Halsschmerzen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von bluefrog, 31.Juli.2013.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich mach das jetzt mal.

    Nach längerem intensivem Spiel, vor allem wenn ich dabei sehr konzentriert bin, bekomme ich nicht direkt Halsschmerzen, aber die Stimme wirkt heiser und angegriffen. Ich hab das auch schon von anderen Saxern gehört. Wie Sind euere Erfahrungen?

    LG, bluefrog
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Jep, kenne ich auch- einen Nachnmittag lang mehr oder weniger immer wieder spielen.
    Dann kommt Frau heim, ich rede...Sie: Bist du heiser? :)
    Ich spüre das auch selber. Wahrscheinlich nicht so toll, aber wohl harmlos. Tritt komischerweise auch nicht immer auf...

    Da ich aber den ganzen Nachmittag ziemlich "autistisch" und stumm verbracht habe, kann das auch damit zusammenhängen, obwohl ich eher meine es kommt vom Saxspielen.

    antonio
     
  3. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Mir ging es in den ersten Tenor-Jahren - begonnen hatte ich mit Alt - auch so.

    Ich stand damals noch unter dem Einfluss meines ehemaligen Musiklehrers, der ein Link 9* in Kombination mit einem ggf. sogar 4er Rico blies.
    Welche Kombination ich damals genau hatte, erinnere ich dummerweise nicht mehr genau, aber sie nötigte mir sehr viel Anstrengung ab.
    Da ich am Saxophon im Gegensatz zum Klavier Autodidakt war, nahm ich diese Anstrengung, gepaart mit einem saumäßigen Ansatz, dessen ich mir nicht bewusst war, als "naturgegeben" hin.

    Folge: wie von Dir beschrieben, Blaufrosch!

    Meine Stimme war nach dem Spielen leiser und sogar ein bisschen höher; Sprechen war mit einer gewissen Anstrengung und leichten Heiserkeit verbunden. Dieser Effekt hielt mit Sicherheit ein paar Stunden an.

    Saxophonisten, die nebenbei auch noch sangen, waren mir damals ein Rätsel.

    Die ganze Sache erkläre ich mir heute so:
    Meine Mundstück-Blatt-Kombination war viel zu extrem.
    Ich habe beim Spielen mit Mund-Kiefer-Rachen-Hals gepresst, was das Zeug hielt (mein Ton war mächtig ohne Ende, klang aber trotzdem beschissen).

    Irgendwann, nach einer ersten längeren Pause, in der ich kaum bis gar nicht trötete, spielte ich eine moderatere Kombination (OL STM 7 mit 3er Rico), presste zwar wohl immer noch, aber ohne jenen negativen Einfluss auf die Stimmbänder.

    Heutzutage spiele ich ein NY 8* mit Rico Select 3M, also nix für Weichlinge ( :) ) und habe keine Probleme.
    Dies führe ich jedoch alleine darauf zurück, dass ich alle Fehler aus der Vergangenheit abgestellt habe und so drucklos wie möglich spiele.

    Empfehlung an Dich:
    Blattstärke reduzieren? Bewusst druckloses Spielen üben?

    Ich bin gespannt!


     
  4. Gast

    Gast Guest

    hi tröto
    @all,


    wenn meine schüler dann mal stolz töne produzieren können und wissen das "ding" funzt, veranstaltete ich gerne mit ihnen das wasserkesselkochen.

    die übung ist ganz einfach:
    luft reinlassen, schwach - anschwellend - bis ein ton ertönt und den dann HALTEN ohne den druck weiter aufzubauen, dabei beobachte ich ob gebissen wird oder nicht.

    als funktionsmodell ist der wasserkessel mit pfeife gedacht, den kennt fast jeder.

    erfahrung von mir. - es ist eingängig und wenn der nötige übungsbiss dahinter steht, produktiv bei der tongestaltung.

    trotz dieser wirklich langenanblaszeit und anspannung des halses, resp. der organe hatte ich noch nie schüler mit entsprechenden schmerzen.

    my five cent

    Nimo
     
  5. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Nachtrag meinerseits:

    Ich spreche nicht von Schmerzen, sondern allenfalls von einer leichten Heiserkeit, bzw. etwas belegter Stimme.

