Gigs spielen für wenig/keine Bezahlung

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Juju, 5.April.2013.

  1. rbur

    rbur Mod

    Na, dann ist es doch gut und Angebot und Nachfrage hat funktioniert.
    Wenn der Profi in dieser Zeit Schüler unterrichten oder komponieren oder sonstwas machen kann, mit dem er Geld verdient, dann entsteht ihm ja durch den entgangenen Gig kein Schaden.

    Mein Argument zieht ja nur dann, wenn er ansonsten nix hätte und den Job annehmen muss, obwohl es eigentlich unterbezahlt ist.
     
  2. Maksutov

    Maksutov Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, daß Musiker vielfach in einem Elfenbeinturm leben, der den Blick auf die Realitäten des Wirtschaftslebens verstellt.

    Hier gab es ein Angebot für eine bestimmte Gage eine definierte Leistung zu erbringen, im Prinzip eine Ausschreibung. Die Formulierung war vielleicht nicht glücklich, wird hier aber auch,so mein Eindruck, bewußt in eine bestimmte Richtung interpretiert. Zurück zum Kern: wenn die Höhe des Angebotes zu niedrig ist, wird es keiner machen, Beschallung fällt aus. Findet sich jemand, haben sich Anbieter und Nachfrager getroffen, Ende!

    Mit der hier überwiegend vertretenen Einstellung sollte ein Freizeitmaler seine Bilder nicht preiswert verkaufen dürfen, weil Kunststudenten später mal von ihrer Malerei leben wollen, Hobbyautoren dürften nicht veröffentlichen, evt. sogar gratis, weil sie "echten" Autoren die Honorare verderben.

    Wenn die BigBand im Pub zufrieden (vielleicht auch bescheiden) spielt, und der Pub voll ist, dann haben alle es richtig gemacht. Und wenn der Markt 10 Pfund für BigBand-Musik beim Lunch nicht hergibt, dann stimmt das Geschäftsmodell nicht.

    Wir haben hier einen kleinen Konzertveranstalter, der hochwertige Jazzer (Lee Koonitz, Carolina Strassmeier u.a.) in eine Gaststätte mit ca. 200 Plätzen bekommt. Der Eintritt beträgt meist 10-12 €, die zu 100% an die Musiker gehen, der Gastronom profitiert von den Getränke- und Speiseumsätzen. Toll, oder? Bleibt nur das Problem, daß der Konzertveranstalter das ganze aus Spaß macht, und einem professionellem Veranstalter das Geschäft verbaut.......

    Trotz meines fortgeschritten Alters heirate ich diesen Sommer, plane ein Fest und habe auch schon ein Jazz-Quartett für den ganzen Abend engagiert. Ich zahle dafür die geforderte Gage, weil ich dazu in der Lage bin; wäre ich es nicht, hätte ich vielleicht eine ganz ähnliche Anfrage in einem Musikerforum gestellt, ob es vielleicht eine Band gäbe, die für ein kleines Honorar an diesem Abend spielen möchte. Wäre das verwerflich? Ich denke nicht. Genausowenig wie es die Annahme dieses Angebotes durch eine Amateurtruppe wäre.

    Es wurde schon mehrfach gesagt, Amateure und Profis bewegen sich im selben Markt, kommen sich sicherlich in die Quere, aber dieses Umfeld, der öffentliche oder halböffentliche Auftritt, ist ihr Markt, auf dem es sich zu behaupten gilt. Oder einen anderen Job zu machen, der das Leben finanziert (Huhu JuJu).

    Viele Künstler der verschiedensten Richtungen können von Ihrer Kunst nicht leben, obwohl sie Zeit, Arbeit, Material, Herzblut investieren. Das ist leider so. Auch bei Musikern. Allerdings auch bei Handwerkern und Dienstleistern, Industriebetrieben und Freiberuflern. Da kommt die Konkurrenz aus andern Ecken, China z.B. oder von Schwarzarbeitern. Das Leben ist hart!






     
  3. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    neee, ich denke, das ist eher ein Problem des "Geiz ist geil"-Zeitgeistes.

    Das Problem, dass Amateure mit "day-job" den Profis Jobs wegnehmen und sich die Preis-Spirale nach unten dreht, gibt es nicht nur auf dem Musik-Sektor, sondern zB in auch in der Fotografie. Wer es nicht glaubt, kann gerne bei Tante Google als Suchbegriffe "Fotografie" und "Preisdumping" eingeben ...

