Intonation beim Tenor schwerer als beim Alt?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von aneider, 23.Oktober.2006.

  1. aneider

    aneider Schaut öfter mal vorbei

    Nach meiner ersten Begeisterung für mein neues Tenor hat die erste Unterrichtsstunde heute einige Ernüchterung gebracht, als ich feststellen musste, dass die Intonation beim Duettspielen erhebliche Probleme bereitet, was ich so vom Alt nicht kannte. Mein Lehrer machte mir klar, dass durch die größere Länge des Tenors die Abweichungen bei der Intonation erheblich größer als beim Alt sind und dass die entsprechenden Töne deshalb oft nicht in der Standardhaltung, sondern abweichend gegriffen werden, um diese Probleme auszugleichen.
    Wie geht Ihr damit um? :cry:
     
  2. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ernsthaft? Dann mache ich seit Jahren alles falsch. Meint Dein Lehrer wirklich, daß man beim Tenor viele Töne nur mit "abweichenden" Griffen gut intonieren kann?

    Und das wegen der größeren Länge? Dann müsste Sopranino ja von alleine richtig spielen ;-)

    Abgesehen davon, wenn Du bisher nur Alt gespielt hast, ist es doch völlig normal, daß die Gewöhnung ans Tenor eine Weile dauert. Das wäre umgekehrt genauso.

    So, jetzt bin ich mal gespannt auf die weiteren Kommentare - oder ich verstehe zu späte Stunde was völlig falsch :-?

    Gruß
    saxfax
     
  3. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich versteh das auch nicht.
     
  4. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Moin,

    Dein Lehrer ist ne Pfeife.
     
  5. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Wenn die Intontationsprobleme beim Duett mit deinem Lehrer auftreten ist er echt ne Pfeife.

    Ich habs allerdings auch heute noch, dass ich mich an die andere Intonation des Instruments ein paar Minuten gewöhnen muss, wenn ich wechsele. Und das nicht nur zwischen Wechseln der Lagen, sondern auch wenns einfach nur ein anderes Alt/Tenor ist. Vollkommen normal.

    Gruß Chino
     
  6. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    nein , das stimmt nicht - ist umgekehrt

    und längere instrumente sind einfacher zum intonieren als die kürzere.
     
  7. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Könnte es sein, dass dein Lehrer das Tenor-Sax als Nebeninstrument verwendet und überwiegend Alto spielt? Dann könnte es gut sein, dass er selber ein Puff mit der Intonation auf dem Tenor hat und versucht, dir den schwarzen Peter rüber zu schieben... ;-)

    Das mit den alternativen Griffen ist aus der Luft geholt, ich selber verwende selten bis gar nie - und wenn, dann nach einigen Stunden Spielen - den Griff für das latent zu hohe D'' (normales D'' plus Tief H-Klappe), damit dieser Gremlin nicht zu hoch kling und durch das tiefer Intonieren in Kombination mit dem ermüdeten Ansatz nicht wackelt.
    Tatsache jedoch ist, dass ein Instrument in sich nicht gut stimmt und von einem (sehr guten...) Fachmann getunt werden kann.

    Check doch mal deine eigene Intonation im Zufallsprinzip: Spiel ein einfaches, nicht schnelles Stück und halte währenddessen das Stimmgerät eingeschaltet, für dich jedoch nicht sichtbar. Irgendwann während des Stückes spielst du eine der geschriebenen Noten als Longtone und drehst dich dem Stimmgerät zu, um die Intonation zu kontrollieren.
    Oder spiele eine dir bekannte Tonfolge (Dur-Tonleiter, Dreiklang oder so) und intoniere den ersten Ton nach dem Stimmgerät. Wende dich vom Stimmgerät ab und spiele dann die nächste Note mit dem exakt gleichen Ansatz (Druck, Kieferstellung usw.), intoniere ihn jedoch nicht automatisch nach. Dann drehst du dich dem Stimmgerät zu und kontrollierst, wie weit sich dieser vom ersten Ton entfernt. Ich würde die gleichen Tonfolgen mehrmals spielen, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Diese Übung eignet sich auch sehr gut dazu, die Gremlins auf dem eigenen Horn zu entdecken... :)

    Enjoy! :)
     
  8. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Ich schließe mich da Peters Hinweis voll an, aber es wundert mich in Vergangenheit immer wieder wie andere Lehrer so vorgehen und arbeiten. Ist das denn ein studierter? Dann würden mich solche Aussagen doch sehr wundern, ich habe hier im Umkreis auch schon von Fällen gehört, bei denen sich die Qualität des Lehrkörpers auf das fehlerfreie Lesen von Noten beschränkte, das ist dann natürlich worst case...
     
