Ich reface jetzt selbst!!!

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Toffi, 9.Juni.2005.

  1. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Dieser Thread bestärkt mich mal wieder, in dieses Thema nichts zu investieren. Ich glaube das, was man gewinnen kann, ist entsprechend dem Zeitaufwand doch recht klein, falls überhaupt was bei rumkommt Ich habe zu viele gesehen, die auf üblichem und völlig unbearbeitetem Material formidable Ergebnisse erzielen, ohne dass sie jemals wegen Mundstücke oder die Kühe scheu gemacht haben. Ich suche zwischenzeitlich nach Ausdruck, Klang, Interpretation, Rhythmik, Agogik usw. da stellt sich wenigstens regelmäßig verlässlicher Erfolg ein auf den man bauen kann und es macht genauso viel Spaß.

    Grüße!
     
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  2. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Kein Mensch muss da unbedingt was investieren...wenn man die entsprechenden Werkzeuge und Hilfsmittel nicht hat und die notwendige Erfahrung ebenso fehlt...Finger weg !!!

    Andererseits kann man mit kleinem Zeitaufwand aber erhebliche Verbesserungen von bereits funktionieren Mundstücken erreichen.

    Gerade viele Links sind werkseitig noch nicht optimal bearbeitet. Fachleute werden das bestätigen.

    Beispiel: mein erstes OL STM......auf eine Glasplatte gelegt, es drehte rund wie ein Karusell, da der Tisch nicht absolut plan, sondern eine leichte Überhöhung (plankonvex) hatte.

    Tisch sorgfältig plan ziehen..... eine Aktion von einer knappen halben Stunde.

    Kleiner Aufwand mit super Ergebnis....also bitte nichts verallgemeinern

    Gr Wuffy
     
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  3. Rick

    Rick Experte

    Mal ganz abgesehen von Sinn oder Unsinn des Refacens:

    Ich würde mir nie ein Mundstück, das augenscheinlich schlecht gearbeitet ist, kaufen.
    Andererseits habe ich auch schon Metall-Mundstücke gespielt, die nach dem optischen Eindruck verheerend wirkten, aber super klangen und ansprachen. Die Optik macht es wohl nicht allein.
     
  4. last

    last Strebt nach Höherem

    Wahrscheinlich hat´s irgendeinem Sax beigelegen...
     
  5. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Ja das stimmt zwar, aber abziehen längs birgt die Gefahr einen konvexen Tisch zu erhalten. Mindestens genauso übel.


    Guter Einwand! Das zu beurteilen ist für den Laien oft nicht einfach. Gerne gegebene Tips (Papier unter aufgespanntes Blatt schieben, bei Abrollen auf Glas nasse Punkte beobachten etc.) können hier auch schnell in die Irre führen.
    Am Ende hilft eine objektive Messung und das Anspielen mit bekannten Blättern und Abschätzen durch Erfahrung (!!! ;) ).

    Da stimme ich 100% zu.


    Das mit dem konkaver und konvexer verstehe ich jetzt nicht, aber was passiert wird klar wenn man sich das Baffle mit Bahn an der Spitze mal im Querschnitt aufmalt und dann mal die Bahn "öffnet", d.h. das Baffle schneidet.
    Erstens wird (beim Regelfall des Rollover-Baffle) meistens die Tip Rail breiter, dadurch öffnet sich das Mundstück nicht wirklich viel. Da das Rollover angeschnitten wird, gewinnt es an "Höhe", d.h. es kommt näher zum Blatt. Die klanglichen Auswirkungen sind dann (wenns grenzwertig wird) die, dass die Tiefen und Mitten verloren gehen, und der Sound etwas "hohl" wird. Die Ansprache leidet außerdem zunehmend, man bekommt nicht mehr wirklich Luft durchs Mundstück.

    Nunja, ich begebe mich auf dünnes Eis, weil man niemals zwei exakt gleiche Mundstücke hat, an denen man nur einen Parameter verändern kann. Eine längere Bahn lässt aber mehr Blatt schwingen, d.h. die Ansprache wird tendenziell leichter, weniger Widerstand. Könnte aber auch bedeuten dass die Intonation in den Höhen schwerer zu kontrollieren ist, aber bitte nicht mich darauf festnageln.

