Hohe Töne klingen zu dünn

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von PimpmySax, 29.August.2011.

  1. PimpmySax

    PimpmySax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi!

    Da ich mit der SuFu nichts gefunden hab, mach ich dazu mal ein neues Topic auf.
    Ich bin mit meinem Sound mittlerweile weitestgehend zufrieden. Eine Ausnahme bilden jedoch die hohen Töne ab c#''' aufwärts, eben die Töne, die man mit den Palmkeys spielt. Sie klingen mir alle zu dünn. Wenn ich sie spiele, muss ich relativ viel Druck vom Ansatz geben, damit sie richtig intonieren, aber der Sound bleibt leider auf der Strecke.
    Wenn ich beispielsweise von Joshua Redman Stücke laufen lasse und dabei die Transkriptionen mitlese, staune ich nur, wie homogen sein Sound in dieser Lage ist. Bei ihm klingt ein e''' genauso (von der Tonqualität) wie ein a'''
    Habt ihr Übungen und Tipps, wie man sich in der Hinsicht verbessern kann?

    VG pimp
     
  2. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Sowas kann immer mehrere Gründe haben. Einer ist, dass Joshua Redman schon ein paar Jahre länger übt und sicherlich mehr als du.

    Ansonsten kann das an zu dünnen und ausgelutschten Blättern liegen und an fehlender Atemstütze.

     
  3. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

    Hey pimpy, wie ernst ist denn diese Frage?

    Falls sehr ernst: mit Joshua hast du dir schon den Richtigen herausgesucht. Sein Sound, gerade in hohen Lagen, ist bewundernswert - für mich sogar konkurrenzlos. Wenn du immer schön mit ihm zusammen übst, wird's mit der Zeit besser.
     
  4. PimpmySax

    PimpmySax Nicht zu schüchtern zum Reden

    An den Blättern liegts nicht, hab das Problem auch bei neuen und bei eingespielten Blättern. Auf die Stütze werd ich nochmal genau achten, wobei ich auch daran bewusst gearbeitet hab. Ich kanns mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass es daran liegt.

    Es ist schlichtweg unmöglich, solange zu spielen wie er, weil er länger spielt, als ich alt bin.
    Aber irgendwie muss er ja das Problem in den Griff gekriegt haben. Und einige der Sax-Veteranen hier spielen ja vielleicht schon so lang wie er und können von ihren Erfahrungen berichten.

    VG pimp

    Btw, diesmal ernst gemeint und danke für die unernste Antwort, kai!
     
  5. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

    Nein, nein - meine Antwort war schon ernst gemeint. Wenn du seine CDs hörst und versuchst deine Töne so klingen zu lassen wie seine - dann ist das eine gute Übung. Vieles wirst du dabei evtl. unbewusst richtig machen.

    Ansonsten kann ich dir empfehlen: Kauf dir ein SBA und ein altes O.Link. Das meine ich auch ernst(!) - du müsstest halt etwas Geld übrig haben - und auch Zeit investieren, um ein Gutes zu finden.

    Was für ein Horn spielst du denn?
     
  6. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich denke, dass man da vielleicht mit Obertonübungen (Liebman) gut weiter kommen kann. Ich drücke dann auch zu sehr zu und dadurch wird der Ton dann dünn, oft sprechen die Töne ab E gar nicht mehr vernünftig an. Für einen offenen Sound in den Höhen muss man viel mit dem Kehlkopf machen und entspannt bleiben. Ich hab mir zum Beispiel solche Gummidinger für die Palmkeys besorgt weil ich gemerkt hab, dass ich mich zu sehr verrenken muss um die Töne zu spielen und dadurch schon verspannt werde. Eine genaue Tonvorstellung ist sicherlich auch absolut wichtig, da man viele Veränderungen im Vokaltrakt unbewusst macht.
    Bei mir ist das Thema auch ne große Baustelle, du bist also nicht allein! ;-)
     
  7. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo pimpy,

    du willst dich verbessern, dann gehe ich davon aus, daß du die dinger draufhast.

    ich habe ein ähnliches problem, bedingt durch längere pause und neues saxophon.

    meine palmkeys sind wieder einigermaßen da. das altissimo register ist leider noch so gut wie tot.