  9. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    Entweder das Sax stimmt schlecht (da sind aber Hilfsgriffe keine Dauerlösung) oder der Lehrer ist schlecht. Bei seinen Äusserungen würde ich auf die 2. Alternative tippen.
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Hi!

    @ AxelMario

    Ich stimme Dir absolut zu!!

    Schöne Töne!
     
  11. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    Bei 2 Tenören sind entstehende Schwebungen ja nicht so dramatisch wie bei 2 Sopraninos, also laßt doch einfach den Tuner entscheiden, wer daneben liegt.

    Peters Methode mit den "Stichproben" ist klasse. Die habe ich vor Monaten für das Sopran "entdeckt" und die hat mir enorm geholfen!
     
  12. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Eine noch effektivere und modernere Methode wäre die folgende:

    Benötigt wird eine neuere Digicam. Diese wird so postitioniert, dass sie im Vordergrund das Stimmgerät aufzeichnet, gleichzeitig den Ton vom Saxophonspiel. Dann spielt man einfach eine langsame Etüde (es ist sehr wichtig ein Stück zu spielen, da man lange Töne oder einen bewusster gespielten Ton IMMER anders spielt als ein Stück) und schaut sich nachher das Video an. Man erkennt dann genau bei welchen (längeren) Noten man schlecht intoniert.

    Zum Training von Intonation geht aber nichts über Ensemblespiel.

    Gruß Chino
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Ich habe ein Boss TU-25 (oder so ähnlich) Stimmgerät.
    Wenn der Ton auf den Cent genau stimmt, gibt´s ein kurzes Piepen, das man leider nicht abstellen kann.

    Manchmal ist dieses Piepen aber auch ganz praktisch.
    Z.B. liegt das Stimmgerät im Koffer oder sonstwo wo ich es nicht sehen kann und es ist ausgeschaltet.

    Wenn ich dann spiele, höre ich bei jedem Ton, der lang genug gespielt wird bzw. nach dem eine ausreichende Pause kommt, ob dieser Ton "piept". Natürlich ist es mir nicht wichitg, bei JEDEM Ton auf den Cent genau zu intonieren, aber solange das Piepen einigermaßen regelmäßig kommt, kann ich mit gutem Gewissen nach Gehör intonieren, und das ist das einzige was Sicherheit gibt. Wissen, wie sich der Ton anhört, wie er sich anhören muss, am besten noch bevor man ihn spielt.

    Natürlich, mit einem Stimmgerät kann man die Intonation eines Instruments überprüfen oder sehen wie weit man Bendings machen kann, aber für das tatsächliche Spiel sollte man soviel wie möglich nach Gehör üben, sonst wird man nie eigenständig und zuverlässig intonieren können...vor allem in Auftrittssituationen...

    bye!
     
  14. aneider

    aneider Schaut öfter mal vorbei

    Hallo, hallo,

    also so viel Echo hatte ich ja nun nicht gleich erwartet, abgesehen von den etwas abfälligen Bemerkungen über meinen Lehrer, der immerhin ein Rascher-Schüler ist und auch beim Rascher-Orchester schon mitgespielt hat.

    Aber es stimmt, er spielt überwiegend Alt und wenig Tenor, auch mag er das Tenor nicht so und hat es nur mir zu Liebe mitgebracht, weil ich zur Zeit halt lieber auf meinem neuen Tenor als auf meinem Alt spiele.

    Das mit der Intonation könnte tatsächlich an seinem Instrument liegen, denn das ist ein 20erJahre Modell, wie es bei Raschers gerne verwendet wird. Dass es da mit der Intonation nicht mehr so stimmt, würde mich dann nicht wundern.

