Geschwollene Unterlippe

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von ftoll, 17.Februar.2007.

  1. ftoll

    ftoll Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen.
    Spiele erst seit kurzem Sax. Habe Heute über eine Stunde zu Musik aus dem Radio improvisiert, nun habe ich eine leicht geschwollene Unterlippe. Ist das ein Anfängerproblem oder wird die Unterlippe mit der Zeit abgehärtet? Oder ist mein Ansatz falsch, denn das Blättchen maltretiert so meine Unterlippe.

    Wie auch immer, freue mich auf eine Antwort!

    Gruess aus Bern
    Ändu
     
  2. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Spielst Du mit "klassischem" oder "modernen" Ansatz?
    Falls klassisch, klemmst Du wahrscheinlich Deine arme Unterlippe zu stark ab. Versuch, weniger Druck mit dem Unterkiefer auszuüben (mein Lehrer sagt immer in Anlehnung an einen bekannten Film:"Mundstücke sind Freunde, KEIN FUTTER!!!" :-D )

    Ne Stunde am Stück ist gerade für einen Neuling recht happig. Mach öfter mal ne Pause, entlaste die Lippe bei jedem atmen, und mach zwischendurch mal Lockerungsübungen (z.B. prusten, abwechselnd grinsen & Kussmund etc.)

    2 mal ne halbe Stunde mit einpaar Stunden Pause ist effektiver als ne ganze Stunde am Stück. Mit der Zeit wird sich Deine Unterlippe an die Belastung beim spielen gewöhnen, die Muskulatur wird ausdauernder und dann sollte auch längeres spielen keine großen Probleme bereiten.
    Bis es jedoch soweit ist, hilft vor allem Zurückhaltung, also aufhören, bevor es weh tut!!!

    Ich hoffe das hilft Dir weiter, ich geh jetzt Karneval feiern
    Alaaf!!! ;-)
     
  3. ftoll

    ftoll Schaut nur mal vorbei

    Salut

    Danke für Deine Antwort.

    Spiele mit dem modernen Ansatz. Wobei es eher die Innenseite der Lippe ist.
    Heute ist das leicht Errötete wieder weg. Mache wohl in Zukunft vermehrt Pause...

    Dieses Instrument macht süchtig!

    Gruess Ändu
     
  4. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    eine stunde am tag zu üben ist überhaupt nichts.
    besonders für einen anfänger ( ausnahme die kinder ).
    das kann sich nur ein profi leisten , der bereits genug mit der musik verdiennt hat und muss nicht mehr fleissig arbeiten.
    mit einer stunde übungszeit / tag die ausbildung wird ewig dauert.
     
  5. Jotte

    Jotte Nicht zu schüchtern zum Reden

    Yoyo,

    mcschmitz meinte wohl, dass eine Stunde am Stück viel sei, weil am Anfang die Muskulatur samt Lippen mit dieser ungewohnten Belastung noch nicht so gut klarkommt.

    Klar sollte man so viel wie möglich üben! Nur am Anfang ist wenig oft mehr... ;-) Was nützt es, wenn Du nach einem Powertag erstmal eine Woche lang ein Lippengefühl wie Chiara Ohoven hast und keinen Ton mehr rausbringst?

    Grüße an alle,
    Jotte
     
  6. Gast

    Gast Guest

    Erzähl´ nix. Es will nicht jeder direkt nach dem Anfang ins Konservatorium; man sollte uns "Hobbytrötern" den Spaß nicht mit so einem völlig unnötigen Druck vermiesen.

    Es gibt auch Leute die neben dem tröten auch ein bißchen arbeiten müssen - oder vielleicht schlicht für die Schule lernen müssen. Ich hab´ mit 42 vor gut einem Jahr angefangen, habe allerdings verdammt wenig Zeit (50h Arbeit und zwei Kinder halten auf Trab, und irgendwann ist auch abends mal Ruhe im Haus...). Fünf Mal die Woche je 20 Minuten üben und 45 min Unterricht sind das erreichbare Maximum - und ich kann schon ganz fröhlich vor mich hin jazzen, ohne daß ich große musikalische Vorkenntnisse hatte (mal abgesehen von Blockflöte in der Grundschule ...).

