Improvisation – Anfänger finden Hilfe: Theorie, Harmonielehre und Analyse

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von peterwespi, 9.Februar.2016.

  1. JoEs

    JoEs Schaut nur mal vorbei

    Hallo 47tmb.

    So habe ich es gemeint.
    Ich spiele die Töne eines Dreiklangs, da diese Töne zueinander passen☺
    Dachte aber bisher, dass diese Dreiklang auch Akkorde sind.
    Zur Zeit lerne ich mit diesem Buch:
    Harmonielehre Für Dummes
    (Harmonie im Alkorrd)

    Mein derzeitiger Kenntnisstand:
    Ich kenne und nutze den Quintenzir Keller, spiele zum Warm werden die Durtonleitern C, G und A. Kenne den Aufbau der Tonleiter bis Fis-Dur.

    Und nun versuche ich zu verstehen, was es mit den Akkorden auf sich hat. Ich spiele die Drei-bzw Vierklänge gerne, da diese sich gut anhören
    Auch die Intervalle ab Prime bis Oktave sind mir verständlich.
    Ich bin in der Theorie der Musiklehrer weiter als im Spiel mit meinem Altosax
    Und nun weiß ich nicht genau, was ich mit diesen schönen Tönen anfangen kann
    Und was nun noch hinzukommt, ist Euch er Fachwissen, das haut mich glatt um und macht mir etwas Sorge.
    Man könnte denken, hier wimmelt es von Musiklehrern und Professoren
    Bitte nicht missverstehen aber der Anfänger in mir bekommt es da mit der Angst.
    Werde ich es je verstehen.......

    LG JoEs
     
  2. JoEs

    JoEs Schaut nur mal vorbei

    Ich bitte die Rechtschreibung zu entschuldigen, ich nehme per Smartphone teil und sehe es nicht immer wenn ein Buchstabe fehlt oder ein Wort durch meine Autokorrektur verändert wird

    LG JoEs
     
    47tmb gefällt das.
  3. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Akkorde ist die Bezeichnung für Harmonien, die durch mehrere gemeinsam erklingende Töne enstehen. Ein Akkord ist auch als begleitendes Fundament zu einer Tonleiter zu verstehen, in dem er aus ihren Tönen aus Grundgerüst zimmert.
    Ein Akkord muss aus mindestens 2 Tönen bestehen, was dann i.d.R. dem Grundton und der Quinte entspricht und dann power chord genannt wird.
    Nimmt man 3 Töne und bildet so einen Dreiklang so schichtet man, beginnend mit dem Grundton, hier noch zwei Terzen aufeinander. Ob jeweils große oder kleine Terz zu wählen ist, hängt davon ab, ob man dann wieder innerhalb der Tonleiter landet (diatonisch) oder außerhalb.
    So würde ein Dur-Dreiklang aus Grundton, großer Terz und Quinte (= große Terz + kleine Terz) bestehen.
    Ein Moll-Dreiklang hätte zuerst die kleine Terz und dann darauf eine große.
    Mit den Tönen eines Dreiklanges kann man schon ein bisschen improvisieren. Es wird jedenfalls nie schief klingen.

    Mit dem Vierklang führt man das Konzept fort, indem man auf die Quinte noch eine weitere Terz draufsetzt. Kleine Terz führt zur kleinen Septime (Dominantseptakkord), große Terz zur großen Septime (daher major Akkord).

    Man kann eine Tonleiter im Übrigen auch in diesen Terzintervallen spielen. So kommt man dann auf die Akkorderweiterungen jenseits der 7, also zu 9, 11 und 13 (je nach Tongeschlecht mit Vorzeichen).

    Natürlich gibt es noch andere Konzepte, Akkorde zu spielen, als Amateur-Pianist wüsste ich welche. Das bringt hier aber wenig, darüber zu reden, weil es für das Spiel auf dem Saxophon erstmal nicht soviel bringt.
     
    KUS und Mummer gefällt das.
  4. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Der Erfinder der Autokerrektur ist ein Astloch....:p

    Zum Thema.

    Laß Dich nicht irritieren und abschrecken.

    Das wichtigste ist: MACHEN, SPIELEN!

    Hören was passiert. Was hört sich gut an, was nicht. Du kannst nix falsch machen! Wen schert es denn, wenn Du "falsche Töne" spielst.

    Bluesstücke sind ganz dankbar. Da kommst Du meistens mit der entsprechenden Bluesskale über's ganze Stück.

    Zuviel Theoretisieren verunsichert mehr als das es hilft. Ach ja, halt Dich zunächst an die Melodie und variiere diese. Improvisiere entlang der Melodielinie. Das ist viel einfacher, als sich an den Akkorden zu orientieren!

    Die Theorie hilft zu verstehen, das Ohr zu spielen!

    CzG

    Dreas
     
  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja, und schichtest Du die Töne anders, hast Du wieder eine Tonleiter.....

    CzG

    Dreas
     
  6. last

    last Guest

    ja - mag sein... :D ;)
     
  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    last und Dreas gefällt das.
  8. JoEs

    JoEs Schaut nur mal vorbei

    Super
    Lieben Dank an Alle
    Euere Hinweise und Vorschläge nehme ich mir zu Herzen.
    Bleibe am Ball oder besser...am und lese Euere Beiträge wie bisher

    LG JoEs
     
  9. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Tja, da wollte ich mal eine Brücke bauen, zugunsten Musiktheorie lernen für Improvisationen, da kommen mir dann wieder so Haarspalter der Englischen Sprache dazwischen und machen alles perdü! ;-)

    Wobei sich mit die Frage stellt, ob sich der Begriff "to improvise" erst daraus entwickelt haben, dass die Menschen angefangen haben zu Improvisieren, im Sinne des Verbesserns von Dingen (oder Musik). In so fern wäre das ein Zirkelkonstrukt, wo sich der Begriff aus sich selbst heraus erklärt.

