Hohe Töne

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von altomania, 25.November.2021.

  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @saxfax
    Vielen Dank für deinen Beitrag !
    Auf unser Forum ist doch immer Verlass.:)
    :applaus:

    Mir schoss heute früh unter der Dusche (passiert immer dort)
    ein Gedanke zu "Saxspielen und Unterbewusstsein" in den Sinn:

    Ja, wo kommen sie denn her, die Töne, die ich für den Bruchteil einer Sekunde im Kopf
    "Vorhöre", bevor ich sie dann praktisch ausführe ?

    Da spielt das Unterbewusstsein eine entscheidene Rolle !

    Selbst bei mir, als "Mittelstufen-Saxer" gehen vertraute Läufe so schnell,
    da bleibt überhaupt keine Zeit für den "denkenden Verstand"

    Wenn der sich meldet (übers Ohr) .... z.B. bei falschen Tönen,
    weiss ich, die Verknüpfung ist noch nicht perfekt.

    Die Verküpfung zwischen
    - Verstand (Wissen, welcher Ton ?)
    - Ausführung (Finger, Mundraum)
    - Unterbewusstsein (Ton vorhören)

    VG
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Du kannst bei oftmaliger Ausführung bestimmter Bewegungen (z.B. Griffe) diese mit Tonhöhen verknüpfen.
    Ich hab kein absolutes Gehör, höre aber am Saxophon die Töne, ohne sie zu spielen. Das genau kann man auch üben. Also z.B. eine Phrase vorsingen und dazu greifen und dann hören, ob es denn auch stimmt :)
     
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  3. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @SaxoDan
    Gefällt mir sehr gut, was und wie du schreibst.
    Melde dich doch bitte öfter, bei passenden Themen !

    VG
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich habe genau diese Erfahrung neulich mit einem Yamaha YTS 275 gemacht, das viel mehr Voicing nach oben benötigt als meine Yanagisawa TWO20U. Kein Problem, man merkt es und stellt sich drauf ein.
    Aber es ist schon ziemlich deutlich. Allerdings nicht nur für die Palmkeys, schon die Oktave ist viel tiefer (trotz fast Anschlag am Kork, also an meinem Pitchcenter liegt es eher nicht).
     
  5. altomania

    altomania Ist fast schon zuhause hier

    @SaxoDan Ich spiele ein SBA (1948) in der Regel mit einem Meyer M7M oder einem Syos Lorenzo Ferraro 7, habe auch noch ein 6er Jody Jazz DV NY. Die Blattstärke könnte auch eine Rolle spielen, da ich eher weichere Blätter spiele (Vandoren Java Green 2,5) oder Woodstone 3,0. Habe auch schon festgestellt, dass das die Woodstone in der Höhe besser und voller sind und nicht so dünn und "spitz".

    Könnte jemand mal kurz erklären, was man unter "Voicing" versteht? Habe das schon so oft gelesen, weiß aber nicht so recht, was genau es bedeutet.
     
  6. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Tach Alto,

    1. bestimmte Akkordlagen bei Klavier, Gitarre,.. : Umkehrungen, enge oder weite Lage,..

    2. bestimmte Positionen, Bewegungen, Kombinationen von Zunge, Rachen, Kehlkopf,.. zur Luftsteuerung, Tonbildung, Intonation,..

    definierte Grüße
    Dsharlz
     
  7. altomania

    altomania Ist fast schon zuhause hier

  8. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Für mich ist ein Meyer M7M schon eine echte Hausnummer. Ich spiele täglich im Unterricht und danach, bin also durchaus geübt, aber am meisten Spaß macht mir eine kleinere Öffnung auf dem Alto (Gerber NY 5* und Meyer M5M, was gerade von Phil Tone bearbeitet wird). Der Sound ist fett, die Kontrolle wesentlich leichter, wie ich finde. Mag nur mein persönlicher Eindruck sein, aber große Öffnungen müssen nicht zwingend schöner klingen. Die Intonation kann sich deutlich schwieriger gestalten. Hör mal Karolina Straßmeyer. Die spielt auch ein 5er.
     