    (brauch griffe, wo bist du griffemacher, hilf mir)


    mein herangehensweise,

    chromatische tonleiter, etwas 10 mal pro übungseinheit.

    etüden, etüden, etüden... (natürlich über den gesamten tonumfang) mind. eine stunde täglich. (mehr ist besser) wichtig für mich, auch extreme sprünge machen.

    habe hier etüden, die sich überwiegend mit pk befassen. habe ich selbst geschrieben, finde die dinger nicht ganz schlecht. gehen durch alle tonarten, von oben bis unten.

    trainiere gleichzeitig deine fähigkeit, noten mit hilfslinien schnell zu lesen. (oben und unten)

    grundsätzlich würde ich dir, wenn du das wirklich lernen willst, auch den voxman mit seinen ausgesuchten etüden empfehlen.

    den rascher mit seinen 158 übungen - geht bis f''', kannst du aber fis mit einbauen. wenn du kapiert hast, was du da spielst, kannst du die auch auswendig machen. (dann schlägst du mehrere fliegen mit einer klatsche)

    nochmal, für mich ist wichtig, die pk übungen täglich zu machen. glaube nicht, wenn du sie einmal kannst, daß du sie für immer behälst. üben, ü...

    und wenn du sie einmal drauf hast, nicht weniger üben, bleib am ball, dein klang wird es dir danken.

    meine meinung. jeder darf eine andere haben.

    gruß
    hanjo






     
  8. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Das ist natürlich Unsinn, ich dachte wir wären mittlererweile über den Punkt hinaus, aber egal.

    @Pimpmysax

    Ist denn beim Spielen der problematischen Töne dein Hals auch richtig offen und ist dabei die Vorstellung eines großen Tones im Kopf? Zusammen mit der Atemtechnik könnte ich mir vorstellen, dass es das Problem etwas bessern könnte.

    Dieses Problem lässt sich wie die meisten nur durch gezieltes Üben beheben, da hilft dir ein teures Sax auch nur sehr bedingt weiter. Es gibt ein Video von Eric Marienthal, dass sich mit unter anderem dieser Thematik beschäftigt, und natürlich zahlreiche Literatur, die teilweise ja auch schon erwähnt wurde. Den größten Wendepunkt hat bei mir der Proberaum gebracht, wo ich, unabhängig von der Uhrzeit und ohne Frevel der Nachbarn, ganz gezielt an solchen Problemen arbeiten und auch speziell laut spielen üben kann. Und diese Sache erfordert viel Arbeit...

    Viele Grüße

    Wilson
     
  9. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Eigentlich sollten die Töne in der oberen Oktave eher nach "zu hoch" tendieren, als nach "zu tief". Wenn Du viel Druck an den Ansatz geben musst, dann hilft es vielleicht das Mundstück ein klein wenig weiter aufzuschieben. Das nimmt den Druck im oberen Register. Im unteren musst Du dann entsprechend runter korrigieren.

    Möglicherweise ist es ja genau das, was Deinen Ton entkrampft.
     
  10. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

    Nee, nich egal. Das ist natürlich kein Unsinn. Er führte Redman als einen an, dessen hohe Töne ihm sehr gut gefallen. Natürlich ist Redman ein Profi - und trotzdem ist auch sein SBA dafür verantwortlich. Diese bestimmte Klangtextur bekommst du mit einem Yamaha (z.B.) nicht hin - da kannst du 300 Jahre Longtone-Übungen machen.
     
  11. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Bitte jetzt nicht in jedem Thread diese Diskussion ausbreiten.
     
  12. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Och Matthias.
    Ich hatte mich gerade drauf gefreut, wie es weitergeht
    :-D

     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Da ich auch davon "...noch nichts verstehe..." hätte ich dann auch noch meinen Senf dazu geben können :-D :-D :-D

    Duck und wech....

    LG

    Dreas
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Hallo Pimp!


    Das muss kein objektives, sondern kann durchaus auch ein subjektives Problem sein, denn Du hörst als Spieler diese hohen Töne anders als die tieferen, weil sie ja von sehr weit oben am Sax kommen, was unter Umständen die Wahrnehmung täuscht.

    Hast Du Dich schon mal aufgenommen?
    Was sagen andere Hörer dazu?


    Dann drückst Du quasi den Ton ab. Versuch die Intonation anders als über den Lippendruck zu beeinflussen.

    Wie lange spielst Du denn überhaupt schon?
    Ich habe nämlich die Beobachtung gemacht, dass manche Einsteiger noch gar nicht genug Ansatzmuskulatur entwickelt haben, um die hohen Töne locker zu erreichen, dann neigen sie zum "Beißen" und machen deshalb mehr kaputt als gut, wenn sie zu früh in die höchsten Gefilde des Instruments vorstoßen wollen/sollen. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  15. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

    Ach, diese Ironie hier ist ja kaum zum Aushalten.
    Ja, üben hilft ungemein. Aber Equipment kann eben auch seinen Beitrag leisten. Was ist dagegen einzuwenden? Herr Redman spielt nunmal ein SBA. Würde er diese Töne auf einem Conn spielen, wäre mein Tipp gewesen: Kauf dir ein Conn!

     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin pimpmysax,

    erste Übung:
    die hohen Töne anspielen, ohne den Druck von unten auf das Blatt gegenüber anderen Tönen zu erhöhen. Dazu musst du ggf. das Blatt etwas fester von der Seite umschließen, damit die Intonation stimmt.

    zweite Übung:
    diesen so gespielten Ton bei mp oder mf wirklich straight spielen, d.h. ohne Zittern und vor allem nicht weiter zubeißen, auch wenn du müde wirst

    dritte Übung:
    den Ton lauter spielen, wiederum ohne Beißen, nur aus dem Bauch heraus mehr Druck ausüben. Wenn die Lippen anfangen zu zittern, Pause machen.

    vierte Übung:
    den Ton anstoßen, dass er gleich da ist, und nicht hereinjault, bis hin zum knallharten Anstoß.

    fünfte Übung:
    immer und immer lauter werden, dabei wie gesagt, die Kraft nur aus dem Bauch heraus entfalten, nicht aus dem Kiefer heraus. Der größer werdende Druck im Mund sorgt automatisch für eine höhere Spannung, und natürlich auch schnellere Ermüdung.

    Aber natürlich geht das Alles nicht binnen 3 oder 4 Wochen, sondern dauert ein paar Jährchen, bis das sitzt, und auf einem Nicht SBA dann eben noch 2 Jährchen länger, aber es geht auf JEDER Kanne, sofern sie nicht absoluter Schrott ist.

    Viel wichtiger als die Kanne ist u.U. das Mundstück. Das sollte was taugen.

    Gruß,
    xcielo
     
  17. Rick

    Rick Experte

    So ist es.

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  18. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

    Interessant ist ja, dass niemand behauptet hätte, dass es nicht auf jedem Sax geht.
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Super, dann sind wir ausnahmsweise mal alle einer Meinung, das ist doch schön! :)

    Erfreut,
    Rick
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo saxkai,

    auch das hat ja keiner behauptet ;-)

    Wenn aber jemand eine solche Frage stellt (und ich nehme mal als Arbeitshypothese an, dass sie Ernst gemeint war, denn ansonsten würde ich darauf nicht antworten), und bekommt "nur" als Antwort eine, die auf das Arbeitsgerät des Musters abzielt, dann könnte er ja durchaus dem Fehlschluss erliegen, dass er sich nur ein Ebensolches kaufen müsste, und sein Problem sei gelöst.

    Dem wollte ich entgegen wirken.

    Gruß,
    xcielo
     
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