Gigs spielen für wenig/keine Bezahlung

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Juju, 5.April.2013.

  1. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    oh, mist-mach mich nicht nervös.
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Jazz Dance in Jazz Pants - das ist doch mal eine sehr positive Assoziation! :-D

    Bei uns auf dem Land herrscht auch "Jazz Diaspora". Aber das ist gerade interessant, weil die Leute teilweise noch aufgeschlossen sind, nicht so überfrachtet (auch mit Vorurteilen) wie anscheinend manche großstädtischen Kanadier.
    "Jede Krise bietet auch eine Chance!" ;-)

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  3. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Florentin,
    was ist daran schlimm? Irgendwie muß der Probenraum finanziert werden, ebenso die (hoffentlich legal erworbenen) Noten und ggf noch ein professioneller Bandleader. Wenn diese Unkosten nicht durch Auftritte finanziert werden können (und offenbar sollen diese Amateure ja den Profies nicht die Gigs wegschnappen), dann muß dass eben auf die Hobbymusiker umgelegt werden - ein entsprechender Mitgliedsbeitrag ist da eine Möglichkeit, will man nicht einen einzelnen Posten jedesmal mühsam umrechnen und das Geld dann eintreiben.

    Viele Grüße, Dirk
     
  4. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Dirk,

    da bin ich vielleicht falsch verstanden worden. Ich weiss, warum es in Musikvereinen Mitgliedsbeiträge gibt, und ich habe selbst viele Jahre lang welche gezahlt.

    Schlimm in Bezug auf das Thema hier (öffentlich Spielen für wenig Bezahlung).

    Selbst erlebt: die Leiterin einers Blasorchesters (gar nicht mal schlecht) "verhandelt" mit einem Veranstalter über die Gage. Sie: "Ach, die Bezahlung ist nicht wichtig, wir finanzieren uns sowieso über Mitgliedsbeiträge."
     
  5. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Florentin,
    da stimme ich mit Dir überein: Die Bezahlung sollte dem Niveau dessen, was geboten wird, angemessen sein - und zwar auch dann, wenn die Band auf das Geld nicht wirklich angewiesen ist. D.h. Amateuere die professionelles Entertainment bieten, sollten sich nicht "unter Wert" verkaufen, sondern auch eine entsprechende Gage verlangen. Und wenn der Veranstalter nur zweitklassig zahlen will, dann sollte er dafür eben auch nur eine zweitklassige Gegenleistung erhalten :p

    Viele Grüße, Dirk
     
  6. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Rick
    Stimmt! "Jazz Diaspora" hatte ich ganz vergessen.
    Ist hier im schwarzen Wald auch so.

    Aber du hast recht: Die Diaspora hat einen ganz entschiedenen Vorteil.
    Wenn man nämlich irgendwo auf einer Betriebsfeier, zum runden Geburtstag im erweiterten Familien- oder Freundeskreis ein nettes, melodisches(!) Jazzstückchen spielt, kann man nur gewinnen.
    Die Leute sind sowieso eher desinteressiert (der schon wieder!), dafür aber auch musikalisch relativ unvoreingenommen.
    Du musst dein Ständchen ja auch nicht vollmundig als Jazz ankündigen. Und wenn es dir noch gelingt, Anwesende mit einzubauen, vor allem Kinder(!), dann hast du nicht nur bei den Omas und Opas gewonnen.

    Abgesehen vom ganzen Drumherum bieten die einschlägigen Bücher wie Real Book, Fake Book, American Songbook usw. so viele wunderschöne Stücke, die auch Nicht-Jazzern gefallen. Wichtig ist immer, dass sie melodisch sind.

    Und man muss natürlich merken, wann es Zeit ist mit dem Spielen aufzuhören. Wobei das meistens kein Problem ist, weil die üblichen, bei solchen Veranstaltungen ständig wiederkehrenden Vorträge und Sketche folgen.

    Ich war übrigens vor gut einem Jahr auf einem so schon angekündigten "Jazz-Geburtstag", bei dem von vorneherein nur freie Improvisation gewünscht war. Da musste auch ich mehr trinken und wohl deshalb öfters aufs Klo als sonst. Und die Party war auch recht früh zu Ende. ;-)

    Lg
    Mike
     
  7. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    gallo dirk,

    au weia, wer ernährt dann die ganzen hungernden ....musiker? Und die ....musiker können doch mit einem Ferrari gar nicht umgehen!

    Gruß
    Mini
     
  8. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Jedenfalls sollte man immer was verlangen, wenn man irgendwo auftritt.

    Was nix kostet ist schliesslich auch nix wert - und man verdient noch nicht mal Respekt, wenn man sich ohne Gage irgendwo andient - von Wohltätigkeits Sachen mal abgesehen.

     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Genau.

    "Swing" klingt schon viel akzeptabler.

    Mit der Big Band spielen wir zwar auch Jazz, aber wir hängen das nicht an die grosse Glocke.

