Ich hab da mal eine Frage ...

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von KUS, 19.Januar.2016.

  1. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    so ging es mir auch! tasteninstrumente bringen einen da wirklich schneller weiter als das sax, finde ich.
    da ist alles auch so schön übersichtlich mit den halb- und ganztonschritten.

    ach......und das ist mir gerade noch zum thema eingefallen:;)



    liebe grüße
    annette
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Beim Hören fängt's an und dort hört's auch auf. Egal, wie einfach, kompliziert, raffiniert oder runter gebrochen die Theorie mag, entscheidend ist - wie bei Schweinefleisch und alten Autoreifen - was hinten rauskommt.

    Das ganze Zeugs mit Skalen, Akkorden, Funktionen, Modulationen usw. soll ja(u.A.) helfen, Struktur rein zu bringen, zu 'erklären', was da so los ist. Beispiel: Wenn ich weiß, wie ein Dur-Akkord aufgebaut ist, muss ich nicht jedesmal nachschlagen, ich kann ihn mir konstruieren: Grundton, große Terz, Quinte (ich gehe immer relativ zum Grundton aus). Was ich nicht weiß: wie klingt der. Das muss ich hören. Auch, wie und wo ich ihn einsetzen kann. Und üben muss ich, dass ich direkt weiß, wie die Töne zu Ab-Dur sind. Ich kann es mir herleiten, beim improvisieren ist das zu langsam.

    Aber ich muss hören.

    Also: im Zweifelsfall ausprobieren! Und dann wird man fest stellen, dass es, wie in diesem Faden schon mehrfach kolportiert, Fälle gibt, wo das eine gut klingt, Fälle gibt, wo das andere gut klingt, beides möglich ist(!), Fälle, wo das eine besser passt, aber man bewusst abweicht.

    Deswegen kann die Frage 'welche Töne über Dm7' beantwortet werden mit
    - Theorie (in die Changes schauen, was ist das so los)
    - Praxis (was klingt wie gut oder schlecht)
    - Erfahrung (die erfolgreiche Kombination der beiden obigen, wechselnde Volumenanteile füllungsbedingt)
    - nicht durch betonierte Regel Dm7 => das ist erlaubt, das nicht

    Leider geht's nicht einfacher. Grobe Richtlinien, ja, mehr nicht. Die erklären nicht, aber geben einen Startpunkt fürs Ausprobieren.

    Grüße
    Roland
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Bass, Akkorde und Skalen üben wir natürlich genau so. Wenn man es aber nur auf diese Weise macht und nicht die tonalen Zentren beachtet, dann bedient man mitunter zu viel vom Akkordmaterial. Oft zeichnet sich eine gelungene Melodie gerade dadurch aus, dass sie die Akkorde nicht explizit bedient und die Spannung daraus bezieht, dass nur die Akkorde wechseln und den gleichen Melodieton in immer anderem Licht erscheinen lassen. Beste Beispiele sind z.B. One Note Samba oder auch jeder zweite Blues.

    Am 22. Februar.
     
    Jazzica gefällt das.
  4. Rick

    Rick Experte

    Selbstverständlich - und ich hoffe, meine Beiträge kamen nicht so rüber, als würde ich das grundsätzlich anders sehen.

    Da wird es nie eine Einigung geben, denn das sind einfach zwei verschiedene Betrachtungsweisen.

    Ein Jazzer etwa der 50er Jahre, sagen wir mal Sonny Rollins zu der Zeit oder Dexter Gordon, hätte sich wahrscheinlich bei solchen Skalenbezeichnungen wie mixolydisch nur an die Stirn getippt und dann erklärt, dass so keiner von ihnen bei der Improvisation denkt, wozu denn auch.
    Erst seit den 1960ern verbreiteten sich diese modalen Ideen in der Jazzszene, beeinflussten da vorwiegend die rockigeren Spielarten.
    Meines Wissens kam man relativ spät darauf, die Skalentheorie auch auf funktionsharmonische Stücke anzuwenden, doch sie bot der Pädagogik einige Möglichkeiten, deshalb ist sie inzwischen so weit verbreitet.

    Ich selbst habe erst Ende der 1980er davon erfahren, als ich mich schon über 10 Jahre lang mit Jazz beschäftigt hatte (wobei mir natürlich die Skalen vom Hören und Spielen vertraut waren, nur die Bezeichnungen und die Betrachtungsweise für normale Standards noch nicht), deshalb kenne ich das Ganze auch anders.

    Aber es gibt heute wohl zahlreiche Musiker und Lehrer, die ausschließlich damit aufgewachsen sind und deshalb jemanden, der den Sinn von "mixolydisch denken" in Zweifel zieht, als Ahnungslosen oder Ketzer ansehen. :roll:


    Gut Sax,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Januar.2016
  5. flar

    flar Guest

    Moin, moin


    Das ist schon fast ungesunder Humor, zumindest wenn man für Jazz werben will!;)



    Das wird mit Sichheit nicht so abrupt geschehen sein wie man es aus dem Satz heraus liest

    sollte es aber doch so gewesen sein würde ich ich sagen der Eindruck der beiden Deerns

    ist zumindest nicht ganz ungerechtfertigt. Wenn man nach zwei, drei Chorussen von "normal" auf unnormal (outside;)) umstellt finde ich den Satz nicht unpassend!

    Geschickt eingefädelt und raus, wieder ein bißchen rein, etwas weiter raus und kurz zurück und dann noch weiter aus dem Fenster gelehnt und irgendwann fällt es gar nicht mehr auf, die Ohren haben sich daran gewöhnt, also so in etwa
    Im ersten Chorus ein Ab als Blue Note über D7 und ein Bb über E7 schlucken heute auch ältere Damen kurz vor dem zweiten Chorus dann aber, nee auch noch nicht so ganz weit raus usw., usw.
    Ab etwa 2:20 kann man hier hören wie es klingt..



    So empfinde ich outside als anhörbar, wie so oft im Leben kommt es auf das Vorspiel an! ;)
    Dann geht vielleicht auch Coltrane auf einer Hochzeit!:)

    :topic:

    Viele Grüße Ralf[/QUOTE]
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20.Januar.2016
  6. last

    last Guest

    Wo kann ich mich dafür anmelden?

    LG
    letzter
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Online bei den VHSn Bochum oder Duisburg. Findest du bestimmt. Ich mach aber auch noch ne Ankündigung demnächst.
     
    kokisax und last gefällt das.
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