Gigs buchen,ein mühseliges Geschäft

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von JTM, 6.Mai.2024.

  1. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Kennt ihr das auch,man schreibt Veranstalter an,spricht mit Ihnen persönlich,sucht sich einen Wolf für Auftrittsmöglichkeiten und hat nur manchmal Erfolg.
    Ich weiß,das ist das normale Geschäft.
    Wissen würde ich gerne,wieviel Zeit steckt ihr da so wöchentlich an Stunden rein ?
     
  2. scenarnick

    scenarnick Admin

    Ist bei uns momentan "on hold" und ja, es ist sehr mühselig. Es gab Zeiten, zu denen wir da richtig Zeit reingebuttert haben und es kam keine Resonanz. Ein Veranstalter, der uns recht regelmäßig wieder gebucht hätte, ist gerade weggefallen (Kulturring hat sich aufgelöst), bei anderen beißt man auf Granit, selbst wenn man "nur" ne Location mieten will und selbst als Veranstalter auftreten würde...

    In Stunden pro Woche kann ich Dir keine Antwort geben, wir haben eh aus Zeitgründen ein Limit von 6-7 Gigs pro Jahr. Damit kann man nicht bekannt werden und nicht in die Zirkel vorstoßen.
     
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  3. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde es schade das viele Veranstalter keine Resonanz zeigen. Eine kurze höflich formulierte Absage würde von Respekt zeugen
     
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  4. scenarnick

    scenarnick Admin

    Wir haben mit Veranstaltern gesprochen, die bisweilen 200 Anfragen PRO WOCHE bekommen. Da die meisten händisch arbeiten ist das höchste der Gefühle eine Auto-Response auf eine Email Anfrage. Mehr ist da von denen nicht zu leisten.
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Yep. Kann ich bestätigen. Ich war ja mit meiner Agentur auch Veranstalter.

    Wir haben zumindest eine Standardantwort geschrieben:
    „Danke für Ihre Anfrage. Aktuell liegt bei uns nichts an, aber ggfs. melden wir uns bei Ihnen.“

    Tip: Wenn ihr Agenturen anschreibt mal schauen welche Art von Veranstaltungen organisieren. Da kann man schon mal herauslesen ob euer Musikstil grundsätzlich passt.

    CzG

    Dreas
     
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  6. scenarnick

    scenarnick Admin

    Sollte sich eigentlich von selbst verstehen, dass man seine Hausaufgaben macht. Aber gut, dass Du es nochmal ansprichst.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Stimmt. Habe es aber auch häufig anders erlebt.

    Und: Dran bleiben! Zielveranstalter recherchieren und einen Kontakt aufbauen. Auch immer wieder aktuelle Soundbeispiele oder Veranstaltungsclips zuschicken (sofern das zugelassen wird). Schauen, dass man weiter empfohlen wird.

    Das ist mühsam und dauert, führt aber letztlich zum Erfolg.

    CzG

    Dreas
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich denke, man bekommt nicht mehr Gigs, wenn man mehr telefoniert. Ich habe früher immer gesagt: "Wir müssen gut sein, dann spricht sich das herum und es geht von allein".
    Aus dem Stand heraus geht gar nichts und selbst mit dem Verschicken von Demos lief auch damals, Anfang der 80er, wenig. Was bleibt, sind lokale Jobs, die gut sind und sich herumsprechen, auf das man seinen Dunstkreis erweitern kann.

    Wir hatten Glück, dass wir seinerzeit in Leverkusen so einige kulturelle Highlights in der Szene hatten. Ich spielte in vielen Bands und wir gewannen häufiger Ausschreibungen des WDR, wo wir vermehrt Produktionen hatten. Unser Schlagzeuger tourte mit Wolfgang Müller-Schlesinger und Wilfried Schmickler schon durch Deutschland und sammelte die Adressen von den damals aus dem Boden sprießenden alternativen Spielstätten. Er übernahm dann auch das Telefonieren.

