Wenn ich ein Stück habe, das ternär gespielt wird, muss ich dann zwangsläufig auch ternär improvisieren oder ist das egal? Steht es einem in dem Fall offen ternär oder binär zu improvisieren?
Danke für die Antwort. Wenn du sagst, hauptsache es swingt, dann bedeutet es ja, dass ich zu dem swingenden Stück ebenfalls ternär improvisieren soll!?
Zitat: leo_sax schrieb: Danke für die Antwort. Wenn du sagst, hauptsache es swingt, dann bedeutet es ja, dass ich zu dem swingenden Stück ebenfalls ternär improvisieren soll!? Ich bin nicht Joe, aber ich sehe das so. Binäre Linien über einem ternären Rhythmus würden staksig, gestelzt, zickig klingen und sind m.E. höchstens als kurzer special effect angebracht. Gruß, Herman
Da du am Anfang der Improvisation stehst, würde ich auf jeden fall empfehlen auch ternär zu improvisieren. Also ich hab mal von einigen Leuten gehört die sowas machen. Das ist aber supergefährlich, weil wenn man es nicht 100% richtig macht (und jetzt frag mich mal wie man das macht!), dann wirkts halt sofort so als hättest du es gewaltig nicht auf dem Kasten. Ich schätze sowas ist echt nur Spezialisten.
Zu einem Swing muß man immer swingende Achtel spielen und zu keinem Swing spielt man auch keine swingenden Achtel. So formulieren können einfach nur wir Pfälzer. LOL
Schluck, ich widerspreche jetzt einem Experten! Wie würde man dann das, was die Brecker Brothers oftmals über ihre funkig orientierten Stücke solieren, nennen? Bin aber lernfähig!
Ja. Also so wirklich swingend ist das ja nicht, aber auch nicht wirklich gerade. Off beat-Phrasiert spiel ich da auch. Als offbeat zu down beat gebunden. Nur eben nicht ganz so triolisch wie bei Swing
Grundsätzlich würde ich auch bei einem Swing-Stück mit Swing-Phrasierung improvisieren. Es sollten aber immer auch einige Passagen mit gerader Phrasierung dabei sein (nachzulesen bei Hal Crook: Ready, Steady, Improvise; nachzuhören auf zahllosen CDs der "Meister"). Etwas anders ist es bei Balladen. Hier kann Swingphrasierung unfreiwillig komisch wirken (außer bei "Swing Balladen" wie z.B. Black Coffee, Harlem Nocturne usw.). Ein Titel wie z.B. I Remember Clifford wirkt einfach nicht richtig mit Swing Phrasierung, das gilt auch für die Improvisation. Gruß Uli
Bisher finde ich, dass es mit das Wichtigste beim Improvisieren ist, den Groove des Stückes zu treffen, selbst wenn man nur einen einzigen Ton wiederholt. Ich würde sagen, 2 gegen 3 ist eine Polyrhythmik, die man durchaus als Effekt einsetzen kann. Dann muss man aber schon ziemlich sattelfest sein. Vom Gefühl her würde ich auf binären Grundrhythmus auch mal ternär improvisieren, aber nicht anders rum. Und das Ganze eben auch eher als Effekt.
Hallo Leo, an den Beispielen berühmter Jazzer kannst Du sehen, dass es da keine absolut festen Regeln gibt, denn in der Rhythmik zeigt sich auch oft die Individualität des jeweiligen Künstlers, da sieht man unterschiedlichste Ausprägungen. Erlaubt ist, was gefällt - probier's doch mal für Dich aus! Kreuzlangweilig wäre es, wenn alle Menschen rhythmisch exakt improvisieren würden, das wäre für mich der größte vorstellbare Horror - gleichgeschaltete Jazzmusiker! Aber TENDENZIELL hält man sich schon an die Grundrhythmik des Stücks. Schöne Grüße, Rick