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  9. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Pfeife dir ein Liedchen und achte drauf, was in deinem Mund passiert. Das nennt man Voicen.

    Das hat folgenden Grund: Nicht nur im Instrument entsteht eine stehende Welle, die den Ton erzeugt, auch im Innern von dir schwingt eine stehende Welle. Beide sollten bestenfalls zusammen schwingen.

    Auch das kannst du beim Pfeifen ausprobieren: Der gepfiffene Ton ist genauso laut außerhalb deines Mundes, egal ob du Luft ausstößt oder mittels Einsaugen pfeifst.
    Der Begriff Blasinstrument ist leider eher irreführend. Wir blasen nur, um das Blättchen anzuregen, nicht um den Ton durchs Instrument zu drücken.

    Das schaffte z.B. ein Alphornspieler gar nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.November.2021
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  11. Catweazle

    Catweazle Ist fast schon zuhause hier

    Hallo altomania,

    du hast schon eine Menge guter Tipps bekommen.
    Nur eins fehlt bzw. wurde von @bthebop erst kurz angerissen, nämlich: Welche Rolle spielt das Unterbewusstsein beim Spielen? Die Antwort hat er schon gegeben: Sicher eine große Rolle!
    Meine Frage dazu ist: Wie kann ich mein Unterbewusstsein positiv beeinflussen, wenn es ums Musik machen geht?

    Die Frage, wie das Unterbewusstsein effektiv zu ändern ist, sodass eine Veränderung merkbar ist, beschäftigt Psychologen und Psychotherapeuten seit langem. Der wichtigste Schritt ist sicher Bewusstmachung. Und mir fällt auf, dass du sehr negativ schreibst, wenn du über dein Problem berichtest.

    Zur Verdeutlichung, was ich meine, kopiere ich deinen ersten Beitrag hier komplett noch mal und markiere die entsprechenden Formulierungen fett:
    Ich hoffe, ich habe dir eine kleine Anregung gegeben.

    Liebe Grüße,
    Catweazle
     
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  12. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Catweazle
    ich verstehe, worum es dir geht.

    Aber, um nicht zu sehr ins Psychologische abzudriften, nur kurzer -Einwurf-

    In der Akzeptanz-Commitment-Therapie stehen u.a. folgende Basics im Mittelpunkt

    #1 Es gibt keine problematischen oder negativen Gedanken a priori.
    Gedanken werden erst zum Problem,
    wenn du dich zu sehr von ihnen vereinnahmen lässt.

    Heisst, bezogen auf die "Hohen Töne" von @altomania

    Wenn sie sich so stark von ihrer "Angst vor den hohen Tönen" vereinnahmen lassen
    würde, das sie das Saxspielen aufgeben würde ..... dann hätte sie ein Problem.

    Aber so: Schwächen erkennen, benennen, abstellen wollen ... völlig OK

    #2 wegen Unterbewusstsein ändern wollen ....
    Die Hoffnung, man könne Unterbewusstsein und eigene Emotionen ändern,
    ist ein weitverbreiteter Trugschluss.

    Emotionen machen, was sie wollen. Sie kommen und gehen.
    Das kann man nicht beeinflussen.
    Was man selbst beeinflussen kann, sind die Reaktionen auf die Emotionen.

    Super Beispiel immer:
    Ein Wildhüter und ein normaler Wanderer stehen unerwartet
    im Wald vor einem Bären:

    Angst in dem Moment haben beide.
    Nur, ..... der Wildhüter reagiert mit "Krach- und Breitmachen" und hat so eine realistische Chance.
    Der Wanderer mit "Wegrennen" und ist chancenlos.

    Damit schnell zurück zu -hoch fis-
    VG
     
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  13. Catweazle

    Catweazle Ist fast schon zuhause hier

    Hallo bthebop,

    es haben ja schon viele Leute sehr brauchbare Tipps gegeben. Die Psyche spielt aber auch eine wichtige Rolle bei der Musik. Und da du schon die Rolle des Unterbewusstseins angerissen hast, warum also nicht darüber reden?

