Gewohnheitsaltspieler trifft Tenorsax

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von JPL, 11.Juni.2005.

  1. JPL

    JPL Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Community,

    mir ist letztens folgendes passiert und hat mich zum nachdenken angeregt. Da ich seit dem Beginn nur Altosax gespielt habe möchte ich in näherer Zukunft mir doch mal ein Tenor zulegen... Natürlich quälen einen diese Fragen, ob man das denn überhaupt gebacken bekommt und so weiter...

    Naja, wieder zur sache. In einer Freistunde in unseren Musikräumen stellte ich am letzten Freitag fest, dass in der Instrumentenkammer ein Tenorsax rumliegt. Natürlich musste ich es Probespielen.

    Es war ein Uraltes, total versifftes Teil mit einer schrecklichen Applikatur. Ich brachte nur ein paar lausige Töne im oderen Register raus, an das untere war nicht zu denken... Aber den grässlichen Klang habe ich dem Zustand des Saxes zugeordnet... Aber ich stellte fest, dass ich keinen Ton richtig Intonieren konnte, sprich sie waren sehr instabil und brachen schnell weg. Das kann doch nicht das Sax Schuld gewesen sein?

    Muss ich für ein Tenor ein besseres Ohr für Intonation haben und Lippenspnnung ganz peinlich variieren können?

    Oder male ich mir mal wieder den Teufel an die Wand :lol:

    Danke JPL
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo JPL

    Ich weiss zwar nicht wieviele Wände du schon mit Teufeln bemalt hast....aber diese hier kannst du getrost für was anderes freihalten. Wie lange spielst du denn schon Alt? Klar, das Tenor ist anders aber trotzdem...die von dir gemachte Erfahrung würde ich jetzt glatt der alten (undichten, unjustierten,etc.) Kanne zuschreiben :-D

    Nur Mut ;-)
    antonio
     
  3. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Trifft sich grad lustig, ich habe heute zum ersten mal ein Tenorsax in die Pfoten bekommen, davor nur Alt und Bari und keins von beiden gut^^
    Naja, es war nen STM7 drauf und auf anhieb nen Ton rausgebracht, klar intoniert und kaum quietschen. Ab g im oberen register wars dann nimma so lustig, aber auf jeden fall würd ich sagen, dass das Horn schuld ist. Kannst dir imho ruhig eins holen!
     
  4. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    i.A. ist die Intonation kritische, je höher das Horn ist.

    Also wenn Du das Alt unter Kontrolle hast, sollte es bei einem in sich stimmenden, gut eingestellten Tenor kein großes Problem sein.

    Du wirst evtl. 2-3 Monate brauchen, um ein Gefühl für die Unterschiede zu bekommen, aber mit genug Übungseifer und Hingabe wirst Du schnell Spass daran haben.
     
  5. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hi JPL,

    also, wenn du in der tieferen Lage gar keinen Ton rausbekommen hast und zudem noch festgestellt hast, dass das Instrument total versifft und höchstwahrscheinlich momentan super schlecht bepolstert ist, darfst du auch die instabilen Töne getrost zum allergrößten Teil auf das Instrument schieben. Denn wenn oben das eine oder andere Polster undicht ist, ist es schlicht unmöglich, die Töne klar und genau zu spielen. Bei den tiefen Tönen ist das ja auch absolut offensichtlich, die überblasen dann eben oder kommen erst gar nicht, aber auch für die Töne, die nur mit Links gegriffen werden, braucht es deckende Polster, sonst ist es ziemlich übel.

    Ansonsten trifft Rinaldo die Sache mit seiner Aussage, je kleiner das Instrument, desto mehr musst du an der sauberen Intonation arbeiten.

    Viel Spaß mit dem Tenor

    Alles Liebe

    Toffi
     
  6. freejazzer

    freejazzer Ist fast schon zuhause hier

    Als Alt-Spieler müsste das obere Register eigentlich wenig Probleme bereiten, von oben herab müsste das Bb eigentlich auch kein Problem sein. Gewöhnung braucht einfach auch das Mehr an Luft und natürlich die Intonation.

