Ich bin am verzweifeln

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von spider, 24.November.2004.

  1. spider

    spider Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    ich hoffe jemand hat einen Rat für mich. Bin schon am verzweifeln!
    Folgendes ist mein Problem:

    Ich spiele schon seit nun mehr als 10 Jahren regelmäßig und im Musikverein B-Klarinette. Ich würde nun gerne auch mit dem Tenorsaxophon spielen anfangen und habe mir deshalb von einem Bekannten sein Tenorsax ausgeliehen mit dem er gelernt hat. Töne bekomme ich auch ohne weiteres heraus, nur das Problem ist, dass sämtlichen tiefer liegenden Töne einfach nicht kommen wollen. Alles was ich mit Oktavklappe spiele, geht eigentlich soweit einwandfrei (zumindest für das erste Mal, ein schöner Ton ist das noch nicht). Aber alles was ich ohne Oktavklappe spiele, will nicht klappen. Ich kann ohne Oktavklappe das C und H spielen und ab dam A fangen die Probleme an. Und tiefer als das G bekomme ich überhaupt keinen Ton mehr hin.

    Was mache ich da falsch? Liegt das auch an einem für mich falschen Mundstück und/oder falschen Blättern.

    Wenn es für das Problem irgendwie weiter hilft: Meine Klarinette ist von Schreiber und mein Mudstück stammt von Wurlitzer und ist ein M3. Blätter sind von Vandoren in der Stärke 3 ½.


    Ich hoffe jemand weiß rat.


    Schönen Gruß,
    Alex
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich spiele zwar nicht Klarinette, aber ich glaube, dass Du einen viel festeren Ansatz gewohnt bist, als Du ihn für das Tenor brauchst.

    Reduziere mal den Druck der Unterlippe deutlich! Ganz locker...

    Und im Übrigen würde ich es auch mal mit einem leichteren Blatt versuchen (so 2 1/2). Wenn das Instrument dicht ist, sollte es danach eigentlich deutlich besser gehen.
     
  3. Saxer

    Saxer Ist fast schon zuhause hier

    Dein Problem ist der Klarinettenansatz.

    Ich spielte zuvor auch 6 Jahre B-Klarinette im Musikverein.

    Bei mir kamen die unteren Töne G abwärts auch nicht. Ich dachte das Instrument geht nicht usw. An mir kanns doch nicht liegen, ich spiele doch so gut Klarinette,

    Fakt ist. Besonders beim Tenor, du drückst zu viel mit dem Mund und wenn die Töne nicht kommen, dann noch mehr.
    Weil du das vom Klarinettenansatz so gewohnt bist.

    Deshalb hast du oft das Problem des überblasen.

    Beim Tenor brauchst du eine satte und konstante Stütze aus dem Zwerchfell und auch mehr Luft.



    Das hat nichts mit Blättern und auch nicht groß was mit Mundstücken zu tun. Selbst wenn du die richtige Blattstärke gefunden hast, wirst du noch ettliche Monate brauchen bis unteren Töne gut kommen. Es ist Dein Ansatz an dem du arbeiten mußt.
    Welches Setup spieltst du denn?
     
  4. KarstenTS

    KarstenTS Kann einfach nicht wegbleiben

    Da stimm ich dem Claus zu. Sicher beißt Du ganz gut auf dem armen Sax-Mundstück rum... ;)

    P.S.: "Ich verzweifle" hätte weniger den Eindruck eines Ruhrpottlers erweckt... :-D
     
  5. mark

    mark Schaut nur mal vorbei

    Hallo Spider,
    die Tips von Alex sind alle O.k. auf alle Fälle ein weicheres Blatt
    2 bis 2.5.
    Es kann auch sein,dass du mit dem Mundstück ein Problem hast.Spiele mal nur auf dem Mundstück wenn möglich eine Tonleiter ,Kontrolle mit Stimmgerät.

    Gruss Bruno :cool:
     
  6. frezno

    frezno Kann einfach nicht wegbleiben

    also mit nem 3,5er würde bei mir wahrscheinlich auch kein Ton mehr rauskommen, alles über 2,5 überfordert mich (als Anfänger).
     
  7. Droll

    Droll Kann einfach nicht wegbleiben

    ... die Ratschläge, ein weicheres Blatt zu nehmen verstehe ich einfach nicht (wenn man berücksichtigt, dass Du schon lange Klarinette spielst), aber es mag sein, dass ich irre und die anderen recht behalten.