    Unterlippenreaktionen sind doch ziemlich normal; z.T. auch abhängig vom Blättchen. Meine Lippen mögen z.B. die Kunstfaserblättchen überhaupt nicht, bei Holz ist nach ner Stunde jazzen der Mund leicht gereizt, am besten sind für mich rico royal plasticover 2.5 (Yamaha 6C Kautschuk-Mundstück und Dirko Juchem 769 Jupiter Alto). Die fasern überhaupt nicht und haben gleichzeitig für Leute wie mich, die nur 20 min üben können, noch den Vorteil, sofort voll "da zu sein" ohne sie vorher 10 min warmzuspielen.

    Grüße
    Chris
     
  7. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Ich meine auch, dass es wohl am Blatt liegt.
    Wenn es zu rauh ist, mit 200er Schleifpapier gaaaaanz vorsichtig glätten.
    Aber vor allem im Winter sind die Lippen wegen der kalten Witterung draußen und der Heizungsluft drinnen auch ganz empfindlich.
    Also Lippenpflege nicht vergessen.
    Ich benutz übrigensd auch Rico Platicover, die sind schön glatt, wenn erstmal die überflüssigen schwarzen Krümel abgespielt sind.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hm, von derartigen Krümeln höre ich öfters mal - hab´ aber entweder noch nie welche gehabt oder die Krümel sind geschmacksneutral ;-)

    Grüße
    Chris
     
  9. Knaeckes

    Knaeckes Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Ändu,

    das ist ne ganz normale Körperreaktion auf ungewohnte Belastung. Ich hab am Anfang meinen Lehrer gefragt, ob ich mir ein Platinimplantat machen lassen muss damit ich überhaupt wieder Saxophon spielen kann - ich konnte nicht verstehen wie man mit solchen Schmerzen freude am Spielen haben kann wenn immer alles Wund ist.

    YoYo - wenn man als Anfänger sofort sein Geld mit spielen verdienen will sollte man 24h am Tag üben und die Nacht noch hinzunehmen das ist richtig - alles andere sei der pers. Zeit überlassen - und der Aufnahmefähigkeit des Einzelnen. Ich üb einmal die Woche, mein Lehrer ist zufrieden und zu mehr hab ich auch gar nicht die Zeit - jeder setzt halt nach seinem Gusto die Prioritaeten :-D
     
  10. wackerdack

    wackerdack Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    ich bin ein sehr erfahrener Saxophonist, spiele schon seit 2 Tagen.
    Ich spiele seit 20 Jahren Querflöte und die Meinung, Querflötisten fällt das Lernen leichter, kann ich voll bestätigen.
    Es war schon ein sehr geiles Gefül, ein Instrument das erste Mal in der Hand zu halten und gleich losspielen zu können. Natürlich nicht gut, aber ich war schon baff, was ging.
    Nun habe ich aber auch das Problem einer geschwollenen Unterlippe.
    Wenn das alles einer Frage der Gewohnheit bzw. Muskelbildung ist, kann ich gut damit leben.
    Ich habe aber die Befürchtung,daß mein Ansatz falsch ist.
    Überall steht, die Unterlippe muß leicht nach innen gezogen werden. So, als würde man f sprechen.Das führt dazu, daß die Unterlippe zwischen Blatt und Zähnen liegt.
    Ist das richtig? Entsteht die Schwellung durch zuviel Druck? Wenn ich mit einer Art Knutschmund ansetze, ist der Ton auch gut, aber ich kann den Druck nicht aufbauen, und die Regulierung der Luftmenge ist mir dann nicht möglich.
    Dies ist mein erster Beitrag, sorry, daß er so lang ist.
     
