höhö

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gast, 21.Mai.2010.

  1. Gelöschtes Mitglied 5398

    Gelöschtes Mitglied 5398 Guest

    Ich würd sagen Beides:

    "Häh, was machen die denn da?! Cool!"
    :-D
     
  2. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Coolie, ich kenne New York's "Sound" recht gut und von mir aus auch gerade deswegen wiederhole ich: Diese Aufnahmen sind niemals in einem wo auch immer gelegenen Außenbereich gemacht worden.

    Die Aufnahme erscheint aufgrund ihrer klanglichen Charakteristika einem kleinen Saal entstanden, die Entfernung zum Mikrofon ist konstant. Aufgrund des besonders warmen Klangs vermute ich darüber hinaus, dass die Aufnahmen mit einem Großmembran-Mikro gemacht wurden. So etwas passt schwerlich auf eine Videokamera.

    Tut mir leid, das Ganze ist zwar zweifellos großartig gespielt, aber nicht live auf einer Straße in New York.

    LG - Chris
     
  3. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Live, mitten in Deutschland :-D

    Ich habe eine Zeit lang in dem multikulturellen Viertel einer Süddeutschen Großstadt gewohnt, in einer Gegend, in der die Mieten nicht soo teuer waren, in der sich italienische Autocorsos bildeten, wenn Italien Fußball spielte, der Samba auf der Straße abging, wenn Brasilien spielte, die Türken über den Umsatz ihrer Kebabbuden an solchen Tagen nicht klagten und die deutschen Technikstudenten der Hochschulen sich freuten, dass wieder mal los war und sich ins bunte Leben mischten. In dieser Gegend dauerte es ein wenig länger als in anderen Wohngegenden, bis des Nachts Ruhe in die Straßen einzog. Aber irgendwann waren die Kinobesucher zu Hause, die Theater geleert und verriegelt, Kneipenwirte und Barkeeper verabschiedeten die letzten Gäste, bevor sie die Türen verschlossen.

    Und dann, wenn es ruhig geworden war, hörte ich manchmal einem Saxophonspieler zu auf seinem Heimweg. Leise kamen seine Töne um die Ecke und schlichen sich in meine Träume. Sie wurden lauter, ich wachte auf und lauschte ihnen bis ans Ende der Straße. Er kam unregelmäßig aber beständig. Vielleicht war er auf dem Heimweg von einer Session, einem Auftritt irgendwo? Vielleicht wollte er nur das Echo seines Spiels in den ruhigen Straßen hören? Ich weiß nicht, ob er alt war oder jung, ob er Familie hatte und Kinder, im Beruf feststeckte und diese Nächte sein Ausgleich waren. Ich hätte ihn gerne angesprochen, diesen fremden Saxophonisten, doch dann hätte ich sein Spiel gestört und ich lauschte ihm so gerne.

    In dieser Zeit habe ich beschlossen, dass ich Saxophon spielen möchte. Aber das Leben hatte mich fest im Griff und es dauerte noch viele Jahre, bis ich es endlich angegangen bin. Ich denke noch oft an seine schönen Töne. Ich glaube, es war ein Tenor.

    Das war live! und es war mitten in Deutschland! :-D

    Cara
     
  4. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Das ist eine sehr schöne Geschichte!!! :)

    Zu dem Youtube-Clip: das ist 100%ig live. Raumakustik (und auch Straßenakustik) ist mein Job und das ist genau dort aufgenommen. In NY war ich übrigens auch schon, tut aber nix zur Sache.

    Die in manchen Ohren konstante Lautstärke kommt durch den Auto-Gain der Kamera und nachträgliches Komprimieren der Aufnahme. Die beim Spielen vorkommende Absenkung der Nebengeräusche, sowie die EINDEUTIGE Änderung des Verhältnisses von Direktschall zu Reflexionen der schallharten Straße und Häuser bei Distanzveränderungen verraten das ganz deutlich.

    Es gibt noch 1000 weitere Indizien, im Prinzip reicht es den Jungs auf die Finger zu gucken. Aber auch die Akustik sagt: eindeutig dort in der Straße aufgenommen.

    Gruß Chino
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Och, es ist eigentlich ganz egal ob es live ist, oder nicht!
    Aber, das was ihr grad gesagt habt, Cara und du, chino, dass ist richtig schön! :)
     
  6. HarryK

    HarryK Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich hab mir das Video betsimmt schon zehn Mal angesehn.
    Das ist echt genial! Allein das Thema "Stompin at the Savoy" ist perfekt gespielt. Subtone, sanft, laid-back.
    Und der Sound des Tenor... und am Schluß hängt er so nebenbei "In a sentimental mood" dran.
    Ich glaub ich schalt es nochmal an.

    @Cara: deine Geschichte klingt wie der Anfang eines wunderbaren Buches.

    Harry

    :sensatio:
     
  7. cara

    cara Strebt nach Höherem

    Danke, :) dass Euch meine Geschichte gefallen hat. Sie ist wahr und ich schreibe gerne Geschichten, die ich erlebt habe, über Situationen, die ich gesehen habe, über Menschen, die ich mag. Ich meine, es ist wert, soetwas festzuhalten und außerdem macht es Spaß wie Saxophon spielen, womit man eigentlich ja auch Geschichten erzählt.

    Geschrieben habe ich sie für diesen Threat, weil mich die beiden Jungs im Video daran erinnert haben und ich zudem der Meinung bin, dass man nicht 17 sein muß, um sich solch einen Spaß zu gönnen. Er entsteht aus dem Moment gepaart mit der eigenen Spontanität, die wir uns erlauben dürfen, egal wie alt wir sind. Wir wissen nicht, welche positiven Wirkungen wir haben, wenn wir uns nicht oder jedenfalls nicht immer normieren lassen. Und nach Amerika müssen wir dafür auch nicht gehen. ;-)

    Auch Prislop hatte eine Geschichte erzählt, wie er zum Saxophon spielen verführt wurde. Steht in seinem "mySaxSpace". Ein Rentner, der sich seinen Schneid und seine Spontanität bis ins Alter von niemanden abkaufen ließ, hatte ihn fasziniert. Wunderbar. :-D

    Cara
     
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