    Grüße Droll
     
  8. Upfmusic

    Upfmusic Kann einfach nicht wegbleiben

    Das ganze kann die unterschiedlichsten Ursachen haben, wenn die untere Oktave nicht kommt.
    Zum einen wie hier mehrfach angeführt, der beißende Klarinettenansatz, zum anderen kann es aber auch mechanische Ursachen haben, evtl. deckt das Sax nicht richtig
     
  9. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Droll & Upfmusik
    Nun...ein weicheres Blatt hat eine andere " Sinusfrequenz"
    was die tieferen Töne begünstigt.....da ist schon was dran.....dafür blockiert es eher bei den hohen Tönen.
    Und was den "Klarinettenbiss" betrifft....das kann ich nur bestätigen....locker lassen ...locker locker......dafür das Zwerchfell mehr anspannen....
    Ein Ex-Kollege von mir kam auch von der Klarinette...spielte Alt-Sax----und schob das Blatt sogar noch einige MM über den Rand des MPCs hinnaus.....holte sich regelmäsig ne faktisch blutige Unterlippe und klang zum Kotzen....bis ich ihm nen Gummipropfen hinter die ( damals noch nicht gezogenen) Weisheitszähne schob....die ihn am Beissen hinderten......so hat er `s gelernt.
    Also wenn GARNIX anderes hilft...nen "Bissdämpfer " einlegen....sollte ich mir patentieren lassen.....hat echt geholfen !!
    Grüße
    Benjahmin
     
  10. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Hömma! Dat mit "Ich bin am verzweifeln" is völlich korrekt. Weilse damit sachen wills, datte nichma eben kurz verzweifels und dann is widda gut, sondern dat sachste, wennze echt am verzweifeln bis, so auf Daua.
    :)
    (Entspricht gewissermaßen der "Continuos form" im Englischen)

    Schöne Grüße von einem Wahl-Dortmunder, dem immer noch den Hessen anhört....

    Krischan
     
  11. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    Man nennt es auch die "rheinische Verlaufsform" :-D
     
  12. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Hmmm, find ich schon merkwürdig, daß das immer falsch beschrieben wird, mit dem Zwerchfell kann ich nur tief einatmen, die Luft rauspusten muß ich hauptsächlich mit der Bauch- und dann der Rippenmuskulatur.
     
  13. Droll

    Droll Kann einfach nicht wegbleiben

    Bauchmuskulatur, das ist das, was man vom Bier Trinken bekommt, oder :-D

    Aslo so aus dem Bauch gesprochen, hätte ich gesagt, dass das Zwerchfell mehr an einer gut unterstützten Atmung teilhat, als die Waschbrettmuskulatur.
     
  14. saxpeter

    saxpeter Ist fast schon zuhause hier

    Bei dem komplexen Thema Atmung einen Teilaspekt hauptverantwortlich zu machen ist sehr problematisch.

    Das ist wie bei dem Streit der Organe des Menschen, bei dem Herz, Gehirn, Leber usw. glaubten sie wären jeweils das Wichtigste. Zum Schluss kniff sich der A...loch zu und ließ nicht mehr locker. Nach einer kurzen Zeit haben alle gelernt, ohne das eine geht das andere nicht.:-D

    Gruß von der Ostsee
     
  15. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Gemeinheit, so was ts,ts,ts... :lol:
     
  16. die_Klari

    die_Klari Schaut nur mal vorbei

    Mh, wieso lese ich von niemandem hier, dass es auch am Instrument liegen könnte?

    Klar, der Ansatz ist das eine, und in der tiefen Lage auf dem (Tenor-)Saxophon darf man definitiv nicht beißen. Auf der Klarinette aber eigentlich auch nicht. Einen "beißenden Klarinettenansatz", wie ich hier immer so scheinbar allgemeingültig lese, gibt es nur bei denjenigen, die es falsch machen.
    Also, locker lassen, logo, beim Sax noch etwas mehr, ABER auch mal checken, ob die Kanne überhaupt dicht ist und gut deckt. Denn wenn ein Saxophon unterwegs Luft verliert, macht sich das vor allem bei den tiefen Tönen bemerkbar.
    Früher dachte ich auch mal, ich kriege die tieferen Töne so unter dem d1 auf dem Sax nicht so gut, weil ich Klarinettistin bin, aber nach Probieren anderer Saxe stelle sich heraus: es liegt einzig und allein an meiner Sch***-Kanne, die dann zwar eingestellt wurde, aber wo eine GÜ eh nicht mehr lohnt.

