HAST DU TÖNE?

Man kann dem simpel selber entgegenwirken. Selber CD's kaufen und auch verschenken. Ist durchaus noch möglich. Ich kaufe jedes Jahr viele CD's und verschenke auch viele. Ich bin nur erstaunt dass Viele den Untergang der CD und Musikindustrie bedauern und dann aber beim Streaminganbieter eine Flatrate haben. Das ist so, als wenn man das Aussterben der Bienen bedauert und dann im Garten grosszügig Glyphosat versprüht.
Ikea hat schon vor Jahren viele CD-Lagermöglichkeiten aus dem Programm genommen, mit der Begründung die CD wäre tot, die hatten mal tolle Holzkisten. Ich hole pro Jahr immer noch um die 50-100 CD's und man findet dauernd interessant Schnäppchen.

 

Super, die habe ich mir Anfang des Jahres geholt.

 

sag bescheid bitte, wenn es soweit ist, dann hole ich sie mir als CD lieber noch vor dem Brexit, die hätte ich gerne.

 

Sollte nächsten Monat fertig sein, also klappt es noch vor dem Brexit

 

@Nemesis
Hoffentlich lesen hier die richtigen Leute mit. Dann wissen die schonmal, was man dir schenken könnte

@Brexit
...noch so ein Armutszeugnis vom Untergang unserer Kultur.

 

Vielleicht findet der Brexit am Ende gar nicht statt. Meine Hoffnung. Was es für die Musikindustrie bedeutet, haben sich die Brexiters auch nicht klar gemacht. Oder es ist ihnen egal. Musikproduktion unabhängig vom Ende der CD/Vinyl, ist eine Stärke im UK (wo wir doch sonst kaum mehr was produzieren), aber der Brexit wird schwerwiegende Auswirkungen auf die Musikindustrie haben.
LG Juju

 

Ich weiß gar nicht, was Ihr habt.... Boris sagt doch, das ist alles gar nicht so schlimm...

 

Prima, dann kriege ich ja so ein Exemplar am 10.September in Cardiff persönlich v. Dave, evtl. sogar handsigniert überreicht...

V. G.
klaus

 

Danke dass Ihr mich auf Kirk Whalum aufmerksam gemacht habt. Wird meine nächste CD

VG,

Saxophönixx

 

Da kommen mir ja die Tränen.

1960 haben wir die Songs aus dem Radio mittels Tonbandgerät aufgenommen, in den 70ern mit dem Kassettenrekorder die Lieder überspielt, später gebrannt, auf den Stick gebannt und nun wird die Musik gestreamt. Mit jedem gekauften Leermedium, das muss man auch sagen, haben wir Abgaben für Verlage, Komponisten und Musiker gezahlt.

Die Musikbranche hat auf der anderen Seite immer daran verdient, uns die gleichen alten Lieder auf dem jeweils neuem Medium immer wieder neu zu verkaufen. Wir haben sie selber zum Krösus gemacht.

Ein ganzes Jahrhundert lang hatte die Branche das Monopol auf die Verbreitung von Musik, konnte sogar Stile kreieren oder Bands erfinden, die gar keine waren.

Im dritten Jahrtausend hat sie nun endlich das Sende-Monopol verloren. Ich kann gleich einen Song aufnehmen und irgend ein Mensch in Neu Seeland kann ihn Sekunden später hören. Das ist ein enormer Gewinn.

Ob sich die CDs halten oder nicht, ist mir ziemlich Wurscht. Das sind Eigendynamiken weltweiter Entwicklungen, die kein Einzelner aufhalten kann.

Dass der Autor des Artikels nun keine Musik mehr verschenken kann, halte ich für ein Luxusproblem. Der Umkehrschluss wäre, jegliches Streamen einzustellen. Nur, dass der wieder eine Geschenkidee hat?

 

Nicht deswegen aber weil die Wertschöpfungskette für die Musiker und Komponisten noch geringer durch Streamingdienste wie Spotify ausfällt.

 

Klasse, was treibt Dich nach Cardiff?