    Und wenn dann doch einer sagt "Aber jetzt spielts doch auch wieder mal was Deutsches !", dann spielen wir "In the Mood" und alle sind zufrieden.
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Der ist gut! :-D

    Die Leute wollen eben in erster Linie etwas Bekanntes, Vertrautes, am besten aus ihrer Jugend, das wissen ja bekanntlich auch die gängigen Hit-Radiosender. :cool:

    Jazz ist hingegen nun mal eine Musik, die eher auf das Ungewöhnliche, Neuartige, Originelle setzt (zumindest haben wir Musiker das immer geglaubt), das ist ein wesentlicher Grund, warum diese Musik niemals aus ihrer Nischenposition herauskommt - so lange der "gemeine Musikhörer" weiterhin konservativ ist. :roll:

    Mein schönstes Lob nach einem Konzert ist, wenn jemand sagt, ihn habe meine Musik direkt angesprochen, überrascht, sie habe ihm neue Horizonte und Perspektiven ermöglicht.
    Leider hört man jedoch meistens gut gemeint: "Toll, das klang genau wie ..." :-(

    Es gibt sicher Musiker, die "genau wie" klingen wollen und sich über eine entsprechende Bemerkung freuen. Und diese haben wahrscheinlich sogar mehr Fans, verkaufen mehr Platten, sind beliebter.

    Ich mache so eine Imitation höchstens zum Spaß, könnte das nie als Konzept komplett durchziehen.
    Jazz war für mich immer eine Musik, die neue Wege erkundet, anstatt auf ausgetretenen Pfaden herumzutrampeln.
    Wahrscheinlich bin ich einfach bescheuert und verdiene es nicht anders. :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  11. Mugger

    Mugger Guest

    Hi,
    ich bin viel durch D getourt mit Glenn Miller Bigbands.
    Ich werd nie den begeisterten Beifall vergessen, den wir bei folgendem Lied - auch von betroffener Generation - immer bekamen:

    http://www.metrolyrics.com/over-there-lyrics-glenn-miller.html

    http://www.youtube.com/watch?v=9zZs0k5lerk

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

    Hi,
    ich bin viel durch D getourt mit Glenn Miller Bigbands.
    Ich werd nie den begeisterten Beifall vergessen, den wir bei folgendem Lied - auch von betroffener Generation - immer bekamen:

    http://www.metrolyrics.com/over-there-lyrics-glenn-miller.html

    http://www.youtube.com/watch?v=9zZs0k5lerk

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hi Guenne,

    für einen Teil der Bevölkerung waren die "Yanks" damals die Befreier - und der andere Teil würde sowieso nie in ein Glenn-Miller-Konzert gehen, ist doch schließlich alles bloß "Affenmusik". ;-)

    Andererseits hat's für mich ein "G'schmäckle", solche selbstbesoffenen US-Militärmärsche im Zeitalter von Irak-Krieg, Abu Goreib usw. unkommentiert zu spielen... :roll:

    Wir haben bei unserer Big-Band vor ein paar Jahren "American Patrol" aus dem Programm genommen, obwohl wir ein schönes Arrangement davon hatten. Die Neocons haben den Ruf der USA weltweit ganz schon ruiniert. :-(


    Liebe Grüße,
    Rick
     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Servus Rick,

    ja, die Gedanken hatte ich damals auch.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  15. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Für meine Generation hatte der Vietnamkrieg dieses schon längst getan.
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Von meinen Eltern kenne ich es einfach so, dass das die Musik Ihrer Jugend war. Ob Amis oder nicht, war ihnen ziemlich egal.

    Meine Mutter erzählt immer noch, wie sie sich in der Pause im Gymnasium in die Aula geschlichen haben, wo ein Klavier stand. Einer hat dann "Chattanooga Choo-Choo" gespielt, und alle haben getanzt. Bis der Direktor kam und sie rausjagte ... Das war noch während des Krieges.
     
  17. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Und danach wurde es nicht besser. Ich übe Americanpatrol gerade. Find es ist ein schönes Stück. Man kan ja was anderes reininterpretieren. Eine Patrolie von Amerikanischen Wobblies vor einer Fastfudkette die ihre Mitarbeiterinnen schlecht behandwelt z.B.
     
  18. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hi Rick!
    Ich finde es auch immer reichlich sonderbar, wenn die BBC Big Band mal wieder "Hits from the Blitz" präsentiert. Für mich hat das einen sehr merkwürdigen Beigeschmack. Aber die machen das zu gefühlten 99 Prozent der Konzerte.
    Da die BBC Big Band leider nicht so wie die Deutschen Rundfunkbigbands finanziert wird, sondern es knallhartes Business ist, machen die selten mal was anderes. Bei Hits from the Blitz ist der Konzertsaal dann zumindest ausverkauft, Zimmer Frames, soweit das Auge reicht...
    LG Juju
     
  19. Marko1974

    Marko1974 Kann einfach nicht wegbleiben

    Na aber lieber erst mal zu hoch ansetzen als niedrig und danach keinen Spielraum für Verhandlungen zu haben.
    Ein von dir gegebener Freundschaftspreis wird schnell zur Selbstverständnis für deinen potenziellen Kunden.
    Überzeug den danach für eventuell spätere Auftritte mal für eine höhere Gage. ;-)

    Aufwand + wenigstens 20% Gewinn sollte wenigstens verlangt werden.

     
  20. Gast

    Gast Guest

    Ich gehe von dem Normalfall "Anfrage -> Angebot -> Zuschlag oder Funkstille" aus. "Verhandlungen" kenne ich nicht.
    Normalerweise kriegst du eine Email mit der Bitte um ein Angebot, wenn du Glück hast oder was Besonderes kannst oder bist, wirst nur du gefragt, sonst sicher mehrere. Du schickst dann dein Angebot und kriegst nach einer Woche den Zuschlag oder hörst nix mehr. Absagen oder gar Nachfragen sind unüblich. Da ist kein Raum für Verhandlungen.

    Solche Berechnungen sind so beliebig wie die Definitionen für "Aufwand".

    Herman
     
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