Hallo liebe Sax-Gemeinde, ich brauch mal ein paar Profi-Tipps. Ich darf ein Solo über 16 Takte improvisieren bei dem in jedem Takt der Akkord wechselt. Für Profis ist das ja nicht schwer, aber für mich als übe-faulen Amateur ein echter Prüfstein. Mein Hirn ist irgenwie nicht schnell genug um den Notenraum innerhalb von Milisekunden zu erkennen. In Vierteln bei 120 bpm klappt es ja halbwegs, aber das klingt natürlich lahm und müd. Hier die Changes: Dmaj7, C#9, C9, B9, E9, A9, Am7, D9, G, F#7, Bm7, E9, Em7, A9, (F#m7,F9), (Em7, Eb9) geht über in D9 tutti. Die letzten beiden Takte haben zwei Changes. Beim Auschecken der Wechsel habe ich folgendes erkannt: 1. die ersten vier Takte sind eine Chromatik 2. dann kommt eine Quintfallsequenz E9 bis G 3. eine II-V-Verbindung in E 4. am Schluß eine II-V-I-Verbindung in D mit eingebetteter Chromatik Gut was? Aber was hilft mir das? Kann ich da irgendwas vereinfachen? Wie gehen die Profis da ran? Danke im Voraus Harry
Tach Harry, blöde Frage: sind das reine Solo-changes oder is das ein chorus ueber ein existierendes (vorher gespieltes) Thema? 1. wenn man einen Teil des Themas zitiert (z.B. als Soloeinstieg), macht sich das immer gut, 2. T 1-4: 2 Moeglichkeiten: Sequenzen (in dem Fall: chrom. verschobene lines) oder als anderes Extrem: ein langer Ton, der von outside nach inside wechselt (oder umgekehrt), z.B: A, D, C#,... man muss auch nicht auf der 1 im ersten Takt losbrettern, 3. die Quintfallsequenz koennte auch schon beim B9 starten, manchmal hilft, diese 4klaenge zu notieren, den ersten ev. in der Grundstellung, die kommenden als Umkehrung, dass man moeglichst viele Toene liegenlassen kann und daraus eine guideline (oder mehrere) basteln, zusaetzliche Toene mit dem Tonraum von D-Dur ergaenzen, 4. II-V-I in E: E-Dur pent oder B-Dur pent 5. ab Em7 kannst im Prinzip wieder D-Dur spielen (D-Dur pent oder A-Dur pent), 6. Soloaufbau waere z.B.: sparsam beginnen, dann verdichten... Gruss, Dsharlz
Hallo Harry, meiner Ansicht nach ist der harmonische Zusammenhang folgendermaßen: Dmaj7 / = Tonika, D-Dur (über Major-Akkorde klingt allerdings der Gegenklang besser, also F#-Moll) C#9 / C9 / B9 / = Chromatik von Dominant-Akkorden (jeweils mixolydische Skala benutzen) E9 / A9 / = Dominantenreihe (ebenfalls mixolydisch) Am7 / D9 / G / = II-V-I von G-Dur F#7 / Bm7 / = V-I von B-Moll (harmonisch / dorisch) E9 = V von A-Dur Em7 / A9 / = II-V von D-Dur F#m7 F9 / = II-bII (Tritonus-Substitut) von E-Dur Em7 Eb9 / = II-bII (Tritonus-Substitut) von D-Dur Einiges hat ja Dsharlz schon erwähnt. Bei den chromatischen Passagen bzw. den Dominanten-Ketten spielst Du am besten Töne der Akkorde oder der passenden Skalen (mixolydisch). Hier empfehlen sich Sequenzen, also Melodien, die entsprechend verschoben werden. Bei den Kadenzen (II-V etc.) kann man ebenfalls Akkordbrechungen oder Tonleiter-Ausschnitte verwenden, dazu gibt es aber auch zahlreiche Licks aus den verschiedensten Stilen (zum Beispiel alla Parker, Coltrane oder Sanborn). Statt der kompletten Tonleitern kann man natürlich auch die jeweils angesagte Pentatonik bzw. Blues-Skala einsetzen, dann wird das Ganze etwas weniger "intellektuell" und gefällt mehr Leuten, als wenn man da nun einen auf Coltrane macht. Viel Erfolg, Rick
Vielleicht komponierst du dir erst mal ein paar Linien über diese Folge um eine Vorstellung zu bekommen was alles klingt.
