...haben die auch Spaß?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Jacqueline, 6.November.2022.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wir waren gerade letzte Woche in Boston und haben es gemeinsam mit unseren Musikerfreunden angeschaut und zusammen Tränen gelacht - „I don‘t blow, man, I suck…“
    LG Juju
     
  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Hä? Und wenn ich nicht abhotte hab ich keinen?
    Abhotten tu ich auch, aber woanders.
    Da höre ich einfach nur gerne zu und gucke hoffentlich nicht so ernst wie du sagst.
     
    Rick gefällt das.
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich fand‘s auch lustig…..

    CzG

    Dreas
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Lies einfach mal weiter, auch wenn es schwer fällt... :)
     
  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    old white men...
     
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  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Bei uns wird sich immer bewegt. Die Leute würden niemals bei einem Konzert sitzen und einfach nur zuhören. Das ist irgendwie schon sehr deutsch. Hier wird mitten in die Vorstellung hinein "gejodelt". Das ist so eine Art Indianergeheul, das hier sehr üblich ist. Und dasselbe kommt dann vielleicht auch von der Bühne zurück.

    Ich denke, was vielleicht auch ein Problem sein könnte, ist, dass die meisten Jazzmusiker uralt sind, keine Zwanzigjährigen. Das hängt dann weniger vom Land ab als davon, dass die alten Herren ihre alten Knochen nicht mehr so bewegen können. ;) Denn meistens sind es ja Männer. Aber ich habe mich auch schon öfter gefragt, warum Jazz immer so als ernste Angelegenheit betrachtet wird, besonders auch von den Musikern auf der Bühne. Dass sie da so wenig aus sich rausgehen. Außer vielleicht dass die Finger auf dem Horn fliegen. Mehr aber auch nicht. Außer bei Leo P. Aber das fällt ja auch nicht unter Jazz. Wenn jemand so eine Show machen würde bei einem Jazzkonzert, würden die meisten wahrscheinlich ziemlich indigniert gucken. Wer stört uns da in unserer altväterlichen Jazzruhe? :D Eigentlich schade. Es muss ja nicht gleich eine Show sein, aber wenn man begeistert von der Musik ist, die man macht, sollte man das beim Konzert auch spüren, finde ich. Schadet doch nicht, mal zu lachen oder ein bisschen zu tanzen. Was hält einen davon ab?

    Aber irgendwie sieht man das auch schon an der Kleidung. Viele der Herren kommen auf die Bühne, als wären sie beim Sonntagsspaziergang. Irgendeine Hose, irgendein Hemd, anscheinend ohne jede Überlegung vorher, was man auf einer Bühne vielleicht anziehen könnte, das ein bisschen weniger schlabbrig aussieht. Das ein bisschen mehr hermacht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.November.2022
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist eine Pauschalaussage, die einfach nicht stimmt.

    CzG

    Dreas
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Old white woman...
     
  9. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Um auf den Titel zurück zu kommen.
    Es gibt keinen fixen Zusammenhang zwischen Spaß haben und Bewegung.
    Widrigenfalls wäre bspw. ein Schachspiel die reine Qual.
     
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  10. Rick

    Rick Experte

    Das nehme ich von Musikerseite komplett anders wahr, rein zahlenmäßig überwiegen bei den Profis die zwischen 30 und 50.
    Das liegt an den zahlreichen Jazz-Hochschulen in Deutschland, die seit den 1990ern aus dem Boden sprießen und Jahr für Jahr viel Nachwuchs in die Szene entlassen.
    Zu meiner Zeit (Anfang der 1980er) war es noch nach gesellschaftlicher Ansicht eine Art "Selbstmordkommando", sich für Jazz als Beruf zu entscheiden, es gab gerade mal zwei Hochschulen mit Jazz-Studiengang in der BRD, da wurden nur die allerwenigsten angenommen, also war man weitestgehend auf sich selbst gestellt.
    Ich hatte das große Glück, in Heidelberg auf eine quicklebendige Szene zu treffen mit zahlreichen exzellenten afroamerikanischen Musikern, das war im Nachhinein für mich wahrscheinlich besser als das ursprünglich angestrebte Studium in Köln.