    Aber egal, spielt einfach darauf los, es wird schon irgendwie passen! ;-)

    Aber Pigor hat schon recht:

     
  10. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Gibt es eigentlich Akkorde u/o Skalen die gängig sind? Ich denke, dass man irgendwann die Akkorde verinnerlicht oder auswendig können muss um zu improvisieren. Gibt es da welche die wichtiger sind als andere und die man zuerst können muss, weil diese z.B. in vielen gängigen Jazz-Standards vorkommen, oder kann man das so nicht sagen?

    LG
    Paedda
     
  11. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Doch - kann man sagen - und auch so lernen. Um auch in frühem Lernstadium arbeitsfähig zu sein (!), kann man mit den gängigsten Tonarten anfangen und sich dann nach beiden Seiten erweitern, um irgendwann den Luxushafen "in-all-keys" erreicht zu haben.

    C und G-Dur wären die ersten, weil häufigsten Tonarten, F und D und A die nächsten - A-Dur begegnet Altisten häufiger, F-Dur den Bb-Spielern. Spätestens da würde ich die Moll-Tonarten in Angriff nehmen, damit man mit Autumn Leaves und Konsorten umgehen kann. Also die Moll-Parallelen A-Moll, E-moll, danach D-Moll, B(H)-Moll... Moll heißt für Impro-Anfänger Harmonisch-Moll!

    Von den einzelnen Tonarten sind eigentlich die Akkorde aller Stufen dran - immer gleich als 4-Klang, aber natürlich sind II-V-I die häufigsten. Das Gute ist: die Akkorde wiederholen sich, wenn auch als andere Stufe mit einer anderen Skala im Hintergrund.

    Und das alles würde ich immer mit geeigneten Stücken zusammen lernen. Wenn ich klingend C lernen will, ist z.B. Take The A-Train ne gute Wahl, für Autumn Leaves brauche ich klingend G-Moll und Bb-Dur - super effektiv!
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Februar.2020
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Die Antwort auf "Welche Tonart als nächste?" wird ziemlich schnell zum Selbstläufer. Nimm z.B. die beliebte Sessionnummer "Blue Bossa": C-Moll harmonisch (mit b6 und maj7) ist zu lernen, auf Cm auch gerne C-Blues. ABER oh Schreck: dritte Zeile vier Takte Db-Dur (II-V-I-I - für Tenor Eb, für Alto Bb)! Zack! Schon lernste ne neue Tonart! :-P2 Ist nicht schlimm - nur 4 Takte, aber man muss es irgendwie angehen.
     
    Gelöschtes Mitglied9218 und Dreas gefällt das.
  13. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @gaga,
    vielen Dank für die super Erklärung.

    LG
    Paedda
     
  14. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Wie lernt man denn am Besten die Skalen und Akkorde auswendig? Mir fehlt da irgendwie ein System oder "roter Faden", an dem ich mich orientieren kann.

    LG
    Paedda
     
  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Peter Wespi soll gute Tonleiterübungen haben - da haben sich schon einige begeistert geäußert.

    Ich finde es seeehr wichtig, nichts abzulesen, sondern sich alles auswendig zu erarbeiten - wenn man etwas abliest, kommt man schlecht davon los.

    1. Fünftonraum. Töne 1 bis 5 in flüssigen 8eln rauf und runter. 1, 3 und 5 sind dann schon mal der Grundakkord. "When the Saints" passt genau da rein (bei Dur) - eine Melodie, die man gut ohne Noten findet.

    2. Bis zur None. Töne 1 bis 9 rauf und runter. Die Akkorde I, IV und V findest und lernst du gut mit "Mathilda" (she takes me money and run Venezuela). Wenn es nicht präsent ist, Harry Belafonte hören - den Refrain wirst du nie mehr los ;-)

    3. Die Tonleiter über das ganze Horn. Dann in Terzen (2 rauf, 1 runter), dann in Dreiklängen (1-3-5, 2-4-6, 3-5-7-....) - in Vierklängen. Das sind alles schon die Akkorde als Arpeggios und als Tonleiterübung. Da gibt es noch viele Schweinereien, die einen im versierter, flüssiger werden lassen, aber auch Energie schlucken.

    BTW: Ich habe mal zu Beginn einer Probe "When the Saints" auswendig durch den Quartenzirkel spielen lassen. 1.Durchgang in C-Dur, 2. in F, 3. in Bb usw Ein Mordsspaß mit rauchenden Köpfen und verzweifeltem Durcheinander und eine wichtige Erfahrung. Ein Dorfbewohner, der uns zufällig hörte, sprach mich später ganz entsetzt an wegen der "Katzenmusik".
     
  16. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @gaga,
    vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung.
    Ich werde deine Anleitung Mal ausprobieren.

    LG
    Paedda
     
  17. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Check das hier :)
     
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  18. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Das ist eine sehr gute Übung! Bei iReal Pro gibt‘s ja das Hütchen-Symbol, bei dem man einstellen kann, um wie viele Halbtonschritte der nächste Chorus transponiert und
    allenfalls wie viele Beats schneller er gespielt werden soll... ;)
     
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  19. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @peterwespi,
    vielen Dank das Du Deine Infos und Erfahrung weiter gibst.

    LG
    Paedda
     
  20. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

     
    Gelöschtes Mitglied9218 gefällt das.
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