Individuelle Wahrnehmung des Saxes DAVOR

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gast, 13.April.2014.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine ersten gekauften Musikkassetten brachte ich als Sprachschüler aus England mit:

    Die eine war von Mr. Acker Bilk "Strange on the shore" und die andere von Pink Floyd "Darkside of the Moon"...

    Damals spielte ich intensiv Akkordeon und später Heimorgel.

    Meine Leidenschaft zum Saxofon begann aber erst als junger Mensch mit einem Paris-Besuch, wo ich in der Metro einen Tenorsaxofonisten gehört und leider aufgrund eines Seminars keine Zeit zum Verweilen hatte. Dieser Klang ging mir nie wieder aus dem Kopf.

    Kurz danach besuchte ich an einem Samstag ein Jazz-Konzert mit Helge Schneider am Tenorsaxofon. Damals war er noch nicht so “komisch” und eher unbekannt, machte aber dennoch das Konzert zu einem grandiosen Ereignis.

    Danach war mir klar, ich wollte Saxofon lernen. Am Sonntag darauf hatte ich mir dann ein Alt-Saxofon von einem Schulfreund geliehen (und es später auch gekauft) und am Montag schon bei der städtischen Musikschule zum Unterricht angemeldet. Ich wusste noch nicht mal, wie man Saxophon schrieb!

    Zwei Jahre später kaufte ich mir zum Abschluß der Verwaltungsfachhochschule mein erstes Tenor-Saxofon und konnte gleich in zwei Bigbands einsteigen.

    Aber Helge Schneider ist schuldig; denn zu diesem Zeitpunkt spielte ich in erfolglosen Kellerbands Keys und hatte die Schnauze voll von der ewigen Schlepperei.

    Helge zeigte mir, wie man mit minimaler Schlepperei geile Musik machen konnte.

    Heute schleppe ich Keyboards und das Gebläse...

    Irgendwie habe ich etwas falsch gemacht!

    Gruß

     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florentin,

    ja, so ging's mir auch, ich kam ebenfalls über alte Musikfilme sowie die großen Tanzorchester der Fernsehshows auf Jazz und Big-Band. :)

    -------------------------------------------

    Hallo Nummer_13,

    auch ich war um die 12, als ich meine erste Jazzplatte erhielt, allerdings habe ich sie mir selbst gekauft, nachdem ich aus dem Fernsehen wusste, dass meine Lieblingsmusik "Jazz" hieß (zu verdanken Danny Kaye und "Die fünf Pennies" sowie "A Song Is Born" (kenne den deutschen Titel gar nicht mehr, habe den Film als DVD auch nur auf Englisch entdeckt)).

    Diese Platte war der komplette Mitschnitt einer Esquire Jazz Gala mit Danny Kaye als Moderator vom Januar 1945, auf dem Doppelalbum gab es live u. a. Louis Armstrong, Benny Goodman, Billie Holiday, Art Tatum und das großartige Orchester von Duke Ellington zu hören mit dem genialen Alt-Saxer Willie Smith als "featured soloist" bei "Tea For Two".
    Dieser expressiv singende, fast geigenähnliche Sax-Sound hatte es mir sofort angetan. Und dann noch Johnny Hodges mit Ellingtons "Mood To be Wooed" - wundervoll!

    Mit 13 gründete ich als Pianist meine erste Jazzband, doch rasch stellte sich heraus, dass es schwierig war mit dem Klavier bei Auftritten: selten eines vor Ort, wenn doch, dann meist verstimmt und sowieso immer zu leise.
    Ein Blasinstrument musste her, das konnte man prima transportieren und laut genug spielen. Trompete, Klarinette, Posaune hatten wir schon, es fehlte nur das Sax.
    Ich kannte auch keinen Saxer weit und breit, also war klar, das ist meine Nische, meine Marktlücke! ;-)

    Ich wünschte mir ein Alto, um so klingen zu können wie Willie Smith, doch meinen Eltern lief ein preisgünstiges gebrauchtes Tenor über den Weg, das angeschafft wurde, weil man erst mal zu geringen Kosten schauen wollte, wie das mit mir und meinem für das Alter (Teenager in den 1970ern!) völlig ungewöhnlichen Jazz-Spleen weiter gehen würde.

    Hm, Tenor, na ja... :roll:

    Mittlerweile hatte ich weitere Jazzplatten angeschafft und war leidenschaftlicher Fan von Count Basie geworden, da gab es Lester Young als "featured soloist".
    Natürlich beeindruckten mich die heißen "Texas Tenors" zunächst mehr, doch "Pres" hatte so eine Coolness in seinem Spiel, die mich zunehmend faszinierte. Seine Melodien waren leichter zu verstehen und nachzuspielen als die virtuosen Arpeggien von Coleman Hawkins und Co., daher begann ich meine Jazz-Sax-Karriere mit 14 als Epigone von Lester Young.

    Mit zunehmender Hörerfahrung erschloss sich mir allmählich auch der Modern Jazz, wo mich vor allen Sonny Rollins begeisterte.