    ABER was das Publikum angeht, gebe ich Dir Recht, liebe @Saxoryx , das ist zumeist im Alter von 60+.
    Wobei ich sogar einige über 80-Jährige kenne, die bei jeder Gelegenheit zu Jazz tanzen, doch das sind Ausnahmen, den anderen mangelt es an der körperlichen Fitness.

    Ganz meine Meinung! :thumbsup:

    Das gibt es zumindest bei den Ensembles, mit denen ich spiele, nicht, da ist immer eine bestimmte Kleiderordnung vorgeschrieben, in der Regel Anzug mit ordentlichem Hemd und Krawatte oder Fliege.
    Ich selbst habe das für mich bereits Mitte der 1980er eingeführt, denn man wurde damals mit seriöser Kleidung von Veranstaltern ernster genommen, was sich auch auf die Gagenverhandlungen positiv auswirkte. ;)

    Das letzte Mal, dass ich in Blue Jeans und T-Shirt auf der Bühne stand, war 1983, wenn ich mich recht erinnere, danach prinzipiell Anzug, selbst bei Rock- und Pop-Auftritten.
    Damals war das noch exotisch, inzwischen ist es weit verbreitet. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.November.2022
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Auch wenn es dich nervt ist deine Einordnung falsch. Die Pauschalaussage ware "ALLE jazzmusiker sind uralte Männer", also ohne Differenzierung. Die meisten sind aber nicht alle, und damit liegt eine Differenzierung vor.
    Heist jetzt aber nicht, dass die Aussage "die meisten jazzmusiker sind uralt" richtig ist. Oder grund für die bewegungslosigkeit.
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich glaube, damit waren nicht die diskutierten Musiker auf der Bühne im Schlot gemeint ;)

    PS: der Singular wäre „old white man…“ :D:klug:
     
  13. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Da ich auch mal in England gelebt habe und den Humor aus Begeisterung aufgesaugt habe, find eich das oben diskutierte Video
    wirklich lustig.
    Ich mag generell Menschen, die auch über sich selbst lachen können.
    Wie unterschiedlich die körperlichen Ertüchtigungen von Musikern sein können, finde ich ausdrucksvoll
    in diesem Video dargestellt.
    Der Saxophonist, der sich am meisten bewegt, gegen Denjenigen, der sich am wenigsten bewegt. Nice!
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Beweisfotos (1987 und 1988 bei Auftritten aufgenommen):
    [​IMG]
    [​IMG]

    Ausnahme - mein Kaftan, 1980 einem tunesischen Straßenhändler in Südfrankreich abgekauft, trug ich gerne bei Fusion und Avantgarde (Foto von 1985, Schwimmbad Musik Club, Heidelberg):
    [​IMG]
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.November.2022
  15. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Habe bewusst den Plural gewählt. Nach dem Motto: just another one of these old white men...
     
  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich steh noch ganz ok da, weil ich mich sehr breit aufgestellt habe, erlebe aber langsam auch bei mir wie die einzelnen Bereich wegbrechen mit den derzeitigen Krisen, die das Bezahlen von Musikern zum Luxusgut machen. Ich sehe aber wie es bei Kollegen läuft und die wirklich im Supermarkt arbeiten oder Pakete ausfahren etc.
    Ich empfinde auch die Gäste der Auftritte meist nicht als nervig, auch weil zu meinen Konzerten die Saufköppe eher nicht kommen (wodurch du wieder seltener spielst), selbst bei Hochzeitsjobs habe ich bis jetzt in 9 von 10 Fällen eher gute Erfahrungen gemacht.
    Das ist auch kein Phänomen in Berlin, sondern allgemein mittlerweile.
    Und wegen Geld geht keiner in die Musikbranche, sondern aus Überzeugung und dem Wunsch gute Musik einem Publikum zu liefern. Wäre nur schön, wenn die Leute in der Branche auch eine finanzielle Chance hätten und es nicht dauernd nur schlimmer wird.

