Improvisation/Harmonielehre für Greenhorns

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von last, 31.Oktober.2016.

  1. last

    last Guest

    Hallo!

    Ich hab mal autodidaktisch versucht, mich etwas in Musiktheorie einzuarbeiten...
    Aktueller Stand in Kürze:
    Ich denke, ich weiß jetzt was Dur und moll bedeutet, kann was mit dem Quintenzirkel anfangen, verstehe was Tonika, Subdominante und Dominante bedeuten, begreife was einen Dur-Dreiklang von einem Moll-Dreiklang unterscheidet und zu guter Letzt ist es mir (hoffentlich) gelungen diese merkwürdigen ;) Akkordsymbole auf meinen Notenblättern zu entschlüsseln.
    Hier nun meine Frage zu einem konkreten Beispiel:
    Bei den mir vorliegenden Noten für "Over the Rainbow" steht z. B. über dem vierten Takt Am7 und D7.
    Wenn ich das richtig begriffen habe, steht Am7 für A, C, E, G und D7 für D, Fis, A, C.
    Bedeutet das jetzt schlussendlich, dass ich dann in diesem Takt diese Noten (also C, D, E, Fis, G, A) für eine Improvisation benutzen kann / sollte?

    Danke für Eure Hilfe...

    LG

    last
     
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  2. heinz

    heinz Kann einfach nicht wegbleiben

    jein... kommt nach dem D7 ein G-Dur? Dann könnte man dir ein paar schöne Töne für eine II-V-I Verbindung aufschreiben die du darüber spielen kannst.
     
  3. last

    last Guest

    Nach dem D7 kommt (im nächsten Takt) Gm7 (also G, Bb, D, F ?)...

    LG

    last
     
  4. last

    last Guest

    Wenn ich nun (hoffentlich) diese Akkordsymbole aufschlüsseln kann...nutze ich dann (im Prinzip) diese Noten für eine Impro?
    Was muss ich grundsätzlich noch beachten? Wie geht's weiter?

    LG

    last
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 31.Oktober.2016
  5. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Empfehlung

    @ppue's Harmonie-Online-Seminar besuchen.
    Da bekommst du all das und noch mehr erklärt.

    LG
    Paedda
     
    47tmb gefällt das.
  6. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ja. schlussendlich aber bedeutet improvisation, das du (in diesem takt) alles spielen kannst. es kommt halt auf dein empfinden an und natürlich wie es die zuhörer aufnehmen. deren reaktion wird es dir zeigen.;)
    da das improvisieren und die anwendung der (jazz) harmonik ein derart grosses feld ist und bestimmt die expertenmeinungen sich hier überschlagen, was alles wann gespielt, bzw. improvisiert werden kann, beschränke ich mich auf meine eigenen, bescheidenen (und meist autodidaktischen) erfahrungen.
    mir hat es immer viel geholfen, als erstes die melodie zu erfassen. diese dann immer weiter zu umspielen, und damit zu experimentieren. zugegeben, -over the rainbow- ist recht eingänig und einfach. und die cracks unter uns werden sich sicherlich nicht allzulange in dem -klassischen- ablauf aufhalten. wenn du dieses auch noch erfassen willst, dann kommst du um eine grundlegende studie der harmonik nicht herum.
    meine herangehensweise stößt allerdings bei den -komplexeren- stücken schnell an die grenzen. aber generell machst du mit einer an der melodie gebundenen improvisation nichts verkehrt.
     
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  7. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Am7 und D7 sind eine so genannte ii-V Verbindung. D7 ist die Dominante von G-Dur, also wäre G-Dur deine Tonleiter/bzw. Tonmaterial. Die Akkordtöne, welche du ausgeschrieben hast sind richtig. Wenn du kannst, dann versuche die Akkordtöne auf die Zählzeiten zu spielen und mit den Tönen dazwischen auf die unbetonten Zählzeiten. (Gilt jeweils für die Dauer, wo der Akkord drüber steht)
    Das ist jetzt alles sehr vereinfacht und auch nicht allgemeingültig, aber eine Möglichkeit. ;-)
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Ja klar, warum nicht?
    Das sind die "konsonanten", also "schönen" Töne", die an der Stelle am besten passen. Im traditionellen Jazz, aber auch in vielen anderen Musikrichtungen, wo improvisiert wird, bilden die Akkordtöne das Hauptmaterial.

    Es ist auf jeden Fall eine wichtige Übung, die Akkorde aufzuschlüsseln und sie dann zu arpeggieren: rauf und runter, vom tiefsten bis zum höchsten Ton und wieder zurück, bis es ganz flüssig geht und Du nicht mehr über die Akkordtöne nachdenken musst.

    Die Akkorde stehen in der Regel nicht sinnlos herum, sondern beziehen sich aufeinander, haben Aufgaben, so genannte Funktionen, die Du ja schon erwähnt hast: Tonika, Dominante, die ganzen Parallelen und Gegenklänge.
    Nun ist es sinnvoll, sich über die Funktionen (z. B. die von @mato erwähnte II-V-I-Verbindung) klar zu werden und so auf die jeweilige Tonleiter zu kommen, um die Lücken zwischen den Akkordtönen auszufüllen und mehr Tonmaterial zu erhalten.