    Naja wir Refacer versuchen Mundstücke zu machen die funktionieren. Dass sie es nicht bei jedem Spieler gleichermaßen gut tun werden ist naheliegend (Anatomie etc). Aber es geht zunächst darum Geometriefehler zu beseitigen, damit der Spieler sich nicht mit Problemen rumschlagen muss, die vom Mundstück verursacht werden. Den Klang macht der Spieler eh größtenteils selbst, es ist daher die Frage inwieweit ihm das Mundstück dann entgegen kommt.
    Ich versuche auch vorher Feedback vom Spieler des zu bearbeitenden Mundstücks zu bekommen, damit ich weiß in welche Richtung ich gehen sollte, das heißt aber nicht immer, dass ich mit dem Feedback auch etwas anfangen kann.

    Gute Frage, würde mich auch interessieren. Lässt sich leider nicht wirklich mittels Mundstückversuchsreihen austesten, weil andere Parameter mutmaßlich stärker wirksam sind als der Tischwinkel. Wenn ich eines Tages mal viel Zeit habe (d.h. in 18 Jahren die Kinder aus dem Haus sind ;) ) mache ich mal Versuchsreihen. Hoffentlich ..

    VG
    Jens
     
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  6. ppue

    ppue Experte

    Toll! Vielleicht machen die Kinder ja schon mit zwölf dabei mit und wir müssen nicht so lange warten (-:

    Ich danke dir für die ehrliche Beantwortung meiner Fragen.

    Mit dem Baffle habe ich mich schlecht ausgedrückt und auch vertan. Ich meinte allgemein den Winkel der Gegenwand zum Blatt. Ist die Gegenwand konkav, so wird der Winkel Blatt/Gegenwand beim Öffnen kleiner. Umgekehrt bei einer konvexen Gegenwand. Bei letzterem verliert das Mundstück beim Öffnen natürlich schnell an Volumen.
     
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  7. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Und darum fangen wir Hobbyrefacer ja auch an zu schleifen, um Erfahrung zu sammeln.
    Keine Angst, ran an Glasplatte und Schleifpapier. Ist ernst gemeint.
    Ich habe so viel dabei gelernt, Fragen kamen auf, an die ich vorher nie gedacht hätte. Und darum gefallen mir die Fragen von ppue, sind aus meinem Hirn kopiert.
    Claus
     
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  8. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich kenne Leute, die im Keller mit "Hausmitteln" einen Rohling aus Glaskeramik mit 40cm Durchmesser zu einem paraboloiden Teleskop Spiegel geschliffen und poliert haben, mit < 150nm Abweichung von der Ideal Form und Oberfläche über die ganze Fläche. (P/V < λ / 4)

    Aber das braucht auch Erfahrung und viel Geduld. Und geeignete Messverfahren - die aber wieder weniger kompliziert sind, als man meinen möchte.
     
  9. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Das kann ich nur bestätigen. Der von mir erwähnte Schlosser war ein ziemlich erfolgreicher Slotracer (Slotracing = Carrera-Autorennbahn fahren für Erwachsene, Fahrzeuge im Maßstab 1:24, Fahrwerke Hightech-Produkte, Reifen aus PU geheimnisumwogen). Ob die Reifen den richtigen Grip hatten, überprüfte der Kollege immer mit der Zunge und bearbeitete sie anschließend entsprechend. Seine Expertise war sehr gefragt ;-) Der Erfolg rechtfertigte die Mittel.

    LG Kai
     
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  10. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    erstaunlich ist das manchmal auch ein Mundstück was eben etwas irgendwo nicht 100% grade ist,super klingen kann,vielleicht sogar grade deswegen
     
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  11. ppue

    ppue Experte

    Eine kleine Unebenheit kann natürlich spezielle Obertöne anregen. Ich glaube aber nicht, dass das vorteilhaft über den gesamten Tonumfang sein kann.

    Man stellt sich immer vor, das Blättchen würde einfach vor und wieder zurück schwingen. Tut es aber nicht. Es schwingt auch von rechts nach links, ganz wie die alte Tacoma Bridge.

    Was da genau schwingungstechnik abgeht, ist wohl so komplex wie das sich ergebende Spektrogramm eines einzigen Tones.

    spektrum.png
     
  12. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Das mit dem Refacen ist so eine Sache wie mit dem Kochen.
    Die einen können es, die anderen versuchen es immer wieder mit gleichbleibendem "Erfolg".....
    Nicht jeder der es macht, kann es auch.

    kokisax
     
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  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Guter Vergleich....und auch beim Kochen braucht es Zeit (kann sogar Jahre dauern), bis Du richtig gut kochen kannst.

