Moin! Ich spiel jetzt schon seit einigen Jahren Tenor Sax und möchte mir jetzt noch gerne ein Alt Sax holen. Es soll auf keinen Fall ein Profiteil sein, eher etwas "Gutes und Günstiges". Ich persönlich dachte an das Keilwerth ST 90 IV ... was haltet ihr von diesem Teil und was gibt es noch für gute Saxophone in einer Preisklasse bis 900€ ? MfG. Marvin
-Sander Élève (ist mit Selmer S80-Mundstück) -Expression Pro 2000 -Yamaha YAS-275 -Trevor James -Jupiter (da gibt's doch ein Modell für ca. 900 Euro, oder???) Du siehst, die Auswahl ist groß, und unter allen diesen Modellen kannst du ein Super-Saxophon finden, musst aber unbedingt ausprobieren, was dir persönlich am besten in der hand liegt und welcher Klang dich am meisten anspricht, aber solide Ware bekommst du von allen. Für 900 Euro bekommst du allerdings auch ein feines gebrauchtes Yanagisawa, das wäre in meinen Augen allemal eine Top-Alternative. Alles Liebe Toffi
An das Expression hatte ich auch gedacht aber de sind meistens aus einem sehr schlechten Material ...
Amen! Mein Yani 880 aus den 1980ern habe ich mir letztes Jahr kaum gebraucht für einen lächerlichen Preis geschossen. Ein traumhaftes Instrument! Marvin, nur als Beispiel: schau aktuell mal hier: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=7403248176 Der Verkäufer ist ein Vollidiot (oder tut zumindest so, siehe: "an die Wand zu nageln"), aber Du siehst an den Fragen schon, daß trotz dieser üblen Beschreibung etliche Leute anzuspringen scheinen. Es ist ein 800 aus der ersten Hälfte der 1980er Jahre und hat das Potential zu einem großartigen Saxophon... ein gewisses Risiko bleibt bei eBay natürlich immer. Gruß, Markus
Immer doch! Ein Freund von mir hat das Expression Tenor Sax, das kannste Biegen wien Gummiball und auseinandernehmen wie ein Legoauto, und alles ohne irgendein Werkzeug in die Hand zu nehmen. Zudem stimmt es nicht wirklich gut... also ich werde wahrscheinlich das Keilwerth nehmen. Ich war heut nochmal bei einem Freund und der hat das keilwerth ST 90 IV Bari, das is schon geil ... !
Ein verbogenes Sax sauber zu intonieren, würde mir vermutlich auch schwerfallen. Gleichwohl kann ich von meinem Expression selbst nach über 5 Jahren immer noch nicht sagen, dass es sich leicht verbiegen ließe oder es ohne Werkzeug zu zerlegen wäre. Ich würde es aber auch nicht mit einem JK der Ober- oder Bundesliga vergleichen wollen. Das Sax, das wirklich sauber intoniert muss man mir erst noch zeigen; daran glaube ich einfach nicht. Vor allem: Was ist sauber intoniert und nach welcher Stimmung? ... Wenn ich mich hier im Forum mal so an alle Enttäuschungen der Mitglieder mit ihren Saxophonen erinnere, müßte man glauben, es gäbe nur Schrott und dolle Blumenvasen da drausen Ich halte das Expression immer noch für ein gutes alltagstaugliches und sehr preiswertes Saxophon und bedaure meinen Kauf damals in keiner Minute. Allerdings würde ich mir heute auch nicht mehr ein Instrument dieser Preisklasse kaufen, sondern gleich richtig bei den Profiteilen zulangen. Die machen doch mehr Spass
@Doellcus Deine und Toffis positive Erfahrungen und negative Angaben von anderen Leuten sprechen doch dafür, daß es eventuell Qualitätsschwankungen gibt. Vielleicht wurden die Instrumente ja in unterschiedlichen Werkstätten in China gefertigt, aber alle mit Expression gemarkt. Die genaue Herkunft bleibt ja heutzutage bei Saxophonen leider oft im Dunkeln. Schöne Grüße kingconn
Sicher - und mal ehrlich, wenn ich lese *die Meißten* kommen mir einfach immer Zweifel, ganz egal ob da ein Lob oder ein Tadel folgt -, so wie bei den Selmer Reference oder allen anderen Herstellern mehr oder weniger auch. Industrie produziert, um zu verkaufen, und nicht, um uns einen Gefallen zu tun (drum heißt es nicht ohne Gund Angebot und Nachfrage statt Nachfrage und Angebot. Ich schrieb ja, alle Saxophone scheinen nur schlecht zu sein und darum schmeißt sie alle weg! BTW ich weiß jemanden, der sie günstig entsorgen kann
Ich hatte Sopran, Alto und Tenor von Expression. Das Alto und das Tenor waren als Einsteiger- oder auch Fortgeschritteneninstrument sehr gut. Sowohl von der Intonation, Sound und Qualität. Solange ich sie hatte, hatte ich keine Probleme damit und auch diejenigen, die sie jetzt spielen sind sehr zufrieden damit. Das gerade Sopran war auch nicht schlecht, hatte allerdings in der 2 Oktave ab g aufwärts Intonationsschwächen, könnte aber auch teilweise an meinem damals mangehaften Ansatz gelegen haben. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Expression ein tolles Preis/Leistungsverhältniss haben. Soviel ich weiß, werden sie aber in Taiwan gebaut. Bekommst du bei ebay neu vom Fachhändler Expression Pro 2000 Alto Die ST Reihe von Keilwerth kommt mittlerweile auch aus Asien.Ebenfalls vom Fachhändler bei Ebay: Keilwerth ST IV Der Vorteil vom Keilwerth ist, dass es einen besseren Wiederverkaufswert hat. Die 769 Modelle von Jupiter sind auch sehr gut. Ich würde mal versuchen einen Laden zu finden, wo du all diese Modelle mal testen könntest.