    Aber ich werde es mit einem Stimmgerät nochmals überprüfen und auch mit meinem Klavierspieler zusammen.

    Eigentlich hat mich die Anicht über die Intonation beim Tenor auch ziemlich verwundert, denn ich hatte immer gehört, dass das Tenor auch für Anfänger geeignet ist und beim Solospiel mit Playalongs fielen mir die Abweichungen bisher nicht so auf.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Na ja, das mit dem Stimmgerät ist so ne Sache. Intonieren wir denn nun rein oder temperiert? Was sagt dein Stimmgerät dazu?
     
  16. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Brauchst es ihm ja nicht petzen ;-)
    aber wenn er sone blöde Begründung für Intonationsmängel liefert, hat er selber Schuld.

    Dieses Namedropping ist an mich sowieso verschwendet, weil ich Rascher nicht kenne und selbst wenn, würde ich mich von soner SaxGottheit nicht beeindrucken lassen, bin in jeder Hinsicht Atheist. :-D

    Zum Glück, sonst hättest Du hier wohl Deine Frage auch nicht gepostet und so ein vielfältiges Echo bekommen.

    Hab übrigens auch diverse Intonationsprobleme :-( (mit dem Alt mehr, als mit dem Tenor), aber das liegt an meiner mangelnden Übedisziplin und nicht an der Länge eines der Saxe. :cool:
     
  17. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    das ist natürlich schon heftig ;-)
    Aber habt ihr schon mal zwei klassischen Klarinettisten zugehört, wenn die unter sich sind? Wo wir Saxer über Blätter und Mundstücke reden, tauschen die Geheimtipps über intonationsfördernde Hilfsgriffe aus. Das steckt an. Sind halt verschiedene Kulturen ... Und wenn man klanglich auf 20er-Jahre Instrumente steht, sehen die von der Intonation her gegenüber fast jedem heutigen Billigsax alt aus.
    Gruß
    Wolfgang
     
  18. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Zum Glück aber noch nicht verboten. ;-)

    ich weiß, dass solche Zugeständnisse des Unwissens gefährlich sind, weil man dann von einigen Leuten bald nicht mehr ernstgenommen wird.

    Aber wäre z.B. aneiders Lehrer so ehrlich gewesen zuzugeben das er grad nicht weiß woher die Intonationsprobleme kommen, statt son Blödsinn zu erzählen, hätte mich das mehr beeindruckt, als der Hinweis darauf, dass er Schüler von irgendeiner Berühmheit war. :cool:
     
  19. rbur

    rbur Mod

    Rascher selbst ist leider schon verstorben, aber das Rascher Quartett gibt es noch, und wie ich grade erfahren habe, sind auf diesem Workshop
    http://www.sbo-freiburg.de/
    noch ein paar Plätze frei (Link auf den Workshp oben im rechten Menü)
    I'm looking forward to saxing you soon!
     
  20. Gast

    Gast Guest

    Naja, mein Stimmgerät sagt natürlich temperiert. Und ich richte mich auch meist nach der Temperierten.
    Wenn man rein spielt...kann man immerhin den Grundton überprüfen und zB gucken ob man ihn nach älngeren Läufen noch stimmend spielt.
    Ansonsten spiele ich eh meist mit Klavier bzw. Gitarre zusammen und da richte ich mich dann halt danach.
    Wenn ich jetzt alleine spiele bzw. mal nur mit anderen Bläsern (kam bei mir bisher ganz selten vor), dann versuche ich halt, so zu spielen, dass es sich für mich gut anhört und gut mit den Anderen harmoniert.

    Ich glaube, mein Gehör ist auch ganz gut, aber jetzt mal gerade so ohne andere Instrumente als "Stütze" temperiert spielen und dann auf einmal zur reinen Stimmung wechseln kann ich nicht, bzw. habe es noch nie versucht.

    gudnabend,
    ismail

    Noch was (matthias): stimmgerät ist natürlich für die situation vom threadersteller nicht besonders hilfreich, vorausgesetzt das duett wird rein gespielt...aber das war ja auch nicht mein gedanke ;>
     
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