    LG, Claudia

     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ja, so sehe ich das auch..leider... schaut Euch mal um in Deutschland, wo wir gelandet sind...dem guten Saxdoc wäre es auch lieber, er könnte sein Geld verdienen um die hungrigen Mäuler zu stoppfen anstatt den Auftrag an einen billigen Hobbyschrauber zu verlieren. Der hiesige Instrumentenmacher würde auch ganz gerne ein Sax bauen, aber das macht halt jetzt die Konkurrenz aus Fernost... die bieten das billiger an... die Programmierer in Indien übrigens auch.. und ....und.. und... willkommen in der Realität!

    LG
    Thomas
     
  5. Maksutov

    Maksutov Nicht zu schüchtern zum Reden

    Mir fehlt da ein wenig das Verständnis, derjenige mit dem "DayJob" investiert ja auch Zeit und Geld in seine Ausrüstung und hat das Recht auf Anerkennung für sein Bemühen.
    Und wenn das vom Profifotografen abgelieferte Bild/er dem Kunden die Mehrausgaben nicht wert sind (vielleicht auch, weil aus Sicht des Kunden die Unterschiede nicht so groß sind?), dann ist das kein Dumping (Preis unter Gestehungskosten), sondern der Markt. Karl Lagerfeld oder Gunter Sachs müssen/mußten von Ihren Bildern auch nicht leben, aber sollten sie deshalb keine machen und bei entsprechender Nachfrage auch nicht verwerten????
     
  6. Ruwen

    Ruwen Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo

    So sehe ich das auch "Geiz ist Geil", so wenig bezahlen wie möglich und soviel rausholen wie möglich.Dank €uro. So ist es zurzeit fast in jedem Berufszweig (leider).
     
  7. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Der Unterschied wird dann deutlich, wenn jemand versucht ein paar Euros als Hobbyarzt, Hobbyanwalt oder Hobbyarchitekt zu verdienen.

    Der freie Markt ist eben nicht frei, sondern teilreguliert. Nur haben Berufsmusiker keine Lobby, außer die Gema in Teilbereichen.

    Bei den Musikern kommen zu den Problemen wie Marktsättigung und Preisverfall noch die Hobbykonkurrenten dazu.

    Hinsichtlich der Preisgestaltung finde ich sollte man sich genau informieren, worum es geht und nicht den Deppen spielen, für den "leider kein Geld mehr übrig ist". Das gilt auch für Benefizveranstaltungen, bei denen neben der Hallenmiete, der Technik, der Gastronomie etc. ganz selbstverständlich auch die Künstler bezahlt werden müssen.

    In Clubs ist es oft so, dass kein Eintritt verlangt wird, weil ja die Leute zum Konsumieren kommen sollen und die Künstler vielleicht noch eine "milde Gabe" bekommen nachdem der Wirt seine Rechnung gestellt hat. Dafür kann es auch gute Gründe geben, aber in der Regel zeigt es welche Wertschätzung Künstlern entgegen gebracht wird.
     
  8. Maksutov

    Maksutov Nicht zu schüchtern zum Reden

    @chrisdos

    Du hast jetzt die wenigen Berufe mit Berufszugangsbeschränkungen herangezogen, der Hobbyarzt, -architekt und -anwalt könnte wirkliches Unheil anrichten, der Hobbymusiker allenfalls bescheiden spielen.

    Ich sehe es viel einfacher: wenn die Wertschätzung für Musik (und/oder Musiker) zumindest in ökonomischer Hinsicht aus welchen Gründen auch immer, nicht so gegeben ist, daß für den Musiker ein auskömmliches Leben möglich ist, heißt es umsatteln! Musiker sein zu wollen und von Musik leben zu können sind zwei Paar Schuhe (gilt auch für Maler, Töpfer Goldschmiede, Bildhauer, Balletttänzer etc.)

    Das Schlagwort "Geiz ist Geil" verstellt gerne eine objektivere Sicht auf die Dinge, nämlich den Wunsch, daß ich für mein Geld möglichst viel Leistung/Ware bekomme. Das ist das Wesen jeder Ausschreibung! Wenn man den Bogen überspannt leidet die Qualität, das kann teurer werden. Aber Sparsamkeit ist immer noch sinnvoll und vernünftig, auch wenn dem Begriff Sparsamkeit die erotisch aufgeladenen Komponente der G.....heit fehlt!

