Hallo an alle Ich bin neu hier im Forum, spiele Tenor und habe vor auf meinem Instrument richtig cool zu werden. Mache unter anderem viel Mundstückübungen, Longtones und Obertonübungen. Dadurch kann ich schon ziemlich gut die High Tones spielen, ohne dass ich sie explizit allzuviel übe. Ich habe das Gefühl, dass die High Tones ohne Mühe kommen und dass ich am Ansatz oder am Blasdruck gar nichts ändere. Das einzige was sich bei mir verändert ist die Form der Mundhöhle und des Rachens. Nun kommt mir ein Buch in die Hände, DAS GROSSE BUCH VOM JAZZ und da drin steht folgendes: "Flageoletts - hohe, pfeifende Töne - werden mit dem gleichen Fingersatz, aber mit höherem Blasdruck, festerem Ansatz und nach vorne gezogenem Unterkiefer erzeugt. Diese Töne sind schwierig zu kontrollieren, können aber als besonderer Effekt nützlich sein." Ich ändre, wie gesagt, nichts am Blasdruck, beisse auch nicht fester und den Kiefer ziehe ich auch nicht vor. Was hält ihr von dem ganzen?
Ganz kurz: du machst es richtig, im Buch stehts falsch. Also keinen Kopf machen. Wenn du es richitg lesen willst, mußt du bei Rascher oder Liebman reinschauen
Ich kann mich nicht erinnern, wo bei Rascher konkrete Hinweise auf Zungen- oder Halsstellung zu finden sind. Kannst du mir die Stellen verraten? Mit richtig oder falsch habe ich in dem Zusammenhang meine Schwierigkeiten. Ich habe mal eine Aufnahme von Illinois Jacquet gesehen, der rührt mit seinem Unterkiefer total rum, hat einen tollen Sound, kann tief und im nächsten Moment Flageolett spielen. Ich kenne andere, die einen schulmäßigen Ansatz haben, und bescheiden klingen.
Hmmm, das wundert mich jetzt aber, oder auch nicht? Was ist denn nun richtig? Mr. X propagiert, den Ansatz nicht zu verändern.
Hallo! Grundsätzlich gibt es zwei "legitime" Ansätze: 1. den klassischen Ansatz (mit der Unterlippe leicht über die Zähne gewölbt, oben die Zähne drauf und das ganze luftdicht mit den Lippen verschließen ohne zu verkrampfen) - als Mega-Kurzbeschreibung! 2. den Jazz-Pop-Rock-Ansatz (mit den Lippen in einer Art "Kussmundstellung") - auch als Mega-Kurzbeschreibung Klassischer Ansatz bedeutet NICHT, das man damit nicht auch Jazz-Rock-Pop spielen kann. Jazz-Rock-Pop-Ansatz bedeutet in der Regel damit nicht "klassisch" blasen zu können. Ich will hier aber keine Diskussion über "den einzig wahren Ansatz" lostreten. Die wäre wohl heftig am Thema vorbei. Ich rate von mir aus immer zum klassischen Ansatz, mit dem ich alles spielen kann. Und dieser Ansatz wird bei mir nicht verändert beim Spiel. Bei Liebmann kann man einiges zum persönlichen Saxophonsound lesen und Rascher hat einige Übungen zu Top-Tones geschrieben. Ich kenne Leute, die klingen mit dem einen Ansatz bescheiden und andere, die mit dem anderen bescheiden klingen. Ich empfehle hierzu grundsätzlich qualitativen Unterricht! Zu Top-Tones gibt es noch ein spezielles Buch mit Altissimo-Griffen. Ich finde es nur gerade nicht - mehr Infos liefere ich nach, sobald ich es gefunden habe. Schöne Töne!
Der spielt doch sicher gerade mit Zirkularatmung und hat hier nur seinen Luftvorrat im rachenraum vergrössert. SCNR, Dirk
Sims ist auf fast allen Fotos so zu sehen. Ich glaube kaum, dass er immer mit Zirkularatmung spielte.
Stan Getz hat auch die Backen aufgeblasen , und dies dann mit dem klassischen Ansatz kombiniert, das hab ich sonst noch nie gesehen.
Das mit dem Rachen ist bei Liebman sehr gut beschrieben. Es gibt nicht den DEN richtigen Ansatz, es gibt verschiedene hernagehensweisen, mit verscheidenen vor- und Nachteilen, und dann ist das nochmal von person zu person unterschiedlich, wie was funktioniert. Aber bei dieser Formulierung: "Flageoletts - hohe, pfeifende Töne - werden mit dem gleichen Fingersatz, aber mit höherem Blasdruck, festerem Ansatz und nach vorne gezogenem Unterkiefer erzeugt. Diese Töne sind schwierig zu kontrollieren, können aber als besonderer Effekt nützlich sein." stellen sich mir die Nackenhaare auf. Wenn jemand in der Lage ist, TopTones mit dem Rachen zu produzieren und alternativen Griffen, dann ist das perfekt und sollte nicht geändert werden.
Hallo Leon! Ich möchte Dir insofern widersprechen, als das es schon DEN Ansatz gibt, wenn man z.B. klassisches Saxophon studiert. Und zu Deinen aufgestellten Nackenhaaren wünsche ich mir immer eine große Toleranz - grins - auch wenn ich mir Dich gerne mit aufgestellten Nackenhaaren vorstelle! Schöne Töne!
Danke, das wollte ich hören. Ich lerne auch nach Liebman. Gibt es noch ähnliche Bücher? Die Griffe habe ich aus verschiedenen Büchern zusammengesucht. Dass Die High Tones die Obertöne von irgendwas sind, ist mir klar. Was mir nicht klar ist, ist von was. Z. B. gibt es den Griff für den Bb''': Zeigefinger+Mittelfinger LH, Zeigefinger+Mittelfinger RH. Mit dem selben Griff kommt auch F''' ganz gut. Aber welcher Ton ist die Grundlage dazu?
Altissimo Griffe können von Sax zu Sax und Setup variieren, ein sehr umfangreiche Grifftabelle findet man bei Peter Wespi auf wespi.com oder Google weiss bescheid. gruss - spike
Stimmt nicht, es gibt ne Überzahl an klassischen Saxophonisten die des klassischen verwenden, aber es gibt auch weltklasse klassische Saxophonisten, die diesen nicht verwenden. LG Saxklassik
Mag sein, aber ich glaube nicht, dass es das ist wsa Thomas meinte. Ich habe es so interpretiert, dass es bei den Klassikern dazu EINE FESTE Lehrmeinung gibt, die im Studium verlangt wird. @ Bluezzbrothers, hinten im Liebman stehen noch massig an empholeneren Literatur. Rascher z.B., nebenbei, ich hab mal gehört, dass der Liebman unterricht bei dem hatte, was ist da eigentlich dran?
Da ist gar nichts dran. Liebman, Brecker, Dolphy u.a. hatten Unterricht bei Joe Allard, von dem auch viele Übungen stammen, die Liebman in seinen Büchern publiziert.