In sich verstimmtes Sax

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BlueTrane, 24.Juli.2004.

  1. BlueTrane

    BlueTrane Schaut öfter mal vorbei

    Hallo zusammen!

    Ich habe in letzter Zeit öfters festgestellt, dass mein Altsax in sich nicht 100%ig stimmt, d.h. es ist im Bereich der unteren Oktav zu hoch (oder oben zu tief ?!). Ich vermute, dass das hauptsächlich an den Saunaartigen Temperaturen liegt, die bei der Musicalaufführung, bei der ich gerade spielen muss herrschen :-( ;-) . Bei normalen Temperaturen taucht das Problem nur selten auf.
    Kann mir vielleicht irgendjemand einen Tipp geben, was man dagegen tun kann? :-?

    Grüße
    BlueTrane
     
  2. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    Wer ein Sax konstruiert, dass zu 100% in sich stimmt, hat ausgesorgt. Bisher gibt's das nicht :-D

    Instrumente "verstimmen" bei starken Temperaturschwankungen zusätzlich. Da hilft nur der Ausgleich über den Ansatz bzw. Verschiebung des Mundstücks auf den Kork. Vorher solltest du aber dein Sax im Normalzustand unter Hilfe eines Stimmgerätes testen.
     
  3. Upfmusic

    Upfmusic Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    ein in sich stimmendes Saxophon zu bauen ist aus physikalischen Gründen gar nicht möglich.
    Aber was Du schilderst: Sax oben zu tief und unten zu hoch ist doch eher ungewöhnlich. Normalerweise ist es genau umgekehrt, dass alles ohne OK in der Tendenz zu tief ist und alles mit OK in der Tendenz zu hoch.
     
  4. Upfmusic

    Upfmusic Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    ein in sich stimmendes Saxophon zu bauen ist aus physikalischen Gründen gar nicht möglich.
    Aber was Du schilderst: Sax oben zu tief und unten zu hoch ist doch eher ungewöhnlich. Normalerweise ist es genau umgekehrt, dass alles ohne OK in der Tendenz zu tief ist und alles mit OK in der Tendenz zu hoch.
     
  5. BlueTrane

    BlueTrane Schaut öfter mal vorbei

    Hallo!
    Danke erstmal für die Antworten. Mir ist natürlich klar, dass ein Saxophon, das perfekt stimmt Utopie ist. Ich hab das wohl in meiner Frage etwas schlecht ausgedrückt.
    Was ich eigentlich meinte ist, ob es bei Verstimmungen wegen der Temperatur noch irgendeine andere Möglichkeit gibt als die Korrektur über den Ansatz (wenn das Sax in sich nicht stimmt, dann hilft das Verschieben am Kork ja auch nix,oder?) , denn die wird auf Dauer etwas anstrengend :) .

    @ Upfmusic: ich hab mir auch schon gedacht, dass das eher ungewöhnlich ist, wenn's mit OK zu tief und ohne zu hoch ist.
    Bei normalen Temperaturen stimmt es nämlich in sich ziemlich gut, und wenn's wärmer wird, dann müsste das Sax doch eigentlich generell höher werden.

    Was soll ich also tun? Mir nen Saxständer mit Kühlung anschaffen? :-D
     
  6. Gyni

    Gyni Nicht zu schüchtern zum Reden

    Kannst Du nochmal genauere Angaben zu Instrument, Mundstück und Blatt/-Stärke machen?
    Gyni
     
  7. Kaesejogi

    Kaesejogi Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi

    also natürlich kannst Du die Stimmung des Saxes wie ja auch Guido schon geschrieben hat, auch durch Verschieben des Mundstückes am Kork. Und warum sollte das nix bringen??

    Wie Du auch schon gesagt hast ein optimal gestimmtes Sax gibt es nicht, jedes hat seine "Macken". Beim Stimmen über das Verschieben des Mundstückes am Kork einen guten "Mittelweg" finden und den Rest mit dem Ansatz ausgleichen.


    Oder hab ich Deine Frage nicht so recht verstanden??
     
  8. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    warum höher? Bei Wärme dehnt sich doch alles aus, also müsste es dann nicht tiefer werden? Was machen denn die Musikerkollegen?
    Gruß
    Gine
     
  9. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke so pauschal läßt sich die Aussage mit wärmer = tiefer nicht treffen. Denn nicht nur die Länge und die Borung des Korpus ändern sich, sondern auch die Lochdurchmesser und Klappenaufgänge etc. verändern sich geringfügig bei Temperaturschwankungen. Und das auch noch unterschiedlich entlang der Achse des Hornes.
    Damit ergeben sich gegenläufige Effekte. Welcher nun an welcher Stelle überwiegt hängt dann von der Kombination der Auswirkungen ab.
    Bei meinem Yamaha war es so, dass nach dem Einspielen wenn das Horn richtig warm gepustet war (vor allem der S-Bogen) ich das Mundstück etwas herausziehen musste, da die Intonation etwas zu hoch lag.