    Mein Setup ist übrigens absolut moderat 7*/2.5er. Einen "bissigen" Ansatz habe ich wohl kaum, kann ohne weiteres mehrere Stunden am Stück spielen, ohne Probleme.

    antonio
     
  6. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Hallo,

    Nochmal Näheres zum Hals:


    Keine HNO - Befunde im "Innenraum" und keine von außen genau ertastbare Schmerzquellen.
    Es sticht etwa in Höhe der linken Mandeln, aber eher außen, wie Muskel - oder Nervenschmerz.

    Keine Heiserkeit.

    Setup Altsax Keilwerth New King, MPC Toneking 5, Blattstärke 2 - scheint moderat.

    Badener
     
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Antonio,

    genau so ist es bei mir. Es passiert auch nur hin und wieder, kann aber so weit gehen, dass die Stimme fast weg ist, wie wenn ich mich heiser geschrien hätte.

    Ebenso. Ich spiele auf dem Alto ein Vandoren A6 mit 2,5 Java.

    @tröto und nimo:
    An Beißen glaube ich nicht, habe auch in letzter Zeit meinen Ansatz von verschiedenen Saxlehrern begutachten lassen. Die hatten nichts auszusetzen. :)

    Anscheinend sind ausschließlich die Stimmbänder betroffen. Ich könnte mir fast vorstellen, dass ich unwillkürlich mit der Stimme versuche, dieselben Töne zu formen wie mit dem Instrument, und dann werden irgendwann die Stimmbänder (sind ja Muskeln) genauso überanstrengt wie beim Singen. (Singen kann ich gar nicht, werde sofort heiser. :-()

    LG, bluefrog
     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    bluefrog schrieb:
    Hallo bluefrog
    Gänsefüsschen unter deinen Post:)... Stimmbänder, ja, denke ich auch oder Kehlkopf? Oder beides? Es tritt tatsächlich nicht immer auf, erst nach s e h r langem Spielen. Vielleicht spielt dabei auch eine Rolle, dass ich mehr oder weniger gelernt habe, durch Bewegungen im Gaumenbereich, bzw. Zungenboden zu agieren(tiefe Töne/hohe Töne). Ob das dann zu irgendwelchen Überbelastungen führen kann? Die leichte Heiserkeit ist nach 1-2h vorbei.

    LG
    antonio
     
  9. PeterS

    PeterS Ist fast schon zuhause hier

    is ja mal iwie lustig. Werbung passt sich hier wohl dem thema an NeoAngin Halstabletten bei lesen des Threads.

    peter
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Das Problem kenne ich sowohl von meiner Anfangszeit als auch von einigen Schülern. es geht um eine unwillkürliche übermäßige Anspannung von Halspartien, davon können äußere Muskeln, aber auch der innere Rachen oder eben die Stimmbänder betroffen sein.

    Das kann durch ein überforderndes Equipment, aber auch durch Konzentration oder sonstige Anspannungsgründe hervorgerufen werden.
    Bei mir kam das oft, wenn ich vorher einige Zeit nicht gespielt hatte und dann zur Kompensation zu viel auf einmal spielte.

    Wie schon beschrieben sollte man darauf achten, völlig locker zu bleiben, sich vielleicht auch mal beim Spielen im Spiegel zuschauen oder von anderen beobachten lassen, denn häufig sieht man die Anspannung an den Halsmuskeln.
    Beim Spielen ist man oft so abgelenkt durch den Fokus aufs Instrument, dass einem selbst so etwas überhaupt nicht auffällt...


    Gut Sax,
    Rick
     
  11. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    siehe Signatur :)
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Schmerzen am Hals oder im Hals nach dem Spielen sind Zeichen für eine Verspannung, die so nicht sein sollte.
    Am Hals könnte es am Gurt, Haltung oder z.B. Winkel des Kopfes zum Horn liegen oder auch am Schulterbereich (Verspannung), der auf den Hals wirken kann.
    Im Inneren liegt es häufig daran, daß der Hals durchgehend zu eng ist und aus dem Hals heraus gepresst wird, das drückt dann auf die Stimmbänder und führt zu Kratzgefühl und Heiserkeit. Ist ähnlich wie beim Singen. Beides gilt es zu vermeiden.

