos muss das alles gerichtet werden,
    eventuell auch die Klappendeckel, und die müssen dann sauber parallel zu den Tonlochrändern stehen. Aufwändig.

    Oha, der Korpus hat auch nen Verzug, muss gerichtet werden. Aufwand.

    Damit muss auch die Mechanik gerichtet werden sonst stimmen die Abstände zwischen den Säulchen nicht mehr. Aufwand.

    Aaaah und die Conn - Krankheit: die Aufnahmehülse für den S - Bogen. Glatter Konstruktionsfehler. Wie kann man
    nur die Aufnahmehülse aus einem Material fertigen das nicht viel dicker ist als das Korpusmaterial! Alles Verzogen und unrund und damit leicht undicht. Verzog sich schon wenn man an einem einem neuen Ladyface die Feststellschraube auch nur einmal mit aller Kraft anzog. Manchmal sogar Haarrisse. Reparatur eventuell ziemlich aufwändig.

    Und die winzigen Feststellschrauben.... Der Alptraum aller Conn Reparateure. Fast alle Schlitze vermurkst. Da sitzt man manchmal ne Viertelstunde um ein einziges Schräubchen rauszukriegen. Aufwand!

    Und die Röllchen sind fest, sollen erneuert oder gangbar gemacht werden und die Schraubenschlitze sind vermurkst. Wenn ich die Schrauben
    nicht rauskriege muss ich das Röllchen zerstören damit ich mit der Zange zupacken kann. Dann ein neues Röllchen auf der Drehbank herstellen.
    Das Material hab ich nicht da, also bestellen. Und ne neue Schraube herstellen. Aufwand.

    Etc etc. etc.
    Alles Dinge die man nicht unbedingt auf den ersten Blick sieht. Und als nicht - Schrauber schon gar nicht

    Sicher, das ist jetzt alles Spekulation, aber es zeigt, dass da durchaus Mehraufwände auftreten können die eine "normale GÜ" verteuern.
    Gerade bei einer Vintage - Hupe.
    Man sollte wirklich den Saxdoc dazu hören.


    SlowJoe
     
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  13. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Das kann Ick sehr gut nachvollziehen, da Ick ne alte Conn-Hupe von 1923 spiel...:)

    Als kleines Praxisbeispiel bzgl. Einschätzung von Arbeitsaufwand... Wollte heut mal schnell zwei alte aus dem Leim gegangene Holzböcke mal schnell wieder fit machen... Das Problem fing ja schon bei den Schrauben an..., dann iss eine Schraube nach dem Einsatz eines Durchschlags etwas „Fritte“, und dreht auf der einen Seite im Holz durch..., also werd Ick erstmal neue Schrauben besorgen müssen..., lediglich eine Seite, iss bisher wieder im Leim und verschraubt..., hatt aber die einkalkulierte Gesamtzeit benötigt....

    Und Ick bin nen Handwerker...

    Und das sind nur zwei alte Holzböcke...!
     
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  14. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Frag doch einfach mal deinen Saxdoc selbst wie er auf diesen Preis kommt,der wird es doch am besten wissen
     
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  15. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    1400Euro NETTO finde ich schon extrem!

    Aus meiner eigenen leidvollen Erfahrung gibt es ein paar Punkte, die GÜ's teurer machen:
    • Gebördelte Tonlöcher: Ein verantwortungsvoller Restaurateur greift nicht gleich zur Feile, sondern versucht die Tonlöcher so eben hinzubiegen, wie es denn geht. (Ganz klar, 5x abgefeilt und das gebördelte Tonloch ist nicht mehr...)
    • Versilbertes Instrument: Silber putzen ist eine Riesen-arbeit. Insbesondere, wenn man bis in die kleinen Ecken und Winkel arbeiten muss.
    Vor nicht ganz zwei Jahren habe ich unter gleichen Bedingungen etwa 1000€ gezahlt - brutto. Die Preise sind aber auch regional unterschiedlich.
    Es gäbe auch hier in der Region billigere - aber das ist der Saxdoc, dem ich vertraue.
    Ich habe damals mit meinem Saxdoc einen Deal gemacht, er zerlegt das Instrument, ich putze es und er baut es wieder zusammen. Guckst Du hier.
    Ich habe ein paar Wochen lang nach der Arbeit jeden Abend geputzt :eek: Aber letzten Endes hat man dann eine ganz andere Beziehung zu dem Instrument.
    Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht, dass Du vorschlägst, dass er nur minimal putzt.

    Letzten Endes muss man sich überlegen, vertraue ich dem Reparateur? und ist es das Instrument mir wert?
    Eine Reparatur beim Billigheimer, die nachher überarbeitet werden muss, spart auch nichts. Und wenn es das Instrument Dir wert ist: sch… auf das Geld.

    Grüße,

    Wanze
     
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  16. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Im nächsten Leben, mach ich mein Hobby zum Beruf ......eins was sicher ist :)
     
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