Improvisieren ohne Akkordwechsel

Dieses Thema im Forum "Workshops / Meetings / Konzerte" wurde erstellt von klueglw, 5.Februar.2014.

  1. alteriert

    alteriert Schaut öfter mal vorbei

    Moin,
    die Kernaussage ist bereits gegeben worden, denke in 4 taktigen Einheiten.
    Spiele eine Phrase die aus 2 Takten besteht, bemühe dich diese Phrase zu wiederholen, du darfst dabei das Ending der Phrase verändern (z.B. beim ersten mal gehst du nach oben, beim zweiten mal nach unten)
    Beachte ob du deinen Phrase z.B. auftaktig, volltaktig oder eben hinter der 1 beginnst, dann mache es bei der Wiederholung genauso. Mit diesen kleinen "Bausteinen" lassen sich gut 16 Takte überleben.
    Gruß
    alteriert
     
  2. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Wenn Du z.B. "Euphrates" in der Jazzmethode von John O'Neil meinst, wo es mehrere 16-taktige Passagen zur Improvisation gibt, dann ist Saxhornet's Empfehlung wirklich der beste Einstieg:

    Mit der Zeit bekommst Du ein Gefühl dir die Länge der Stücke und kannst ein wenig mehr variieren. Die Phrasen können zunächst ganz einfach sein, z.B. Tonleiter in Sekunden oder Terzen hoch und einen bestimmten Ton halten, dann wieder runter...

    Gruß,
    BCJ
     
  3. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Genau so sehe ich es auch.
    Die Ungeduld der Neuankömmlinge begründet sich mMn darauf, dass viele in Chatrooms unterwegs sind. Das geht dann so:

    [color=000099]Saxus betritt den Raum[/color]
    [color=CC3300]CBP: Hey Saxus[/color]
    [color=CC6600]Saxus: Hey CBP[/color]
    [color=CC3300]CBP: Was machst'n grad?[/color]
    [color=CC6600]Saxus: nix[/color]
    [color=CC3300]CBP: dito[/color]
    [color=CC6633]Saxus: und sonst?[/color]
    [color=CC3300]CBP: Och johh[/color]
    [color=CC6600]Saxus: ich geh dann mal wieder[/color]
    [color=CC3300]CBP: war echt cool sich mit Dir zu unterhalten[/color]
    [color=CC6600]Saxus: cu[/color]
    [color=CC3300]CBP: gut n8[/color]
    [color=000099]Saxus verlässt den Raum[/color]

    Man kommt und ist sofort im gehaltvollen Gespräch.

    Viele Grüße
    und gut n8

    Saxus
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Nicht nur das. Mut zur Schlichtheit ist unabdingbar, solange man den Ablauf ohne Zählen nicht intus hat. Wildes Getute sollte man sich aufheben, bis man sich nicht mehr verläuft.

    Das hat mit Akkorden oder keine auch wenig zu tun. Auch wenn Akkorde da sind, muss ich als Improvisierer ja den Akkordwechsel anspielen, d.h. ich muss den harmonischen Ablauf eh ohne Zählen und ohne Anschubs von außen drauf haben. Das "Splash" vom Schlag-Drauf-Kollegen kann nur eine nette Bestätigung sein, dass ich richtig liege.

    Herman
     
  5. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Deswegen haben ja viele Probleme mit 'So What'. AABA, ein Formteil 8 Takte derselbe Akkord.

    Soweiso ein Hörtipp. Tu ich mir jetzt ans Ohr. :)

    Grüße
    Roland
     
  6. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Schlimm wird's wenn die Rhythmusgruppe es verpeilt hat und Dich komplett im Regen stehen lässt... Oder ein Teil der Rhythmusgruppe woanders ist als der Rest :-D :-D

    LG Juju
     
  7. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Deshalb macht der nette Schlagzeuger gerne alle 8 Takte ein kleines Schnörkelchen oder einen kleinen Fill, damit dann alle wieder wissen, wo es lang geht. ;-)

    Vor Jahren habe ich mal in Tübingen ein Konzert von Air besucht, ein Trio mit Henry Threadgill an den Winds, Fred Hopkins am Bass und Steve McCall am Schlagzeug.
    Die haben den ganzen Abend ständig versucht, sich gegenseitig raus zu werfen, und wenn dann mal einer geflogen ist, haben sich die andern tierisch gefreut. War trotzdem - oder gerade deshalb - ein tolles Konzert.
     