Ich denke, hier liegt das Problem. Die Changes sind aus meiner Sicht zu komplex, um selbst mit den höchst möglichen Vereinfachungen in Verbindung der vorhandenen Tendenz zu Nicht-Üben innert nützlicher Frist etwas Brauchbares darüber rotzen zu können. Ich hatte auch schon Kunden, die mit Soli daher kamen, die weit über ihrem technisch-theoretischen Stand waren. Das ist keine Schande, sondern einfach halt mal so. Zuerst *komponierten* wir gemeinsam ein Solo, das wir aufschrieben. Dieses war sozusagen mal die *Überbrückungshilfe*. Die Big Bands konnten die Stücke spielen und meine Kunden ein brauchbares Solo dazu beitragen. Parallel dazu nahmen wir das Solo als Hauptthema in unserer Improvisationsarbeit. Wir reduzierten z.B. das Leadsheet auf ausgewählte Töne, die für die Improvisation verwendet wurden und weiteten das Material nach und nach aus. Es ist aus meiner Sicht keine Schande, ein notiertes Solo zu spielen, das dafür aber gut daher kommt. Aber immer wenn ich nicht nur höre, sondern auch sehe und spüre, dass ein Solist überfordert ist, rollen sich mir die Zehennägel nach hinten und ich stelle mir die Frage, weshalb sich die Leute partout nicht helfen lassen...
sagt mal leute, ich versteh hier nur bahnhof xD (nicht mal mehr dass wenn ich ehrlich bin ) gibts vielleicht irgendwelche bücher mit hilfe derer man sich improvisation aneignen kann???? lg, clarinetist_for_life (die, wer weiß, vielleicht schon bald saxophonist_for_life heißt, weil sie heute ihr saxophon holen darf )
Improvisationsworkshop mit Playalongs (78 MB); von Peter Wespi http://www.saxophonforum.de/resources/SoftWayImprovisation.zip Die Anleitung zum Solospiel kann auch separat runtergeladen werden: http://www.saxophonforum.de/resources/SOLO!_Workshop-Doku.pdf die Musikstücke des Lehrgangs können einzeln im Bereich 'Playalongs ' geladen werden. http://www.saxophonforum.de/modules/info/index.php?cat=3&id=5 Grüße Tobas
@clarinetist_for_life In diesem Thread findest Du außerdem einige Tipps über Literatur jenseits des Standardwerks von Frank Sikora. Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main Holger
Vielen Dank zunächst mal an alle! ...werd ich wohl machen müssen. Wenn das dann sitzt, kann ich immer noch da drumrum improvisieren. --> d.h. Hausaufgaben machen! Guter Vorschlag. Die Changes entsprechen dem Chorus, da kann ich das Thema aufgreifen. Uff, wenn die Chromatik in Tritonus-Umkehrungen aufgelöst wird, wird's ja fast noch schwerer. Dann muss ich nochmal D-Dur verlassen, in E-Dur gehen und wieder zurück. @Rick & @Dscharlz: wie würde das ankommen, wenn ich den ersten Teil in D-Blues-Skala spiele, dann nach E-Blues wechsle und dann wieder zurück in D-Blues? Oder ist das zu abwägig. Das wär halt schon viiiiel einfacher. Oder vielleicht zu banal?