Doellcus, Du sprichst mir aus dem Herzen! Ich persönlich komme zwar mit Expressions nicht besonders gut zurecht, aber das halte ich für eine Frage des Geschmacks. Mir hat auch noch kein Keilwerth richtig gefallen, schon gar nicht diese schwarz vernickelten. Die Weissenberg z.B. (Taiwan, ein Tip von Inderbinnen) auf der Messe waren aber schon beeindruckend! Aber die Frage einmal anzugehen, was eigentlich ein gut intonierendes Sax sei, das ist schon etwas! M. E. auch wieder eine Frage des Geschmacks!. Wenn ich gern subtone spiele und mein Sax tendiert in der Tiefe nach unten, dann passt das einfach nicht. Dann nehme ich lieber eines, das in der Tiefe nach oben tendiert. Und wenn ich mit minimalen Ansatzänderungen, möglichst demselben Ansatz von ganz oben bis ganz unten spielen wollte, dann würde mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als zu einem Yamaha zu greifen. Wenn es aber, sei es nur in der Höhe oder Tiefe aber auch schon bei einzelnen Tönen, notwendig ist, den Ansatz so stark anzupassen, dasß ich den besten Soundbereich verlasse, dann muß ich mich ja zwischen Sound und Intonation entscheiden! Dann hat das Instrument für mich Intonationsmängel. Sicherlich, bei schnellen Läufen bemerkt der Zuhörer die danebenliegenden Töne nicht. Zumindest kann er es nicht benennen. Und Longtones bringt ein geübter Spieler praktisch auf jedem Sax in der richtigen Tonhöhe heraus. Wenn der Sound dann nicht mihr stimmt . . . . . Aber ob das Spaß macht? " . . . . . einen Laden zu finden, wo Du alle diese Modelle mal testen könntest." Welcher Laden hat schon all seine Ausstelungssaxes in gleich gutem Zustand da stehen? Welcher Hersteller liefert schon perfekt gepolstert und eingestellt aus? Selmer und Keilwerth jedenfalls nicht. Das Sax ist ein industriell hergestelltes Produkt. Abgesehen von Verarbeitungs- und ggfls auch Materialschwankungen, die auf verschiedene Produktionsstandorte zurückzuführen sind (Jupiter z.B. lässt meines Wissens das Geiche Modell an verschiedenen Standorten herstellen), haben Saxes nicht erst seit heute eine sehr gleichbleibende Qualität. Stark schwankend ist hingegen der Auslieferungszustand. Also ob die Polster richtig sitzen, ob die Einstellung stimmt. . . Ein guter Saxhändler behebt diese Mängel bei der Auslieferung. Nicht aber schon, wenn er das Instrument in sein Lager nimmt. Manche Saxhändler verzichten auch darauf, das Instrument durchzusehen und ggf. in stundenlanger Arbeit zu richten. Da reicht ein kurzes Anspielen, und dann wird das Instrument eingestellt - bei ebay. Wenn nicht gleich das Paket nur weitergeleitet wird. Ja, Doellcus, ich schweife schon wieder ab! Ausserdem sind manche Sätze endlos lang geworden. Zurück zu den Altos: Ich selbst bin altomäßig bestens versorgt. Könnte mir als Zweitalto aber durchaus noch ein Reference oder King-Zephyr vorstellen. Beide nicht in der von dir angesprochenen Preisklasse. Der Wiederverkaufswert: Bei ebay sicherlich für ein Keilwerth besser als für ein Expression oder gar NoName. Es gibt sie aber, die NoNames, die besser sind als Jupiter, Keilwerth, Jupiter, Sander eleve etc. Und nicht teurer als ein Jupiter 769 Dirko Juchem. Man muß eben die Spreu vom Weizen trennen. Trennen können. Und darin liegt die Kunst. Entweder traut man sich das selbst zu, oder man lässt sich ein Instrument von einem guten Freund aussuchen, der besser spielen kann. Oder aber man kauft ein Profi-Instrument von Yanagisawa, Selmer, Yamaha, meinetwegen auch Keilwerth. Aber bitte beim "Saxdoc", denn sonst kann man die Kosten für die erste Einstellung gleich noch dazurechnen. Das kann durchaus ein dreistelliger Euro-Betrag werden, bei dem keine 1 mehr an erster Stelle steht!. Und der gute Saxdoc, der hat dann auch gleich noch ein NoName da, das auch nicht teurer ist, als die oben angesprochenen "Mittelklase" und "Einsteigermodelle", dafür aber um Längen besser. Wer aber in erster Linie den Wiederverkaufswert im Auge hat, der ist wohl mit einem Jupiter oder Keilwerth bestens bedient. Diese Namen zählen eben, auch wenn es sich um die