    Wenn man dann ein paar Wochen dabei ist, befällt einem irgendwann das alte Problem, dass nach viel Tenor auf dem Alt die Höhen nicht mehr gehen und nach viel Alt umgekehrt die Tiefen auf dem Tenor nicht mehr. Ich persönlich habe auch immer mal Probleme mit dem Anstoß, da die Stellung des Mundstücks im Mund eben verschieden ist.

    Willst du also beide wirklich beherrschen, ist recht viel Aufwand gefordert. Ansonsten reicht eigentlich täglich abwechselnd spielen oder auf dem anderen Instrument noch ein paar Intonations- und Anstoß-Übungen zu machen. Vor einem Auftritt o.ä. kann man sich dann ja auf das jeweilige Instrument konzentrieren.
     
  7. JPL

    JPL Kann einfach nicht wegbleiben

    Nungut,
    dann sieht das ganze ja mal wieder ein wenig besser aus ;-)
    Ich danke euch für den Mut, den ihr mir zugesprochen habt, hoffe dass mit meinem Geldbeutel noch diesen Sommer ein Tenor drin sein wird :)

    ThX a lot JPL
     
  8. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    Ein alt-Spieler hat in erster Linie Probleme mit dem Ansatz. Es fehlt einfach an der Luft bzw Luftstrom und an einer lockeren Lippenspannung.
    Vor kurzem hat unser 1.Altist (20 Jahre nur alto) in unserem Verein mein Instrument scherzeshalber benutzt und ich seins.
    Er hat total verkrampft versucht Töne wie auf seinem alto zu spielen Da ich ein Link NY9* mit Rico 2,5 spiele war es für Ihn sehr schwer auch nur 2 Töne nacheinander zu spielen und die tiefen ab e kamen schon gar nicht. Seine Worte "wow, das geht aber schwer".
    Anderstrum war ich von seinem Keilwerth alto sehr angetan. Alles ging butterweich.


     
  9. betgilson7

    betgilson7 Ist fast schon zuhause hier

    Hi JPL ! das sagt doch schon alles Man!! ;-)

    aber auch so ein uraltes Sax nach einem prof. Überholung bietet viel, abgesehen von der Aplikation Gewöhnungs und Änderungsbedürftig!

    Ich sage mal so, diese erste Begegnung mit dem Tenor war nicht günstig. Um einen richtigen Eindruch von einem Tenor zu bekommen wäre besser ein Tenor dersselbe marke und Modelbezeichnung wie dein Altsax in der Hand zu nehmen, dann kannst Du dir ein Bild machen.

    Dennoch würde mich interessieren zu wissen was für ein uraltes Tenor da rumgelegen hat! :lol: diese können wahre Schätze sein.
    Ich habe so ein vergameltes uraltes Tenor gekauft, sogar ein Mundstück war an Neck fest gechraubt. (wahrscheinlich nach 65 Jahren!!! :-D ) schreckliche Töne gingen von ihm raus, natürlich.

    Jetzt ist die Kanone überholt worden, mit 1A Polstern mit metal resos. Es ist eine andere Welt. :cool:
     
  10. JPL

    JPL Kann einfach nicht wegbleiben

    @Betgilson7
    Es trug die Bezeichnung "Bouchet" (nicht Buffet!) oder ähnlich... weiss nicht mehr so genau...
     
  11. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    @ Saxer: Das war damals bei mir auch das größte Problem wie ich mit dem Tenor angefnagen habe (nach ca. 5 Jahren Alt), dass ich mit zu viel Druck gespielt habe bzw. meine Lippenspannung nicht locker genug war.
    Dann kommt natürlich noch dazu, dass man mehr Kraft braucht - also ich meine jetzt von unten, Lungenmäßig - und damit noch schneller anfängt zu verkrampfen. Ich tue mir damit heute immer noch schwer. Ich werde wohl einfach immer Altist bleiben. Eigentlich schade um das Selmer III Tenor in meinem Keller, das kaum gespielt wird.
     
  12. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Spiele jetzt auch Tenor, nach ca. 27 Jahren mal wieder, vorher immer nur Alt gespielt, auch die letzten 2 Jahre. Die Umstellung klappte recht gut. Nach ca. 10 min. einspielen kommen alle Töne locker von ganz unten bis ganz oben.
    Aber beim Instrumentenwechsel , auch zurück zum Alt, sind immer 5 bis 10 min. Eingewöhnungsphase notwendig.

    Gruß michat
     
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