In der time bleiben bei solos

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von 8ometer, 6.April.2008.

  1. 8ometer

    8ometer Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,

    ich habe das Problem dass ich bei improvisierten Soli verdammt oft die time verliere. Gibt es denn Übungen die das trainieren? Vorallem bei läufen tritt es häufig auf dass ich einfach zu schnell werde.
     
  2. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    da war erst kürzlich ein guter hinweis von p wespi zur taketina methode.such dir das doch nochmal raus.
    oder kauf dir gleich das buch mit dvd bzw cdrom
    50 euro- und wenn du das esoterische gedöns wegdenkst
    bzw. überlesen kannst-richtig gut und hilfreich.
    du "lernst" nicht was,sondern veränderst dein verhältnis zur time bzw rhythmus.
     
  3. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    Da sind wir schon zwei! :-x
    Das hilft dir nicht weiter, kann aber dich trösten. :)
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo,

    da hilft m.E. nur Eines. Ganz langsam zum Metronom, oder besser noch zu einem Midifile spielen, genau hinhören und jeden Ton bewusst "in time" spielen. Erst mal nur Viertel oder gar Halbe spielen. Dann ganz langsam schneller werden.

    Flankierend vielleicht mal einen guten Trommelkurs machen, bei dem man einen körperlichen Bezug zur Rhythmik erlernt.

    Gruß,
    xcielo
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Mein Tipp: Kleine Brötchen backen. Auf Nummer Sicher spielen. Konzentriert aufs Timing achten. Auch wenn dann alles nicht mehr so kreativ klingt - aber ein improvisiertes Solo soll sich ja sowieso meist in einen von Mitspielern gestalteten Rahmen einfügen - da muß man dann auch wenigstens im Timing bleiben und nebenbei ein bischen zuhören - koste es was es wolle. Ich würde auch erstmal immer wieder dasselbe Stück/Midi/Playalong nehmen - ach ja: und außerdem alle Skalenübungen gnadenlos mit Metronom machen.

    Gruß, Pudow
     
  6. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Man kann auch ein Playalong nehmen und die Melodie spielen, dann aber mal 2, mal 3, mal nur einen Takt aussetzen - danach aber wieder einsteigen. Mit dieser Übung gewinnt man auch ein Gefühl für Time - ohne sich zusätzlich noch mit der Frage der Tonauswahl und rhythmischen Gestaltung zu quälen.

    Gruß, Uli
     
  7. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Uli resepktive Coolie bringt es auf den Punkt. Oefter eine Pause machen, zuhoeren und dann wieder einsteigen. Hier sei vor allem Miles Davis zu nennen. Er war (fuer mich ist immer noch)der Meister der Pause. Zur richtigen Zeit den richtigen Ton im richtigen Kontext. Als CD sei hier "Kind of Blue" genannt. Im Prinzip ist aber jede seiner Platten empfehlenswert.

    Cheers Mo
     
  8. 8ometer

    8ometer Nicht zu schüchtern zum Reden

    @grmz: also ich hab mal nach "taketina" gesucht und nur die Übung mit Klatschen und Füßen hin und her gefunden. Aber das kann ja noch nicht alles sein.
    Solche Übungen gehen schon in die Richtung was ich mir vorgestellt habe.

    Das Problem das ich bei den anderen genannten Übungen sehe besteht darin dass ich weiß dass sowas bei mir sowieso nciht von Erfolg gekrönt ist, da ich gemerkt hab dass es besser ist wenn ich solche Sachen besser isoliert Übe.
     