Ist es jetzt dann doch noch dazu gekommen? Herzlichen Glückwunsch - was lange währt, wird (hoffentlich) endlich gut! ------------------------------------------ Hallo Harry! Ähem, wenn Dir das zu schwer ist, dann solltest Du Dir wohl tatsächlich erst mal etwas mehr Zeit zum Üben gönnen... Das ist in erster Linie eine Frage des Musik-Stils und des Tempos des Titels. Leider habe ich überhaupt keine Ahnung von der Nummer, um die es geht; ob dort Blues-Skalen passend oder banal klingen, kann ich daher nicht beurteilen. Probier's aus und schau, ob's Dir selbst gefällt! Prinzipiell kannst Du mehr "horizontal" (also skalenbezogen) spielen, wenn das Tempo sehr hoch ist. Bei langsameren Nummern solltest Du hingegen mehr auf die einzelnen Akkorde eingehen, besonders wenn sie so extrem wechseln. Schöne Grüße, Rick
Um was für ein Stück handelt es sich eigentlich? Also vom Gefühl her sind das fast alles II-V Verbindungen. Erster Akkord D-Dur. Die nächste Akkordfolge endet in G. Der Rest wieder in D-Dur (mixolydisch). Auf dem letzten Akkord könnte eine Blue-Note (und die Blues-Skala) eventuell ganz gut klingen, musst Du zuhören, ansonsten musst Du die Akkorde ausspielen. Natürlich kannst Du sie beliebig alterieren, so dass Du fast alles spielen kannst, nur solltest Du die wichtigen Töne (Terz, Septime) dabei im Auge behalten. (Hier habe ich bewusst A9-Am7 und E9-Em7 weggelassen. Das ist zwar für sich gesehen ein wichtiger Akkordwechsel, aber vom Gefühl her macht das bei den Akkorden nicht so viel aus. Beispielsweise wenn man den A9 alteriert, ist da auch die Moll-Terz drin.) Mein Tipp: Dominantsepkakkorde im Quintenzirkel üben, damit rumspielen und Dir "Licks" mit alterierten Tönen b9/#9, b5/#5, die Du im Quintenzirkel spielst. Das ist das was Du hier brauchst und wird Dir auch sonst viel helfen. Zweiter Tipp: Nimm die Big Band mal bei dem Stück auf und übe dazu zu Hause. Viele Grüße, Benjamin
Hi @ radioactiveman und HolgerFfm: Vielen Dank für die Tipps, ich glaub ich hab für die nächste zeit wieder ein wenig "leichte " Lektüre. @ Rick Dankeschön jap, es ist so weit seit zweieinhalb stunden bin ich nun stolze "herberggeberin" für ein hübsches altsaxophon! ob ich mich jetzt umtaufe bezweifle ich zur zeit noch xD das saxophon ist doch um einiges "zickiger" als die klari wenn man dass so sagen kann xD es geht zwar ohne größere anstrengung ziemlich weit rauf aber hinunter komm ich nur bis zum e und dass nur im legato also liebe auf den ersten ton hört sich anders an, aber angefreundet haben wir uns schon ^^ aber meiner klari wird es den platz doch nicht ablaufen, wir sind einfach ein dreamteam xD lg, clari
Liebe clari, ich wäre etwas vorsichtiger mit meinen Äußerungen, denn glaube mir, man weiß nie, wie es kommt! Vor ein paar Jahren hätte ich dir wohl noch bedenkenlos zugestimmt. Ich komme von der Klarinette, spiele sie seit weit über vierzig Jahren und habe nebenbei immer Alto und Soprano gespielt. An der Favoritenstellungen meiner Klarinette hat das in der ganzen Zeit nie etwas geändert - bis ich dann vor gut zweieinhalb Jahren eher zufällig auch das Tenor dazu nahm ...tja, und heute liefern sich Tenor und cl auf einmal einen er bitterten Kampf um die #1-Position! Wir schnacken in ein paar Jahren nochmal ... LG - clarisax
Lieber clarisax, ich hab ja auch schon so die angst, zumal mir ja eigentlich tenor sehr gut gefällt xD aber ich hoff einfach für meine klari das es so bleibt xD zuversichtlich in der hinsicht stimmt mich, dass ich schon sehr lange (seit 7 jahren) sax spielen möchte, es aber nie dazu kam. ich wollte eigentlich nicht klarinette spielen, dies du ich nur durch die anfängliche hartnäckigkeit eines musikerkollegens. ich hab mich aber bald in das instrument "verliebt", war mir aber ziemlich sicher, dass sobald ich das sax in händen halte dies sich ändern wird, dem ist aber mittlerweile nicht so, aber schaun wir mal wie sichs entwickelt xD lg, clari PS: Sry, die Off Topic beiträge, aber ich war gestern einfach so euphorisch xD