     
  9. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    @ Maksutov: es geht ja nicht nur um die Musik...am Ende...Ausbeutng findet überall statt. Und nur weil's Prei -& Lohndumping an jeder Ecke gibt, soll man die Schnauze halten?
    Ich bin jetzt nicht wirklich der richtige Ansprechpartner wenn's um Tanzmusik und solche Sachen geht. Hauptsächlich spiele ich live mein eigenes Zeug -konzertmäßig- und alle Schaltjahre mal 'ne Vernissage o.Ä.
    ABER es ist in allen Bereichen der Musik, von der Musikschule bis hin zur Konzerttätigkeit so, dass man nicht mehr von einer Vergütung sprechen kann...da steckt ja das Wörtchen "gut" mit drin.

    Wieso gibt's es immer wenn Musiker um eine angemessene Entlohnung auch nur ansatzweise kämpfen (z.B. dieser Thread und zuletzt auch die GEMA-Diskussion) sofort einen Aufschrei, wir seien ja alle die Künstler aus dem Elfenbeinturm, die keine Ahnung haben vom Markt und dessen Gesetzen?
    Dass der Maurer ab dem nächsten Monat 4% mehr kriegt findet jeder in Ordnung...ich auch.

    So Schluss jetzt, muss mal noch Geld verdienen...irgendwie...mit Musik...
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Schwieriges und unbefriedigendes Thema ...

    Einige konkrete Beispiele aus unserer (eher ländlichen) Gegend:

    Bei einer Veranstaltung der hiesigen Winzergenossenschaft (kein Eintritt) bekamen wir zu zweit ohne Probleme die verlangten 400 Euro für 3 Stunden. Die hat der Veranstalter nie und nimmer aus dem zusätzlichen Reingewinn der Konsumation verdient. Aber dem wars auch egal, da gings nur ums Image.

    Anfrage einer Kneipe zum 1. Mai (ganztags Publikum wegen Weinlagenwanderung): wollen beliebige Live-Musik. Wir haben 200 Euro für 3 Stunden verlangt (kleines Lokal). Hmm, sehr schwierig. Dann Absage: er hat für 200 Euro einen Alleinunterhalter gefunden, der den ganzen Tag spielt ...

    Vor ein paar Jahren: wir spielten zu zweit auf einem Hoffest. Die vereinbarte Zeit ist abgelaufen, Stimmung ist gut, noch genug Leute da. Wir bieten an, gegen zusätzliche Gage weiter zu spielen. Der Wirt, treuherzig: Nein danke, ich hab ja noch Eure Demo-CD, da spiel ich einfach die weiter ...

    Ein Blasorchester, 30 Leute, gar nicht mal so schlecht, spielt bei Wochenendveranstaltungen 2 Stunden Unterhaltungsmusik für 100 Euro. Warum soll der Veranstalter Profis engagieren ?

    Meine Erkenntnis: die Musik ist den Leuten vollkommen wurscht, nur der Preis muss stimmen ...
     
  11. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin Judith!

    Ja, wir waren auch traurig, man da waren richtig Große.
    Viele hoffen, dass die Söhne es eventuell doch noch machen.
    Tolle Erlebnise,...Ph.Woods,L. Konitz,Sc.Hamilton,in so einer kleinen Atmosphäre, ganz dicht!:)


    Moin Claus!

    Bausymbole!

    Aber das sind nur Häuser,…..als wenn man nicht genug hat. (Flora, CCH, Kammeroper,
    Laeiszhalle, Opernloft, O2 Arena, Fabrik, Staatsoper, und über 200 Kulturhäuser!)

    Es kommt immer auf die Menschen an die Kultur stattfinden lassen, wenn man die am steifen Arm verhungern lässt, dann kann man die Häuser als Lager oder Wärmehalle nutzen.

    Das ist wie die Betreiber vom Birdland sagen, da wo Jazz Musik mit persönlichem unermüdlichem Engagement wirklich entsteht, bedarf es einer `Düngung`!

    Kürze Ehrenamtlichkeit heraus, und die Kultur bricht in sich zusammen!:-(

    @allgemein

    Elfenbeinturm?

    Nicht die Bohne!
    Bei mir kommen diverse junge Musiker, und da geht es nicht mehr mit Gigs und
    privaten Schülern.
    Wenn man nicht dreigeteilt in div. Bands spielt oder an einer Musikschule oder ähnl. unterrichtet, dann hat man wenig Happi-happi!
    Versicherungen, Altersversorgung, etc. alles selber tragen!