  9. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    @8ometer
    gut-du hast also die übung von p.wespi gefunden-bei "anfängerfragen".die machst du erstmal mit taktell,
    so ca.tempo120 .wenn es zu schnell ist,nimmst du ein dir genehmes tempo.wenn du das kannst-quasi als einheit,dh.du
    wanderst mit deiner aufmerksamkeit nicht mehr zwischen beinen,taktell und klatschen hin und her sondern erfährst alles als einheit(dauert aber ein paar tage),dann ersetzt du das taktell durch echte musik,die du magst und die in ähnlichem tempo ist.wenn du das kannst (s.o.) nimmst du dir ein playalong in ähnlichem tempo,und machst dasselbe.
    erst wenn du das kannst,kommt noch eins drauf:du singst oder pfeifst ein gelassenes solo dazu oder besser :dabei.ganz wichtig- ohne "wandernde aufmerksamkeit".füsse hände playalong und dein solo sind gleich wichtig.dh.keins dieser einzelphänomene kriegt ein mehr an aufmerksamkeit.auch nicht für eine begrenzte zeit.
    und wenn dir diese art von arbeiten zusagt,sagste bescheid
    oder du kaufst dir gleich das taketinabuch .
    lee
     
  10. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Das folgende Buch ist eine Goldgrube für Time/Rhythmus Training:

    Erich Bachträgl, "Modern Rhythm & Reading Script" (Englisch und Deutsch). Der Autor ist Schlagzeuger und hat schon mit allen Größen gespielt. Das Buch bietet eine Fülle von Übungen (mit CD), die man mit allen Gliedmaßen klatschen muss, es gibt Rhythmusdiktate etc. Percussionsinstrumente werden durch Klatschen imitiert usw. usw....
    Wenn man sich da durcharbeitet - auch mit Freunden/Mitspielern - hat man es geschafft. Ich leider noch nicht.
    Erschienen ist es im Hebling Verlag, Rum/Innsbruck
     
  11. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    hallo 8
    ich hab da noch was vergessen-fiel mir heute beim durchprobieren auf:
    1.wenn das mit taktell und deinen tanzschrittchen nebst klatschen funktioniert;so wie oben beschrieben,dann sing oder pfeif doch mal ein freies solo dazu.es sollte sich an kein stück anlehnen,wenn das aber passiert ,ist es auch ok.gut ist,was von selbst kommt-so oder so.
    2.und später,(monate!!),wenn das playalong +klatschen und füsse gut geht(gut=siehe oben),dann erstmal das thema singen,bevor du dich ans solo machst.
    und-zeit lassen!in diesem fall stimmt der satz
    "ehrgeiz verhindert leistung"(s.ludwig-jacoby/gindlerstiftung) oder wie moshe feldenkrais so schön sagte:"wo ein wille ist,da ist kein weg".
    das ist übrigens kein reines taketina,was ich dir da aufschreibe.das ist eher das,wo sich meine-inzwischen
    20 jahre versuche und ausprobieren- mit den taketina ergebnissen kreuzen(und wahrscheinlich auch wieder auseinandergehen;und wieder kreuzen etc..)
     
  12. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Der abgespeckte Workshop bin ich noch schuldig, ich werde diesen in Bälde in meiner *Sprechstunde* eröffnen.

    Mir ist aber noch was anderes in den Sinn gekommen: Wann immer Musik tönt, kann man versuchen, einzelne Takte oder Formen von 4 Takten ohne mitzählen zu spüren. Auf diese Art eignet man sich ein Gefühl für zeitliche Distanzen in einem rhythmischen Raster an, was beim Improvisieren Bedingung ist und fast allen am meisten Probleme bereitet.
     
  13. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Eine Sache, die Du konkret ausprobieren könntest (auch ohne Trommel-/Schlagzeugkurs): einfach mal beim Solieren die Tonhöhen und Harmonien vergessen und Dich auf den Rhythmus konzentrieren. Das kannst Du dann z.B. mit Klatschen oder Sprechgeräuschen machen. Was ganz wichtig ist, Du solltest die benutzten Rhythmen detailliert nachvollziehen können, z.B. ganz genau wiederholen koennen und/oder notieren können. Dazu brauchst Du auch kein Buch, sei ein bisschen kreativ mit den Rhythmen: Anfaenger haben alleine schon mit Triolen Schwierigkeiten, die gleichmässig zu spielen, aber mache mal Quintolen, Septolen, mal Töne auslassen, n-Tolen mischen. Naja, damit kannst Du Dich glaube ich ausgiebig beschäftigen. Jeden Tag 20 Minuten davon, und es wird Dir helfen.

    Viel Erfolg,
    Benjamin
     
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