    Gruß
    Markus
     
  10. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Da hast Du natürlich Recht, habe etwas zu kurz gedacht (bei der Kälte ja kein Wunder :) )
    Gruß
    Gine
     
  11. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Entschuldigung fürs zweimal schicken, wie lösche ich?
    Gruß
    Gine
     
  12. nobbi

    nobbi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Ihr Physiker und Ingenieure (Gine?),

    der Grund für die höhere Intonation bei höheren Temperaturen bei Blasinstrumenten ist die Temperaturabhängigkeit der Schallgeschwindigkeit.
    Sie erhöht sich nach der Faustformel um +0,6 m/s pro Grad Celsius. (Mittelwert bei 20°C ist ca 333 m/s in Luft)

    siehe zb : http://www.physik.uni-greifswald.de/grundpraktikum/kundt.pdf

    oder dort

    oder:
    http://www.physik.uni-greifswald.de/grundpraktikum/schallwellen.pdf


    Sprich wenn man draussen bei 5 Grad statt bei 25 Grad spielt, dann hat man eine um 12 m/s (-3,6%) geringere Schallgeschwindigkeit, die Frequenz der stehenden Welle im Instrument [f=c/(2l)] erniedrigt sich also um ebediese 3,6%, dh aus 440 Hz werden 424 Hz, und das hört man deutlich!
    :cool: :cool: :cool:

    Eine Ausdehnung des Korpus macht IMHO so gut wie nix aus gegen den Effekt der Schallgeschwindigkeit.

    So long
    Nobbi
     
  13. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    Du hast Recht und die Welt Glück, dass ich Bauingenieur bin und es in der Regel vermeide, dass meine Werke schwingen ;-) !. Mal die Wärmeausdehnungskoeefizienten nachgeschlagen müssten sie rund bei 18 x 10^-6 liegen und sich also gar nicht auswirken und das macht ja auch Sinn, weil sich sonst die Wellenlänge verändern würde. Wenn Du jetzt noch erläuterst was IMHO heisst dann kriegst Du glatt einen fG v. m. , dass Forum verzeihe meine Spekulationen und beachte, dass ich selbst bei drei hämisch lachenden Gesichtern immer noch nicht rot werde!
    Gruß
    Gine
     
  14. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier


    IMHO = "in my honest opinion"


    aber was iss fG ???

    v.m. = von mir?

     
  15. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    IMHO kenne ich als "in my humble opinion"

    Gruß
    Markus
     
  16. BlueTrane

    BlueTrane Schaut öfter mal vorbei

    Hi!
    Ich wusste ja gar nicht, dass man um Saxophon zu spielen eigentlich ein abgeschlossenes Physikstudium braucht ;-).

    Um eure Fragen bezüglich meines Instruments zu beantworten:
    Ich spiele ein Yamaha YAS-32 Altsax mit einem Vandoren A27 Mundstück und z. Zt. Vandoren Classic 2,5er Blättern.
    Das Mundstück hab ich mir erst vor 2-3 Monaten gekauft (hat übrigens einen sehr schönen Klang) und es hat eigentlich bisher keine großen Probleme damit gegeben.
    Das verschieben des Mundstücks am Kork bringt wohl in diesem Fall nichts, weil dadurch ja alle Töne höher bzw tiefer werden, oder hab ich das falsch verstanden? :-?
     
  17. Gine

    Gine Ist fast schon zuhause hier

    eigentlich mfG v.m., mit dem Alter wird man immer spiessiger (und genervter wenn man Abkürzungen nicht versteht). In diesem Sinne nicht nur freundliche sondern auch herzliche Grüße
    Gine
     
  18. Kaesejogi

    Kaesejogi Nicht zu schüchtern zum Reden

    So wie Du Dein Problem in Deinem ersten Post darstellst, musst Du meiner Meinung nach das ganze mit dem Ansatz ausgleichen. Anders geht es nicht. Vorher würd ich aber trotzdem mit dem Stimmgerät alle Töne durchspielen und dann durch das Verschieben des Mundstücks am Kork versuchen einigermaßen einen Mittelweg zu finden.

    Bessere Vorschläge??
     
  19. Droll

    Droll Kann einfach nicht wegbleiben



    ...alle Töne werden schon höher bzw. tiefer beim Verschieben des Mundstücks, aber bei den Tönen mit mehr geschlossenen Klappen (z.B. c´) wirkt sich das weniger aus als bei Tönen mit weniger geschlossenen Klappen (h´).
     
  20. nobbi

    nobbi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Gine,

    vielen Dank für deine freundlichen und herzlichen Grüße :-D. Tja, dem Ingenieur ist hat nix zu schwör :-D :-D :-D OKOK, ich hör ja schon auf .....:lol:
    BTW: ( "By the way" ): Bei Streichinstrumenten habe ich hingegen gehört (ohne den Beweis anzutreten :-D ), dass diese sich genau anders herum verhalten: Bei höheren Temperaturen werden sie tiefer, und da denke ich schlägt dann die Wärmeausdehnung von Holz zu, was sich auf die Saitenlänge auswirkt, oder hat jemand ne andere Theorie/Meinung oder sogar handfeste Beweise???

    Ciao
    Nobbi
     
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