    CzG

    Dreas
     
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  14. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Bei mir ist Kochen ist auf jeden Fall sicherer als es Refacen wohl je sein würde.
    Letzteres ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Ich werde es auch bestimmt nicht versuchen.
    Mit meinen Mundstücken spiele ich lieber.
    Ob der Tisch (betrifft Mundstück, nicht Kochen ;-)), die Bahn oder sonst etwas top ist oder nicht ist mir wurschd, so lange alles wunderbar funktioniert.

    LG
    Mike
     
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  15. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Und manch ein Mensch hat auch einfach keine Bock drauf :)
     
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  16. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Drum gibt es auch "Spitzenköche" die die Arbeit erledigen.......:D:rolleyes:

    kokisax
     
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  17. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hey

    Richtig interessant wird es, wenn man so viel versucht hat, dass man in etwa einschätzen kann was rauskommt bzw. auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten kann ...

    Hier zwei Überarbeitungen von mir.

    Das Dukoff ist eine guardala Kopie mit Stufe geworden und das Berg eine Lawton kopie. Beide mit einer 125er Öffnung - also 8* Otto Link. Gehen von superleicht und superleise bis Körperverletzung. Das eine mehr Funk das andere mehr Jazz und Blues.

    Das wichtigste ist, dass beide auf meinem Sax homogen klingen bis ins altissimo und für mich leicht Spielball sind, so dass ich bei Sessions auch nach 2-3 Stunden noch laut mitspielen mag ohne den Ansatz pressen zu müssen.

    Generell sind beide eher auf der lauten und obertonreichen Seite angesiedelt.

    Also wenn man will geht noch mehr als einfach nur gut E8B6BC10-F37C-4419-B6C7-776C190C8190.jpeg 1105AE8A-D10B-46F1-8880-65AB18E82F93.jpeg 2811006E-5A83-4EC7-94F9-FB8A4CBB94F0.jpeg 4689094B-44E4-4EEF-BF5E-F809804591CD.jpeg C32DEAA2-A5C6-4E05-9A0C-4390C7579D8D.jpeg D57A1B0D-E3C8-400B-A88A-431CC85F410C.jpeg DD721912-3361-4C10-A976-1BB8CF70DE0D.jpeg 39B0B233-BB84-423C-9AEE-D7CAD23C357E.jpeg 5F4FFE26-64E5-4650-856D-2FFEA6067721.jpeg 4E708A3E-A8F5-4F59-A4CE-A5237AD8395F.jpeg 71A98F23-9A16-461F-A8C7-988A9F792243.jpeg 125099CA-8BEF-4E23-B24F-B8A0B7F8A86C.jpeg DD37DFEC-27AA-43D6-8298-AFD27359A1EC.jpeg CBB736BB-6C4A-47A0-82A3-F19724506636.jpeg
     
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  18. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Feuerstreuer ,
    kommen die "Brandspuren" an den Rails des Berg vom schnellen Spielen?
    Schöne Arbeit übrigens.....

    kokisax
     
  19. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hey

    In Ermangelung eines weich klingenden Mundstücks habe ich mir jetzt auch mal so eins besorgt. Normalerweise haben meine Mundstücke ja alle recht viel baffle und klingen eher hell. Aber manchmal passt das nicht so ganz und so habe ich mich dem runderen klang mal angenommen.

    Zuerst Mundstücke getestet. Nach einer Reihe von versuchen fand ich ein altes O. Link aus den 50ern von einem Bekannten sehr gut. Ich habe das dann vermessen und wollte es kopieren.

    Als Rohling diente mir ein 44$ Mundstück aus China. Dieses hatte eine unsymmetrische bahn, die auch viel zu Kurzversion mit 22 mm :0 und auch die Vergoldung hat sich während der Bearbeitung schon so sbgegriffen, dass ich sie runtergeschlungen habe. Die Blattschrchraube ist aber gut.

    Ich habe es als 8* geöffnet und innen komplett ausgeschält und das Fenster extrem vergrößert und die rails verschlankt. Am schwierigsten war der rollover baffle, der höher und länger als bei aktuellen links ist - da ist man schnell klanglich auch komplett daneben. Ich Habers immer direkt verglichen und bin klanglich sehr nah rangekommen.

    Im Gegensatz zu den elliptischen Bahnen hat das link eine radiale Bahn bekommen, die leicht am tip etwas flippt damit die palmkeys leichter kommen.


    Jetzt gefällt es mir gut.





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  20. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Richtig professionelle Arbeit !
    Gibt es schon Klangbeispiele?

    kokisax:applaus:
     
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