Schülermodelle handelt. Welcher unbedarfte Gebracuht-Käufer weiß in 10 oder 20 Jahren noch, daß das Modell xyz das Einsteigermodell war? Da zählt dann nur noch der Markenname. Egal was drin steckt. Zum Schluß noch ein praktischer Tip: Wie wäre es, wenn Du Dir zum Einstieg in die Welt des Altos erst mal ein günstiges Gebrauchtes (Vintage) egal welchen Herstellers kaufst und dann, wenn Du selbst auf dem Alto eine gewisse Sicherheit hast, dich auf die Suche nach dem richtigen "Guten Neuen" machst? Vintages steigen doch immer und alle im Wert! Spaß beiseite: zum Einstieg in die Welt des Altos halte ich sie für ideal. Daß ein "Profi-Teil" mehr Spaß macht, Doellcus, da gebe ich Dir vollkommen recht. Viel viel mehr Spaß sogar. Und die Ausdrucksmöglichkeiten liegen ein vielfaches höher. Aber nicht jeder will eben auch gleich einmal mehr in die Tasche greifen und den zweiten Tausender zu Tege zu fördern . . . . . ok, es kann auch nicht jeder, aber wer konnte sich schon in den 30ern ein Adler-Alto für 4-800 Reichsmark leisten? Das waren damals mehrere Monatsgehälter, zumindest bei denen, die noch kein eigenes Auto fuhren. Der Preis für ein Alto lag damals in der Gößenordnung eines heutigen Eppelsheim-Kontrabasses, inflations und Kaufkraftbereinigt versteht sich.
... ich muss gestehen, derart lange Texte nur gelegentlich durchzulesen, meißt überfliege ich sie nur. Klar kostet ein Profisax viel mehr als so 'ne China-Vase und - von der Grauzone dazwischen mal ganz abgesehen - damit nicht genug: Ich brauche auch einen Händler, der mir dabei hilft, das Teil zu friesieren (alter Begriff aus der Käfer-Aera) und das dann noch für lau . Ich kenne einen Deppen aus der entfernteren Nachbarschaft, dessen Reifenprogramm an seinem Auto jährlich mehr Euros verschlingt als man bspw für ein Yani Vollsilber oder ein Interbinen hinlegen wird. Die einzige Frage, die man sich vor einem Saxophonkauf beantworten sollte, ist die, welche Prioritäten man für sich selbst setzt. Ein Saxophon ist unglaublich vielseitig und wer Gefallen daran findet, wird enorm viel Lebensfreude zurückbekommen. Allein durch das Spiel, wenn denn endlich das, was man monatelang übte, plötzlich wie von allein runterrennt oder soetwas wie dieses Forum hier, die dazugehörigen Treffen - selbst wenn sie dann nicht immer so verlaufen, wie man sich das vorher erträumte - und der Austausch im konzertanten Spiel... euch fallen bestimmt weitere Gründe ein ein; durch all das wird man etwas erfahren, so dass sich die Ausgabe auf jeden Fall lohnt. Schließlich und nicht zuletzt, aber auch zuletzt, haben die Erben von einer Vase nur die Kosten der Entsorgung, von einem Profiteil mindestens immer den monetären Gegenwert., vielleicht sogar den Ansporn, weiterzumachen... Von daher gilt für mich: Es gibt viele Arten, das Geld auszugeben, beim Spielen eines Saxophons bekommt man auch etwas (mehr?) zurück! Irgendwie kann man bei jedem Thread völlig abscheifen keep swinging!
In diesem Zusammenhang vielleicht mal der Ausspruch eines brit. Sozialforschers des 19. Jahrhunderts: "Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld um für etwas Besseres zu bezahlen." Simon Ruskin
Nur mal kurz zu den Produktionsstandorten von Jupiter. Es wäre mir neu und unlogisch, dass sie die gleichen Modelle an verschiedenen Orten fertigen lassen.
Also bei einer Investition von 900€ über die diversen China-Tröten herumzuphilosophieren ist eigentlich gänzlich unnötig, wenn man bedenkt, dass man für ein gutes spielbereites, aber natürlich gebrauchtes YAS 62 von Yamaha oder ein 800er oder 900er Yanagisawa bei ebay und selbst im Detailladen bekommt. Ehrlich - nicht einmal nachdenken würd ich da und mich sofort für ein gebrauchtes profi-teil entscheiden. Da gibts dann auch nichts mehr zu bemängeln in Sachen Klang und Intonation, geschweige denn wegen schlechterem Material.
Von Jupiter gibt es das DJ (steht für Dirko Juchem) und neu das Colorado oder auch GoldRush genannt. # Beide unt € 1.000.--. Beide absolut empfehlenswert. Aber: hier schon mehrfach erwähnt: Selber ausprobieren!