Harmonische Konzepte.....wie erarbeitet ihr euch Improvisationen?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 22.Oktober.2014.

  1. alteriert

    alteriert Schaut öfter mal vorbei

    Moin,
    ein sehr sehr weites Feld ......
    Vieles ist bereits erwähnt worden. Ich für meinen Teil bemühe mich noch drei weiter Punkte zu berücksichtigen: Melodie des Themas, Form / Aufbau (siehe Tröterine) , und die Frage des
    "wie", also Sound Artikulation, Phrasierung.
    Letzteres vergleiche ich gerne mit einem Schauspieler, wie viele Möglichkeiten gibt es ein "ja" zu sagen.
    Gruß
    alteriert
     
  2. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    ich denke, wer improvisieren will, muss sich halt mal ein paar jahre mehrere stunden am tag mit dem horn beschäftigen. wer die zeit nicht hat, sollte sich eher mit timing und artikulation beschäftigen. damit man im hobbybereich wenigstens in ner band halbwegs tight ist. die ständigen tipps im bereich improvisation, heftchen hier und dort, jetzt mach doch dies..... das bringt erst was wenn die zeit investiert wird bzw. vorhanden ist. vielleicht sollten einige hier die bittere pille schlucken, dass es halt unter 3-5h am tag nix richtiges werden wird mit improvisation. :-o
     
  3. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    ich finde hier geht es darum sich weiter zu entwickeln und nach oben zu greifen. Was ich grundsätzlich gut finde. Je länger ich spiele desto mehr sehe ich meine Grenzen. Dennoch strebe ich nach mehr, auch wenn es nur in mini Schritten voran geht. Viel wichtiger scheint mir Kontinuität.

    Hat man es mit 3-5 Stunden pro Tag (über wieviel Jahre?) dann wirklich geschafft und kann es?

    Ich finde es gut sich, über unterschiedliche Vorgehensweise und die Art wie sich das freie Spiel bei den unterschiedlichen Foristen entwickelt hat, auszutauschen.

    Der Gedanke das ein Gewisses Pensum nötig ist um „vernünftig“ (frei) spielen zu können ist mir zwar nicht fremd, dennoch lehne ich ihn grundsätzlich ab, da es zwischen können und nicht können ziemlich viel Raum gibt in dem sich Leute wie ich sich austoben, und dabei Spaß haben, können. :-o :-D

    Grüße
    Andreas
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    Unsinn.
    Zwischen Babygebrabbel und Gesprächen über Quantenphysik ist (fast) unendlich viel Platz.
    Improvisation macht glücklich (wenn auch nicht immer den Zuhörer, hehe)!

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  5. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Oh wenn das so ist hör ich erstmal auf zu laufen, weil das mach ich täglich eh zu wenig, also werd ich das eh nie wirklich gut können :-D :-o
     
  6. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    hab ja nicht gesagt, dass man nicht alles checken soll, mach ich ja auch.... ist halt prinzipiell die frage, wo die zeit am sinnvollsten investiert ist... entscheidet jeder subjektiv für sich selbst..... auch dass ist ein entwicklungsprozess. wenn man die rosa brille runter nimmt, dann sind halt manche richtungen völlig verschwendete zeit. aber davon lebt der markt mit allen möglichen heftchen, playalongs etc. das ist subjektiv meine meinung. wer wirklich improvisieren will, muss richtig viel zeit investieren. und auch talent haben :-D
     
  7. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Hi @all:

    Was das improvisieren angeht muss man halt immer wissen auf welchem Niveau man sich bewegt und wo man hin will
    Nicht jeder wird ein jazzsuperstar, aber spass machen kann der weg dorthin durchaus.

    Grüsse


    Mixo
     
  8. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ich denke auch, dass es noch erstrebenswerte Ziele gibt jenseits von Weltklasseimprovisationen.

    Zum Beispiel den Begriff "freies Spiel" mit Leben zu füllen. Das geht auf jedem Niveau.

    Dazu gehört für mich zunächst eine Melodie auswendig zu spielen und sich in der Form eines Stückes sicher bewegen zu können d.h. zu hören an welcher Stelle man sich befindet und an jeder Stelle einsteigen zu können.

    Das klingt vielleicht sehr bescheiden, aber für mich ist es eine ganz wichtige Grundlage.
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin shorty,

    da habe ich eine absolut gegenteilige Meinung.

    Wer improvisieren will, sollte dies vom ersten Tag an machen mit den ersten zwei Tönen, die er/sie aus dem Horn heraus bekommt.

    Die Kunst des Improvisierens sollte Hand in Hand wachsen mit den instrumentellen Fertigkeiten, und Freude am Improvisieren kann man auf jedem Niveau erlangen.

    Gruß,
    Otfried
     
    Tinka gefällt das.
  10. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Chrisdos schrieb:

    Es ist DIE Grundlage:) Kann ich nur im Rahmen meiner eigenen (leidvollen) Erfahrungen bestätigen. (ppp:ich arbeite noch immer dran)


    xcielo schrieb:

    Genau, sehe ich auch so.