    Lg Saxhornet
     
  13. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    Stichworte: heiße und kalte Luft - man sollte mit 90% heißer Luft und 10% kalter Luft spielen (so richtig umsetzen kann ich das noch nicht, aber wenn mans zumindest versucht, hilft das sowohl dem Ton und dem Hals).

    Ich merkte eine ähnliche Überanstrengung z.B. beim Üben von Obertönen - ich merkte da nach wenigen Minuten, dass mein Kehlkopf da extrem viel arbeitet. Auch bei leisen Tönen kam das durchaus vor (hier ist die s.g. heiße Luft besonders wichtig)... Falls ich dazu 2-3 Worte schreiben soll, bitte kurze Rückmeldung!
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Begriffe wie kalte und warme Luft werden immer wieder gerne benutzt sind aber leider fachspezifisch falsch. Meist wird damit der Unterschied im Luftdruck (zwischen Hauchen und Blasen) gemeint aber auch das macht meist wenig Sinn. Ob Du hauchst oder mehr Druck aufbaust hat mit dem Hals nicht viel zu tun sondern nur mit dem Luftdruck. Dieser ist aber meist eh anders bei jedem Spieler, der eine braucht für seinen Sound mehr Druck, der andere weniger, das hat aber keinen Effekt auf den Hals bei korrekter Technik.

    Lg Saxhornet
     
  15. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt, das Raschèr Quartett hat absolut keine Ahnung und können ja auch nicht spielen...

    Bevor man solche Aussagen trifft, sollte man vlt mal nachdenken, wie die Kehlkopfstellung und ähnliches ist bei den verschiedenen Ausatemtechniken (und nur so nebenbei hab ich durchs Saxophonspielen und klassischen Gesang davon ausnahmsweise mal etwas Ahnung!)
     
  16. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    aus der Sicht eines Alexander-Studenten würde ich das so sehen:

    Du hast ein Ziel vor Augen, möchtest was erreichen (Lautstärke, Tonhöhe, bestimmter Sound etc.).
    Dabei hast Du alleine dieses Ziel vor Augen und beachtest zu wenig die Mittel, die Du einsetzt.
    Die Begriffe aus der Alexandertechnik dafür sind End-Gaining
    und Means-whereby.

    Es ist Sache eines guten Lehrers, der ein fähiger Beobachter ist, aufzupassen, was genau da abgeht, bis Du es selbst merkst (und diese Prozesse verhindern kannst - Inhibition -, welche möglicherweise ineffektiven Mittel Du einsetzt, um zu dem Ergebnis zu kommen.

    Kalte Luft, warme Luft, schnelle, langsame etc. greift da meist zu kurz.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  17. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Leider kann man in diesem Thread die Übersicht verlieren, weil zwei unterschiedliche Anliegen besprochen werden.

    Vorschlag:
    Umbenennung in Heiserkeit (Kehlkopf und Stimmbänder)

    Wenn es Badener möglich wäre, könnte er vielleicht doch noch mal einen neuen Thread aufmachen. Sinn machen würde dies allerdings nur, wenn die besagte Umbenennung stattfinden würde, denn sein Anliegen ist unter dem Thread-Titel "Halsschmerzen" eigentlich treffender aufgehoben.
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Na dann hast Du natürlich recht und ich keine Ahnung (ich sollte mein Diplom zurück geben oder?). Na dann noch viel Spaß mit der warmen Luft.

    Saxhornet
     
  19. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Hallo,

    danke für die vielen Antworten. Zu meinem Problem steht wohl fest, dass Saxspielen Grund für die Schmerzen sein kann, wenn auch andere Ursachen wie allgemeine Verspannungen und Rückenmuskeln wahrscheinlicher sind - ich werde jedenfalls die Tipps zum möglichst lockeren Spielen beherzigen.

    Danke aus dem Süden
    Badener

     
  20. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Trötomanski schrieb:
    Ja, das ist richtig, fühle mich dafür verantwortlich, weil ich das Thema "kein Schmerz aber Heiserkeit" angeworfen habe - Badener stellte was anderes zur Diskussion. Umbenennen wäre wohl gut.

    antonio
     
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