    Danke für den Hinweis mit ACT! So verstehe ich dich gut und kann deine Gedankenwelt einordnen.
    Ich komme aus einer anderen Richtung, nämlich der tiefenpsychologischen, und zwar der etwas fortschrittlicheren, deren Begründer Arthur Janov sind oder rund 20 Jahre später Siegfried Petry.
    Die Stichwörter sind "Begleitetes Systematisches Wiedererleben" (Petry) und "Auflösung von Traumata durch nochmaliges Durchleben" (Janov).

    Die Tiefenpsychologen gehen davon aus, dass es sehr wohl negative Gedanken gibt.
    Sie gehen weiter davon aus, dass das Unbewusste durchaus umprogrammiert werden kann.
    A priori negative Gedanken sind bspw.: "Ich bin schlecht", "ich verdiene es nicht zu leben", "ich verdiene den Tod", "ich bin ein Versager", "was ich auch anfasse, misslingt", usw.
    Nach einer gelungenen Therapie im Sinne von Janov oder Siegfried Petry treten solche negativen Sätze gar nicht mehr auf und müssen nicht immer wieder von Neuem mühselig bearbeitet werden.

    Aber das wäre jetzt eine ausufernde Diskussion. Keine Angst, die will ich hier nicht entstehen lassen!
    Ich möchte nur sagen, man kann ein Problem durchaus auch von der anderen Richtung angehen kann.

    Bei @altomania fiel mir sofort beim Lesen auf, mit wie vielen negativen Sätzen sie ihr Problem schildert. Und diese Sätze haben wiederum eine Wirkung auf ihr Unterbewusstsein.

    Sie könnte z. B. denken, wenn sie die hohen Töne übt "es geht noch nicht so, wie ich es mir wünsche, aber es wird mit jedem Üben besser." Mit dem Wort "noch" lässt sie sich eine Hintertür offen für ihr Unterbewusstsein.

    Oder anstatt "Ich hadere noch mit den hohen Tönen" "Ich bin noch damit beschäftigt".

    Vielleicht mal alle Sätze positiv umformulieren, @altomania?
    Ist das eine Anregung?
     
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  14. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Catweazle
    Gute Idee.
    ACT lässt grüßen ! :)

    Eine Möglichkeit wäre, das Wort -aber- (mit dem Gedanken dahinter )
    durch das Wort -und- zu ersätzen.

    Ja, ich weiß, locker lassen, aber das fällt mir sehr


    VG
     
  15. SaxoDan

    SaxoDan Ist fast schon zuhause hier

    Mach ich gerne wenn ich Zeit und Nerven dafür hab... Im Moment schaue ich leider viel zu selten ins Forum obwohl ich sicherlich selber auch das ein oder andere Thema hätte...
    Und ganz lieben Dank für das Lob, sowas ist echt schön zu hören/lesen!

    @altomania:
    Ich finde, du spielst ein relativ "komplexes" Setup - altes Sax, diverse Mundstück die alle ihre Eigenarten haben, die Woodstone-Blättchen habe ich noch nie probiert. Über diese Aussage kann gestritten werden, dazu habe ich aber keine Lust. Das ist auch nicht negativ gemeint, sondern es gestaltet einfach nur die Ursachenfindung schwieriger.
    Mein Lösungsansatz für Probleme besteht aus systematischer Fehlersuche und die kann manchmal auch mit einem Ausschlußverfahren beginnen. Also in deinem Fall tauscht du einzelne Komponenten aus und vergleichst ob es Unterschiede gibt. Dann kannst du gegebenenfalls ausschließen ob entweder der Korpus, Mundstück oder das Blatt der Verursacher ist. Danach kannst du dich auf den potentiellen Verursacher konzentrieren.
    Natürlich spielt die Psyche auch eine Rolle - deswegen finde ich es bei Kindern toll, Sax nehmen, reinpusten und läuft. Sobald sie anfangen darüber nachzudenken was sie tun (und das ist auch gut so), wird es sofort wieder ein wenig schlechter. Aber das ist normal und gibt sich auch wieder. Generell denken wir Erwachsene zu viel nach anstatt auf unseren Bauch zu hören...^^
    Vielleicht hilft dir das bei der Analyse,
    Schöne Grüße,
    Daniel
     
  16. Catweazle

    Catweazle Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt! Wenn man das "aber" durch "und" ersetzt, nimmt das aus dem Satz die Strenge und Negativität.
    Sehr schön! :thumbsup:
    Jetzt bin ich gespannt, was @altomania von unseren Vorschlägen hält. Oder ob sie sagt, wir sollen sie verschonen mit unseren "Psychologieweisheiten"?