    Nach ein paar Jahren des Lernens und schon Auftretens mit dem Sax waren meine Eltern überzeugt, dass ich es mit der Musik, dem Jazz und dem Sax ernst meinte, so bekam ich dann mit 16 mein erstes Alto und ein gegenüber der ersten billigen Taiwan-Kanne doppelt so teures neues Tenor, das ich sogar heute noch besitze.

    Meine Hörgewohnheiten haben sich im Lauf der Jahrzehnte gewaltig erweitert, aber wenn ich die ersten Sax-Helden meiner Jugend wie Willie Smith, Johnny Hodges, Ben Webster, Coleman Hawkins, Sonny Rollins und besonders Lester Young höre, läuft es mir wie damals angenehm kühl den Rücken runter. :cool:

    Geile Aufnahme: super swingende Rhythmusgruppe, klasse Solisten, so gehört sich das! :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Als kleiner Junge haben mich damals im Fernsehen die Darbietungen der Musikclowns fasziniert, wenn eine Zirkussendung ausgestrahlt wurde. Die haben fast alle ein wimmerndes Altsaxophon gespielt. Und dann noch die Pfeifenform des Instruments.

    An den Jahrmarktbuden mussten mir meine Eltern deshalb oft Plastiktröten mit Altsaxophonform kaufen. :cool:
     
  4. Gast

    Gast Guest

    @Altblase

    Das ist ja mal eine der witzigsten Sax-Assoziationen, die ich je gehört habe !!!

    Ausgerechnet CLOWNS mit nem quäkigen Altsax.....huahaaa !! :)

    Ich glaube, MICH hätte das eher abgeschreckt - aber so unterschiedlich kann es gehen !

    So eine Plastiktröte hatte ich auch mal - allerdings nicht in ""Pfeifenform"" sondern eher die gerade "Klarinettenbauweise"
    Die flog -gefüllt mit Papas Schiesspulver - voll geil durch den Garten.
    Die Musik spielte sich dann später per Kochlöffelschlagzeug auf meinem Hintern ab - vielleicht bin ich ja deshalb kein Drummer geworden.

    ;-) :)

    CBP
     
  5. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Wobei die richtigen Musikclowns ihr Instrument, manchmal sind es mehrere, meisterhaft beherrschen. Trotz aller Komik, die eigentlich nur einen übertriebenen musikalischen Ausdruck umgesetzt hat, kam bei mir ihre Instrumentenbeherrschung gut rüber. Und sehr viele Musikclowns haben eben halt Altsaxophon gespielt.

    Dieser wimmernde/weinerliche und herzzereißende Klang hatte mich als Kind sehr fasziniert. Es war dazumal keine oberflächliche Musik-Comedy. :cool:

     
  6. Gast

    Gast Guest

    @Altblase

    Jaaaa..mir ist schon klar, was Du meinst ;-)

    Das ganze "Geclowne" - ob mit Instrument oder ohne - ist sowieso eine "hohe Kunst" ... und nicht wenige Clowne gelten im Privatleben daher ja als sehr ernst ..wenn nicht gar depressiv....weil all ihr Talent letztendlich zum ""LACHER" gemacht wird.

    Die ganze Clownkultur geht und ging MIR persönlich jedoch IMMER am Pürzel vorbei .....
    Sie mögen ja grosse Künstler sein....aber mich hat noch NIE ein Clown zum Lachen gebracht. Das ist nicht meine Liga von Humor....obwohl ich reichlich Humor besitze...und auch nicht MEINE Form von Showbiz / Darstellung.

    Daher fand ich es ja gerade bemerkenswert, dass es jemanden gibt, den AUSGERECHNET DAS inspiriert hat......

    Auch wenn wir Menschen dazu tendieren, alles über einen Kamm zu scheren, beurteilen und uniformieren zu wollen...in Schubladen zu packen und als GUT oder SCHLECHT zu beurteilen....so finde ICH gerade die Vielfalt interessant, die es so gibt.

    Das Leben unter blassblaugrauen Neonröhren und ebensolchen Bildschirmen ...unter verblödenden Einheitsmedien, Musikkultur und all dergleichen mehr...das ist trist genug heutzutage....
    Da hilft doch jeder individuelle Farbklecks ! ;-)

    LG

    CBP
     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich will ja nicht die schöne Stimmung zerstören, aber ist nicht das gebogene Sopran "das" Clowninstrument?

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  8. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Nö!

    Wanze
     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    im YouTube spielen die Clowns ein gebogenes Sopran...
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Hmmm,

    Ich kenne eine Clownistin,Clownesse,Clownin,( wie immer man den weiblichen Part nun nennt...) - die spielt tatsächlich ein gebogenes Sopran.

    Allerdings spielt sie das ziemlich genial und unterlegt damit ihre eigene Pantomime.
    Für mich ist das jedoch eher gekonntes Musiktheater und nicht Clownerei.
    Weshalb sie dafür ein Clownkostüm trägt, ist mir schleierhaft....denn ihre Darbietung ist durchaus ernst zu nehmen und GARnicht komisch.

    Aufgrund ihres Outfits muss man sie aber wohl in die Liga der Sopranierenden Clowns einordnen.....zumindest bezeichnet sie sich selber so.

    Also 1:0 Für die Sopranclowne !

    :) :)

    CBP
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden