Ich hab da mal eine Frage ...

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von KUS, 19.Januar.2016.

  1. Rick

    Rick Experte

    "Überwiegend" lässt auch Ausnahmen zu.

    Die Denkweise in Modi und Skalen gibt es historisch erst seit dem modalen Jazz, vorher ist man prinzipiell von Akkorden ausgegangen.

    Das habe ich auch nicht ausgeschlossen. :cool:

    Ich mache es nicht MIR leicht, sondern vereinfache es hier für Einsteiger in die Improvisation.
    Meiner Erfahrung nach ist es am Anfang besser, die Dinge für den üblichen Praxisgebrauch etwas zu erleichtern, komplexer kann man es für die daran interessierten Fortgeschrittenen immer noch machen. ;)
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Einerseits:
    Ist so'n Pareto-Ding, also grob: Erst die 20% lernen und beherrschen, mit den man 80% erschlagen kann. Dann kann man weitersehen.

    Andererseits:
    Bartok macht das im 'Mikrokosmos' ganz anders.


    Ich würde auch erstmal bei den 'Normalfällen' anfangen und dann dorthin, wo's interessant ist. Wo immer das auch ist.

    Grüße
    Roland
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  3. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    ich bin nur ein kleines Lichtchen in Harmonielehre aber ich habe ja gerade den Kurs "keine Angst vor Harmonielehre" von und mit dem netten Peter

    Also ich finde im ersten Schritt die ganzen Tonleiterbezeichnungen verwirrent.
    Daher denke ich zuerstmal anders.
    Wenn ich eine C dur Tonleiter habe und spiele sie von d bleibt es doch bei der Tonart - also egal von welchem Ton ich anfange es bleibt cdur.
    Dann gibt es Akkorde, die sich durch Terzschichtungen ergeben. Also in C dur ist die 2. Stufe ein Dm Akkord, was bedeutet Kl.Gr. terz bzw. bei dm7 kommt dann noch eine kleine Terz oben drauf.
    Ein dm oder dm7 Akkord besteht in jeder Tonart aus den selben Tönen.

    Für mich war das ein Lichtblick. Man muss also wissen, welche Akkorde normal zu der Grundtonart passt. Tonart fremde muss man sich dann genauer ansehen.
    Beispiel In dur isr also immer inder Folge dur,moll,moll,dur,dur,moll,vermindert,dur Akkord. Schweiß auf die Tonleiterbezeichnungen :)

    Also ein Dmoll Akkord ist etwas anderes als eine Dm Tonart.
     
  4. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    OT:
    Gestern habe ich im Radio eine wunderbare isländische Pianistin gehört (Sunna Gunnlaugs). Sie sagte, und das fand ich sehr schön, es müssten viel mehr Frauen im Jazz zu sehen und zu hören sein, denn sie würden andere Geschichten erzählen als ihre männlichen Kollegen und das wäre schließlich für die ganze Musikwelt unendlich bereichernd.
    Vielleicht also nicht komplizierter oder leichter gestrickt, sondern einfach nur anders.
     
  5. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Das empfinde und höre ich total anders: Wenn ich das C-Dur von D nach D spiele und D mein tonaler Schwerpunkt ist, habe ich andere Relationen zum Grundtton, obwohl ich dasselbe Tonmaterial habe.

    Test: Spiel mal 'Im Märzen der Bauer' mit dem Tonmaterial von C-Dur, startend bei A. Oder bei E. Andere Welt.



    Grüße
    Roland
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Roland

    Empfinde ich auch so....wenn ich von D starte habe ich ein ganz anderen Klangeindruck, als bei C-Dur.

    Grundton und Intervalle ändern sich, daher klingt es für mich GANZ anders.

    CzG

    Dreas
     
  7. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Na logisch klingt das anders, ich meine es ja theoretisch mit den Vorzeichen ect. Esklingt auch anders wenn ich es d dorisch nenne. zum Verständnis finde ich es aber ersteinmal einfacher.
    Ich bleibe in der Tonart das ist wichtig.
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sorry, Du bleibst eben NICHT in der Tonart. Die wechselt von C zu D (dorisch)

    CzG

    Dreas
     
  9. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Du magst das jetzt einfacher finden, weil Du nur an die Vorzeichen denkst. Aber Art und Anzahl der Vorzeichen entsprechen nicht 1:1 einer Tonart. Denk an die parallele Moll-Tonart: A-Moll hat dieselben Vorzeichen wie C-Dur, nämlich keine, und Du würdest wohl auch zugeben, dass das zwei verschiedene Tonarten sind. Entsprechend ist auch D-dorisch eine andere Tonart als C-Dur.

    LG Helmut
     
  10. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Das ist richtig. Aber der Unterschied besteht darin, dass ich ein Liedchen in einer bestimmten Tonart schreibe also in C dur oder Amoll aber nicht in dorisch
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Auch nicht richtig. Es gibt Stücke in Dorisch, Myxolydisch...und viele Stücke, wo die Tonarten auch noch im Stück wechseln.

    Eine Tonart definiert sich immer über den Grundton der Leiter. Was danach kommt kann sehr stark variieren und ergibt dann ganz andere Klangfarben. Und das kann man natürlich bei der Komposition berücksichtigen.

    CzG

    Dreas
     
    bluefrog gefällt das.
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Woran machst Du den Unterschied zwischen C-Dur und A-Moll fest? Beide haben dasselbe Tonmaterial.

    LG Helmut
     
  13. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ist das eine Fangfrage?
     