    @altomania: Ich finde dein Setup auch eher heikel.
    Moderne Mundstücke klingen meist nicht überzeugend auf Vintage Saxophonen.
    Ich will nicht dogmatisch sein, es mag Ausnahmen geben, aber da der Klang dein Problem ist, kann es lohnen, vielleicht ein anderes Mundstück zu testen.
     
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  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Meyers funktionieren ganz sicher auf SBAs, so viel kann ich sagen.
    Hab einige Kollegen, die dieses Setup spielen.
     
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  18. Catweazle

    Catweazle Ist fast schon zuhause hier

    Die alten Meyer ja.


    @altomania: Spielst du ein altes Meyer MPC oder ein neueres?
     
  19. altomania

    altomania Ist fast schon zuhause hier

    Aaalso....euer tiefenpsychologischer Ansatz erheitert mich gerade ein wenig, hätte nicht gedacht, dass so eine einfach Frage nach dem Üben der hohen Töne so ausschweifen würde und mein Geschreibsel gleich psychologisch gedeutet wird ;) Ich bin ein durchweg positiver und pragmatischer Mensch und zuversichtlich, auch diese Hürde irgenwann zu meistern und bin einfach nur auf der Suche nach Tipps zum Üben oder Verbesserung.
    Das Meyer funktioniert sehr gut auf dem SBA, mit dem Syos arbeite ich noch ein wenig, werde aber vermutlich wieder zum Meyer zurückkehren und wenn es korrekter im Spiel sein soll, dann nehme ich auch gerne das 6er Jody, also alles gut. Ich finde, dass es auf dem Alt eh lange dauert, bis die Höhen gut, voll und schön klingen und ich möchte dies einfach üben. That's all. Danke für all die vielen Tipps, die mir schon ein Stückchenweitergeholfen haben!!
     
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  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @altomania
    mal ganz ohne Tiefenpsychologie, und auch nicht viel Neues, aber vielleicht hilft es doch ein wenig.

    Ich habe nach 20 Jahren Altsaxophon immer noch gewisse Probleme im Palmkeybereich gehabt. Ein aus dem Nichts kommendes E''' im ff war immer absturzgefährdet, mit einer Trefferquote von vielleicht 70 %.

    Das Gabel-F''' kam so schlecht, dass ich dachte, auf meinem Saxophon geht das halt nicht, fertig.

    Dann lernte ich Obertöne zu spielen, und seitdem sind meine Probleme einfach dahin. Das Gabel-F''' ist inzwischen mein Favorit, es klingt voller als der Normalgriff und ist die Tür zu den Toptones darüber.

    Mein Fazit: Wenn man es schafft, das F''' relativ locker als 5. Oberton des tiefen Bb zu spielen, dann ist man durch mit dem Grundsätzlichen. Dann kann man sich den Feinheiten widmen.

    Die schwierige Frage, wie man diese Obertöne schafft, ist leider nicht so leicht zu beantworten.Viele Übungen in entsprechenden Schulen, bspw. von Rascher geben da leider nicht viel Helfendes an die Hand. Die genannten Bendingübungen sind aber schon mal gut. Bei mir hat es die Mundstuckübung gebracht. Nach nur wenigen Wochen ging es auf einmal. Allerdings habe ich zum Gehörschutz nicht das Mundstück pur genommen, sondern mit Schalldämpfer, sprich dem Silencer. Dabei hatte ich ursprünglich den Silencer nur benutzt, um in Phasen des Nicht- oder Wenigspielens meinen Ansatz zu trainieren.

    Die Übung auf dem S-Bogen war mir als Neuling in Sachen Obertönen leider nicht möglich, bzw. nur mit der "falschen" Technik, da wäre ich eher vorsichtig.

    Gruß, und viel Erfolg,
    Otfried
     
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