Hallo, durch den Thread zu den Blues-Saxern bin ich jetzt auf King Curtis u.a. aufmerksam gemacht geworden. Wie haben die Jungs eigentlich die ganze Zeit über (wie z.B. in diesem Titel) diesen heiser schreienden Sound erzeugt. Ist das die ganze Zeit gecrawlt? So intensiv wie der Crawl-Effekt klingt es aber eigentlich auch gar nicht. Andere Klangparameter wie Ansatz, Atmung etc. oder Setup-Frage? Hans
Jetzt hast mich neugierig gemacht Warum sollte ein Sax, wenn man es mit 10er Öffnung und Einser Blättern spielt so klingen ? Gruß, xcielo (der auf'm Alt ne 10*-Bahn, aber 2er Blätter spielt)
Wenn ich mal zum testen so ne 10er bahn drinne hatte und nen weiches Blatt, klang das von sich aus so unsauber, wenn ich gas gegeben habe, wie man es von den Roch'n'Roll Tenorsaxophonen kennt.
@Leon Gute Idee, der Gedanke "Große Öffnung + extrem leichtes Blatt" scheint mir recht nachvollziehbar, müsste man mal probieren. @chino Danke schon mal für die Rechtschreibkorrektur: Meinte natürlich auch "Growling" und nicht "Crawling". Aber hört sich das nicht eigentlich heftiger an und wird nur über kürzere Strecken eingesetzt? Spielt nicht jemand solche Sachen? Spike?
Der Effekt des Growling ist ja auch abhängig davon wie intensiv und was und welchen Ton (oder auch nicht Ton) man singt. Der Klang in der Aufnahme von dem ich vermute dass du ihn meist entsteht mit absoluter Sicherheit durch Growling. Wir haben auch schon im ganzen Sax-Satz ein komplettes Stück mit Growling gespielt.
Im Shea-Stadion im Parallel-Video growlt es auch heftig. Schön, wenn man ein ganzes Stadion so zum Fliegen bringt
Ich spiel 2 1/2 rico's auf 120er Öffnung und hab viel geübt, man muss mit ein sehr obertonreiche sound spielen, "growlen" ist es nicht immer.
Also jetzt bin ich ja baff: 'ne 120er Öffnung - und ich dachte, die 10er von Leon ist schon groß. Was gibt denn die Zahl eigentlich an. Sollte die von Leon erwähnte also eher eine ungewöhnlich enge sein?
Die Zahl gibt die Bahnöffnung an. Allerdings ist nur die 120 genau, denn die Bezeichnung bezieht sich auf 1/1000 Zoll. Ich glaube nur Berg Larsen und Ponzol Mundstücke geben die Bahnöffnung so an. Ein Otto Link 10 würde er Öffnung eines Berg Larsen 130 entsprechen. Kannst ja mal auf dieser Vergleichstabelle schauen.
Ah, danke Matthias, dann haben Leon und Spike also Ähnliches gemeint: eine Öffnung von 0,130 Zoll (3,30 mm) bzw. 0,120 Zoll. Schade, der Typ 210 meines alten DDR-Produktes von B&S (Metall) lässt sich in der Tabelle nicht einordnen. Werde mal eine Schiebelehre bemühen.
Ich messe grundsätzlich die Öffnung eines MPC mit den Blechplättchen, mit denen man die Elektrodenabstände der Zündkerzen überprüft. Das is genauer als mittels Schiebelehre. Zur Ergänzung: Bahnlänge messen mittels Blatt Papier, das bei montiertem Blättchen eingeschoben wird. Warum und wann ich das mache? 1. Bei einem MPC ohne Bezeichnung, um es einzuordnen in meine private "Tabelle" (noch recht klein ) 2. Streuung überprüfen 3. Exaktheit der Fertigung 4. Hab die Erfahrung gemacht, dass häufig recht ungenau gefertigt wurde / wird ..... Brille
Um Matthias noch zu ergänzen: das 10er Link entspricht nur beim Tenor einem 130er Larsen. Die Link werte sind willkürliche nummern und die Larsen zahlen absolute Werte. Ein 10er Link auf dem Tenor hat 130, genauso hat ein 9er Link aufm Bari 130 usw. @Hans: Zu 99,99% hast du 2,1mm Öffnung. Nach Tabelle von Duchstein beim Tenor etwa ein 5-5* Viele Grüße Chris
Das Link-System macht für mich mehr Sinn. Wenn ich auf dem Tenor ein 8* spiele, kann ich davon ausgehen das ich auf dem Alto oder Sopran ,bei gleicher Spielweise, ähnlich klarkomme . Wenn ich mit 0,130 Zoll auf dem Tenor klarkomme, werde ich mit 0,130 auf dem Sopran doch arge Schwierigkeiten bekommen.
Wie ist denn die Intonation bei der Kombi sehr offene Bahn und leichtes Blatt? Kann mir so garnicht vorstellen, wie man das halbwegs in den Griff bekommen soll, hab´s aber auch noch nie ausprobiert. Kann mir schon vorstellen, daß das ganz schön rankst(gibt es das Wort in Hochdeutsch überhaupt*g*), aber der Ton wird dann doch auch sehr dünn, oder? Ich spiele zum Beispiel ein Brancher B31 Mundstück mit Rico Select Jazz3S(noch) und diese Kombi ist schon ziemlich Heavy und rockig, aber trotzdem mit Volumen.
@claptrane: Weiß nicht, mir sind absolute zahlen lieber. Meinetwegen spiele ich auf dem einen ein Selmer auf einem ein Link und auf dem anderen vieleicht so ein komisches Brancher, da hab' ich dann drei Nummernsysteme. Toll. Naja, kann man ja bei Duchstein nachkucken Viele Grüße Chris
Ich weiß ja nicht, ob Rico Royal 2 (bei Link STM 10*) schon "leicht" ist, aber ich kann nicht behaupten, dass ich nen dünnen Ton hätte. Die hohen Töne geraten mir ab und an vielleicht ein bisschen spitz. Vielleicht schaff ich es ja auch irgendwann mal ne Aufnahme hier abzulegen. Die Kombination macht die Musik. Auf meinem 8* hab ich 2 1/2 er gespielt, und ganz früher auf nem 5* hab ich gekürzte 3 1/2 er (also ca 4) genommen. Auf dem Tenor mit 7* greif ich gerne zu 3 er Blättern. Offene Bahn und leichte Blätter haben ganz ähnliche Klangeigenschaften wie geschlossenere Bahn und dickere Blätter. Es geht da um Nuancen. Von Phil Woods wurde mir mal berichtet, er würde ne ganz offene Bahn und 1 er Blätter spielen, und der hat bestimmt keinen dünnen Ton. Hinsichtlich der Intonation sind offene Bahnen immer problematischer, da der Ziehbereich deutlich größer ist als bei geschlosseneren Bahnen. Ich komme mit dem 10* einfach besser klar als mit dem 8*, wobei das auch gut daran liegen kann, dass das 10* besser gearbeitet ist. Bei Link gibt es ja immense Streuungen. Nur hab ich keine Lust, dauernd neue Mundstücke auszuprobieren auf der Suche nach dem heiligen Gral. Das 5* klang auch Klasse, allerdings konnte ich damit keine Subtones spielen. Das war auf meinem ersten Jazz Workshop ein kleines bisschen peinlich. Der Lehrer bekam auf meiner Kanne allerdings kaum nen vernünftigen Ton raus. Von so Holzscheiten bin ich aber gottlob weg. Gruß, xcielo