Handzeichen vom Bandleader

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von MP_TS, 16.Juni.2023.

  1. rbur

    rbur Mod

    Um Gottes Willen. Wenn du auf kryptische Akkordsymbole improvosieren kannst, die dreimal pro Takt wechseln, dann brauchst du eine Erleichterung bei den Notennamen?
     
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  2. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ich habe nicht davon gesprochen, dass es mir darum ginge, dass es der Ami kapiert. Darum ergibt sich dein Schluss für mich nicht. Habe doch geschrieben, dass das damit nur on top mit erreicht würde.

    [/QUOTE="rbur, post: 743358, member: 61"]

    und der ist nunmal flat und sharp und major und minor[/QUOTE]

    Die Buchstaben a bis g des Alphabets sind dieselben wie bei den Amis und den anderen Ländern , die das so verwenden. Nach derselben Reihenfolge kann man das auch im Deutschen verwenden. Die Reihenfolge der Töne orientierte sich schließlich ursprünglich am Alphabet, bis irgendwann das h als Ausnahme von der Regel für einen Ton zwischen a und c verwendet wurde. Diese Logik, und in der sehe ich den Hauptgrund für eine Änderung, führt nicht dazu, dass Begriffe für Dur, Moll oder übernommen werden müssten, weil hier Deutsche Begriffe etabliert sind, bei denen es keine logischen Mängel und wohl auch keine Neigung für Missverständnisse gibt. Für die Regeln für Versetzungen sehe ich auch keinen Bedarf für Änderungen oder den Ersatz durch englische Begriffe.
     
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Du willst es scheinbar missverstehen oder verdrehen: Es geht allgemeinen die Erleichterung beim anfänglichen Lernen, also der Vermittlung in der Schule oder im Unterricht.

    Für mich persönlich, der ich dieses Erlernen schon hinter mir habe, wäre die Erleichterung, dass ich nicht überlegen muss, ob ich schon b sagen kann oder noch h sagen muss, weil der Gesprächspartner mich sonst nicht versteht oder lästigerweise nachfragt oder nachfragen muss.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.Juni.2023
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  4. rbur

    rbur Mod

    das ist aber ein ganz großes Anliegen bei den anderen Diskutanten
     
  5. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Dann wäre ich in dem Punkt nicht Ihrer Meinung, wenn die fordern würden, dass Dur durch major ersetzt werden sollte. Ich habe das in dem Umfang aber auch nicht so wahrgenommen.
     
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  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Dann bin ich nicht im Lager der „anderen Diskutanten“. Was „die Amis“ kapieren ist mir im Wesentlichen ziemlich Latte.
    Ob die Briten auf der „falschen“ Straßenseite fahren, auch - so lange nicht plötzlich ein einzelner Kreisverkehr im Linksverkehr gegen den Uhrzeigersinn befahren werden muss.

    Ich bin weiterhin dafür, das völlig unlogische „H“ (entstammend aus einem Missverständnis aus dem 10. Jahrhundert! Ich erwähnte es weiter oben) durch das wesentlich logischere B zu ersetzen.
    Dass sich dadurch keine mystische B-A-C-H Spielerei mehr aus dem Namen eines zweifellos tüchtigen Komponisten, Musikers und Improvisators machen lässt, der nach seiner eigenen Zeit zweihundert Jahre (oder so) vergessen und praktisch bedeutungslos war, sollte man in Kauf nehmen. Wir sprechen, geschweige denn schreiben, ja heute auch nicht mehr annähernd so, wie zu des Kantors Zeytten.

    Weil ich ebenfalls am liebsten nur eine Sprache zur Zeit spreche, wären mir B-Dur (5 Kreuze) und Bes-Dur (2 b-chen) durchaus sympathisch.
    Das analog zu allen anderen Notennamen zu entwickelnde -is/-es Nachsilbensystem für Versetzungen ebenfalls.

    In Frankreich einigen wir uns beim Jammen auf „Si bémol“ wenn wir Bes-Dur bzw. B-Flat Major meinen und schreiben „Sib“ als Abkürzung.

    Konsequenterweise - im Hinblick auf die eine Sprache - ist dann aber in Deutschland, Frankreich und USA die Tonart eines Jazz Leadsheets (sic!) im RealBook (sic!) für ein Tune (sic!) aus dem Great American Songbook (sic!) nicht mehr Bes-Dur sondern „B-Flat Major“ und als Tonikaakkord steht über dem Notensystem mit der Melodie „Bb Maj7“ (oder eine andere der etablierten Schreibweisen).

    Und ja, natürlich wird das alles fröhlich vermischt und keiner, der an diesen Punkt gekommen ist, hat auch nur das geringste Problem damit - außer, ob „B“ 5 Kreuze oder 2 b hat, wenn die Situation keine Zeit für einen Stuhlkreis zum Thema erlaubt.