  14. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Für einen Anfänger sind erstmal Grundprinzipien wichtig zu verstehen. Für mich war dieses Verständnis enorm wichtig. Das alleine habe ich hier versucht zu erklären, aber hier wird ja immer alles kaputtdiskutiert. Manchmal helfen verschiedene Herangehensweisen. Der eine versteht es so der andere so. :(
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nein, hier wird nichst "kaputt diskutiert". Sondern darauf geachtet, dass nichts falsches vermittelt wird. Möchtest Du Dir was Falsches beibringen?

    Es gibt eben kein "Grundprinzip" das Stücke z.B. ohne Vorzeichen nur C-Dur oder A-Moll sein können.

    Das sollten wir m.E. nicht so stehen lassen, weil es falsch ist. Hier lesen viele mit....

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.Januar.2016
  16. Rick

    Rick Experte

    Richtig, und erst mal ist auch nur das wichtig!

    Dieser ganze Skalenkram wurde meines Wissens in der Berklee Music School zum ersten Mal gelehrt und von da in die weite Welt hinaus gebracht.
    War auch nicht uninteressant für den damals vorherrschenden Jazz-Stil, nämlich FUSION. Dieser beruht genau auf dieser Denkweise, und wenn man diese einfach auf andere Musikrichtungen überträgt, dann führt das eben dazu, was @Mugger so nett von Bob Mintzer (war glaube ich auch Absolvent dieser Einrichtung) zitiert hat. :-D

    Will man in älteren Jazzstilen authentisch improvisieren, gewöhnt man sich das ganze Zeug besser schnell wieder ab und lernt lieber stattdessen die Akkordbrechungen sowie ein paar Original-Licks aus der Zeit. :cool:

    Wendet man sich dann Nummern von Herbie Hancock oder den Brecker Brothers zu oder möchte dem späten John Coltrane nacheifern, darf man gern wieder das Skalenwissen auspacken - nur muss man in den meisten Landstrichen abseits der Großstädte erst einmal ein Publikum finden, das so etwas "Verkopftes" auch hören will, von interessierten Mitmusikern ganz abgesehen. ;)


    Schönen Gruß
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Januar.2016
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Da ist gar nichts Falsches dran, Dreas.

    Ja, lass dich nicht beirren, Esther. Auch wenn man dorisch über die zweite Stufe spielt, so bezieht sich dieses Dorisch auf die entsprechende Durtonleiter. Sonst wäre es nicht die zweite Stufe, sondern die erste Stufe in einem Stück in D-Dorisch. Die gibt es aber nicht, weil dieser Fall nicht zur Funktionsharmonik zählt. Die baut nun mal auf Dur und Moll auf. Kirchentonarten gehören nicht zur Funktionsharmonik, sondern sind von Jazzern und Pädagogen wieder ausgegraben worden, um sich über Leitern zu verständigen.

    Wenn man Funktionsharmonik benutzt (und das tun 90% der Jazzstandards), dann muss man die Akkorde und Skalen in ihrer Funktion sehen und nicht in einzelne Leitern übersetzen. Dorisch mit tonalem Zentrum C ist, obwohl die gleiche Leiter benutzt wird, ein anderes Dorisch als in einem modalen Stück mit tonalem Zentrum D.

    Und noch etwas anderes ist es, wenn man Dorisch wirklich als Kirchentonart spielt.

    Völlig anders klingt es dann, wenn man das ursprünglich griechische Dorisch hört.
     
  18. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Meine lieben Forumskollegen,
    ich bin Späteinsteiger und trotzdem ambitioniert, was das Saxophonspielen angeht. Ich habe mir auch Bücher gekauft und versucht sie zu verstehen. Die Harmonielehre interessiert mich, leider habe ich kein Vorwissen. Ich hatte auch schon etliche Unterrichtsstunden, und es ist immer ist es das gleiche Problem. Die Frage, die ich als Unwissender in puncto Harmonielehre stelle kommt, egal bei welchem Lehrer, nicht an! Obwohl ich wirklich bemüht bin, es zu verstehen, und bei einem Doktortitel und einem Masterabschluß auch ein gewisses Aufnahmevermögen unterstelle, verstehe ich nichts von dem, was hier diskutiert wird.
    Ich bitte diejenigen, die Ahnung haben, sich auf ein Niveau herabzulassen, auf dem es nicht um Besserwisserei geht, sondern darum, dass auch ich etwas von eurem Wissen profitieren kann. D. h. drückt Euch bitte aus, als hättet ihr ein 8 jähriges Kind vor Euch!
    Die Frage wahr ursprünglich, was es für praktische Auswirkungen hat. Was mache ich also, wenn der Pianist einen Dm7 anspielt. Die Bitte um praktische Beratung wurde gestellt und sie ist total theoretisch geworden.
    Ich bin neidisch auf Eure Fähigkeiten, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht.
    LG
     
    Saxgabi gefällt das.
  19. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Um die Grundlagen zu verstehen würde man aber zuerst mal ein einfaches Lied nehmen. Nicht war? Wenn man die verstanden hat geht man weiter. Tonleitereigene Akkorde zu verstehen ist doch ersteinmal eine gute Grundlage. Daran ist doch nichts falsch? Nichts weiteres wollte ich schreiben. Nichts anderes wollte ich beschreiben.
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ppue

    Genau, sehr einfach erklärt...versteht sofort jeder....:eek:

    Deine Ablehnung von "Kirchentonleitern" zu sprechen führt eben AUCH zu Verwirrungen.. ;)

    CzG

    Dreas
     
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