    LG
    antonio
     
  11. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Zum Improviseren vom ersten Ton an wurde ja schon gut geschrieben.
    -
    Du scheinst unter Improvisation ausschließlich berufliche Topqualifikation zu verstehen. Das dafür ein bestimmter Zeitaufwand nötig ist, ist klar. Wichtiger aber als der reine Zeitaufwand ist die Effektivität des Übens. Du kannst auch 10 stunden täglich üben, das ist keine Garantie dafür, das was Interessantes oder, beruflich betrachtet, "Verkaufbares" bei rauskommt.



    http://mobile-band-walking-act.de/unplugged.htm[/size]
     
  12. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    wenn ich so drüber nachdenke, es gibt auch erfolgreiche Spieler, die sich auf eine einzelne Stilistik eingeschossen haben, zb Blues, Oldtimejazz usw, ergibt oft die gleichen Tonarten und Abläufe, dadurch verringerten Arbeitsaufwand. :)



    http://mobile-band-walking-act.de/unplugged.htm
     
  13. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    ich geb euch ja recht dass man probieren soll, mach ich mit meinem späteinsteiger schüler ja auch.

    blos ist dass halt keine improvisation, sondern gedudel. und dann stellt sich die frage, ob nicht erstmal gecheckt wird dass man in einer band richtig tight mitspielen kann. ich hab das gefühl die leute verzetteln sich und dann kommt nix gecheits mehr raus. ein bisschen grundkönnen gehört halt zum spielen auch dazu. und darauf bauen dann andere dinge auf.
     
  14. lene

    lene Schaut öfter mal vorbei

    Also mein Lehrer sagte mir mal, ich solle mir überlegen, warum die alten Meister überhaupt improvisiert haben. ich glaube, das war aus einem Bedürfnis heraus, weil denen die Themen zu spielen irgendwann zu fad war.
    Für uns ist improvisieren aber kein Bedürfnis, sondern Pflicht,oder Lehr bzw. Lernstoff deshalb werden wir wohl nie so gut, fürchte ich.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Daß Du mit der Einstellung unterichtest irritiert mich. In vielen Bands wird erwartet, daß man Improvisationen machen kann, z.B. bei einem Solo.

    Ich habe mir gerade ans Bein gebunden einer ganzen Schüler Big Band das Improvisieren beizubringen (für die Soloteile) und das geht.

    Es gibt auch viele Menschen, die halten was Charlie Parker macht für Gedüdel (sogar für welches ohne Sinn und Verstand). Wo fängt also Gedüdel an und was ist Improvisation?

    LG Saxhornet
     
  16. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Jeder Jeck ist anders, sacht der ppue immer. Improvisation ist bei mir mehr oder weniger der einzige Grund, warum ich Musik mache.




    [size=x-small]
    http://mobile-band-walking-act.de/unplugged.htm#berlin[/size]
     
  17. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wenn das für Dich so zutrifft, solltest Du wirklich überlegen, was es Dir persönlich bringt. Wenn Du es nur aus Pflichtbewußtsein tust, dann verschwendest Du Deine Zeit.
    Ich kann nur für mich sprechen, aber für mich ist es das absolute Bedürfnis, sonst würde ich nicht jeden Tag Stunden damit zubringen. Improvisation ist für mich die wichtigste Form des Ausdrucks, oft wichtiger als mich verbal auszudrücken, es ist ein großer Teil von mir. Alleine als Selbstreflexion, im Zwiegespräch mit meinem Partner, als Teil einer Band und ab und zu darf ich es mit einem Publikum teilen und hoffe, dass ich das Publikum berühren und meine Gedanken mit ihm teilen kann. Das Thema an sich finde ich auch nicht fad, es ist ein Launchpad, von dem aus die Geschichte entwickelt wird, und das kann man auch schon selbst gestalten.

    Lg Juju
     
  18. too-saxy

    too-saxy Ist fast schon zuhause hier

    Sehe ich genauso! Bis man das Solo erarbeitet hat, ist das Stück zu Ende ...! ????

    M.
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es geht um das Vorbereiten des harmonischen oder musikalischen Materials, um dann beim Solo eine Improvisation abliefern zu können.

    Lg Saxhornet
     
  20. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Mal ein kleines Gegenbeispiel zu man muss werweiswas alles können um improvisieren zu können und zu dürfen. Ich hab mal bei meinem ersten Saxlehrer auf seiner Geburtstagssession mit ein paar Leuten gespielt die hundert mal mehr drauf hatten als ich. Alle mit einigen Jahren Banderfahrung. Mein Lehrer hat mir die Pentatonik zu der Tonart gesagt in der gespielt wurde (zum Glück hatte ich vorher nen Stück geübt in der Tonart und dazu improvisiert, denn den Quintenzirkel konnte ich da noch nich) und ich hab über ne Stunde nix anderes gemacht als Pentatonik zu spielen. Schön langsam und gefühlvoll, mal eher langezogene Töne mal Rythmischer, Frage- Antwortspiel mit der scatenden Sängerin. An schnell spielen war da nich zu denken. Auch nich an harmonisch ausgefuchst. Keiner von denen kannte mich und die waren voll geflasht und haben sich erkundigt wer ich denn sei. Als mein Lehrer denen erzählt hat das ich ein Schüler von ihm bin und erst zwei Jahre spiele, haben die ziemlich doof aus der Wäsche geguckt. Ich hab da wie heute auch ca. eine Stunde regelmäßig geübt und viel Tonübungen gemacht um nen vernünftigen Ton zu kriegen. Ein bischen Rythmusgefühl und das wars. Es hat erfahrenen Musikern gefallen. Also Leute lasst euch blos nicht vom Improvisieren abhalten sonst verpasst ihr vielleicht euer bestes musikalisches Erlebnis.

    Improvisierte Grüße, Mischa
     
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