    Und Cyrano wird ja dargestellt als Figur, die dauernd beleidigt und mit Klischees konfrontriert wird, die aber mit deutlich mehr Humor und Intelligenz sich selbst auf die Schippe nehmen kann und damit die Leute bloßstellt, die versuchen ihn zu beleidigen. Ich erlebe daß Musiker oft mit besserem/intelligenterem Humor über sich und ihre Situation lachen und lustig machen können, als es Leute tun, die nicht aus dem Bereich kommen.
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ja, Alkohol ist schon immer in dem Bereich ein ernstes Problem, weil man auf den Veranstaltungen und Konzerten an grosse Mengen kostenlos kommt. Ich habe da auch schon üble Situationen erlebt, wo Leute nach 2.5 Litern Bier noch glauben, sie könnten den Tourbus fahren etc.
    Müssten die dafür zahlen, sähe das schon wieder anders aus wie viel sie konsumieren würden. Deswegen bin ich ein Fan davon wenn der Veranstalter sagt, nur alkoholfreie Getränke sind kostenlos.
     
  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich bin kein Brite, ich mag zwar einiges was der britische Humor hervorgebracht hat aber halt nicht alles (Benny Hill finde ich z.B. schlimm). Mir sind das zu viele Klischees im Video und wenn man zu oft von Leuten mit irgendwelchen Klischees (ist im Forum ja auch so) da konfrontriert wird, nervt es (zumindest mich) dann irgendwann. Ich konnte bei dem Video nicht mal schmunzeln, bin aber schon wegen einer Mark Twain Geschichte von einer Parkbank mit Lachanfall gefallen. Die Leute glauben oft die Klischees wirklich, wie sie im Video überspitzt dargestellt werden.
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Unabhängig vom Thema Spaß sehe ich genau da das Problem oder die Probleme

    Zum einen geht es den wenigsten um Musik sondern um Unterhaltung. Eine Band wird nur gebucht, weil es toll aussieht da leute stehen zu haben. Gewollt ist aber was anderes, etwas, was auch ein DJ kann, nämlich Stimmung. Das sieht bei jazz doof aus, leere Bühne, DJ und dann jazzabend. Also muss Veranstalter ein paar Leute finden, die vorne stehen, möglichst nix kosten.
    Jazzkonzerte nehmen, zumindest in meiner Wohngegend, über die Jahre ab. Die, die noch stattfinden, sind mittelmäßig besucht, eher meine Generation und älter (55+), und man kennt sich. Da kommt nichts nach.
    Ähnlich sieht das bei Klassik aus. Für die meisten ist so ein gemischter Musicalabend mit den highlights schon grenzwertig. Sich mal eine Oper, auch nur eine leichte, anzuhören... vergiss es. "da versteht man nix, warum müssen die nur singen, um was geht's überhaupt, zu laut, zu lang, passiert nix, langweilig...". Die seichte Unterhaltung wird nicht bedient, man müsste sich vorbereiten, ev. Konzert-bzw Opernführer lesen und mitnehmen. Das erfordert den Einsatz der Unit zwischen den Ohren.... vergiss es. Dann lieber Festzelt, die letzten Mallehits, die kann man mitgröhlen und dazu hüpfen, Bier dazu = gelungener Abend.
    Meine Eltern aber auch meine Schule haben mich noch an verschiedene Musikstile herangeführt. Da gab es ein theaterabo, da durfte/musste ich mit, gleiches bei Konzerten und die Schule hat den Schülern verbilligte Karten spendiert. Im Musikunterricht wurde sich Musik gezielt angehört und besprochen. Es gab Schülerbands mit einem Coach, bei denen konnte man mitmachen. Meistens eine Gruppe, die klassisch ausgerichtet war, eine jazz-blues Gruppe, privat ein paar Schülerbands für die coverhits (dann ohne Schulabschluss).
    Geblieben ist letzteres. Mangelndes Interesse bei den einen, fehlende Betreuung und juristische Spitzfindigkeiten bei den anderen (raummiete, Überstunden, Haftung blablabla). Bei den Kids die Haltung "habe ich Vorteile davon in die schulband zu gehen? Nö, dann chille ich lieber". Wie willst du so Kinder und Jugendliche an jazz oder gar klassik heranführen?
    Das ist jetzt vielleicht (m) eine beschränkte Sichtweise, auch sehr pauschalisiert, in meinem Umfeld ist das so.
     
  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    an dem abend waren die meisten besucher überwiegend u-50 und jünger, sehr international.
    An dem Wochenende war wohl generell ein Jazzfestival in Berlin, was evtl die Internationalität erklärt...oder auch nicht, ist Berlin, da weiß man nie.
     
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