    Grüße the Steamer




     
  12. Kersche

    Kersche Ist fast schon zuhause hier

    Mal nur so eine Frage am Rande:
    Wenn ein Berufsmusiker einen bezahlten Gig hat, muss er doch darüber Buch führen und den versteuern.
    Wenn ein Elektriker oder ein Musiklehrer sich mit Tanzmusik oder z. B. Hochzeiten spielen nebenbei satt verdient, ist das doch Schwarzarbeit, wenn er das nicht versteuert..., oder?

    Und noch was, das zeigt, wie Musik wertgeschätzt wird: als Musiklehrerin hatte ich mal den Auftrag, Bläserklassenunterricht zu geben. 12,50€ für 45 min, natürlich noch brutto. Im gleichen Zeitraum beauftragte ich einen Elektriker, der kostete 75€ die Stunde.

    Großes naja...
     
  13. flar

    flar Guest

    Moin, moin
    Ja, sehr richtig geschrieben das kostet der Elektriker, aber leider bekommt er es nicht! Die Firma kostet jede Stunde Geld von den Energiekosten, Maschinen und Geräte die abbezahlt, repariert oder ersetzt werden müssen, Gewerbesteuer und, und, und. Das Geld muß rein kommen auch wenn der Elektriker mal zwei Stunden keinen Kunden hat und den Hof fegt. Der Chef will, soll und muß auch was verdienen und zwar mehr als er irgendwo als Betriebsleiter bekommen würde. Ansonsten wäre seine Firma ein arbeitsintensives Hobby! Dann wären wir beim Bruttolohn des Angestellten Elektrikers. Das Ergebnis ist nicht neu, der Elektriker kann sich den Mahler nicht leisten, um gekehrt ist es genauso. Wie gesagt das ist nicht neu, aber der Abstand zwischen Betriebskostenstunde und ausgezahltem Lohn wird seit Jahren rasant größer! Viel weiter kann und darf das so nicht mehr gehen, irgendwann kollabiert das Ganze! Dazu kommt noch das ein angestellter Elektriker früher nach der Lehre einen Bausparvertrag abgeschlossen hat und irgendwann eine Lebensversicherung als Sicherheit für den Kredit fürs Eigenheim oder die Eigentumswohnung. Heute darf, muß oder sollte er tunlichst riestern damit die Rente reicht, eine Pflegeversicherung ist auch ratsam, plus die ganzen kleinen Leckerlis der alltäglichen Kosten die über die Jahre dazu gekommen sind vom Grünenpunkt bis zur Ökosteuer auf Treibstoff. Das der gute Mann kein unnötiges Geld für eine Live Band auf seiner Silberhochzeit, Musikschulunterricht für seine Kinder oder sich selbst aus gibt sondern es möglichst günstig haben will, nein ich meine sogar muß, hat mit Geiz ist geil glaube ich wenig zu tun! Und es liegt von der klein Firma bis zum mittelständischen Unternehmen meiner Meinung nach auch nicht an den Chefs die sich übermäßig viel Geld in die Taschen stecken!

    Viele Grüße Flar
     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wo kein Kläger, da kein Richter.
    Es soll auch Under-the-table Gigs geben, hab ich gehört :)
    Und da wird nicht unter dem Tisch gespielt.
    Und es soll auch Elektriker geben, die so viele Gigs spielen, dass zusätzlich zum Normaljob an's Finanzamt abgeliefert wird.

    Zum Thema:
    Ich geh jetzt in einer halben Stunde eine Geburtstagsfeier spielen, wo die Gage die gleiche ist wie für 4x spielen in einem Kaffeehaus in der Gegend.
    Ich hab das gemacht, weil es für mich Sonntag von 9-11h30 kein Problem ist, da hab ich keinen anderen Gig.
    Ich hab bis jetzt 2x dort gespielt, und es gab bereits 2 Folgegeschäfte. Es kann immer jemand anwesend sein, dem es gefällt, und wo man dann halt für "normale" Gage spielt.

    Und noch eine Anmerkung:
    Wenn der Musiker ohne pädagogische Ausbildung, die ich habe, Schüler unterrichtet (was er um Gottes Willen soll), dann nehme ich mir das Recht heraus, ihm als Musiklehrer Gigs wegzuschnappen.
    Der Neid is a Luada, wie man in Österreich sagt.
    Diese Vibrations hab ich hier auch bei einigen Postings.