    Weil ich keine Schüler habe, denen ich den Verhau mit dem H erklären muss, ist mir der Aspekt mit der nachfolgenden Generation nicht ganz so bedeutend. Ich bediene damit nur meine eigene latente Zwangsstörung, dass Sachverhalte in meinem Kopf logisch und symmetrisch sein müssen, um universell gültig zu sein. Sind sie nicht logisch und symmetrisch, ist mindestens die Beschreibung falsch.
    H statt B in einer alphabetischen Reihe ist genau so ein Fall. Ungefähr wie 1 - 2 - 3 - Q - 5.
     
  7. rbur

    rbur Mod

    falls tatsächlich immer noch jemand der Legende aufsitzen sollte, irgendein Mönch im Mittelalter hätte kein B von einem H unterscheiden können und mit einem einzigen Schreibfehler die komplette Musiknotation umgekrempelt, der kann sich gerne hier weiterbilden:

    https://www.synth-parts.com/blog/b-h-so-ist-es-zu-zwei-verschiedenen-bezeichnungen-gekommen-deutsch
    https://de.wikipedia.org/wiki/H_(Musik)
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wirklich sehr informativ. Danke!

    Aber eine damals fehlende Druckplatte muss doch nicht dazu führen, dass eine Modernisierung bzw. Anpassung bis heute nicht vollzogen wird?

    Ich habe immer wieder Irritationen, ob ein B nun ein Bb oder ein H ist. Irgendwann habe ich angefangen, mit B statt H zu unterrichten.
     
  9. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Linksverkehr läuft..., was ich da deutlich spannender fand, war, als ich mal für nen Freund im Job, im Bereich Heißluftballon eingesprungen war..., hab das auch schon öfter gemacht..., war das Ick ohne jegliche Vorwarnung auf nem englischen Fahrzeug mich befand..., halt nen Rechtslenker...:p

    Halt im Bergeeinsatz mit nem fetten Geländefahrzeug und 3,5t Hänger...:p Erinnert mich etwas an die Erstbegegnung mit "Fis-Dur"...:p

    Das erste Fahrzeug was mir auf der Landstraße begegnete war nen amtlicher Ackerschlepper mit zwei fetten Hängern...;)

    Nach 3x Scheibenwischer einschalten, obwohl ich nur meinen Fahrtrichtungsanzeiger betätigen wollte, hab ich auch den Blinker gefunden...

    Von daher bin ich äußerst zuversichtlich, dass man sich da selbst im Berreich Kommunikation sehr schnell umstellen kann..., zumindest, wenn man sich darauf einlässt...
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich denke die Verwechslungsgefahr ist kleiner, weil die Leute, die sich mit Jazz und Pop beschäftigen A- recht schnell als A Moll kennenlernen und es international in der Literatur auftaucht (neben Am, AMI), ein kleines a ist nicht internationaler Standard.
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich verstehe nach wie vor nicht das Problem oder die Diskussion. Bb oder B und B oder H wird dir als Problem am häufigsten bei Akkorden in internationalen Noten begegnen und da ist es ganz klar mit Bb und B zu finden. Entweder weisst du das und kommst klar oder nicht und es gibt eine böse Überraschung. Die eigentliche Notenschrift ist aber ansonsten überall gleich, insofern erschliesst sich mir nicht warum man sich darüber streiten kann, denn die Notenschrift ist nicht betroffen. Und wenn ich Jemanden in der Band habe, der kein deutsch kann, muss ich halt wissen, daß ich ihm nicht zurufe, daß er da H7 spielen soll, wenn er es verstehen soll. In der Klassik hast du eher selten Akkordsymbole, da begegnet einem das Problem erst gar nicht. Bleiben also nur Theoriebücher oder Bücher in denen neben Noten auch noch Erleuterungen stehen und auch hier sollte einem klar sein, daß wenn man es mit Büchern zum Thema Pop, Jazz etc. zu tun hat dann Bb und B üblich sind und nicht H und B erwarten kann. In den letzten Jahren ist mir so gut wie keine Literatur untergekommen, die mit H bei Akkordsymbolen gearbeitet hat, wenn dann ist das die absolute Ausnahme.

    Ich kann wirklich nicht nachvollziehen wie man sich über das Thema streiten will ob nun H oder B richtig ist, der Markt für Noten hat das längst geklärt, egal was wir denken und wollen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.Juni.2023
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  12. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Das heißt, Du verwendest in Deinem Unterricht den Notennamen H, zumindest von Dir aus, nicht?
     
  13. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich fühle mich jetzt zwar belehrt aber nicht weitergebildet.

    Die Herkunft der Versetzungszeichen und damit auch des „H“ aus dem B quadratum kannte ich.
    Konsequenterweise müsste dann aber das „H“ immer ein „h“ sein. Geschenkt…

    Das dünne, schmale Brettchen mit den Drucklettern, die ausgerechnet nur in Deutschland, Skandinavien und im Westslawischen über Jahrhunderte gefehlt haben sollen - während alle anderen eine passende Letter gehabt haben müssen oder keine Noten gedruckt haben… „Come on!