    Dennoch kamen wir mit "Ars Vitalis" nicht um die Ochsentour herum. Schlechte Gagen, wenig Zuschauer.

    Aber: Wir waren gut. Und das war das Entscheidende, was uns später um die halbe Welt brachte.

    Ach ja, das Telefonieren haben wir nach zwei Jahren touren einer Agentur übergeben können. Ich habe mich auch zeitweise damit schwer getan, denn sich selber vermarkten, ist keine einfache Aufgabe.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Doch.

    Das ist der Punkt. Telefonieren ist lästig. Dafür muss man auch geschaffen sein

    Die einfache Ausrede ist dann immer: Funktioniert eh nicht.

    In meiner Agentur war ich der Hauptakquisiteur und habe natürlich jede Woche meinen „Telefonttag“ gehabt. Und natürlich kamen dann auch Aufträge. Fleißarbeit.

    Alleine reicht das natürlich nicht. Die Mischung macht es.
    Und über den Zeitablauf ändert sich auch der Mix.

    Zu Beginn muss man mehr telefonieren. Je etablierter man ist, desto weniger ist es nötig, bzw. wird es leichter.

    CzG

    Dreas
     
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  10. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Das ist doch eh klar, das das passen muß. Naja wir haben gut bezahlte Gigs im 2stelligen Bereich,wollen aber mehr. Ich habe auch die Erfahrung gemacht ,das der telefonische oder gar persönliche Kontakt uns schneller zum Ziel bringt
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Auftrittsmöglichkeiten suchen ist immer schwer und hat oft mit Vitamin B viel zu tun. Agenturen bekommen jeden Tag zig Mails und Anrufe von Künstlern, die gerne für sie arbeiten würden. Da wird der grosse Teil ignoriert und kräftig ausgesiebt. Erst recht wenn es das sonst wie vielte gleiche Produkt ist und kein Alleinstellungsmerkmal hat. Corona hat aber auch viele Auftrittsmöglichkeiten gekillt und auch zig Agenturen über die Klippe springen lassen.
    Da Amateure und Profis auf dem gleichen Markt um die gleichen Jobs zum grossen Teil kämpfen, ist es preislich mittlerweile auf einem katastrophalem Niveau. Der Kuchen wird immer kleiner und die Personen, die davon essen wollen immer mehr.
    Und genauso schnell wie es manchmal aufwärts geht, kann es auch wieder abwärts gehen, wenn z.B. der Booker der Agentur aufhört und der neue Einen nicht kennt oder mit anderen Leuten zusammenarbeiten will, da ist man dann schnell eine ganze Palette von Auftritten los.
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 15706

    Gelöschtes Mitglied 15706 Guest

    Dem kann ich nur beipflichten. Nach meiner Erfahrung hilft nur, immer wieder gegenüber anderen Musikern und auch Veranstaltern "liebenswürdige" Eigenschaften zu demonstrieren. Etwa, Interesse zu zeigen an anderen Menschen und ihren Geschichten, sich nicht aufzuregen, wenn jemand schlecht spielt, offen zu sein für alle möglichen Arten Musik.

    Die Gigs kommen bei mir eigentlich nur rein, weil ich Leute kenne, mit denen ich befreundet bin, die Leute kennen. Oder eben, weil ich mit jemandem quatsxhte, der dann meinte: ,,Ich mache den Sound im ****, ich kann den Besitzer mal fragen, ob er nicht was klar machen kann für eure Band".

    Neulich hätte ich einen sehr angenehmen Gig bekommen können mit 500€ Gage Cash, weil ein Freund von mir selbst den Gig nicht spielen konnte und mich empfohlen hat. Leider wollte der Bandleader aber nur Leute, mit denen er schonmal zusammengespielt hat (verständlich), weshalb nichts daraus wurde. Dem Freund habe ich dafür wiederum etwas klargemacht durch Insider-Informationen, was hoffentlich klappt.
     
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