    Habe die Ehre,
    Guenne
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wo kein Kläger, da kein Richter.
    Es soll auch Under-the-table Gigs geben, hab ich gehört :)
    Und da wird nicht unter dem Tisch gespielt.
    Und es soll auch Elektriker geben, die so viele Gigs spielen, dass zusätzlich zum Normaljob an's Finanzamt abgeliefert wird.

    Zum Thema:
    Ich geh jetzt in einer halben Stunde eine Geburtstagsfeier spielen, wo die Gage die gleiche ist wie für 4x spielen in einem Kaffeehaus in der Gegend.
    Ich hab das gemacht, weil es für mich Sonntag von 9-11h30 kein Problem ist, da hab ich keinen anderen Gig.
    Ich hab bis jetzt 2x dort gespielt, und es gab bereits 2 Folgegeschäfte. Es kann immer jemand anwesend sein, dem es gefällt, und wo man dann halt für "normale" Gage spielt.

    Und noch eine Anmerkung:
    Wenn der Musiker ohne pädagogische Ausbildung, die ich habe, Schüler unterrichtet (was er um Gottes Willen soll), dann nehme ich mir das Recht heraus, ihm als Musiklehrer Gigs wegzuschnappen.
    Der Neid is a Luada, wie man in Österreich sagt.
    Diese Vibrations hab ich hier auch bei einigen Postings.
    Alle verdienen zu viel, der Elektriker, die Flugbegleiterin, der Rechtsanwalt. Nur bei einem selbst reicht es nicht zum Leben.

    Habe die Ehre,
    Guenne
     
  16. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Und immer wieder komme ich zum Schluß, daß das System der Lohnarbeit weg muß
     
  17. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    das inbrünstige festhalten an der wirtschaftsordnung der maximalen übervorteilung eines jeden anderen führt im musikbereich schon jetzt zu starkem rückgang der qualität und inhaltlichen frische.

    solange qualität nichts mehr wert ist, ist das gejammer über irgendwelches verschwinden von irgendwas völlig egal.

    :-D
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Fazit.

    Es ist eben Angebot und Nachfrage.

    Zu viel Angebot (vom Hobbymusiker über Musikschüler bis zum Profi),
    zu wenig Nachfrage (Musik von der CD oder DJ ist eben günstiger).

    Was mich aber auch ärgert, ist das Feilschen von Firmenveranstaltern, wenn es um Musik geht.

    Da kostet so ein Event schnell 50.000, 100.000, oder mehr EURO.
    Beim Wein nimmt man doch die Flasche, die 10,-€ mehr kostet, aber beim
    Musiker wird gespart.

    Ich hatte im Dezember eine Veranstaltung für die auch eine Band für Hintergrundmusik gesucht wurde. Ich habe erst die Kosten bei der Band
    abgefragt, dann nochmal ordentlich was aufgeschlagen und dann nach
    "zähen" Verhandlungen mit meinem Kunden eine höhere Gage vereinbart
    als ursprünglich von der Band gefordert. Geht auch.
    (aber sowas mache ich, weil ich halt um die Hintergründe in dem Business
    bescheid weiß).

    CzG

    Dreas
     
  19. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    das ist kein fazit. es ist die behauptung philosophischer art, es gebe naturgesetzliche prämissen, die unabänderlich sind.

    tatsächlich gibt es lediglich die freiheit der menschen, sich zu entscheiden.

    zum beispiel, sich über den tisch ziehen zu lassen - oder wie man das sonst formulieren möchte.

    immerhin wird es in einiger zeit eine verwertungsgesellschaft geben, die nicht gema ist.

    es gibt auch bestrebungen, die musikerabzocke zu analysieren und ein gegen-netzwerk zu etablieren.

    aus freier entscheidung.

    :-D
     
  20. Maksutov

    Maksutov Nicht zu schüchtern zum Reden

    Und ich bleibe dabei, wenn man mit Musik kein auskömmliches Einkommen erzielen kann, dann liegt es an der Kundschaft (die kann man eher nicht ändern), dem Musiker (Qualität), der Musik (dem Zuhörer muß die Musik gefallen, der Wurm dem Vogel schmecken), dem Geschäftsmodell (realistische Einschätzung des Marktes). Wenn die Parameter, die Einflußnahme erlauben ausgereizt sind und sich wirtschaftlicher Erfolg nicht einstellen will, dann taugt das Musizieren eben nur als Hobby!! Oder derjenige arrangiert sich mit seiner prekären Situation.

    Unausgereifte Wirtschaftssystemkritik und Sozialromantik führen zu resigniertem Jammern, aber nicht weiter!
     
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