Solange Musiker auch weiterhin entlohnt werden, so dass eine Produktion auf welchem Medium auch immer sich rechnet, wäre es ja ok. Nur wird es langfristig eher keine Musiker mehr geben, die auf Spitzenniveau spielen können, weil einfach die Existenzgrundlage fehlt.

Und in der Pop-Branche herrscht nunmehr eine Casting-Show Mentalität, wo die Acts kurz gehypt und dann so wie H&M Klamotten einfach weggeworfen werden - Keine Plattenfirma nimmt eine Band unter Vertrag und geht mit denen erstmal für drei Wochen ins Studio. Die jungen Leute kommen damit überhaupt nicht klar, und ich kriege immer mehr solche tragischen Geschichten auf den Tisch, weil sie sich das Leben genommen haben. Und das macht mich sowas von wütend.


LG Juju

 

Dafür haben Musiker heute die Möglichkeit ohne die Selektion der Musikverlage ihr Publikum unmittelbar zu erreichen und im Idealfall ungefiltert weltweit bekannt zu werden.....und dann auch gutes Geld zu verdienen.

CzG

Dreas

 

Das erlebe ich anders. Du verdienst immer weniger, nichts wird leichter. Das sind halt so die Sachen, die Leute glauben, die selber damit kein Geld verdienen müssen.

 

Ich habs an anderer Stelle schon mal erwähnt. Für mich sind Tonträger zum Anfassen mit Cover.Liner Notes usw. ein wichtiges Stück Kulturgut. Sieht toll aus, fasst sich gut an - Gefühl: meine Musik, auch physisch.Streaming kann das für mich nicht bieten. Allein schon die Konzentration: Lege ich bewusst einen Tonträger ein, oder scrolle mal so eben aufm Touchscreen: Kenne ich von Mitmusikern, die mir eben mal was vorspielen wollen: Hör mal hier, hör mal da das Bass-Solo. Gegenfrage: Hast du jemals ein Gesamtalbum, geschweige denn Einzelsong von dem Künstler, den du mir gerare "vorstreamst" gehört?. Antwort oft: Neh!!. Weiteres Beispiel meine Schwester, fast 50 Jahre, hat ne Streaming List mit 50 Songs aufm Smart, wird gelegentlich ausgetauscht. Das ist alles!!! Soll das ihre musikalische Biografie der letzten Jahrzehnte sein? So ist es aber!! Viel seicht, Simpel-Konsum. Meinerseits bin ich da tatsächlich von vorgestern, begrüßte den derzeitgen Vinyl-Vormarsch außerordentlich und hoffe auch, dass CDs weiterhin kaufkbar und verschenkbar sein werden. Ich denke, was Vorlieben und Interessen betrifft, gibt es einfach verschiedene "Intensitäten". Jeder Mensch hört halt irgendwie Musik, warum nicht streamen, is easy, muss ich mir keine großem Gedanken machen, 10 Euro pro Monat, Playlist machen, thats it.. Kann man ja auch zugeben (Komischerweise gibts kaum jemanden der ehrlich sagt, Musik interessiert mich nicht so). Für mich sind meine Tonträger die Dokumentation meiner musikalischen Biografie, auf die ich gern (auch mit manchmal nostalgischen Gefühlen - zugegeben) zurückgreife und die selbstverständlich auch fortgeführt wird. Kaufe seit 40 Jahren LPs, seit 1987 Cds und mp3-downloads seit 2007 gibts auch, Schweden-streaming aber nicht. Wie lässt sich übrigens erklären, dass Film-Prodoktionen wie die Blue-Note-Dokus durchaus öffentlichkeitswirksam im Kino und TV laufen? Blue-Note-Alben als stream???? Völlig absurd. Bevor ich streame, gebe ich das Musikhören lieber ganz auf. Jeder kann es so machen, wie er will, ich sprach schon von Intensitäten. Der eine hört gern mal "Waltz for Debby" und streamt das. Der andere macht sich für jede neue Bill-Evans-LP die er bekommt, ins Hemd und freut sich über die hundertste Scheibe des Pianisten....hehe... So ist das. Nur meine Meinung. Groet .....