  11. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Auch bei dem klassischen Ansatz, bei dem du die Unterlipe über die Zähne legst solltest du so locker spielen, daß du dir nicht die Lippe durchbeißt.
    Kußmund ist auch nicht so ganz richtig.
    Die Zähne sollen die Lippe bei dem modernen Ansatz etwas unterstützen. Dabei wird die Lippe aber nicht über die Zähne gezogen.
    Für den Anatz muß man etwas mehr üben, weil du mehr Muskelkraft in der Lippe brauchst.

    Zum Kommentar von oYoY: Das ist absoluter Blödsinn.
    Ein Profi muß immer mehr als eine Stunde üben. Und ein Hobbymusiker, der jeden Tag eine Stunde übt und auch noch einen guten Lehrer hat, der wird alle anderen in seinem Verein an die Wand spielen. Außer er ist völlig untalentiert.
     
  12. straightontheoffbeat

    straightontheoffbeat Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    das Problem mit der Unterlippe hatte ich am Anfang auch, das ist ganz normal. Nach einer Weile bildet sich auf der Unterlippe so etwas "hornhautmäßiges" - bei mir jedenfalls. Schon nach zwei Monaten hatte ich keine Schwierigkeiten mehr. Also kein Anlass zur Sorge! Momentan muss ich auch wieder mehr an meinem Ansatz arbeiten, da ich den klassischen Ansatz gelernt hab und nun auf den modernen umsteige. Also "Lippenmuskelkater"! :p

    Gute Besserung für die geschwollene Lippe wünscht

    Straight
     
  13. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Also, wenn die Lippe weh tut machste was falsch, nämlich zuviel Druck.
    Ne leicht geschwollene Unterlippe nach dem Spielen ist doch völlig normal. Kommt von verstärkter Durchblutung durch die Vibration des Blattes.
    Und selbst bei den allergeilsten Vollprofis ist der Ansatz irgendwann im Arsch.
     
  14. wackerdack

    wackerdack Schaut nur mal vorbei

    Das war alles sehr hilfreich.
    Das mit den beiden Ansätzen (modern und klassisch) höre ich zum ersten Mal.
    Wie ist denn hier das Für und Wider? Es gibt ja quasi bei allen Dingen Vor- und Nachteile.
    Beim modernen Ansatz wie gesagt habe ich das Gefühl, weniger Kontrolle zu haben, das gilt vor allem für die "Lautstärkeregulierung".
    Wenn es aber erhebliche Vorteile gibt, ist es für jemanden wie mich, der noch keinen Ansatz beherrscht, sinnvoll, mit dem Richtigen zu starten.
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Volker,

    wieso das denn? :-o

    Ich bin froh, wenn ich mal nicht spielen MUSS, freiwillig übe ich schon lange nicht mehr!

    Neues Repertoire draufschaffen, mit Schülern spielen, Bandproben, Auftritte, das reicht mir völlig, um meinen Ansatz in Form zu halten, aber ich habe in meiner Freizeit etwas Anderes vor, als da auch noch zu üben.
    Klar, verbessern kann man immer irgendwas, aber irgendwann ist auch mal gut.

    Klar - so WIRD man nämlich Profi! :-D

    Ich habe in meiner Jugend das Sax quasi nur aus der Hand gelegt, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließ, habe ständig Tonleitern, Akkordbrechungen, Geläufigkeit und später anspruchsvolle Solo-Transkriptionen (Coleman Hawkins, Charlie Parker, Stan Getz, Sonny Rollins, John Coltrane, Cannonball Adderley, Michael Brecker...) trainiert.
    Deshalb muss ich das ja auch heute nicht mehr machen... ;-)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  16. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Oh, da muss ich dann wohl doch mal üben....!!! ;-)

    Gruß
    Ten.
     
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