    Also, erst Instrument ausschließen, dann an sich selber arbeiten!
     
  17. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @ Die_Klari
    Hmmm.....weshalb Du hier nicht liest , dass es auch am Instrument liegen könnte ?
    Berechtigte Frage.....wahrscheinlich haben wir alle mal vorrausgesetzt, daß die Hupe in Ordnung ist...denn Spielprobleme aufgrund von undichten Polstern oder verbogenen Klappen werden und wurden ja in unzähligen anderen Threads bereits besprochen.

    Nochmal "hmmmm" ;-) Du sagst , wer auf der Klari beisst , hat `s falsch gelernt ? Das wirst Du bestimmt besser beurteilen können als ich.......ich würde mich selbst ja noch nichtmal als Klarinettisten bezeichnen...aber die meisten , die ich so kenne " beissen" ( ich selbst eben auch...WENN ich denn mal Klari spiele ).....der Kollege von dem ich schrieb, eben auch...daher haben ihm ja sogar die Gummistöpsel im Kiefer geholfen ( vielleicht auch nur psychologisch).......wie bekommt man denn die tiefen Töne...wenn nicht mit Pressen und Beissen ?....Also locker kriege ich sie nicht hin....ausser ich nehme ein ultraweiches Blatt.......und dann ist`s mit den Höhen schnell Essig. :-?
    Grüße
    Benjahmin
     
  18. die_Klari

    die_Klari Schaut nur mal vorbei

    Naja, auch wenn hier in unzähligen Threads schon drauf hingewiesen wurde, dass vieles auch an der Einstellung des Instrumentes liegen kann, so hätte ich in diesem Zusammenhang zumindest das Erwähnen dieser Thematik erwartet... es können ja nicht alle hell-sehen.

    Zum Thema "beißen": Hey, nur weil es "alle" machen, heißt das nicht, dass man es so macht. Ich behaupte mal, ich kann das wirklich besser beurteilen, als der ein oder andere Bläser im örtlichen Musikverein (oder wen bitte meinst du mit "Kollegen"?), der leider nur unzureichenden Unterricht hatte (wenn überhaupt).

     
  19. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Die _Klari
    Neeee.....mit " Kollegen" meine ich bestimmt keine Mitspieler aus dem Musikverein..... ;-) ...war noch nie in einem....und muss es auch nicht haben :-D
    Nein...ich rede von Saxophonisten , die lange Zeit Klarinettenunterricht gehabt haben....und dann auf das Sax umgestiegen sind....durchaus fähige Musiker , die man auch gerne mal im Studio dabeihat.....solange ich die blutige Lippe nicht sehen muss :cool: ...da fallen mir jetzt auf Anhieb drei ein , mit denen ich im Laufe der letzten Jahre zu tun hatte.....und alle "klagen" über ihren zu harten Ansatz.....
    können es aber auch nicht lassen , die härtesten Blätter auf`m Sax zu spielen.
    Dass das nicht die Norm ...oder korrekt sein muss, habe ich ja auch garnicht behauptet...aber es scheint ein weitverbreitetes Übel zu sein......
    Grüße
    Benjahmin
     
  20. Siggi

    Siggi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    herrje, Leute was redet ihr hier für Zeug.
    Wenn jemand 10 Jahre Klarinette gespielt hat, dürfte und sollte es kein Problem sein "mit einem dichten gut eingestellten Saxophon und einer vernünftigen Mundstückblattkombination" bis zum tiefen C runterzublasen.
    Ich bin ebenfalls nach langer Zeit Klarinette auf Tenorsax umgestiegen und es war wirklich mit oben genannter Vorraussetzung kein Problem. Sicher die Tonqualität und das piano Spielen besonders im unteren Bereich braucht schon Zeit.

    Also laß das Instrument checken und versuche es mit einer Vernünfigen MP-Blatt Kombination, bei der dir sicher dein Kumpel von dem du das Sax hast weiterhelfen kann.

    Sorry, auch mit Klarinettenansatz kann man Saxophon spielen wenn das Sax in Ordnung ist, auch bei Vollmond und bei Neumond und auch bei sonstigen Einflußfaktoren wenn man dran glauben will.

    liebe Grüße
    Siggi

     
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