  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    So ist es. ;-)
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und wenn Du so einen tollen Drummer hast, wie ich ihn mal in einer Mini Big Band erlebt habe, wo ich mitspielen sollte, der bei jedem dieser Breaks die Time verliert und irgendwas zwischen 3/4 und 7/4 mit Zusätzen von 5/8tel Takten drin hat, dann fängst Du an solchen Stellen immer an zu zittern. Da war kollektiv keine Eins mehr zu bekommen, zumindest war kein Break im 4/4tel Takt, dumm nur wenn es Swing ist und die Leute dazu tanzen sollen. :-D

    Lg Saxhornet
     
  10. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Gibt ja nicht umsonst den Witz:

    Fragt der Bassist den Pianisten: "Du, wo sind wir gerade?" - Darauf der Pianist: "Geht dich gar nichts an!"

    oder

    Bassist zum Schlagzeuger: Hatte gestern Führerscheinprüfung, leider nicht bestanden !" "Warum ?" "Bin in den Kreisel eingefahren, da stand ein 30'er Schild. Ich fahre also 30 Runden, der Prüfer sagt danke, Sie sind durchgefallen." Darauf der Schagzeuger: "Vielleicht hast Du Dich verzählt !"

    LG BCJ
     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Selber Schuld! Man nimmt auch keinen Free Jazz Drummer für ne Big Band! :lol:

    Hättet Ihr ihm das was er spielt als Noten gegeben, mit allen Taktwechseln usw. dann hätte er wahrscheinlich straight 4/4 durchgeklopft!
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

    Der Jazz-Drummer substituiert bei der rumänischen Ethno-Band.
    Vor dem Gig nimmt ihn der Bandleader zur Seite und sagt:

    "Bitte keine Experimente Junge, alles was wir brauchen ist eine klare 7 und eine eindeutige 9...."

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich will nun nicht behaupten, dass ich unerschütterlich immer weiß, wann 16 Takte rum sind, aber die Sache hat sich für mich deutlich stabilisiert seit

    - ich über das Tanzen genau weiß, was ein Takt ist

    - ich über die 2 taktige Claves Figur der Salsa und des Tanzens dieser genau weiß, was 2 Takte sind

    - ich festgestellt habe, dass gesungene Strophen fast immer in 4 oder 8 taktigen Schemata ablaufen

    Gruß,
    Otfried
     
  14. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Es sind immer ein vielfaches von 4 Takten.

    Beim Blues sind es 3 x 4 = 12 Takte, die man auch über die Harmonien hören kann.

    Bei AABA Formen sind es in der Regel je 8 Takte, also 8 x A, 8 x A. 8 x B und wieder 8 x A also insgesamt 32 Takte.

    Bei Rock und Pop sind es meist 16 Takt Strophen.

    Aber alles immer ein mehrfaches von 4! (Sogar beim 3/4 Takt) ;-)

    Wenn man mal über bewusstes hören und spielen ein Gefühl für diese 4 taktigen Formen entwickelt, dann geht das irgendwann von alleine.
    Man kann ja auch beim improvisieren in der Band die 4 Takte Solo, 4 Takte Drums, 4 Takte Solo $ Takte Bass usw. üben, da lernt man die Form auch sehr gut zu begreifen.

     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Einigen wir uns auf fast immer :)
    Aber hier ist es so genial, dass es nicht auffällt.



    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  16. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    :-D you made my day!

    gruß
    zwar
     
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