    Aber auch dieses niedliche Geschichtchen wäre - spätestens seit Erfindung des Fotosatzes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - kein Argument, sich an das „H“ zu klammern.

    „Weil wir das schon immer so gemacht haben“ ist der Nummer Eins Grund, warum z.B. Unternehmen, Kultureinrichtungen und sogar Staaten in Schwierigkeiten kommen oder verschwinden.
     
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  14. rbur

    rbur Mod

    Ja, Jazznoten sind auf Englisch weil wir das immer so gemacht haben.
     
  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wo doch höchstens 98% aller „Standards“ aus dem englischsprachigen Kulturkreis kommen, die Musik als wahrscheinlich bedeutendster Beitrag der Vereinigten Staaten zur Kulturgeschichte gelten muss und das System in sich schlüssig ist … erklären wir fröhlich das B zum H, wenn wir mit unserer BigBand proben. Der Bandleader schreibt stolz neue Arrangements (und benutzt für den Solochorus Akkordsymbole wie ein deutscher Klassiker: H statt B und c statt Cmin/C-).
    Vielleicht trägt das dazu bei, dass manche Ensembles dann eher nach HickBand klingen.

    Aber ich habe wenig Lust, daraus einen Streit mit Whataboutism zu machen..
    Wie schon mehrfach erwähnt: Jeder so, wie er mag.
    Ich kann damit umgehen, finde es aber komplett unlogisch und die allermeisten Argumente dafür fadenscheinig.
     
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  16. rbur

    rbur Mod

    wer verlangt denn das? Kein Mensch verlangt das.

    Aber verlangt wird hier von manchen, dass die Deutschen ihr H abschaffen, weil die Amerikaner B nehmen. Drücke ich mich so unverständlich aus? Das habe ich doch wirklich jetzt schon oft genug gesagt?

    vielleicht solltest du eher mit mir über das diskutieren was ich sage, statt über das was du mir andichtest
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nein. Geht nicht um Amerikaner, sondern um die Unlogik.

    CzG

    Dreas
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Nicht weil die Amerikaner B nehmen, sondern weil einen der Unterschied, wenn man ihn zum ersten Mal bemerkt, innehalten und wundern lässt.

    Und wenn man dann recherchiert, kommt man dahinter, dass der Ton der Stammtonreihe eigentlich B hieß und heißt. Und das h die Geburt einer Unzulänglichkeit ist, ein Fehler, der ein Eigenleben entwickelt hat. Der von dir zitierte Artikel belegt dies sehr schön auch wenn nebensächliche Details etwas anders waren als überliefert.

    Nachdem ich immer noch mit dem h gut leben kann, formuliere ich es mal so: sollte man zum Zwecke der musikalischen Völkerverständigung entscheiden müssen, mit welcher Version man miteinander spricht, dann würden sowohl das Argument der Verbreitung auch als das Argument der Historie eigentlich für b sprechen.
    Ist schon so? Dann ist ja alles gut…

    Über den Rest können Pädagogen streiten, werden vermutlich aber nicht zu einer Lösung kommen, weil die großen Arbeitgeber entscheiden werden, wie man spricht. Wir werden es ja sehen, ob das h bleibt.
     
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  19. rbur

    rbur Mod

    Ja, Unlogik ist schlimm. Lasst uns alles unlogische abschaffen.
     
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  20. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Beim einen so, beim anderen so. Leider sind sich die Befürworter eines Wechsels alles andere als einig und zu jedem Argument, dass sie heranziehen, gibt es Beispiele an anderer Stelle, wo auf Basis ihrer eigenen Argumentation ebenso ein Wechsel vollzogen werden könnte/müsste, den sie aber nie Befürworten würden, weswegen sie sich auf ein anderes Argument zurückziehen und das gleiche Spiel von vorn losgeht.
    Es ist zum Beispiel "unlogisch" dass Achtel und Swing-Achtel nicht zu unterscheiden sind. Änderung gewünscht? Wohl kaum.
    Typisch Internetforum eben. Wir alle wissen, dass wir nicht hier sind, um uns von etwas überzeugen zu lassen. :)
    Dann gibt es noch die Überzeugten, welche trotz aller Argumente, welche sie auf ihrer Seite wähnen im alten System verharren, weil... ja warum eigentlich. Statt im Internet von ihren Erfolgen zu berichten, führen sie alle ihre Argumente auf, warum sie eigentlich Erfolg haben müssten, bleiben trotz allem was sie schreiben beim alten System und schimpfen dann auf die Traditionalisten. Bitte! Belehrt mich eines Besseren!
    Und dann gibt es Menschen wie Bereckis oder Thorsten Skringer, die nach ihren Überzeugungen handeln. Das sind die Menschen, die vielleicht einen Wandel herbeiführen.
     
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