 

Vom Hifi Aspekt her sehe ich bei Vinyl heute keinen Mehrwert. Wenn man die Möglichkeit hat, Vintage Vinyl gut erhalten zu erwerben, dann ist das noch was anderes, aber wenn Du ein Album digital aufnimmst, dann einen Vinyl tauglichen Master erstellst, dann wird Die Schallplatte nicht besser klingen als ein High Res Download. Ein mehr als CD Qualität High Res Download bietet bei den aktuellen Produktionen akustisch ganz sicher das beste Erlebnis. Die Vinyl Neuauflagen der Blue Note Alben sind auch zum Fürchten, weil es größtenteils Pressungen von irgendwelchen schäbigen CD Masters sind.

Dave war kürzlich in Japan auf Tour und hat ein paar Vintage Vinyls mitgebracht, in Tokyo gibt es einen großen Laden. Das ist dann wieder Klasse, zum Hören und zum Anschauen. Optisch sind die einfach herrlich, ich hätte so gerne mal eine aus unserer Produktion als Vinyl designed. Das Coverdesign lässt sich auch ganz anders gestalten, was bei Vinyl toll aussieht, funktioniert bei CD aus Gründen der Größe oft nicht. Die alten Blue Note Covers sind seit Jahren mein Vorbild bei meinen Entwürfen. Und ja, die Liner notes und alles sind mir auch wichtig, wobei man das bei Album Downloads auch bekommen kann.

LG Juju

 

Ich glaube, dass alle Künstler seit eh und je gejammert haben. Natürlich mit Recht, weil die Kultur, gerade die "niedere", seltenst adäquat entlohnt wird. Das war früher genau so wie heute. Ein paar schaffen es.

Ich habe in den 80ern Karriere gemacht. Unsere Veranstalter und damit unser Sprungbrett waren die alternativen Kulturzentren und Klubs, die allerortens aus dem Boden sprossen. Eine sozialpolitische Bewegung, die es vorher und nachher in dieser Form nicht mehr gab.
Die Zeiten kann ich mit den heutigen nicht vergleichen, wie man auch die heutigen Zeiten aus Sicht eines gestandenen Musikers, der ein paar Konzerte gibt und ansonsten vom Unterricht leben muss, nicht mit der Welt der gerade ins Netz hinein wachsenden Jugend vergleichen kann. Die hat andere Chancen als ich mit 62 Jahren. Und eben auch Chancen, die ich gerne gehabt hätte.

Jede Generation hat ihre eigenen Chancen sowie ihre eigenen Schwierigkeiten. Es wird aber nicht immer schlimmer.

Sicher ist das eine Wegwerfkultur geworden. Früher hatte man Knebelverträge.

Gute Musiker aber wird es immer geben.

 

@Juju :
Wegen aktueller Vinyl-Produktion:

vielleicht kannst du dich mal mit @bluemike austauschen:

https://www.saxophonforum.de/threads/neue-vinyl-platte-und-verlosung.43116/#post-508417

Ich hab zwar keine Ahnung, um was für eine Auflagenhöhe es sich bei ihm handelt, aber fragen kostet ja schließlich nichts.

Edit: sorry, der Link sollte eigentlich auf den Threadanfang zeigen. Hat irgendwie nicht funktioniert, Asche auf mein Haupt. Aber Hochscrollen schaffst du sicher auch ohne mich

 

Ich habe echt keine Ahnung, aber wie viel (wenig?) verdient denn ein Musiker von der Qualität und des Renommees eines Dave O'Higgins z. B?
Geht es wirklich um die Existenzgrundlage?
Das kann (mag) ich mir gar nicht vorstellen...

LG

last

 

Hab mal gegoogelt... das ist ja unfassbar...

http://www.jazzstudie2016.de/

https://www.spiegel.de/kultur/musik/jazzmusiker-in-deutschland-nur-1000-euro-im-monat-a-1083815.html

http://www.backstagepro.de/thema/st...lich-1000-euro-im-monat-2016-03-16-HFN7YLWgfX

https://www.abendblatt.de/kultur-live/article209099843/Wie-wenig-Jazzmusiker-verdienen.html

last