    Bei Deinem Beispiel liegt ein so genannter "Trugschluss" vor, weil auf die zu Dur führende Kadenz Am7 D7 überraschend ein Gm folgt.
    Du könntest also in dem vierten Takt (Am7 D7) G-Dur spielen, weil die Akkorde dazu gehören, und anschließend das G-Moll betonen, etwa Deine melodischen Linien so gestalten, dass sie auf die 1 des G-Moll-Taktes zum Bb (Moll-Indikator von G) führen.

    Eine andere Möglichkeit wäre, bereits im vierten Takt G-Moll zu spielen, etwa durch Eb statt E bei Am7 (doch, das DARF man!).
    Man kann sich auch beliebte II-V-I-Licks berühmter Musiker draufschaffen oder eine alterierte Skala verwenden (passt irgendwie immer) oder oder... :D

    Die Erkenntnis von @zappalein ist insgesamt sehr wichtig, darüber muss man sich einfach klar sein:
    schlussendlich aber bedeutet improvisation, das du (in diesem takt) alles spielen kannst. es kommt halt auf dein empfinden an und natürlich wie es die zuhörer aufnehmen. deren reaktion wird es dir zeigen.;)


    Viel Erfolg und viel Spaß beim Experimentieren
    wünscht
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.Oktober.2016
  9. last

    last Guest

    @mato und @Rick

    Danke! Juchhuuu! Ich glaub' ich hab's kapiert!?

    Stimmt das so...?

    II -V -I: Em7 - A7 - Dmaj7 => D-Dur

    oder

    II - V- I: Dm7 - G7 - Cmaj7 => C-Dur

    oder

    II - V - I: Am7 - D7 - Gmaj7 => G-Dur

    Richtig so? :nailbiting:

    LG

    last
     
  10. ppue

    ppue Experte

    Ja, genau. Und weil die II in Moll naturgemäß ist, schreiben viele auch ii statt II.
     
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  11. last

    last Guest

    Danke! :)
    (Vorerst) eine Frage hab ich noch. Bei der VII. Stufe von G-Dur bin ich auf Fis, A, C, E gekommen. Das nennt man dann vermindert?
    Wie sieht da das Akkordsymbol aus? Oder hab ich das falsch hergeleitet?

    LG

    last
     
  12. ppue

    ppue Experte

    F#ϕ oder F# dim7.
     
    last gefällt das.
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nein, halbvermindert, oder Moll 7b5.
    Mollakord mit verminderter Quinte, die zweite Stufe in einer Mollkadenz II VI I, z.B. F#m7b5 B7b9 nach Em.

    F# dim7 ist doch vermindert, oder nicht? Also Fis, A, C, Es.
     
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  14. last

    last Guest

    Also halbvermindert, weil nach 3HT + 3 HT dann 4 HT (E) kommen (wenn ich es richtig hergeleitet habe).
    D.h. F#m7b5 ?

    Und 3HT + 3HT +3 HT (Es) wäre dann vermindert F#dim7 ?
     
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  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Du könntest mal diatonische Septakkorde spielen, also z.B. in C-Dur auf den einzelnen Stufen Terzen schichten.
    C-E-G-H ist dann Cmaj7, dann D-F-A-C Dm7 usw. Dann kommst Du auf die Akkorde. I, IV ist Major, II, III, VI ist Moll 7, V ist Dominant 7, VII ist Moll7b5.
    Dann halt in verschiedene Tonarten transponieren.

    Scale Syllabus ist vielleicht auch hilfreich.
     
  16. last

    last Guest

    @Tom Scott ja - da bin ich grad dran! :)

    Danke Euch allen!
    Ich sitze da heute seit ein paar Stunden dran und hab gerade das Gefühl als würden sich jede Menge Türen in ganz neue Welten öffnen...
    Ein Aha-Erlebnis nach dem anderen... Ich mag gar nicht mehr aufhören... :D

    LG

    last
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 31.Oktober.2016
  17. ppue

    ppue Experte

    Ah, ein Angefixter (hechel).

    Dann komm in den nächsten Online-Kurs ab 20.02..

    Da erfährst du nicht nur, dass das so ist, sondern auch, warum das so ist.

    Wird wohl erst einmal der letzte seiner Art sein.
     
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  18. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    Peter, das hört sich nicht sehr gut an:arghh:.
    War bereits angefixt und für den Herbst-Kurs 2016 angemeldet, dann aber ist er leider wegen mangelnder Betieligung ausgefallen :cry: :thumbsdown:.

    Leute, seht bloss zu, dass genug Interessenten auf dem Teppich stehen und mit den Füssen scharren:hungry:.
    Ist für mich in diesem Leben wahrscheinlich die letzte Gelegenheit, was über Harmonie zu lernen:singing:.

    @ppue : Gib' uns Angefixten doch mal einen Tipp, mit welcher Literatur wir die Wartezeit bis Februar sinnvoll überbrücken können.

    Grüße von der nasskalten See
    Det :)
     
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  19. last

    last Guest

    Ich hab gestern damit den Einstieg gefunden bzw. das hat mich angefixt...

    LG
    last
     
  20. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ich habe eine Frage die hierhin passt, auch wenn sie vielleicht doof ist.

    Wie umspiele ich eine Note?

    Ich meine, dass wenn z. Bsp. eine ganze Note über 2 Takte steht, ich diese aber nicht als longtone, sondern umspielen möchte.
    Bei mir hört sich das immer sehr bescheiden an.

    LG
    Paedda
     
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